Journalismus & Glosse
Guy Fawkes 1

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"Der Hauptdarsteller"
Veröffentlicht am 21. April 2016, 18 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Der Hauptdarsteller

Guy Fawkes 1

Vorbemerkung

Die Guy Fawkes Maske kennt fast jeder. Was sie nun eigentlich repräsentieren soll, ist wiederum nicht so geläufig, schon gar nicht, woher sie kommt.

Heute noch feiert man in England am fünften Oktober den "Gunpowder Plot".

Der damalig geplante Anschlag hätte den Anschlag von Ground Zero bei weitem übertroffen.


Diese Buchreihe soll Aufklärung schaffen. Zum Einen beleuchtet es die historischen Figuren, zum Anderen den Terroranschlag selbst, sowie das tragische Ende.

Das Drama ist spannend wie ein Krimi, wie ihn

halt nur die Geschichte schreiben kann.

Weil ich auch die Hintergründe, die Antriebe beschreiben wollte, geriet das Projekt umfangreich. Ich habe es deshalb in acht Teilbände aufgeteilt.


In vielen Teilen spreche ich in den Bänden von den Protestanten.

Das ist dem besseren Verständnis für Leser geschuldet, die sich nicht so sehr mit englischer Geschichte befasst haben. Gemeint ist natürlich die anglikanische Kirche, die Heinrich VIII (der mit den sechs Ehefrauen, die er zum Teil aufs Schafott schickte) eingeführt hatte. Weil der Papst einer Scheidung damals nicht zustimmen wollte, gründete Heinrich einfach seine eigene

Kirche (mit ihm selbst als Oberhaupt natürlich). Das bescherte ihm ordentlich Kohle für die Staatskasse, denn ab da waren klösterliche Besitztümer ihm und seiner Willkür unterstellt. Zu Deutsch, einen größeren Raubzug an kirchlichem Eigentum, Land, Schätzen gab es selten in der Geschichte, denn nun gehörten die kleinodien der anglekanischen Kirche, also dem König.


Im Übrigen passt und passte es nicht jedem, dass das Oberhaupt der Kirche und der König ein und dieselbe Person waren.(übrigens heute noch so)


Jedenfalls, in damaliger Zeit, sind in England

Leute, welche sich in irgendeiner Weise noch dem Papst verbunden fühlten, Katholiken also, immer mit Skepsis beäugt worden und mussten von vornherein mit Repressalien rechnen.

In unserem Zeitfenster gab es direkte Willkür, Brutalität und Verfolgungen und Mord gegen die Katholiken.


Allein schon die Verweigerung an anglikanischen Gottesdiensten teilzunehmen stellte bereits ein Delikt dar (im engl. lautete das Vergehen "recusancy"). Schulabschlüsse, Akademikergrade, alle hatten zur Pflicht auf die anglikanische Kirche zu schwören. Beim Militär sowieso.


Alle unsere Helden des Dramas litten unter dieser Bevormundung. Es war nicht so sehr der Glaubenszwist, sondern vielmehr die Willkür mit der die Staatsräson gegen anders Denkende vorging (kennt man irgendwoher).


Und alle unsere Hauptprotagonisten kamen aus gutem Hause und verfügten über genügend Kapital, Verbindungen, Einfluss, um überhaupt den Anschlag über eine reine, wirre Planung weiter vorantreiben zu können.


Der Terroranschlag hätte sogar funktioniert, so ist die Wissenschaft der Meinung. Und es hätte mehr oder weniger das gesamte Parlament buchstäblich in Schutt und Asche zerlegt.

Heutzutage feiert die Guy Fawkes Maske eine Renaissance. Sie steht für Protest gegen Staatswillkür.

Und so gibt es auch das berühmte Gedicht, dessen erste Zeilen so aussehen:

Remember, remember the Fifth of November / Gunpowder, treason and plot / I know of no reason why gunpowder treason / Should ever be forgot. ["Erinnere, erinnere dich an den fünften November, Schießpulver, Verrat und Verschwörung. Ich kenne keinen Grund, warum der Schießpulver-Verrat jemals vergessen werden sollte.“]


Ich habe nach bestem Gewissen aus den unterschiedlichsten Quellen recherchiert.

Sollten sich dennoch Fehler eingeschlichen haben, so möge mir der geneigte Leser diese verzeihen.


Band 1 Guy Fakes

Band 2 Die Verschwörer

Band 3 Die Mitläufer

Band 4 Der Plan

Band 5 Verrat und Kampf

Band 6 Erste Hinrichtungen

Band 7 Tabula Rasa

Band 8 John Gerard


Copyright: G.v.Tetzeli Cover: G.v.Tetzeli



Guy Fawkes

Guy Fawkes wurde am 13.April 1570 in Stonage, Grafschaft York geboren. Leider starb sein Vater, als Guy erst acht Jahre alt war.

Nun war seine Mutter alleinerziehend für ihn und seine beiden jüngeren Schwestern Elizabeth und Anne zuständig.

Mama heiratete ein Jahr später (1579) erneut, diesmal allerdings einen gottes-fürchtigen Mann, der dem Katholizismus anhing. Seine Mutter wechselte zu diesem Glaubensbekenntnis, und schließlich auch Guy selbst.

Man muss wissen, dass in England die presbyterianische Kirche das non plus ultra

und dessen Oberhaupt der englische König selbst war. Das verdankte England Heinrich VIII, sie wissen schon, der seine Ehefrauen so gerne auf das Schafott geschickt hatte.


Jedenfalls, Klein-Guy ging in York zur St. Peters Schule. Schulfreunde und im gleichen Alter waren auch John und Christopher Wright, sowie Edward Oldcorne, die später noch eine entscheidende Rolle spielen sollten. Sie müssten sich damals schon begegnet sein. Auch in späterer Ausbildung kreuzten sich ihre Wege.

