Romane & Erzählungen
Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 2+3

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"Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 2+3"
Veröffentlicht am 27. Oktober 2015, 40 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: Katja Xenikis - Fotolia.com
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Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 2+3

Denn du entflammst die Hoffnung in mir - Kapitel 2+3

Kapitel 2

Kapitel 2

Die Marketingagentur die ab heute mein neuer Arbeitsort sein wird befindet sich in einem grossen Glasgebäude. Im Erdgeschoss befinden sich der Eingangsbereich sowie eine Empfangshalle. Der erste und zweite Stock gehören der Whiteley Marketing. Agentur, im dritten Stock ist ein Anwaltsbüro und der vierte Stock gehört eigentlich wieder der Whiteley Marketing Agentur, steht jedoch seit ein paar Monaten leer. Ich bin nervös und in meinem Bauch rumort es gewaltig. Langsam lasse ich mich von Vanessa in

mein Büro, zu meinem neuen Team und meiner neuen Chefin Samantha Blake führen. Das Büro ist gross, modern eingerichtet und es gefällt mir auf Anhieb. Das Einzelbüro von Samantha liegt in der hinteren rechten Ecke. Die Türe ist nur angelehnt und als wir uns ihr nähern höre ich, dass Samantha mit jemandem am Telefon spricht. „Nein Adam, kann ich machen aber ich würde das gerne mit dir besprechen“ säuselt sie ins Telefon. „Wenn du willst kann ich dich ja heute Abend zu dieser Gala begleiten, ich weiss dass du keine Begleitung hast und ich glaube es wäre gut für dein Image wenn du dort nicht

alleine auftauchst, was meinst du?“ Ich weiss nicht, was dieser Adam ihr antwortet aber von ihrer Reaktion her muss es ein Nein gewesen sein. „Nun ja wenn du meinst, dann geh doch alleine hin, ja also die Neue muss jeden Moment hier sein, ich muss“ antwortet sie schnippisch und legt auf. Vanessa schaut mich mit einem verschmitzten Lächeln an und klopft an die Tür von Samantha’s Büro. „Herein“ sagte Samantha mit fester Stimme. Vanessa und ich treten ein. „Samantha, guten Morgen, dass ich Ria, Sarah Jones, dein neuer Trainee“ begrüsste Vanessa meine neue Chefin. Samantha schaute mich mit ihren

durchdringenden blauen Augen an und begutachtet mich von oben bis unten. Habe ich etwas Falsches angezogen, denke ich hektisch? Ich habe mich heute Morgen für ein graues, hochgeschlossenes Etuikleid, schwarzen Pumps und passenden Blazer entschieden. An meinem Hals hängt eine längere, feine Silberkette mit einem kleinen Amulett. Ich kleide mich gerne schick ein wollte jedoch um keinen Preis auffallen. Mein Haare habe ich heute offen gelassen und spiele nun, wie immer wenn ich nervös bin, mit einer meiner Locken und zwirble sie auf meinen Zeigefinger. „Guten Morgen die Damen“ sagt

Samantha eisig. „Willkommen bei der Whiteley & Co. Agentur, ich bin Samantha, deine neue Abteilungsleiterin, hier hast du schon mal ein bisschen Arbeit“ sagt sie und drückt mir einen Stapel Papier in die Hände. Ich schaue sie verdattert an. „Das ist ein neuer Kunde der ein Handyüberwachungssystem für Wohlhabende vermarkten will, lies alles genau durch, mach dir Notizen und bereite dich vor. Wir haben um 15.00 Uhr einen Termin mit der Geschäftsleitung und dem Kunden. Noch Fragen?“ Ich schüttle den Kopf und verlasse eilig, von Vanessa gefolgt das Büro und ziehe die Türe hinter mir zu.

