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Einsamkeit und der Drache - Eine Fabel

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"Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir alleine sind auf der Welt. Aber das sind wir nie."
Veröffentlicht am 17. Oktober 2015, 4 Seiten
Kategorie Kinderbücher
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich heiße Jannika, und ich lebe für die Geschichten. Eines Tages kann ich vielleicht von ihnen leben. Bis dahin lese ich jedes Buch, was mir in die Finger kommt :)
Manchmal haben wir das Gefühl, dass wir alleine sind auf der Welt. Aber das sind wir nie.

Einsamkeit und der Drache - Eine Fabel

Einsamkeit und der drache

Es war einmal vor langer Zeit ein Mädchen namens Einsamkeit, das war aus dem Dorf vertrieben worden und lebte alleine mitten im finsteren Wald. Niemand kam jemals vorbei, um mit ihr zu sprechen, und so schwieg sie und wurde sehr traurig. Eines Tages flog ein junger Drache an ihrem Haus vorbei und hörte ihr Schluchzen. Er lauschte, und nach kurzem Überlegen setzte er ihr Haus in Flammen. Das Mädchen kam wütend aus dem Haus gerannt - sie war völlig entgeistert vor dem Angriff, so sehr, dass sie es wagte, mit dem Ungetüm zu sprechen. "Warum hast du

das getan?" weinte sie. "Ich bin allein, ich habe keinen einzigen Freund auf der Welt, und jetzt hast du mir auch noch mein Haus abgefackelt! Ich habe nichts mehr, gar nichts, nichts, schau, was du angerichtet hast!". Der Drache legte verlegen die Flügel an und schaute sie aus großen bernsteinfarbenen Augen an. "Ich dachte, du weinst, weil dein Feuer erloschen ist", gestand er. "Also hab ich dir welches gemacht". Das Mädchen schüttelte traurig den Kopf. "Das ist mein Ende", sagte sie. "Ich kann nirgendwo mehr hingehen. Ich habe kein Zuhause mehr. Warum tötest du mich nicht?"."Zuhause?", sagte der Drache zweifelnd. "Ein Käfig ist kein Zuhause.

Du kannst die ganze Welt beschreiten, und den Himmel, so weit du dich traust. Und sterben darfst du noch nicht - du musst unbedingt wiederfinden, was du verloren hast".

"Was denn?", fragte sie. "Ein Zuhause?Freundschaft? Beides habe ich niemals gekannt.".

"Das wichtigste von allem - Dein Feuer", sagte der Drache. "Wenn du es findest, wirst du auch alles andere finden".

Sie verstand nicht, aber weil sie nichts mehr hielt, machte sich zögernd auf den Weg ins Ungewisse. Erst viele Jahre später konnte sie erkennen, dass der Drache sie befreit hatte.

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Über den Autor

Tianshij
Ich heiße Jannika, und ich lebe für die Geschichten. Eines Tages kann ich vielleicht von ihnen leben. Bis dahin lese ich jedes Buch, was mir in die Finger kommt :)

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Buhuuuh Hübsches Drachencover auch! :-)
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Schöner Text! :-)

Auf Seite eins würde von dem Angriff statt vor dem Angriff schreiben. Das noch als konstruktive Kritik zum Text.

Simon
Vor langer Zeit - Antworten
AmelieRenee Deine Fabel hat mir sehr gut gefallen.

LG Amelie
Vor langer Zeit - Antworten
Tianshij Freut mich, danke dir !
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Wunderbar Deine Geschichte. Da hat das Feuer der Einsamkeit die Augen geöffnet LG Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
KaraList Ich stimme Marina zu ... interessant und nachdenklich stimmend. Deine Geschichte gefällt mir!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Sylke 
Dieses reinigende Feuer, das alles offen lässt, braucht wohl so mancher.

LG von Sylke
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Darkjuls Eine interessante, nachdenklich machende Geschichte. Danke. LG Marina
Vor langer Zeit - Antworten
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