Romane & Erzählungen
Strawberry Swing - Kapitel 1

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"Strawberry Swing - Kapitel 1"
Veröffentlicht am 08. Oktober 2015, 12 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Strawberry Swing - Kapitel 1

Strawberry Swing - Kapitel 1

Das kalte Wasser perlte an meiner Haut ab. Ich schloss meine Augen. Eine TrĂ€ne floss mir das Gesicht runter. Ich sprach in meinen Gedanken immer und immer wieder zu mir selbst: „ Es ist ein ganz normaler Samstag!“. Mein Körper zitterte. Ich atmete tief durch, bevor ich meine Augen wieder öffnete und den Inhalt einer halbe Flasche Duschgel auf meinen Körper leerte. Ich wollte den Dreck von letzter Nacht abwaschen. Ich rubbelte und rubbelte, doch ich hatte das GefĂŒhl nicht sauber zu werden. Diese Schande konnte ich nicht von mir waschen. Ich tauchte meinen Kopf unter Wasser. Das was passierte war alles real. Kein schlechter Traum, aus dem man

aufwachen konnte. Nein, die bittere Wahrheit, das Schicksal was mein Leben bestimmte. Das stechen in der Brust fĂŒhlte sich an, als ob mir jemand ein Messer in die Brust gestochen hĂ€tte. Nach Luft schnappend setzte ich mich wieder auf. Doch etwas schnĂŒrte mir weiterhin den Brustkorb zu. Ich stieg aus der Badewanne und wickelte mich in mein Handtuch ein. Im Spiegel betrachtete ich mich selbst. Mein leerer Blick starrte mich an. Die tiefen, dunklen Ringe unter meinen Augen sprachen fĂŒr sich selbst. Ich hatte eine lange Nacht hinter mir. Es war bereits halb Acht morgens und ich hatte noch kein Auge zugedrĂŒckt. Jetzt kullerte eine

TrĂ€ne nach der anderen meine Wange hinunter. Schnell wischte ich sie mir weg und sagte mir selbst, ich mĂŒsse meine Emotionen zurĂŒckhalten! Ich ging aus dem Bad in mein Zimmer. Mein Handy vibrierte. Ohne hinzuschauen wusste ich, von wem die Nachricht war. Ich schaltete mein Telefon aus. Damit wollte ich jetzt nicht konfrontiert werden. Ich zog mich an und ging die Treppe runter. Vom Hausflur aus konnte ich meine Mutter in der KĂŒche sehen. Sie fragte mich, ob ich arbeiten ging. Ich nickte dies ab und verließ ohne etwas gegessen zu haben, wortlos das Haus. Noch nie kam mir der Weg zur Arbeit so lag vor. Dort angekommen

setzte ich ein LĂ€cheln auf und begrĂŒĂŸte meinen Chef mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“. Die ersten GĂ€ste saßen schon vor dem EiscafĂ© und warteten auf ihr FrĂŒhstĂŒck. Die Zeit verging wie im flug und ich war dankbar fĂŒr die Ablenkung. Es war bereits Nachmittag und meine Freundin, die ebenfalls dort arbeitete kam. Sie fragte ob alles in Ordnung sei, ich bejahte dies. Ich erzĂ€hlte ich es sei nur das ĂŒbliche. Zu viel Alkohol, zu wenig Schlaf. Kurz dachte ich dran, ihr alles zu erzĂ€hlen. Ich konnte ihr ansehen, dass sie merkte das etwas nicht stimmte. Diesen Gedanken verwarf ich allerdings schnell. Sie könnte es sowieso nicht

verstehen. Sie war zwei Jahre Àlter als ich, jedoch sehr naiv und unerfahren.

