Kurzgeschichte
Der Engel aus purem Glück

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"Wenn es das Eine gibt, muss es auch das Andere geben!"
Veröffentlicht am 20. September 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Wenn es das Eine gibt, muss es auch das Andere geben!

Der Engel aus purem Glück

Der Junge versuchte sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Er war spazieren gegangen. Er musste einfach für kurze Zeit, sein ganzes Pech vergessen. Soviel Pech hatte ihn schon geplagt. Jedes mal kam es ihm vor, als würde ihn ein neuer Mantel aus purem Schwarz bedecken. Immer schwerer wurde diese Laste, der vielen Mäntel. Angst hatte der Junge, aufgrund der Last zu stürzen und sich zu verlieren. So oft sagte man ihm er solle kämpfen, das Glück würde jeden mal treffen und doch geschah es nie. Er hatte schon von einigen Legenden gehört. Ein Engel aus

purem Glück solle es geben. Sobald ihn einer berührte, wurde er mit purem Glück erfüllt. Doch an solche Sagen glaubte er nicht. Nein, er dachte realistisch. Für ihn war Realismus gleich Pessimismus. Er liebte seine ausgewogene Wortwahl. Oft hatte man ihm in der Schule gesagt, Gott habe ihm seine Zunge gesegnet. Was für ein Unfug, dachte er sich. Plötzlich viel ihm was glitzerndes im Schnee auf. Dieses glitzern war so hell und freundlich, voller Glück. Der Engel aus purem Glück? Wohl kaum! Vielleicht ein kleines Lämpchen, welches verloren ging. Engel aus purem Glück.Er lachte laut auf. Doch dann, als er genau vor diesem glitzernden Gegenstand war, sein

Gesicht über diesem hellen schein, konnte er es nicht fassen. Ein kleiner goldener Engel. Strahlte aus sich heraus, als würde ein Lichtlein drinnen sein.E r war so schön und lag da einfach nur. Ob ich ihn nehmen soll, fragte er sich. Schaden konnte es ihm nicht. Denn die Last der Mäntel wurde Tag für Tag unerträglicher. Plötzlich fühlte er eine Hand an seinem Rücken. Er zuckte durch die Berührung der fremden Hand zusammen. >>Bist du dir wirklich sicher, das du diesen Engel haben willst?<<, fragte der fremde Mann denn Jungen. >>Wissen sie…<<, der Mann unterbrach denn jüngeren Buben. >>Ich habe dich gefragt ob du diesen Engel haben willst?

<<, der Mann hatte einen Unterton in seiner Stimme, der dem Jungen Angst machte. >>Ja<<, antwortete er zitterig. >>Du weißt mein Junge, man kann das Glück nicht erzwingen, wenn es das eine gibt, muss es auch das andere geben<<, sagte der fremde Mann und ging. Wenn es das eine gibt muss es das andere geben?, er verstand den Satz nicht. Trotz der Warnung des Mannes nahm er den Engel und ging voller Hoffnung, die Last der Mäntel abzulegen, nach Hause. Am nächsten Morgen, erwachte der Junge voller Freude. Der Engel lag die ganze Nacht auf seinem kleinen, aus Holz geschnitztem, Nachttischchen. Der Junge

zog sich an und ging in die Schule. Auf dem Weg zur Schule, fand er einen Groschen. Wirkt also doch, dachte er sich. Als er dann in der Schule ankam, bekam er gute Noten. Schon wieder ein Erfolgserlebnis, dachte der Junge sich. Dies ging die ganze Woche weiter, bis die Wirkung nachließ.Plötzlich verlor der Junge Geld, statt welches zu finden. In der Schule wurde er immer schlechter und auch er fühlte sich Tag für Tag immer mehr unwohl. Er wusste, das die Mäntel wieder zurückkamen. Eines Abends ging der Junge wieder spazieren. Es ging ihm wie beim letzten mal, nur das er dieses mal den Engel bei sich hatte. Er ging zurück zur Stelle, wo der

Engel lag. In der letzten Woche fiel nicht viel Schnee und er sah das Loch, in welchem der Engel lag. Er beugte sich rüber und lag denn Engel rein. Als er sich umdrehte sah er wieder denn fremden Mann. >>Und hat er dir Glück gebracht?<<, fragte der Mann den Jungen. >>Keines Weges. Die erste Woche brachte er mir Glück doch dann, es ging nur noch bergab<<, der Junge schämte sich für seine Worte, hätte er sich doch an die Worte des Mannes gehalten. >>Hör mir gut zu Junge, man darf das Glück nicht erzwingen. Irgendwann da kommt die Zeit, wo das Glück auch dich erfassen wird. Es wird sich schöner anfühlen als jetzt. Gib mir

denn Engel ich werde ihn vernichten. Keiner soll mehr an solchen Schmerzen leiden<<, sagte der ältere Mann. Der Jung gab dem Mann den Engel und der Mann ging. Nie wieder wollte der Junge das Glück herausfordern. Er wollte lieber warten und wenn es ein leben lang dauern würde.

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buffy22

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