Fantasy & Horror
Sternentau - Prolog

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"Während er so in Gedanken war, merkte er nicht, wie ein Stern plötzlich verlöschte."
Veröffentlicht am 03. November 2015, 12 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Bin leider immer nur mal so mal so online und schreibe auch in letzter Zeit eher unregelmäßig. Würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mal vorbeischaut und vielleicht gefallen euch ja auch die eine oder andere meiner Geschichten :)
Während er so in Gedanken war, merkte er nicht, wie ein Stern plötzlich verlöschte.

Sternentau - Prolog

Vorweg

Der Anfang meines diesjährigen NanoProjektes. Möglicherweise sind hier und da ein paar Tippfehler drin, die werde ich erst korrigieren, wenn ich genug Zeit dazu finde. Habe ja schon lang nichts mehr veröffentlicht, deshalb als kleines Lebenszeichen als auch um zu sagen, dass ich beim NaNo mitmache :) Wer ebenfalls dabei ist, kann sich gern bei mir melden, vielleicht finden sich so ja noch ein paar writingbuddies :)

Prolog

Er saß unter dem Blätterdach einer alten Eiche, lauschte wie das Laub über ihm sanft rauschte und der Wind die Äste spielerisch hin und her wippen ließ. Es war eine leicht stürmische Nacht und die wärmsten Tage des Jahres waren längst vorüber, aber das störte ihn keineswegs. Er war gern hier draußen, dachte über das eine oder andere Problem nach, während er in den Himmel starrte und den eleganten Bewegungen der Natur zusah. Ab und an hatte er schon eine Sternschnuppe gesehen und sich gewünscht, dass er einfach hier sitzen bleiben konnte. Für

immer, ohne seinen anderen Tätigkeiten nachgehen zu müssen. Wenn er hier saß, kam ihm alles andere so unwichtig vor. Die Menschen in seinem Dorf, die Tiere, die Welt. Hier gab es nur ihn, die alte Eiche, die schon so vieles gesehen hatte und doch in weiser Vorraussicht schwieg – und die Sterne. Sie sahen schon seit Jahrtausenden dieselbe Erde, hatten Könige und Tyrannen steigen und fallen sehen, hatten Heldentaten beigewohnt und auch so manchem Abenteurer, der an der Last seiner Aufgabe zerbrochen war und aufgegeben hatte. Aber auch denen, die an dieser gewachsen waren und als Helden in ihre Heimatdörfer zurückkehrten. Sie hatten schon Leid

und Freude im Überfluss gesehen und den einen Menschen von der Erde weichen, während ein anderer sie neu betrat. So vieles hatten sie beobachten können, aus der Ferne und trotzdem strahlten sie noch, als wären sie noch nicht müde von all dem Leid und Elend,was sich unter ihnen abspielte, weil es genauso auch Erfreuliches gab. Er saß hier oft und immer, wenn er es tat, fühlte er sich, als wäre er Teil von etwas Besonderem, etwas Einzigartigem. Hier war er mehr als nur ein einfacher Hirte, der nicht einmal eine Frau gefunden hatte, die mit ihm die Tage verleben wollte. Er musste nicht daran denken, dass er nicht reich genug war,

um sich eine Partnerin einzufordern und nicht schön genug, dass eine ihn interessant fand, noch charakterstark genug, dass eine bei ihm bleiben wollte. Hier konnte er von anderen Zeiten träumen, Teil von etwas Großem sein. Sein Blick lag immer noch auf dem Sternenhimmel, unverwandt, starrend, als warte er auf etwas, was nun noch folgen sollte. Als sollte in dieser Nacht etwas Besonderes geschehen. Doch in keiner Nacht bisher war etwas passiert. Er harrte hier aus, Nacht für Nacht, bis er einschllief oder die Kälte ihn zurück in seine Hütte trieb. In mancher Winternacht hatte er sich vorgestellt, wie es wohl wäre, wenn er einfach