„Puuhh ist die immer so?“ frage ich leise als wir uns von ihrem Büro entfernt hatten und Vanessa mich an meinen Schreibtisch führte. „Ja, immer nachdem sie mit Mr. Whiteley gesprochen hat und er ihr wieder mal eine Abfuhr erteilt hat“ sie zwinkert mir aufmuntert zu. Langsam setze ich mich an meinen Platz bevor ich wieder erschrocken auffahre weil Samantha mich wieder ruft. „Sarah, du musst in den zweiten Stock, dritte Türe links ins Personalbüro um dich anzumelden und ein Foto von dir machen zu lassen damit wir dich für die Eingangskontrolle registrieren können.“ Ich zucke leicht zusammen. Sarah mag

ich nicht genannt werden. Diesen Namen benutze ich nur auf amtlichen Dokumenten und natürlich auch auf meiner Bewerbung aber ansonsten nicht mehr. Ich nicke leicht doch Samantha ist schon wieder in ihrem Büro verschwunden und hat die Türe hinter sich zugezogen. Langsam und auf zittrigen Beinen verlasse ich das Grossraumbüro und begebe mich zu den Aufzügen. „Wieso musste mich Vanessa denn als Sarah vorstellen“ denke ich böse und beruhige mich dann auch gleich wieder als ich mit dem Aufzug im zweiten Stock angelangt bin. Die Türen gehen auf und ich sehe in

einen wundervollen Raum mit hohen, weissen Wänden und vielen schwarz, marmorierten Türen. In der Eingangshalle steht eine kleine Empfangstheke welche jedoch nicht besetzt ist. Der edle Anblick lässt mich erstarren und im gleichen Moment merke ich, dass ich Samantha gar nicht genau zugehört hatte wo ich mich melden musste. Dritte oder zweite Türe? Rechts oder links? O Mann, wie doof bin ich eigentlich, denke ich wütend auf mich selbst. Langsam schreite ich den Gang entlang und schaue ob die Türen vielleicht angeschrieben sind, aber leider ist dem

nicht so. Angestrengt überlege ich, sie sagte doch zweiten Stock, dritte Türe rechts oder? Ich begebe mich nach rechts zur dritten Türe, klopfe und trete ein, nachdem eine laute Männerstimme „Herein“ gerufen hatte. Ich trete in das stillvoll eingerichtete Zimmer. Es ist gross, schlicht eingerichtet mit einem grossen Mahagoni Schreibtisch in der hinteren Mitte des Raumes. An dem Schreibtisch sitzt ein junger Mann, er ist muskulös und verdammt gut aussehend. Ein Schauer durchzuckt mich. Er schaut mich an ohne etwas zu sagen . „Ähm also hallo, ich bin neu hier und ich muss mich fotografieren

lassen“ stammle ich. Er hebt eine Augenbraue und schaut mich ungläubig an. „Fotografieren?“ fragt er mich mit seiner rauen Stimme. „Ja“, antworte ich und ziehe meinen Blazer aus da mir richtig heiss ist. „Tut mir leid“, antwortet er „aber ich verstehe nicht ganz was sie hier möchten.“ Ich schaue ihn an, schaue mich im Büro um und mein Blick fällt auf sein Namensschild aus Messing auf welchen in verschnörkelten Buchstaben Adam Whiteley, CEO steht. Ich zucke merklich zusammen. „Oh scheisse“ entfährt es mir und Mr. Whiteley beginnt zu lachen. „Ich gehe davon aus dass sie die Neue sind, Sarah Jones?“ fragt er mich

lächelnd? „Ria, Ria Jones“ antworte ich leise und ziehe schnell wieder meinen Blazer an. „Tut mir leid, Samantha, also besser gesagt Mrs. Blake schickt mich in die Personalabteilung und ich ähhm…“ „Links“ , antwortet er. „Bitte?“, frage ich verwirrt. Zweiter Stock, dritte Türe links finden Sie die Personalabteilung und dort dürfen Sie sich gerne fotografieren lassen Mrs. Jones“ sagt er ruhig. Hastig entschuldige ich mich, verschwinde aus dem Büro und fluche leise über mich selber. Wie doof kann man eigentlich sein. „Scheisse, bin ich doof, der muss mich ja echt für

