Fantasy & Horror
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 33

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 33"
Veröffentlicht am 21. Oktober 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: justdd - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 33

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 33

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 33 Der blinde Passagier

Die Sonne ging grade wieder auf. Galren konnte die blasse, gelbe Scheibe durch halb offene Luke in der Bordwand über ihm sehen, während er auf den kleinsten Hinweis einer Bewegung lauschte. Mehr als eine Woche lang hatten sie sich jetzt jeden Abend auf die Lauer gelegt… ohne Erfolg. Hedan hatte bedauerlicherweise recht. Wenn sie nicht herausfanden wer hinter den verschwundenen Vorräten steckte könnte das den Erfolg ihrer ganzen Unternehmung gefährden. Und das wiederum durfte er nicht zulassen… Wo der Dieb nicht auftauchte, waren

seine Spuren umso deutlicher zu sehen. Trotz ihrer Wache verschwand immer wieder etwas, ein mit einem Messer aufgeschnittener Sack da, eine aufgebrochene Kiste hier… und langsam begann Galren darin sogar ein Muster zu sehen. Die Abstände in denen Vorratsbehälter aufgebrochen wurden schienen immer zwei oder drei Tage zu betragen. Das hieß wer auch immer sich an der Ladung zu schaffen machte, nahm immer genug, das es ihm eine Weile reichen würde. Und wenn er sich nicht irrte, war heute der dritte Tag nachdem zum letzten Mal etwas gestohlen wurde. Diesmal musste es einfach klappen, dachte er oder er fing noch wirklich an

zu glauben, dass sie es mit einem Gespenst zu tun hatten. Allerdings würde ein Geist wohl kaum Lebensmittel stehlen. So oder so, wer immer es war, er war gut. Gut genug sich mehrmals an ihnen vorbei zu schleichen. Bereits am ersten Abend hatten er , Merl und Armell mit Mühe ein, zwei Kisten aus den Stapeln herausgezogen und so einen kleinen Hohlraum geschaffen in dem man sich ohne Probleme verstecken konnte.. Durch die Lücken zwischen den einzelnen Kästen konnte man den gesamten Laderaum einsehen ohne selber gesehen zu werden. Das hieß natürlich solange man in Deckung blieb und niemand auf die Kistenstapel kletterte.

Und doch saß er jetzt seit Stunden hier in ihrem Versteck ohne dass sich das Geringste tat. Galren bezweifelte langsam das der Dieb diesmal auftauchen würde. Gähnend streckte er vorsichtig ein Bein aus um die verkrampften Muskeln zu lösen. Er wollte schon aufstehen und nach oben an Deck gehen um etwas frische Luft zu schnappen, als sich doch noch etwas tat. Es war kaum zu hören aber in der Stille, die um ihn herrschte deutlich genug. Ein leises Kratzen, als scharre etwas auf Holz. Nur konnte er nicht einordnen, woher es kam. Galren lag still und lauschte weiter. Das Geräusch wanderte, wie er

überrascht feststellte. Und es schien irgendwo zu seiner linken zu sein. Aber dort war nur… Die Bordwand… Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Und es erklärte einiges. Sie hatten alle gedacht der Dieb würde die Leiter nutzen wie sie alle. Dass er den Weg über das Schiffsinnere nehmen würde. Nun sie hatten sich geirrt. Jemand kletterte grade eben die Bordwand entlang und das beinahe ohne dabei ein Geräusch zu verursachen. Und wenn er sich über die Luken Zugang verschafft hatte, dann könnte er ihnen sogar entgangen sein, während sie auf der Lauer lagen. Sie hatten alle auf das falsche Geachtet… Doch noch während

er darüber nachdachte, wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte. Er hatte ihn gehört. Warum ? Weil er vorher von der anderen Seite gekommen war, dachte Galren. Und wenn ihr Unbekannter diesmal eine der Luken öffnete würde er Galren sehen… Seine Hand wanderte zum Schwertgriff. Bevor er jedoch noch dazu kaum, nach der Waffe zu greifen wurde eine der Luken fast direkt über ihm geöffnet. Im nächsten Moment lies sich jemand von oben herabfallen. Wohl ohne ihn gesehen zu haben. Ehe Galren noch eine Warnung rufen konnte, traf ihn bereits etwas, vermutlich ein Ellbogen in den Unterleib. Er fing eine zweite Gliedmaße

ab, die ihn wohl noch ins Gesicht getroffen hätte, während er versuchte auf die Füße zu kommen. Der Unbekannte jedenfalls schien nicht halb so überrascht wie er selbst. Ein Faustschlag, der diesmal auch als solcher gedacht war, traf ihn direkt ins Gesicht und warf ihn zu Boden. Götter, ihr Dieb konnte zuschlagen, dachte er noch, bevor sich ihm ein Stück kaltes Metall an die Kehle legte. Das Messer… und er wusste zu gut, dass es scharf genug war um Leinen wie Papier zu durchtrennen. Er hatte schon halb mit seinem Leben abgeschlossen, als sein Gegner zum ersten Mal innehielt. Mit einem hatte Hedan wohl recht

