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Der König der Zwillingsstadt Kapitel 26

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 26"
Veröffentlicht am 06. Oktober 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 26

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 26

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 26 Die Träne



Morgen würden sie nach Lasanta aufbrechen, einer Hafenstadt im Nordwesten des Kontinents Das wäre endgültig der letzte Schritt. Dort würde das Schiff warten, das sie an ihr Ziel bringen würde… wo immer das auch lag. Nach dem heutigen Tag war Galren sich nicht länger sicher, wonach er eigentlich suchte. Antworten… Aber es ging nicht länger nur um seinen Vater. Sondern auch darum, wer ihm diese Karte wirklich hatte zukommen lassen wollen. Hatte derjenige gewusst, dass sein Vater

die Rückreise nicht schaffen würde und deshalb die Karte versiegelt? Oder interpretierte der Kaiser zu viel in die Sache hinein und sein Vater hatte die Karte nur aus Vorsicht versiegeln lassen, ohne dass dahinter irgendein Plan stand? Er starrte aus dem Fenster hinaus in den dunklen Sternenhimmel. Es musste bereits weit nach Mitternacht sein, trotzdem fand er keine Ruhe. Nachdem sie die letzten Details geklärt hatten, hatte der Kaiser ihnen ein Quartier im Palast zur Verfügung gestellt und nun lag er , bis auf die Schuhe vollständig angekleidet ,auf der Wolldecke seines Betts und bekam kein Auge zu. Mondlicht fiel durch die großen Fenster

und erleuchtete das fremde Zimmer. Der Raum war Größe als manche Häuser, beinahe zu groß, um sich hier wohlfühlen zu können. Ein halb heruntergebranntes Feuer flackerte in einem Kamin auf der anderen Seite des Raumes, kaum mehr als ein paar Glutfunken im Dunkeln. Ein Stück weiter gab es einen Tisch mit einer Wasserschüssel und eine Kommode, die neben Schreibwerkzeugen und Pergament auch einige Sätze Kleidung enthielt. Nachdem Galren einen Moment ins Dunkel gelauscht hatte stand er schließlich auf. Nein, schlaf würde er heute keinen finden, dazu gab es zu viel über das er Nachdenken musste. Da

könnte er die Zeit wenigstens nutzen und sich noch etwas im Palast umsehen. Er bezweifelte allerdings weit zu kommen, ohne dass ihn eine Wache anhielt aber es war besser, als die restlichen Stunden bis zum Morgengrauen vor sich hin zu Grübeln. Der geflieste Steinboden war kalt unter seinen Füßen, als er ein Stück vom Bett zurücktrat und sich die Stiefel wieder anzog. Sein zweiter Instinkt war, nach dem Schwert zu greifen, das am anderen Ende des Betts lehnte, lies Atrun dann aber wo es war. Wenn es irgendwo in diesem Land sicher war, dann hier. Sie waren so hoch über dem Boden, das es völlig unmöglich schien ohne Wissen des

Kaisers in die fliegende Stadt zu gelangen. Leise zog Galren die Zimmertür auf und trat auf den Flur hinaus. Ein halbes Dutzend anderer Türen zweigten von dem Gang ab, die in die Zimmer seiner Gefährten führten. Lias, Armell, Naria, Merl… Eine der Türen war jedoch nicht ganz geschlossen wie ihm auffiel, sondern nur angelehnt. Merls Tür. Vielleicht hatte der junge Magier auch nur vergessen, sie richtig abzuschließen aber… Galren schüttelte den Kopf. Nachsehen würde zumindest nichts schaden. So leise wie möglich öffnete er die Tür einen Spalt breit. Das Zimmer, das vor ihm lag unterschied

sich praktisch nicht von seinem eigenen. Und es war genau so leer wie dieses. Das Bett war unbenutzt und das einzige, das einen Hinweis darauf gab, das Merl je hier gewesen war, war sein Rucksack, der achtlos in einer Ecke stand, der Mantel des Zauberers und der blaue Edelstein, der auf der Kommode lag. Galren öffnete die Tür weiter und trat ein. ,, Merl ?“ , rief er obwohl er es bereits besser wusste. Der Zauberer war nicht hier. Unsicher, wie weit er gehen durfte, nahm er den Stein vorsichtig in eine Hand. Die silberne Kette war überraschend schwer, genauso wie das Juwel selbst. Aus der Nähe wirkte es