bescheuert halten.“ murmle ich leise. „Nein, gar nicht Mrs. Jones“, sagt er als ich gerade den Knopf für den Aufzug drücken will. Erschrocken fahre ich herum und sehe ihn lächelnd im Gang stehend. „Aber müssen Sie denn nun nicht endlich dieses Foto hinter sich bringen?“ fragt er mich und ich fühle mich wieder wie der grösste Vollidiot auf Erden. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Unmerklich fasse ich mir in die Haare, spiele mit einer Locke, wirble sie auf meinen Zeigefinger und laufe schnell ins Büro der Personalabteilung. Als ich die Türe schliesse steht Mr. Whiteley immer noch im Gang und schaut mich kopfschüttelnd

an. Was bin ich doch nur für eine Vollidiotin! Der weitere Tag verläuft ziemlich ruhig. Ich lese mich durch die Unterlagen die mir Samantha gegeben hat, gehe mit einigen Teamkolleginen in der Hauseigenen Kantine essen und bereite mich für den Nachmittagstermin mit dem Kunden vor. Um kurz nach drei ruft mich Samantha zu sich und gemeinsam machen wir uns auf den Weg zu den Besprechungszimmern. Im Zimmer erwarten uns bereits Mr. Tom Franco der Inhaber der Überwachungsfirma mit seiner Partnerin Mrs. Harper sowie Mr Whiteley

höchstpersönlich. Ich merke wie mir die Röte wieder unweigerlich ins Gesicht steigt als ich Mr. Whiteley erblicke. Samantha stellt mich unseren Kunden vor und beginnt dann mit der Präsentation der Marketingstrategie. Mr. Whiteley sitzt dabei nicht wie alle anderen am Besprechungstisch sondern läuft im Zimmer herum. Als er an meinem Stuhl vorbeiläuft streicht sein Arm leicht meine Schultern. Ein wohliger Schauer durchzuckt mich und als ich den Kopf drehe um zu schauen was er macht, sehe ich direkt in seine braunen Augen. Er lächelt leicht als sich unsere Blicke

kreuzen dann sieht er schnell weg und konzentriert sich wieder auf den Vortrag von Samantha. „Was war denn das?“ denke ich peinlich berührt. Als Samantha mit ihrer Präsentation fertig ist räuspert sich Mr. Whiteley, bedankt sich bei Samantha und fragt Mr. Franco und seine Partnerin Mrs. Harper nach ihrer Meinung. Mrs. Harper klippert aufreizend mit den Wimpern, schaut Mr. Whiteley an und säuselt „also mir gefällt alles was ihre Firma macht…wirklich alles“. Ich schaue sie ungläubig an und wende dann schnell meinen Blick ab, da mir diese Frau plötzlich so peinlich

vorkommt und mich richtig wütend macht. Was bildet sich diese doofe Nuss eigentlich ein? Mr. Franco schaut mich interessiert an und richtet dann das Wort an mich. „Mrs. Jones?“ fragt er. „Ja?“ antworte ich leicht nervös. „Mr. Whiteley hat mir gesagt, dass sie hier Trainee sind und heute ihren ersten Arbeitstag haben, dadurch kennen sie weder mich, noch das ganze Projekt wirklich gut.“ „Nun ja“ sage ich leicht verunsichert doch Mr. Franco unterbricht mich. „Ich würde gerne wissen, was sie von dem ganzen halten. Ich würde gerne wissen, was der Werbespot für sie für einen Eindruck macht und wie sie das ganze finden

würden wenn sie jemand Tag und Nacht orten könnte.“ Ich schaue ihn an und kann kaum glauben was er mich fragt. Ich soll ihm ernsthaft meine Meinung sagen? „Nur zu Mrs. Jones“ bekräftigt mich Mr. Whiteley. Ich habe früh gelernt, dass man mit seiner Meinung und Ansicht teilweise auf Granit beisst und es nicht immer ratsam diese zu verkünden. Doch ich bin sehr ein stolzer und sturer Mensch und mein Stolz lässt es in diesem Moment nicht zu meine Meinung nicht zu verkünden. Als ich die Unterlagen gelesen habe, habe ich mir hierzu schon meine Gedanken gemacht. „Das Projekt an sich finde ich spannend und sehr gut“ sage

