Kurzgeschichte
Teufelskreis - Ich dachte, wir kommen in den Himmel ...

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"Teufelskreis - Ich dachte, wir kommen in den Himmel ..."
Veröffentlicht am 16. September 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Teufelskreis - Ich dachte, wir kommen in den Himmel ...

Teufelskreis - Ich dachte, wir kommen in den Himmel ...

Teufelskreis


Als ich noch lebte, wurde mir gesagt, dass ich in den Himmel  kommen würde ...


Ich sehe keine Engel in meiner Nähe. Ich sehe auch keine schönen Wolken um mich herum. Wo ist der Glitzerstaub und die millionen Farben? Alles was ich vor mir habe, ist die absolute Finsternis und ein Kreis aus lodernen Feuer, doch ich spüre keine Angst. Ich schaue mich an. Ich bin tot. Geschmückt mit nichts anderem als große Narben.


Ich schaue mich um und sehe Seelen rumfliegen, sie schreien und weinen. Ich halte meine Hände nach oben und sehe durch sie durch. Mein Körper, eine nun leblose Hülle, liegt neben mir auf dem Boden, er zerfällt zu Asche und wird Eins mit der Finsternis.


Eine große schwarze Gestalt erscheint aus dem Feuer und läuft auf mich zu. Ich erkenne kein Gesicht. Es ist zu dunkel. Es steht jetzt vor mir. Was ich mir jetzt wünsche ist Licht. Ein Licht der Hoffnung, mich aus diesem Albtraum zu befreien, doch wie es scheint ohne Aussicht. Es greift mit seinen Händen direkt in meine Brust und

ich verfliege in Erinnerungen. Es will mir zeigen, wieso ich nicht im Himmel bin.


Es zeigt mir wie ich als Kleinkind gelogen habe. Es zeigt mir, wie ich als Kind gelogen und beleidigt habe. Es zeigt mir wie ich als Jugendlicher gelogen, beleidigt und geschlagen habe. Es zeigt mir wie ich als junger Erwachsener gelogen, beleidigt, geschlagen und betrogen habe. Es zeigt mir wie ich als Erwachsener gelogen, beleidigt, geschlagen, betrogen und getötet habe. Es zeigt mir wie ich als alter Mann gelogen, beleidigt, geschlagen, betrogen, getötet und

gesündigt habe.


Es zeigt mir, alle die von mir getöteten Lebewesen. Es zeigt mir, alle die von mir beleidigten, angelogenen, geschlagenen und betrogenen Personen, sowie deren unvorstellbaren Schmerzen. Es zeigt mir wie unvorsichtig ich mit meinen Mitmenschen und den Tieren umging. Es öffnet mir die Augen und ich erkenne, dass einzige wilde Tier bin ich selber.


Es zeigt mir für eine Sekunde den Himmel und verbildlicht mir, dass wir Menschen Hass über uns bringen auch wenn wir verzeihen und vergeben und

anständiger leben, so wird die Dunkelheit und das Böse immer der am meisten gefütterte Wolf in unserem Herz sein und die paar guten Dinge die wir tuhen, lassen unseren Wolf des guten Lichts zwar nie verhungern aber es wird auf diesem Wege niemals reichen, um die Chance zu erhalten, ein Paradies, wie dem Himmel zu begegnen.


Es holt mich aus meinem Lebensgleis und ich erkenne: jeder von uns zahlt seinen Preis und wir bleiben auf Ewig in diesem Teufelskreis.

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