einschlafen und die Kälte ihr Übriges tun lassen würde. Aber jetzt war es gerade Herbst geworden, zu kühl, um die Nächte als lau zu bezeichnen, aber doch zu warm, um in eine erkaltete Umnachtung zu fallen. Während er so in Gedanken war, merkte er nicht, wie ein Stern plötzlich verlöschte. Ein Licht, dass auf einmal den Himmel dunkler erscheinen ließ. Dann zog eine helle Linie vom verlöschten Stern über den Himmel. Dies bemerkte er allerdings. Seine Augen weiteten sich und ein Lächeln stahl sich über sein Gesicht. Eine Sternschnuppe. Seine Augen schlossen sich kurz, seine Gedanken formten den Wunsch, den er jedes Mal

formulierte, wenn er sah, wie sich eins dieser wunderbaren Geschöpfe von seinem vorbestimmten Platz löste, um die letzte Reise anzutreten. Manchmal fühlte er sich schlecht dabei, sich auf den Tod eines so ehrwürdigen Wesen etwas zu wünschen und auch heute fühlte er einen kleinen Stich in der Brust, der aber nur kurz anhielt. Dann öffnete er die Augen – um festzustellen, dass dieser Stern viel näher war als er es eigentlich sein sollte. Eine seltsame Ruhe überkam ihn, während er realisierte, dass die Sternschnuppe genau auf ihn zuflog. Mit rasender Geschwindigkeit erhellte sich der Nachthimmel und für einen kurzen Moment war es, als wäre es Tag. Dann

schlug der Stern in die Eiche ein und der Holz zerbarst. Eine riesige Staubwolke machte sich breit und verdeckte den Krater, der sowohl den Baum, der schon über hundert Jahre an dieser Stelle gestanden hatte, als auch den Mann, der nun nie wieder einen Wunsch fassen würde, dem Erdboden gleichgemacht hatte. Eine Weile herrschte Stille. Es war wieder dunkel geworden, nur der Wind rauschte leise und die Sterne funkelten nach wie vor verräterisch, als wären sie Mitverschwörer in deinem Verbrechen gewesen und jetzt, als die Tat vollbracht war, schwiegen sie, als wäre nichts geschehen. Dann hörte man ein leises Ächzen. Das heißt, es hätte

jemand hören können, wenn jemand in der Nähe gewesen wäre, um zu beobachten, wie die kleine Person mit der weißen Haut, den hellen, fast weißen Haaren und den nachthimmelschwarzen Augen sich vorsichtig den Krater hinaufkämpfte. Zunächst war sie nur sehr schwer zu erkennen, wirbelte doch immer noch der Staub um sie herum und dämmte ihr Leuchten. Aber als das Wesen mit der schlanken weiblichen Gestalt endlich Gras unter ihren nackten Füßen spürte und ihr seltsam Weltfremder Blick die Umgebung musterte, während das Licht in ihr pulsierte und ihr Körper von Innen strahlte, war niemand da, um zu

beobachten, wie sie sich vorantastete, wie sie nur wenige Schritte schaffte, wie ihr Leuchten von Schritt zu Schritt schwand und sie schließlich erschöpft in die Knie ging, um dann mit dem Gesicht voraus auf den Erdboden zu fallen.

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Hörbuch

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Mijani
Bin leider immer nur mal so mal so online und schreibe auch in letzter Zeit eher unregelmäßig.
Würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mal vorbeischaut und vielleicht gefallen euch ja auch die eine oder andere meiner Geschichten :)

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Inmutanka  Hallo Mijani,

der Anfang verspricht Spannung. Einige Sachen sind mir aufgefallen.

Es gibt 2 Arten von Eichen: Stiel- und Traubeneiche. Die Stieleiche wirft im Herbst ihr Laub ab, die Traubeneiche, auch Wintereiche genannt, behält die vertrockneten Blätter bis zum Frühjahr.
Jetzt schreibst du: *Blätterdach einer alten Eiche* und *die wärmsten Tage des Jahres waren LÄNGST vorüber* - und damit lässt du mich ratlos zurück, weil ich es nicht einordnen kann. Ist es jetzt schon länger kalt, dann wäre die Stieleiche blattlos und an der Traubeneiche würden braune/trockene Blätter hängen. Oder, die *wärmsten Tage* sind eben noch nicht *längst vorüber* und der Baum hat noch grüne Blätter.