ich leise an Mr. Franco gewandt. „Ich finde auch den Werbespot von Mrs. Blake sehr gelungen, da Sie ihn ja genauso gemacht hat wie von Ihnen respektiv Mrs. Harper gewünscht“. Jenny Harper lächelt und sieht Mr. Whiteley an welcher jedoch den Blick nicht von mir abwendet. „Jedoch“, spreche ich weiter „finde ich die Idee für den Werbespot nicht gelungen.“ Mrs. Harper schaut mich ungläubig an. „Mrs. Blake hat die Idee sehr gut umgesetzt und alles so gemacht wie von Ihnen gewünscht, das ist toll. Aber bedenken Sie, dass diese Werbung ausgestrahlt wird und nicht nur die potenziellen Kunden sondern auch die

Menschen erreicht, welche dann von den Eltern oder Partner kontrolliert werden. Sie basieren die Werbung auf Misstrauen gegenüber der zu kontrollierenden Person anstatt den Kunden mitzuteilen, dass dieses Kontrollprogramm dazu benutzt werden kann um der zu kontrollierenden Person Sicherheit zu bieten. Stellen Sie sich vor sie erfahren, dass ihr Partner sie kontrollieren lässt indem er ihr Programm auf ihrem Smartphone installiert?“ fragend sehe ich in die Runde und sehe dass mich alle interessiert anschauen, ausser Samantha und Mr. Harper die mich mit einem bösen Blick taxieren. Schnell spreche ich daher weiter „wenn Sie jedoch erfahren, dass

ihr Partner das Programm auf ihrem Smartphone installiert hat, weil er Angst um Sie hat und im Falle einer Entführung ihren letzten Standort orten möchte, sieht das ganze schon wieder anders aus oder? Daher würde ich eher die Werbung und den Werbespot auf dieser Ebene aufziehen und produzieren“ schliesse ich meinen kleinen Vortrag ab. Mr. Franco schaut mich mit einem Lächeln an und bedankt sich dann für meine Ausführungen. „Mrs. Jones, sie dürfen nun gehen“, sagt Samantha mit eisiger Stimme. Langsam erhebe mich, verabschiede mich von den Kunden und verlasse langsam das Sitzungszimmer. Die Gedanken in

meinem Kopf überschlagen sich förmlich. Habe ich etwas Falsches gemacht? Ich habe ja Samantha’s Arbeit gelobt! Habe ich nun den Auftrag an die Wand gefahren und kann auch gleich zusammenpacken und gehen? Ich bin so verärgert über mich selber und kann mich auch als ich mich wieder an meinen Tisch begebe kaum beruhigen. Als Samantha nach einer gefühlten Ewigkeit das Grossraumbüro wieder betritt sieht man ihr an wie wütend sie ist. „Sarah Jones, morgen 08.30 Uhr, Sitzung beim Boss“ schreit sie förmlich über das ganze Büro und verschwindet dann, die Türe hinter sich zuschlagend. Ich erstarre und habe das Gefühl, dass mein Herz aufhört

zu schlagen. Vanessa reagiert blitzschnell, schaltet den Computer aus, verstaut ihre Unterlagen und schnappt sich ihre Tasche und Blazer, kommt zu mir hilft mir zusammen zu räumen und bugsiert mich dann aus dem Büro heraus.

