Kurzgeschichte
Die dunkle Wolke

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"Die dunkle Wolke zerstörte alles, ohne Rücksicht auf Verluste"
Veröffentlicht am 02. November 2015, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Die dunkle Wolke zerstörte alles, ohne Rücksicht auf Verluste

Die dunkle Wolke

Titel

Sie waren eine kleine Familie gewesen. Vater, Mutter und zwei Kinder. Bis zu jenem unheilvollem Tag. Die dunkle Wolke hatte Einzug ins Haus gehalten. Schon von Anfang an hatte er zurückstecken müssen. Was in seiner Frau vorging, war ihm von jeher schleierhaft gewesen. Einerseits beteuerte sie, das sie sich bei ihm geborgen fühlte. Andererseits war sie nur sehr selten zu Hause. Meist war sie bei ihrer Familie, die sie angeblich so sehr hasste. Ihrer Aussage nach, wegen ihren Geschwistern. Aber das glaubte er nicht. Zu oft hatte er erfahren, das ihre

Geschwister bei ihren Freunden waren. Sie hatte Aufgaben ihrer Mutter übernommen und vernachlässigte damit ihre eigenen Kinder. Alles was sie tat und sagte war rätselhaft. Stimmte nicht überein. Das machte ihm Sorgen. Vielen hatten ihm geraten sie zu verlassen. Aber er konnte das nicht. Er wusste, das sie krank war. Das sie ihn brauchte. Sie und seine Kinder. Alle drei brauchten ihn. Die dunkle Wolke war eine Frau, die kurz vor der Rente stand. Anfangs schien es, als wäre sie eine ganz normale alte Frau. Doch schon bald entpuppte sie sich als böses, verlogenes, hinterhältiges

Weibsstück. Ein Jahr verging fast ohne Zwischenfälle. Er hatte ihr ein, zwei Gefallen getan. Seine Frau hatte ihr, ohne sein Wissen, mehrere kleine Gefallen getan. War des öfteren bei ihr gewesen. Im Normalfall wäre es nicht schlimm gewesen; Junger Mensch hilft älteren Mensch. Aber diese Frau war nicht Normal. Sie ging über Leichen. Die alte Frau nahm die junge Mutter langsam für sich ein. Fand heraus, wie sie sie manipulieren kann. Schob sich zwischen sie und ihren Mann. Brachte auch die Kinder dazu sie zu mögen. Doch der Vater war nicht so einfältig, wie seine Frau. Er hatte die Gefahr

erkannt, die von dem Weibsstück ausging. Leider konnte er sie nicht unterbinden. Er fand keinen legalen Weg, ihr das Handwerk zu legen. Seine Freunden wollten ihm nicht helfen. Sie waren die einzigen, die ihm glaubten, weil sie es selbst sahen. Die Behörden waren der Meinung, das sie nur eine Oma für die Kinder sein will und mehr nicht. Somit stand er alleine da. Nach über zwei Jahren hatte die alte Frau es geschafft, sie vollends in die Familie zu schieben. Dem Vater war gar nicht wohl. Machte aber gute Mine zum bösen Spiel. Versuchte, mit der Alten irgendwie warm zu werden. Aus einem einzigen Grund: Um seiner Frau einen

Gefallen zu tun. Aber er spürte den eiskalten Atem des Bösen. Spürte, das es nicht mehr lange dauern würde, bis sie alles hat. Das machte ihm angst. Es kam, wie es kommen musste. Hausbewohner zeigten die junge Mutter beim Jugendamt an. Die waren der Meinung, das die Mutter mit den Kindern überfordert sei und dem Vater getrauten sie nicht zu, das er sich um die Kinder kümmern kann. Was zum größten Teil an der alten Frau lag, wie er später herausfand. Sie hatte dafür gesorgt, das er sie nicht haben durfte. Wie genau sie es geschafft hatte, erfuhr er nicht. Aber er konnte es sich denken. Eines Tages hatte sie einen Mann

gefunden. So unglaublich es auch klingen mag. Der Vater hatte geglaubt und gehofft, das er mit seiner Frau neu anfangen kann. Aber da hatte er sich wieder einmal geirrt. Denn der Neue schätzte die Gesellschaft der jungen Mutter. Hatte sie gern dabei, wenn er zu Besuch kam. Eines nachts wartete er vergeblich auf seine Frau. Da wusste er, das er komplett verloren hatte. Am frühen Abend war sie wieder zu den alten Leuten gegangen. Normalerweise war sie spätestens um elf wieder oben. Allerspätestens um halb zwölf. In jener Nacht kam sie gar nicht. Er hatte sie an der alten Frau verloren und es gab keine

Chance, das sie je wiederkommen würde. Deshalb suchte er noch in jener Nacht eine neue Wohnung für sich. Bei ihr zu bleiben, würde ihn nur quälen. Retten konnte er sie eh nicht mehr. Aber vielleicht hatte er die Chance, das er seine Kinder zurück bekam. Wenn seine Freunde erfuhren, das er seine Frau für immer und ewig verlassen hatte, konnte er bestimmt auf ihre Hilfe hoffen. Während er seine Hoffnung vergrub, tat sie etwas, womit niemand gerechnet hatte. Am allerwenigstens sie selbst. Denn sie hatte die alte Frau als Mutter gesehen, obwohl sie von ihr rote Rosen bekommen hatte und kleine Dinge in Herzform. Hätte sie ihren Verstand

eingesetzt, wäre sie wahrscheinlich schon längst darauf gekommen, das die alte Frau doch in sie verliebt war, wie es ihr Mann des öfteren gesagt hatte. Wenn sie sie mehr auf ihren Mann gehört und ihn mehr geachtet hätte, wäre so einiges nicht geschehen. Sie könnten immer noch eine Familie sein. Ihre Kinder wären immer noch bei ihnen, anstatt in einem Kinderheim, wo es ihnen alles andere als gut ging. Als Mutter und Ehefrau hatte sie versagt. Aber das bekam sie nicht mit. Sie lebte in einer ganz anderen Welt. Fernab jeglicher Realität. Wenn das Wörtchen Wenn nicht wäre, würde sie keine Sexspielchen mit den

alten Menschen machen. Nicht zwischen den Beinen ihrer „Freundin“ liegen und sie sexuell befriedigen. Kein anderes Glied, außer das ihres Mannes, wäre je in ihren Mund gekommen, oder in eine ihrer anderen Körperöffnungen. Sie hätte sich auf so was niemals eingelassen. Aber die beiden Alten hatten es geschafft, sie willenlos zu machen und ihre junge Sexgespielin zu werden. Nach einer tränenreichen Nacht wachte er sehr früh auf, trank eine halbe Tasse Kaffee und packte einen Koffer. Er wollte mit dem Ausziehen nicht warten, bis er eine Wohnung gefunden hatte. Irgendwer würde ihn schon für ein paar

Tage aufnehmen. Und wenn nicht, schlief er lieber unter einer Brücke, als in seinem alten Ehebett.

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