- Er saß unter dem Blätterdach einer alten Eiche - Punkt oder Semikolon - lauschte - Komma - wie das Laub über ihm sanft rauschte und SAH, WIE - muss rein, sonst würde es sich lesen: Er lauschte, wie der Wind die Äste spielerisch hin und her wippen ließ.
Hier widersprichst du der Aussage im nächsten Satz: Was du hier beschreibst, verbinde ich mit einer Brise/einem sanften Wind - unten schreibst du: leicht stürmisch - mit *leicht stürmisch* habe ich Probleme, entweder es stürmt oder es ist windig. *Leicht stürmisch* liest sich für mich wie *ein bisschen schwanger*. Starker Wind ist Windstärke 6, Windgeschwindigkeit 39 - 49 km/h, dicke Äste bewegen sich, steifer Wind ist Windstärke 7, Geschwindigkeit 50 - 61 km/h, Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen, stürmischer Wind, Windstärke 8, Geschwindigkeit 62 - 74 km/h, Zweige brechen von Bäumen , erhebliche Behinderung beim Gehen. Ein *leichter Sturm* bei dem nur die Äste spielerisch wippen kann es also nicht geben.

- leicht stürmische Nacht und die wärmsten Tage des Jahres - Dann sprichst du zuerst von *Nacht* und dann von *Tage* - und ich denke: Was soll das? Ich bin jetzt in der Nacht bei dem ER - was interessiert mich mom. die Tage? Besser: Die wärmste Zeit ...

- aber das störte ihn nicht. - und ich frage mich: Warum sollte ihn das stören? Bzw. warum soll es mich interessieren? Grund: ich kenne diesen ER noch nicht, um diese Info interessant zu finden/zuordnen zu können. Daher würde ich es streichen. Wenn er sich von Wind und Kälte unbeeindruckt zeigt, genügt es (für mich).

- Er war gernE hier draußen - dass er *draußen* ist, wird klar: Eichen wachsen nicht in Räume und in der Regel ist es dort auch nicht windig ;) - Er war gerne hier - genügt.

- dachte über das eine oder andere Problem nach - *eine oder andere* ist eine Floskel, würde ich streichen: dachte/grübelte über Probleme. Besser wäre noch, wenn du schreiben würdest, über welche Probleme er grübelt: über seine Zukunft, seine Eltern, seine Träume etc. Wie gesagt, ich weiß noch nichts über ER und das würde ihn mir näher bringen.

- während er in den Himmel starrte - er liegt doch unter dem *Blätterdach* einer Eiche, da dürfte er nicht viel vom Himmel sehen.

- und den eleganten Bewegungen der Natur zusah - s. o. stürmischer Wind kommt nicht gleichmäßig sondern in Böen, abgehackt, zerrt an den Dingen - das hat für mich nichts mit elegant, weichen, fließenden Bewegungen zu tun.

- Ab und an hatte er schon eine Sternschnuppe gesehen - *Ab und an* ist eine Floskel - würde ich streichen. *Ab und an* beinhaltet, dass er schon mehrere Sternschnuppen gesehen hat, daher passt EINE Sternschnuppe nicht.

- und sich gewünscht, dass er einfach hier sitzen bleiben konnte. - Wenn du damit darauf anspielst, dass man sich beim Anblick bei einer Sternschnuppe etwas wünschen soll, dann müsstest du es auch so schreiben: Manchmal hatte er schon Sternschnuppen gesehen und sich bei deren Anblick gewünscht, für immer/ewig einfach hier sitzen bleiben zu können.

- ohne seinen anderen Tätigkeiten nachgehen zu müssen - ich kenne diesen ER noch nicht und außer, dass er in einer kalten, windigen/stürmischen Nacht unter einer Eiche sitzt und sich wünscht, für immer dort sitzen bleiben zu können, weiß ich nichts über ihn. Daher solltest du *seine anderen Tätigkeiten* spezifizieren.