Kapitel 3

Ich war völlig aufgelöst als wir das Bürogebäude verlassen hatten. Vanessa bestellte uns zu Hause angekommen eine Familienpizza beim Italiener um die Ecke und öffnete eine Flasche Amarone. Ich hatte kein Hunger und habe nur sehr wenig gegessen, dafür verfehlte der vollmundige Rotwein seine Wirkung nicht und so fiel ich schnell in einen traumlosen, schweren Schlaf. Als um 6.30 Uhr der Wecker klingelte holte mich die Realität jedoch schnell wieder ein. Nachdem ich mich mühsam aus dem Bett gehievt hatte, wusch mich und zog mir einen cremefarbenen Businessrock sowie

eine braunes Samtoberteil an welches am Nacken zusammengebunden wurden. Als ich noch in Boston wohnte, arbeitete ich in einem schicken Outlet und wenn die Klamotten nicht verkauft werden konnten, durften sie die Angestellten zu einem nochmals reduzierten Preis erwerben. Da ich nicht viel Geld hatte und obwohl mir der Job nicht wirklich gefiel, war ich gerne im Outlet und freute mich immer wieder über die neuen Klamotten. Nachdem auch Vanessa bereit war begaben wir uns überpünktlich zur U-Bahn und hatten sogar noch Zeit uns einen Coffe-to-go zu gönnen. Als wir im Büro ankamen fing ich mir

ein paar mitleidende Blicken meiner Teamkollegen auf, welche nicht gerade motivierend oder unterstützend wirkten. Kurz von halb neun klopfe ich an Samantha’s Büro Türe und trat ein. „Ja bitte?“ fragt Samantha ohne von ihren Unterlagen aufzusehen. „Samantha es tut mir leid, ich wollte dir nicht in den Rücken fallen ich habe nur meine Meinung gesagt und „ sagte ich hastig. „Und was?“ fragt Samantha schnippisch. „Du hast keine Ahnung, kennst den Kunden und sein Unternehmen nicht aber wirfst gleich das ganze Projekt über Bord? Adam hat mir den Auftrag entzogen! Ich weiss nicht, ob Whiteley & Co den Auftrag überhaupt machen darf

oder ob der Kunde sich für eine andere Agentur entschieden hat oder einfach ich den Auftrag nicht machen darf sondern vielleicht die Abteilung von Christian“ sagt sie und wirftr mir einen wütenden Blick zu. Ich hatte gestern Abend von Vanessa erfahren, dass die Whiteley & Co. Agentur mit einer kleineren Agentur Namens DW Marketing & PR zusammenarbeitete von Samantha jedoch wie eine Konkurrenz angesehen wurde. Diese Agentur war viel kleiner, bestand jedoch schon vor der Gründung der Whiteley & Co. Agentur. „Es ist 8.30, hast du nicht einen Termin mit dem Boss?“ fragt Samantha eisig und

bückt sich dann wortlos wieder über ihre Unterlagen. Ich senke den Kopf und verlasse wortlos Samantha’s Büro und begebe mich in den 2. Stock. Diesmal sitzt eine junge Dame am Empfangstresen, welche mir freundlich zulächelt als ich aus dem Aufzug komme. „Guten Morgen, darf ich Sie anmelden“, fragt sie mich. „Ja, guten Morgen ich heisse Ria Jones und muss…“ antworte ich leise und werde dann gleich von ihr unterbrochen. „Ah ja, Mr. Whiteley erwartet Sie bereits“ sagt sie und lächelt mir aufmunternd zu. Ich begebe mich zum Büro meines Chefes, klopfe an und betrete es dann leise. Mr. Whiteley ist noch am Telefon

besetzt macht mir jedoch ein Zeichen und fordert mich auf mich ihm gegenüber hinzusetzen. Er spricht mit jemandem über ein neues Projekt doch ich kann mich nicht auf die Worte konzentrieren sondern spiele die längste Zeit mit dem Band meiner Bluse. Als Mr. Whiteley das Telefonat beendet, räuspert er sich, schaut mich lange an und sagt: „Mrs. Jones, sie hatten gestern einen fulminanten ersten Arbeitstag nicht wahr?“ Ich nickte langsam, sagte jedoch kein Wort weil ich nicht wusste ob es positiv oder negativ gemeint war. „Nun ja“ fuhr er fort „mit der Arbeit von Samantha war ich selber nicht zu 100&%