Als ich auf dem Weg nach Hause war, war es bereits schon dunkel. Gott sei Dank hatte ich den Tag relativ gut ĂŒberstanden. Die Arbeit hatte mir gut getan und mich abgelenkt. Zuhause angekommen ging ich schweigend hoch in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Dort lag ich bis tief in die Nacht und starrte  an die Decke. Der einzige Mensch den ich bei mir haben wollte oder mit dem ich reden wollte, war 500 Kilometer von mir entfernt. Ich schaltete mein Handy an und sah, dass ich 12 neue Nachrichten hatte. Ich ließ sie ungelesen. Mein Herz sprang mir vor

NervositĂ€t fast aus meiner Brust, als ich die Nummer von Harris wĂ€hlte. Er ging dran und ich konnte meine GefĂŒhle nicht mehr zurĂŒck halten. Ich schluchzte los und erzĂ€hlte ihm, das letzte Nacht etwas schlimmes passiert sein. Er versuchte mich zu beruhigen und sagte, er habe sich so etwas gedacht. Er hĂ€tte es gespĂŒrt. Vorsichtig fragte er, ob ich wieder Streit mit meinen Eltern hĂ€tte. Ich dementierte dies, und erzĂ€hlte ihm von letzter Nacht.

Ich war wie immer freitags mit meinen Freunden unterwegs. Wir trafen uns im Garten eines Freundes, bei dem wir tranken. Ich wollte nicht so spÀt nach Hause, weil ich am nÀchsten Tag arbeiten

musste. Also fragte ich meine Freundin ob wir gemeinsam die letzte Bahn nehmen wollen. Sie meinte sie nehme den Bus, dann wĂ€re sie zehn Minuten frĂŒher zuhause. Als ich sie darum bat, mit mir zu fahren, da ich nicht alleine fahren wollte, lehnte sie dies ab und ging. Aus lauter Frust trank ich weiter. Die meisten der Jugendlichen, die da waren kannte ich nicht. Als ich aufstand, um auf die Toilette zu gehen, bemerkte ich, dass mein Gleichgewichtsinn bereits beeintrĂ€chtigt war. Der Freund bei dem wir waren, bot mir an bei ihm schlafen zu können. Wir gingen in dieselbe Klasse und waren sehr gut miteinander befreundet. Wir

hatten schon einige verrĂŒckte NĂ€chte miteinander verbracht. Immer war sehr viel Alkohol im Spiel, und oftmals wurde auch das ein oder andere geraucht. Um 3 Uhr bat ich ihn heim zu gehen. Wir verabschiedeten uns von den anderen. Ich war das erste Mal bei ihm zu Hause. Ich legte mich hin und wollte schlafen. Er lag neben mir und fragte mich, ob wir Sex haben wollen. Ich sagte nein. Er fing an mich anzufassen, wollte mich KĂŒssen, doch ich stieß ihn weg. Er zog mir meine Unterhose runter, steckte mir seine Zunge in den Hals und drĂŒckte mich in die Matratze. Der einzige Gedanken den ich hatte war bei meiner Freundin. Sie hatte seit einiger

Zeit eine AffĂ€re mit ihm. Wie konnte er so was tun, wie konnte ich das zulassen? Ich versuchte ich von mir wegzudrĂŒcken. Erfolglos. Ich sah ihm in die Augen. Er drang in mich ein. Ich sagte ihm er solle aufhören, doch das tat er nicht. Stattdessen fragte er, ob ich ein Kondom hĂ€tte. Ich fing an zu weinen du schluchzte vor mich hin: „hör auf ich will das nicht, lass mich los, geh von mir runter“. Schließlich tat er dies auch. Ich zog meine Unterhose wieder an du drehte mich von ihm weg. Meine TrĂ€nen flossen weiter. Er versuchte noch einige Male meine Hose wieder runter zu ziehen, doch ich wehrte mich. Als er eingeschlafen war, schlich ich mich aus

seiner Wohnung. Es war kurz nach 5. An der Haltestelle der U-Bahn sah ich welche, die vorher mit uns im Garten war. Zuhause angekommen ging ich duschen.

Harris war entsetzt. Er schrie mich durch das Telefon an. Er drang mich dazu, zur Polizei zu gehen, sonst wĂŒrde er zu mir kommen und die Sache selbst in die Hand nehmen. Ich heulte die ganze Zeit. Mein Körper zitterte. Ich schwitzte. Zur Polizei gehen wollte ich nicht. Immerhin war mein Vergewaltiger einer meiner besten Freunde! Es lief bereits ein Verfahren gegen ihn wegen diverser Drogengeschichten. Da ich aber nicht wollte, das Harris die Sache regelt,

versprach ich ihm zur Polizei zu gehen. GeprÀgt durch voller Selbstzweifel schlief ich ein klein wenig erleichterter ein.

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FrenchiMontana

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