Eigentlich weiß man ansonsten über Fawkes Jugend wenig.

Es scheint erwiesen, dass er, nun Volljährig (1591), einen Teil seiner nun zufallenden

Erbschaft seines Vaters an einen Schneider verpachtete und den anderen Teil zu Geld machte.

Und ebenfalls scheint es erwiesen, dass er Anne Pullyn heiratete und ein Jahr später um einen Sohn Thomas reicher wurde (1593).


Genau zu diesem Zeitpunkt begab er sich nach Holland. Familienleben war offensichtlich nicht nach seinem Geschmack.


Die Laufbahn beim Militär schien ihm angemessen. So trat er als Engländer in die spanische Armee ein, also als Söldner des katholischen Königs. Als Soldat wurde aus ihm zwar nichts Großartiges, aber immerhin war er schließlich in der spanischen, natürlich

katholischen Armee, als Unterheerführer gelistet. Bei der Eroberung von Calais, 1596, war er jedenfalls dabei. Dabei nannte er sich gerne Guido mit Vornamen.

Danach versuchte er den spanischen König zu überreden, ihn bei einem Umsturz in England zu unterstützen, um es endlich katholisch zu machen. Das tat er nicht alleine. Um überhaupt vorgelassen zu werden, da fehlte es ihm an Verbindungen. Robert Catesby, dem er später bei der Verschwörung folgte, hatte diesen Einfluss.

Spätestens zu dieser Zeit begegnete Guy diesem aristrokatischen, reichen, einflussreichen und fechtwütigen Lebemann.

Im Übrigen wurde der spanische König immer hellhörig, wenn etwas gegen England im

Busch war.

Guy muss ein ziemlich fanatischer Katholik gewesen sein, der spanische König widerum war weder so fanatisch, noch so verblödet auf den Vorschlag einzugehen. Der Untergang der Armada, 20 Jahre zuvor, saß ihm noch ganz schön im Nacken.

Außerdem wirkten diese Herren etwas unorganisiert.


Guy Fawkes kehrte daraufhin nach England zurück, weil Elisabeth I 1603 gestorben war. Diese presbyterianische Hexe! Es wurde also Zeit zu handeln und es schien die Gelegenheit für neue, politische, katholische Weichenstellung gekommen.


Jakob I., der auf den Thron folgte, hatte auch versprochen sich großzügiger gegen die andersdenkenden Katholiken zu verhalten.


(Ein fescher Mann, offensichtlich)


Inzwischen, nach seiner Rückkehr, nun als

gehobener Offizier der britischen Armee ernannt, hatte Guy schließlich eine gewisse Stellung. Da geht noch was, dachte er sich.


Allein, er wurde enttäuscht. Jakob I. verfolgte die Katholiken noch fanatischer, als zuvor Elisabeth i.. Er vermutete nämlich gefährliche Umtriebe. Nicht ganz ohne Grund, wie wir aus der Geschichte wissen. Universitäten, Gelehrte lehnten sich an den Katholizismus an. Auch die immer noch einflussreichen gut betuchten Jesuiten waren ihm ein Dorn im Auge.


Es ging Jakob nicht um Glaubenskampf, es ging um seine Allmacht über Staat und Kirche, die er gefährdet sah.


Guy jedenfalls war deprimiert und zugleich wütend.

Da ließ er die lockere Bande zu dem radikalen Robert Catesby wieder aufleben.


Nicht ganz uneigennützig, denke ich, dachte er doch durch seinen Einfluss der strengen Reglementierung der Militärhierarchie zu entkommen. Als Oberst stellte er schon etwas dar, aber mehr ging nicht. Und dauernd musste er sich verstellen. Die anglikanische Kirchenhudelei ging ihm auf die Nerven. Zeigen durfte er das nicht.


Er muss sich öfters mit Robert Catesby getroffen haben, aber dafür gibt es keine

Belege.


Klar, dass er bei den nun aufkommenden Umsturzplänen Feuer und Flamme war.


Das Schicksal nahm seinen Lauf


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Hörbuch

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welpenweste
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Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Francisco Fängt vielversprechend an. Ich freue mich jedensfalls, deine gut recherchierten, historischen Auszüge aus dem Leben Guy Fawkes in den nächsten Tagen weiter lesen zu können.
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Interessante Geschichte! Gerne gelesen...
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Guy Fawks..."
Toller Cliffhanger und nun bin ich schon mal auf die Fortsetzung
gespannt, wie die Historie ausging, denn nach dem Tode der ersten Themse-Liesbeth 1603, bestieg ja Jakob I. als der Urenkel von Heinrich VIII. den englischen Thron... ..grinst*
Feines Historisches in eine interessante Geschichte gepackt... ...grinst*
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Nun kann ich wirklich sagen,
in Schreiberkreisen lernt man immer noch dazu,
als in den alltäglichen Tagen.
Nun weiß ich wieder ein Stück mehr
GlG, Angelika
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 WOW! Da hast Du ja mal wieder ein super-spannendes Stück Geschichte gefunden, fantastisch geschrieben und einen hochinteressanten Thriller aus dem wahren Leben begonnen! Und die sind ja immer die Allerbesten überhaupt!
Ich bewundere Deine sicher unendlich zeitaufwändige Recherchearbeit und liebe es, wieder etwas dazu zu lernen! So wird Geschichte lebendig!
Ich muß zugeben, daß ich das Titelbild bisher nur aus dem meiner Meinung nach großartigen Film „V wie Vendetta“ kannte...
Jetzt bin ich schon riesig gespannt auf die Fortsetzung!
Herzlichen Dank und LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
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