überzeugt aber dem Kunden hat ihre Idee gefallen, vor allem Mr. Franco.“ Ungläubig zuckte ich zusammen, denn das ganze erschrak mich zutiefst, hatte ich doch mit allem anderen als Lob gerechnet. Ich hatte jedoch nicht bedacht dass ich noch immer mit der Schlaufe meines Oberteils welches im Nacken zusammengebunden war gespielt hatte und dieses nun durch meine Ruckartige Bewegung geöffnet hatte. Hastig wollte ich es wieder zubinden, scheiterte jedoch daran, dass ich so zittrige Hände hatte. Adam Whiteley schaut mich an, lächelt, steht auf und läuft dann hinter mich. „Lassen Sie, ich helfe Ihnen“ sagt er leise und ich übergebe ihm automatisch

die Enden der Schlaufe in die Hand und lasse zu dass er mir langsam das Oberteil wieder zuband. Als er mir so nahe war roch ich sein Parfüm welches nach Vanille und Sandelholz roch. Als er fertig ist entfernt er sich von mir und seine Hand streift langsam meine Schulter. In meinem Bauch rumort es und Kälte und Hitze wechseln sich in meinem Körper abwechselnd ab. Als er wieder an seinem Pult zurückkehrt sehen wir uns an und schweigen. Es ist eine komische Stille. Plötzlich räuspert sich Adam Whiteley und spricht weiter als wäre nichts geschehen. „Nun Mrs. Jones, ich habe mich daher

dazu entschieden sie mit der Erstellung des Werbeclips sowie der Marketingstrategie zu beauftragen und nicht mehr Samantha Blake und da Samantha dies nicht akzeptieren wird möchte ich Sie bitten des Weiteren bei unserer Partneragentur DW Marketing & PR zu arbeiten. Die Büros befinden sich an der Slate Mills Road also zirka 20 Minuten von hier. „Ich muss gehen?“ frage ich verwirrt. „Nein, gehen nicht,“ antwortet er „aber ich denke Samantha wird es ihnen nicht einfach machen und ganz alleine können sie dieses Projekt nicht durchführen Mrs. Jones, daher bitte ich Sie, auch ihretwegen ihre Arbeit bei DW

Marketing & PR weiterzuführen. Sie sind noch immer hier angestellt und beziehen ihren Lohn über uns, nur der Arbeitsort verändert sich“ sagt er freundlich. Ich nicke, klar verstehe ich seine Einwände und finde es freundlich von ihm, dass er sich so für seine Mitarbeiter einsetzt doch eigentlich würde ich doch lieber hier arbeiten, denn hier ist Vanessa und so einen lieben und aufgestellten Boss hatte ich schon lange nicht mehr. Lieb, aufgestellt und vor allem so sexy denke ich schmunzelnd. Ich bedanke mich bei Adam Whiteley, stehe auf und will das Büro verlassen als er mich nochmals zurückruft. Langsam drehe ich mich um und schaue

ihm in seine wundervollen Augen. „Ach, nein, nichts“, sagt Adam schnell und schaut schnell in den Computer. Als ich wieder in mein Büro komme, sehe ich, dass Samantha in Ihrem Büro telefoniert und aufgebracht ist. Wahrscheinlich hat Adam ihr die Hiobsbotschaft übermittelt. Schnell packe ich daher meine persönlichen Notizen ein, speichere mir meine Dokumente auf einen USB Stick ab und beginne zusammen zu räumen. Nachdem ich mich von meinen Teamkolleginen verabschiedet habe begebe ich mich auf den Weg zu meinem neuen Arbeitsplatz. Ich hoffe ich fühle mich dort wohl. Hier hatte ich wenigstens Vanessa mit

welcher ich tratschen konnte und die mich unterstützt hat, dort bin ich ganz alleine auf mich gestellt. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen betrete ich dann das Bürogebäude an der Slate Mills Road und werde schon von einem netten jungen Herrn erwartet. Dieser stellt sich als Christian Whiteley vor. „Whiteley?“ frage ich erstaunt? „Ja“, antwortet Christian, „ich bin ein direkter Cousin von Adam. Die Whiteley & Co. Agentur gehörte meinem Onkel, respektive Adams Vater. Da Adam aber die Whiteley & Co. Agentur aufgezogen hat, hat er mich zum Geschäftsleiter der DW Marketing & PR also der Daniel Whiteley, so heisst mein Onkel und sein Vater, übergeben.“