tatsächlich wie eine große Träne, die einfach erstarrt war. Tiefblau und undurchsichtig als würde man in einen See Blicken. Hatte der Ordensoberste, Quinn, nicht auch genauso einen Stein getragen, als sie in Silberstedt waren? Zumindest wenn man von der Tatsache absah, das dieser schwarz gewesen war, nicht blau. Das half ihm aber immer noch nicht bei der Frage weiter, wo Merl war. Hatte er es sich doch noch anders überlegt und sie verlassen? Auch wenn Galren das nicht glaubte… Er würde doch nicht alles hier zurücklassen wenn dem so war? Andererseits wusste er auch nicht, was in dem schüchternen Magier vorgehen

mochte… Mehr aus einer Eingebung heraus als aus freier Entscheidung, nahm er den Stein an sich und lies ihn in seiner Tasche verschwinden. Wenn er Merl fand würde er ihn ihm zurückgeben und wenn nicht wieder dorthin bringen wo er ihn gefunden hatte. Galren schloss die Tür hinter sich wieder, als er erneut auf den Gang hinaus trat. An einem Ende befand sich nur eine Wand, im schwachen Schein des Mondlichts nur als weiß silbrige Fläche erkennbar. Die Decken hier waren so hoch, das sie einfach im Dunkeln verschwanden. Galren folgte dem Flur also in die

andere Richtung. Hier und da erhellten Fackeln oder verstreute magische Kristalle seinen Weg . Der Palast war so riesig, das er kaum eine Chance hätte, Merl zufällig zu finden. Aber er konnte sich nach wie vor auf sein Gespür verlassen, oder nicht? Er hatte sich in seinem Leben noch nie verirrt. Aber er hatte auch noch nie versucht, gezielt einen Menschen zu finden. Galren hörte auf darüber nachzudenken, wohin er ging und überlies sich ganz seinem Gefühl, bog mal hier, mal dort ab. Es war beinahe, als wäre der Weg den er gehen müsste als glühendes Band direkt vor seine Füße gezeichnet unübersehbar und doch wenn er nur einen Moment die

Konzentration verlor sofort wieder verschwunden… Als er einen offenen Säulengang durchquerte wurde er langsamer. Offenbar war der Gang nicht auf dem Untergrund der schwebenden Inseln erbaut worden sondern bildete eine freischwebende Brücke mitten über eine Lücke im Untergrund. Der kalte Nachtwind ließ ihn frösteln, während er an eines der hüfthohen Geländer herantrat, die zwischen den das Dach tragende Säulen aufgebaut waren. Man konnte direkt nach unten in die Tiefe sehen. Links und rechts des Ganges ragten die Gebäudefassaden des Palastes in die Höhe doch zwischen den Fassaden

und dem Beginn der ersten Säulen befand sich nichts, außer Luft… und ein langer Fall in die Tiefe. Wobei Galren schien, das sie nicht mehr ganz so hoch waren wie am Tag. Vielleicht sank die Stadt nachts, schon alleine um als Leuchtfeuer für die ihr folgenden Menschen dienen zu können. Das Land zog als dichte, dunkle Fläche unter ihm dahin, die Schatten nur unterbrochen vom silbrigen Glitzern einiger Flüsse und Seen auf denen sich das Mondlicht brach. Er hatte noch nie etwas Vergleichbares zu dieser Stadt gesehen und langsam verstand er die Faszination, die dieser Ort ausübte selbst. ,, Es ist schön, oder ?“ , fragte eine

zittrige Stimme nicht weit von ihm entfernt. Galren drehte sich zu der Gestalt um und erkannte Merl, der die arme als Schutz vor der Kälte um den Körper geschlungen hatte. Was hatte der Mann auch seinen Umhang nicht mitgenommen wenn er hier draußen war… Tatsächlich hatte Galren den Mann bisher nie ohne den Mantel gesehen. Er könnte sich täuschen aber irgendwie wirkte Merl ohne fast schon ein Stück größer und kräftiger. ,, Was macht ihr den hier draußen ? Ihr friert euch noch Tod.“ ,, Das macht nichts.“ , antwortete Merl bibbernd, während der Wind seine Haare zerzauste.