gehabt, dachte Galren. Ihr Dieb war tatsächlich eine Gejarn. Nur gehörte der Schemen über ihm weder zu Lias noch zu Naria, etwas dass er ohnehin nie geglaubt hatte. Von einem schwarzen Ohr einmal abgesehen war ihr Körper von weißem Fell bedeckt. Ihre aus beigefarbenen Leinen bestehende Kleidung war schmutzig und mit Flecken übersäht und generell hatte ihr ganzes Aussehen etwas Verwildertes… als wäre sie seit Wochen nicht mehr unter Leuten gewesen. Grüngelbe Augen funkelten ihn misstrauisch an. Und ihm wurde klar, dass sie leicht einen halben Kopf kleiner war als er selbst. Wäre das Messer nicht

so nahe an seinem Hals er war sich sicher sie abschütteln zu können. Wobei… Der Schlag den sie ihm versetzt hatte pochte immer noch. Sie wusste durchaus wie man kämpft, das musste er ihr lassen. Galren war sich sicher sie noch nie an Bord gesehen zu haben. Hedan hatte nur wenige Gejarn in seiner Crew und keiner davon war weiblich. Und doch kam sie ihm irgendwie bekannt vor, wenn ihm nur einfallen würde woher…. Es war beinahe zu einfach gewesen sich an Bord der Immerwind zu schleichen, dachte Elin. Bei all dem durcheinander das die Männer des Kapitäns

veranstalteten um das Schiff seetauglich zu machen, fiel es niemanden auf, als sie sich eine einzelne Gestalt unbemerkt die Bordwand hinaufhangelte. Ein geeignetes Versteck zu finden war da schon schwieriger gewesen, aber es hatte nicht lange gedauert. Elin hatte eine lose Planke knapp über der Schiffsbilge entdeckt. Nicht grade der angenehmste Ort und das Wasser, das ständig überall eindrang machte es noch dazu gefährlich… aber es funktionierte. Und fast niemand würde es freiwillig auf sich nehmen, dort unten nach jemanden zu suchen, selbst wenn jemand vermuten würde, dass sie da war. Es war beinahe zu einfach gewesen. Das hieß natürlich

bis zum Sturm vor knapp einer Woche, der sie fast ertränkt hätte… Tagsüber hielt sie sich versteckt und nachts oder in den Morgenstunden brauchte sie nichts weiter tun als sich ein Stück die Bordwand hinauf zum Laderaum zu hangeln. Selbst wenn einer der Matrosen dabei zufällig vom Deck nach unten sah, würde er sie wahrscheinlich nicht einmal entdecken. Wenn dieser sture Kerl von einem Kapitän sie nicht freiwillig mitnehmen wollte, nun dann würde sie das auch nicht aufhalten. Aber nun hatte man sie trotz aller Vorsicht doch entdeckt. Elin wusste nicht wie man ihr auf die Schliche gekommen war. Sie hatte

geglaubt vorsichtig genug gewesen zu sein um keine zu offensichtlichen Spuren zu hinterlassen. Und genau so wenig wusste sie was bei allen Geistern sie jetzt tun sollte. Das Messer in ihrer Hand zitterte, direkt an der Kehle des jungen Mannes, der ihr aufgelauert hatte. Er schien um einiges überrascher als sie und , zu seinem eigenen Glück, machte keine Anstalten sich zu wehren. Nicht, das sie vorhatte ihm etwas zu tun… oder auch nur die Möglichkeit dazu. Dieses Messer war ein Werkzeug, keine eigentliche Waffe. Und es würde nichts nützen, dachte Elin. Ihn zu verletzen oder zu töten machte die Situation in der sie jetzt war nur

schlimmer. Vermutlich wusste mittlerweile das ganze Schiff, das sie einen blinden Passagier hatten… Nun eigentlich, überlegte sie, war ihre Entdeckung zu diesem Zeitpunkt nur halb so schlimm. Sie waren viel zu weit von allem entfernt um sie noch zurück zu schicken. Allerdings können sie dich immer noch über Bord werfen, meinte eine warnende Stimme in ihrem Hinterkopf. Wenn sie nicht dazu kam zu zeigen, dass sie nicht auf sie verzichten konnten. Das war das wichtigste… ,, Kein Hilferuf und keine schnellen Bewegungen wenn ich das Messer wegnehme.“ , flüsterte sie. Es hatte keinen Sinn weiter abzuwarten.