Ich schaue Christian aufmerksam an. Er sieht ganz anders als Adam aus aber nicht minder attraktiv. „Hier sprechen wir uns alle mit dem Vornamen an“ unterbricht Christian meine Gedanken und lächelt mich an. „Toll“ sage ich fröhlich und laufe Christian nach in mein neues Büro. Hier fühle ich mich gleich wohl. Das Team besteht aus drei Frauen und fünf Männern welche alle total nett und aufgeschlossen sind. Sie empfangen mich freundlich und ein kleiner Blumenstrauss steht auf meinem Schreibtisch. „Schön“, denke ich „wie sie innerhalb kürzester Zeit einen kleinen Blumenstrauss besorgt

hatten“. Schnell setzte ich mich an meinen Schreibtisch packte meine Notizen aus und begann schnell mit der Arbeit des Projektes. Ich war ganz vertieft in meine Arbeit und merkte nicht wirklich wie ein Arbeitskollege nach dem anderen das Büro verliess. Als plötzlich Christian aus seinem Büro kam und mit hochgezogener Augenbraue vor meinem Schreibtisch stehen blieb sah ich erschrocken zur Uhr. Es war bereits nach 20.00 Uhr. Die Zeit war nur so an mir vorbeigerast und ich hatte nicht einmal bemerkt, dass Vanessa mir bereits 3-mal geschrieben und mich einmal versucht hatte telefonisch zu erreichen. „Oh sorry ich hatte nicht

gemerkt, dass es schon so spät ist“, stammelte ich nervös. „Kein Problem Ria“, sagt Christian lächelnd. „Sag mal hast du denn gar keinen Hunger?“ Bevor ich antworten konnte rumorte mein Bauch laut. Ich schaute Christian an und nickte leicht. „ Also dann komm, ich lade dich zum Einstandsessen ein“ sagte er und lächelte mich mit seinem umwerfenden Lächeln an. Er sah wirklich gut aus dachte ich plötzlich, gut aber nur halb so gut wie Adam. Ich stand auf, packte meine Sachen zusammen und folgte Christian hinaus aus dem Gebäude. Christian lud mich in ein italienisches, kleines

Restaurant. Der Abend verlief friedlich und war sehr spannend. Christian war sehr zuvorkommend und nett. Ich merkte wie er leicht mit mir flirtete und fühle mich wohl dabei. Es war schon lange her seit ein Mann mit mir flirtete und mich dabei wohl fühlte. Nach dem Abendessen rief er mir ein Taxi, bezahlte es und verabschiedete mich mit einem kurzen Kuss auf die Wange und den Worten „bis morgen Ria“. Ich stieg in mein Taxi und fuhr lächelnd in meine und Vanessas Wohnung.

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RiaVa

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trixi1303 Bin immer noch sehr gespannt, die Geschichte ist wirklich gut. Aber hier und da gibt es ein paar Flüchtigkeitsfehler.Und du springst immer mal in der Zeitform hin und her. Das macht es ein bisschen schwer zu lesen, für mich jedenfalls. Vielleicht einfach nochmal drüber lesen oder lesen lassen.
Und hier noch ein paar Verwechslungsfehler:
Auf Seite 18 hast du aus Mrs. Blake versehentlich 2x Mrs. Jones gemacht.
Auf Seite 25 schreibst du: "Als ich noch in Boston wohnte", aber da ist Sie ja erst hingezogen, oder?
LG Nicole
Vor langer Zeit - Antworten
RiaVa Danke liebe Nicole, habe ich angepasst :)
Vor langer Zeit - Antworten
Manon129 Ok, ich verliere hier keine großen Worte, glaube da war noch ein Kapitel.. ;-)
LG Manon
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