,, Dafür ist es hier ruhig.“ Galren runzelte die Stirn. Was meinte er mit ruhig? Der gesamte Palast war um diese Zeit totenstill, schon fast unheimlich… Der Magier bemerkte offenbar was er dachte. ,, Verzeiht. Die Magie an diesem Ort… die ganzen Zauber. Sie machen Lärm.“ , erklärte er. ,, keine Ahnung wie Zachary oder sonst ein Magier es hier aushält. Ich habe schon fast alles versucht um mich davor abzuschirmen.“ ,, Hat euch euer Meister das hier etwa deshalb gegeben ?“ Galren holte das Amulett aus der Tasche, das er aus Merls Zimmer genommen

hatte. ,, Hört mir nur damit auf.“ Er machte eine wegwerfende Handbewegung. Für Merls Verhältnisse war diese Antwort schon fast vergleichbar mit einem Schlag ins Gesicht. ,, Das macht wirklich nichts besser.“ Trotzdem nahm er die Kette an sich und sah einen Moment in die Dunkelheit hinaus. Galren rechnete tatsächlich kurz damit, dass Merl die Kette einfach fallen lassen würde, dann hängte er sie sich jedoch bloß wieder um den Hals. ,, Die Kaiserin schien richtig überrascht zu sein, das ihr es habt. Warum ?“ ,, Ihr wisst wirklich nicht, was das ist oder ?“ Merl hatte sich wieder ihm

zugewendet. ,, Ein Stein ?“ ,, Einer mit einer ziemlich langen Geschichte. Und mehr als nur einer Verbindung zu diesem Ort. Es gibt insgesamt neun dieser Juwelen, auch wenn die meisten davon vor langer Zeit verloren gingen. Heute weiß ich nur noch sicher von zwei, diesem hier und der andere befindet sich Momentan im Besitz des Sangius-Ordens. Man nennt sie die Tränen Falamirs. Nach ihrem… nun Schöpfer.“ ,, Wie ihr das sagt klingt es beinahe als hätte er diese Steine nicht absichtlich erschaffen.“ ,, Das könnte man so sagen. Falamir ist

einer der wenigen Namen, die wir vom alten Volk kennen. Von Ismaiel einmal abgesehen und über dessen Schicksal hat mein Meister euch bereits aufgeklärt. Von dem was wir wissen lebte Falamir wohl lange vor Ismaiel und lange vor dem Fall, der ihre Rasse fast vollständig ausgelöscht hat. Wie viel von der Geschichte wahr ist, weiß ich selber nicht, aber offenbar war er so etwas wie ein Adeliger, dessen Ländereien von einer nicht enden wollende Plage befallen wurden. Weil er keinen Ausweg mehr für sich und seine Untertanen sah, suchte er einen der Hochmagier des alten Volkes auf. Ihr müsste wissen auch wenn alle Mitglieder des alten Volkes

Magiebegabt waren, gab es doch gewaltige Unterschiede darin, wie stark diese Ausgeprägt war. Und so suchte er sich Hilfe bei jemand mit mehr Macht als ihm. Der Zauberer ging auf sein Gesuch ein, verlangte jedoch als Gegenleistung für seine Hilfe, das Falamir sich einem bösen Dämon stellen sollte. Um es kurz zu machen, er zog also zusammen mit einigen Gefährten aus, diese Kreatur zu vernichten… und musste feststellen, das er betrogen worden war.“ ,, Wieso ?“ ,, Das Monster konnte nicht verletzt werden, im Gegenteil, alles und jeden der ihm zu nahe kam erstarrte zu Stein