- und doch in weiser Voraussicht schwieg - passt (für mich!) nicht zu Bäumen.

- Sie sahen schon seit Jahrtausenden dieselbe Erde, hatten Könige und Tyrannen steigen und fallen sehen, hatten Heldentaten beigewohnt und auch so manchem Abenteuerer, der an der Last seiner Aufgabe zerbrochen war und aufgegeben hatte. Aber auch denen, die an dieser gewachsen waren und als Helden in ihre Heimatdörfer zurückkehrten. - Gewichtung anders legen: Sie leuchteten seit Jahrtausenden auf die Erde; sahen Könige und Tyrannen aufsteigen und fallen und so manchen Abenteuerer an seiner Aufgabe zerbrechen. Aber sie sahen auch diejenigen, die als Helden in ihre Dörfer zurückkehrten.
*Heldentaten beiwohnen* und *als Helden in ihre Heimatdörfer zurückkehren* ist für mich gedoppelt. Ebenso würde ich mich entweder für *die Heimatdörfer* oder *ihre Dörfer* entscheiden.

Du neigst zu den *inhaltlichen Doppelungen*, darauf solltest du achten. Auch wenn *ER* nicht mehr auftaucht, würde ich ihn dem Leser durch mehr Details aus seinem Leben näher bringen. Ihm einen Namen geben. Wenn der Leser Gefühle zu ihm aufbaut, hast du ihn an der Angel. So, wie du ihn mom. zeigst, denke ich schulterzuckend: Shit happens - dumm gelaufen. Er und sein Schicksal berühren mich nicht.

LG
Inmutanka
Vor langer Zeit - Antworten
Mijani hey Inmutanka,
erstmal entschuldige, dass ich mich erst so spät zu Wort melde, da ich hier eigentlich gar nicht mehr aktiv bin. Da ich den Kommentar allerdings durch Zufall entdeckt habe, möchte ich auch darauf eingehen.
Ich möchte zuvor jedoch anmerken, dass dieses Stück Text der Anfang meines damaligen Nano-Projektes war und zu dem Zeitpunkt noch keine Überarbeitung hatte, sich also im first Draft befindet.
zunächst einmal danke für die doch recht umfangreiche Stellungname.
Zur Klärung: das Szenario findet zeitlich Ende September statt, eben wo der Herbst noch nicht begonnen hat, die wärmsten Tage aber schon vorüber sind.
Viele der Dinge, die du ansprichst, sind einfach dem geschuldet, dass ich da n nicht überarbeitet habe und ich stimme dir in einigen Aspekten zu.
Was das in den Himmel schauen angeht: das geht sehr wohl, wenn man, wie die Person in dieser Einleitung, sitzt. Was er in diesem Fall tut.

Du scheinst einen sehr wissenschaftlich orientierten Schreibstil zu bevorzugen und das ist dein gutes Recht. Aber ich empfinde Sturm / oder in diesem Fall eher starken Wind durchaus als etwas, was ich als schön und elegant bezeichnen würde. Ich beschreibe auch Lebewesen gern so, als wären sie menschlich. Das mag nicht jedem gefallen, aber ich mag meinen teilweise romantisch (im klassischen Sinne) verschleierten Stil und werde da nicht wegen Realitätsferne irgendwas dran drehen.

Abgesehen davon ist es vollkommen in Ordnung, wenn dich das Schicksal dieses Menschens nicht interessiert.Er spielt nie wieder eine Rolle und kommt nicht mehr vor. Es ging hierbei lediglich darum, den Stern möglichst geschickt einzuführen und eine Beobachtung der Landung erschien mir ganz passend. Mir ist klar, dass der Text einiges an Überarbeitung benötigt, aber es ging zunächst in erster Linie darum, ihn zu Papier zu bringen.
Trotzdem danke für die Essayähnlichen Ausführungen
Liebe (verspätete) Grüße
Mijani
(Tippfehler sind möglicherweise dem geschuldet, dass ich gerade mit dem Handy schreibe. )
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