Entweder sie brachte den Mann dazu sie nicht zu verraten oder sie schaffte es, sich zu beweisen. ,, Verstehen wir uns ?“ Der braunhaarige Mann nickte. Blut sickerte aus einem Mundwinkel wo sie ihn vorhin mit der Faust erwischt hatte, als sie schließlich die Klinge wegzog und einen Schritt zurücktrat. Einen Moment blieb er noch unsicher liegen, dann setzte er sich mit langsamen, bedächtigen Bewegungen auf. Elin hielt nach wie vor das Messer bereit. Wenn er etwas versuchte hätte sie doch keine andere Wahl… Aber er saß nur da, musterte sie, als versuche er sich auf die Situation einen

Reim zu machen. Plötzlich jedoch schienen seine Augen kurz zu funkeln. ,, Ihr…“ , meinte er nach einer Weile. ,, Ich kenne euch doch. Aus Lasante, damals am Hafen. Wer seid ihr eigentlich?“ ,, Mein Name ist Elin.“ , antwortete sie vorsichtig. ,, Galren. Und würdet ihr mir auch verraten, warum ihr unsere Vorräte stehlt? Und was ihr überhaupt hier zu suchen habt, wenn wir schon dabei sind…“ ,, Ich mache es einfach, ihr braucht mich.“ , erklärte Elin überzeugt. Vermutlich wusste er gar nicht, wie sehr das stimmte. Sie wusste nur zu gut

wohin dieses Schiff unterwegs war, sie war in der Kapitänskajüte gewesen… und wenn sie so weitermachten endete sie überall nur nicht dort wo ihr Ziel lag. ,, Habt ihr euch ernsthaft deshalb an Bord geschlichen ?“ Galren schien eher amüsiert. ,, Und wozu genau ?“ ,, Das solltet ihr euren Kapitän fragen. Ich habe immerhin dafür gesorgt, das ihr nicht völlig verlorengeht.“ ,, Das wir nicht… wie meint ihr das ?“ Galren klang jetzt geradezu aufgeregt. Die Tatsache, das sich nach wie vor ein Messer eine Armlänge von seinen Rippen entfernt befand, schien der Mensch völlig vergessen zu haben. ,, Sprecht

schon, was habt ihr getan ?“ Elin lächelte. Das war der Punkt ab dem sie nicht mehr auf sie verzichten würden können. Nur musste sie das nicht ihm klar machen, sondern vor allem dem Kapitän… Hedan… Bevor sie jedoch auch nur dazu kam zu antworten, hörte sie plötzlich das Knarren von Scharnieren und das Geräusch von Stiefeln, die eine Leiter hinabkletterten. Verdammt. Der Lärm, den ihr kurzer Kampf vorhin verursacht hatte, musste oben zu hören gewesen sein. Mit einem Satz war sie auf den Beinen. Galren war vergessen. Die Chance auf die sie gehofft hatte ebenso. Wenn gleich die halbe Crew über sie

Bescheid wüsste, würde sie vielleicht nicht einmal mehr dazu kommen ihr Wissen preiszugeben. ,, Wartet.“ Elin dachte nicht daran. Galren war dieses Mal jedoch schneller als sie. Bevor sie weit kam, hatte der Mensch das Schwert gezogen und hielt sie damit in Schach. Als sie mit dem Messer nach ihm stieß, parierte er den Hieb beinahe ohne eine Spur von Anstrengung und schlug ihr die Waffe aus der Hand. ,, Was immer ihr getan habt, ihr werdet nicht einfach wieder verschwinden und weiter stehlen. Ich werde nicht dabei zusehen wie jemand diese Expedition gefährdet.“ ,, Gefährdet ? Ihr versteht

nicht…“ ,, Galren ? Seit ihr das?“ Eine tiefe, ältere Stimme kam aus Richtung Leiter. Mehrere Schemen bahnten sich einen Weg zwischen den Kisten hindurch zu ihnen. Einer davon war ein Gejarn, der mit dem Kopf fast gegen die Decke des Raumes stieß. Die anderen waren eine Frau mit langen dunklen Haare, eine Gejarn die einen grauen Umhang trug und ein weiterer Mensch, der unter seinem braunen Umhang fast zu verschwinden schien… In Elin stieg Panik auf. So sollte das nicht laufen. ,, Ich bin hier Lias.“ , antwortete Galren in Richtung des Gejarn ,, Und wie ich sehe nicht alleine.“ ,

antwortete der als Lias angesprochene. Erst jetzt erkannte Elin, das der Mann eine schwere Panzerung trug, die an Bord eines Schiffs einfach nur fehl am Platz wirkte… ,, Wer ist das ?“ Galren schüttelte den Kopf. ,, Wenn ich das wüsste. Ich schlage vor, wir bringen sie erst einmal nach oben. Und dann erklärt sie uns besser einiges…“ Er bedeutete ihr, vorzugehen, während er nach wie vor das Schwert auf sie gerichtet hielt. Nein, dachte Elin als sie die Leiter nach oben erreichten, das lief wirklich nicht wie geplant. Und trotzdem blieb ihr nichts anderes übrig, als fürs erste mitzugehen. Eine Sprosse nach der

anderen…

Kapitel 33 Der blinde Passagier

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Terazuma Hi Eagle!
So, jetzt ist die Katze aus dem Sack - oder sollte ich wohl eher Luchs sagen.XDDD
Und ich glaube, ich kann mir schon denken was Elin weiß und was Galren durch seine Gabe die ganze Zeit spürt. Dann kann man nur hoffen, dass der sture Kapitän zuhört, obwohl ich das bezweifle... *seufz*
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Dürfte schwer werden. Und gut aufnehmen wird Hedan das wohl sowieso nicht ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Na da bin ich ja mal gespannt was die "Kleine" so alles veranlasst hat ....

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Einiges :D
lg
E:W
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