und immer mehr von Falamirs Gefährten vielen ihm zum Opfer.“ ,, Was geschah also ?“ ,, Falamir sendete seine letzten Überlebenden Männer zurück und stellte sich seinem Gegner alleine. Und bevor es auch ihn versteinern konnte, tat er das einzige, was ihm noch übrig blieb. Er opferte sich selbst und stürzte sich auf den Dämon. Im gleichen Moment, in dem er die Kreatur berührte, erstarrte er, aber das gleiche geschah auch mit seinem Gegner und so wurden letztlich beide gefangen. Als er nun erkannte, dass er nicht Überleben oder jemals in seine Heimat zurückkehren würde um sie zu befreien, weinte er, doch was zu Boden

fiel waren nur noch Kristalle, neun Stück an der Zahl. Die wenigen seiner überlebenden Gefährten sammelten diese Steine und ein Teil davon hat bis zum heutigen Tag überdauert. “ ,, Sie sind also mehr als nur Schmuck.“ ,, Sehr viel mehr, Galren. Ihr wisst, was der Preis der Magie ist, oder?“ ,, Sie entzieht ihrem Anwender im Austausch Lebenskraft.“ ,, Außer er kann sich diese Energie von anderswo holen. Der Orden tut dies seit sehr langer Zeit mithilfe künstlich erschaffener Kristalle aber diese sind recht… instabil könnte man sagen. Zwar erlauben sie in entsprechender Form jeden auch einem Nicht-Magier einen

Zauber zu wirken aber sobald ihre Kraft verbraucht ist, bleibt von ihnen nur Staub. Die Tränen und die magischen Artefakte des alten Volkes generell, sind anders. Entzieht man ihnen Energie, regeneriert sich diese nach einer Weile. Und die Tränen stellen eine beinahe unerschöpfliche Quelle dar.“ ,, Klingt wirklich nicht nach etwas, das man unbedingt offen mit sich herum tragen will.“ ,, Das haben die wenigsten Menschen bisher so gesehen. Die alten Kaiser kontrollierten angeblich acht der Kristalle und auch Simon Belfare, als er den Thron eroberte hatte mindestens vier in seinem Besitz. Ehrlich gesagt, ich

habe Angst davor.“ , erwiderte Merl. ,, Ihr könnt euch nicht einmal vorstellen, was man damit anrichten kann…“ ,, Aber ihr habt es angenommen.“ ,, Ich mag es nicht, Ich mag seine Geschichte nicht… aber wenn es wirklich ernst wird ist es das was uns retten könnte.“ ,, Und ihr seid deshalb hier draußen ? Um darüber nachzudenken?“ ,, Nicht ganz… Ich habe mich wie ein Idiot verhalten, Galren…“

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EagleWriter
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Terazuma Hallo Eagle!
Oh, oh! Was meint Merl mit dieser Aussage? Es klingt beinahe so, als hätte er Armell seine Liebe gestanden und wäre abgeblitzt. ^^ - Ich weiß, ich weiß, ich übertreibe wieder einmal, aber was könnte Merl bloß getan haben, dass er sich so dumm vorkommt? Ist mir wirklich ein Rätsel...
Das andere was mich etwas stutzig macht ist Merls Überempfindlichkeit was die Magie betrifft. Bisher wurde jeder Magier, der die fliegende Stadt betrat von der Magie dort in Erstaunen versetzt, aber niemand nahm sie als nicht auszuhaltender Lärm wahr wie Merl, oder täuscht mich meine Erinnerung da? Wie auch immer, bin schon gespannt wie es weitergeht.^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Merl ist ein bisschen mehr als ein normaler Zauberer, zumindest was einige seiner Fähigkeiten angeht . Aber das hatte ich mit Zachary schon ein wenig durchklingen lassen glaube ich ^^ Die meisten Zauberer nehmen Magie eher nur unbewusst oder als schwaches Kribbeln war. Und Merl ist generell ein gutes Stück unerfahrener als viele seiner Kollegen.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Klingt, als hadere Merl mit seiner Gabe ein Magier zu sein. Okay, ist bestimmt nicht einfach. Aber ich denke, er wird damit wachsen.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Irgendwann sicherlich, aber im Augenblick.... Meh ^^
lg
E:W
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