Fantasy & Horror
Rage - Kapitel 3.1

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"Rage - Kapitel 3.1"
Veröffentlicht am 15. September 2015, 10 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Vera Kuttelvaserova - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Danke, dass Du mein Buch liest. Mein Debüt, Life Game, unterliegt leider noch immer meiner Überarbeitung. Beruflich ziemlich eingespannt, bleibt zu wenig Zeit, diesem spannenden Hobby nachzugehen. Ideen für neue Stories stehen Schlange und warten nur noch darauf, in Worte gefasst zu werden. Ich danke allen die weiterhin kritisch aber neugierig meinen Geschichten treu bleiben. C. G.
Rage - Kapitel 3.1

Rage - Kapitel 3.1

Nummer eins


Frank brauchte beinahe ein halbes Jahr, bis seine körperlichen Schäden halbwegs wieder regeneriert waren. Die seelischen würden vermutlich nie ganz heilen. Mit einem tauben Gefühl im Kopf und glühendem Schmerz an der Stelle, an welcher das Herz sein sollte, begann Frank nächtelang durch die Straßen zu streichen. Ein Ziel kannte weder er noch seine tief eingebrannte Verzweiflung. Es wirkte eher wie eine Übersprunghandlung. Beschäftigung für den Körper, um den Geist abzulenken. Sein Radius erweiterte sich schrittweise,


bis er erst im Morgengrauen wieder den Heimweg antrat. In dieser Phase streifte sein Radius auch die dunkleren Ecken der Stadt. Wie in bei einem schwarzen Loch genügt es bereits sich nur in der Nähe aufzuhalten, um von dessen schierer Masse unwiederbringlich angezogen zu werden. Es gibt dann kein Entrinnen mehr. Jeder Versuch sich zu befreien endet damit, dass man sich dem Ereignishorizont immer mehr nähert. Hat man diesen einmal erreicht, dreht sich die Welt nach neuen Gesetzen. Frank durchquerte den äußersten Ring noch mit Ehrfurcht und Respekt. Das änderte sich schlagartig, als er in einer


der schwach beleuchteten und vor Müll überquellenden Gassen überfallen wurde. Aus dem Nichts erschien ein dunkler Schatten, etwas langes, massives in der Hand und im Gegenschein der Laternen von der nächsten Querstraße konnte Frank nur erahnen, um was sich dabei handelte. Er tippte auf eine Metallstange oder ein Rohr. Je näher der Schatten kam, desto sicherer war er sich, dass es sich um ein faustdickes Rohr aus irgendeinem Metall handelte. ‚Na mein Freund? Lust auf ein Spiel?‘ Frank verzog keine Miene. Er verlangsamte auch seine Schritte nicht.


Innerlich wunderte ihn das. Er wusste, er müsste jetzt eigentlich Angst verspüren, oder zumindest eine gesunde Portion Sorge aufkommen lassen. Aber da war nichts. Im sprichwörtlichen Sinne. Er fühlte nichts. Rein gar nichts. Schon beinahe unbekümmert marschierte Frank weiter auf die Gestalt zu. Die Polizisten, welche die Gestalt als Erste nach dem Notruf erreichten trauten ihren Augen nicht. Das Opfer war vollständig vom eigenen Blut rot eingefärbt. Der Stoff seiner Kleidung war getränkt mit einem Großteil der sechs Liter, welche der menschliche


Körper beinhaltet. Die Augenhöhlen waren leer und staubtrocken. Das Nasenbein war so weit in den Schädel gedrückt, dass es wirkte, als hätte er nie eine Nase besessen. Nur ein weiches, knorpeliges Geschwür, welches in der Mitte von seinem Gesicht hing. Als die Polizisten die Leiche begannen zu untersuchen stellten sie schnell fest, dass beinahe jeder Knochen in dem Körper gebrochen sein musste. Nicht einfach gebrochen, zermalmt traf den Zustand des Skelettes deutlich besser. Die Obduktion ergab, dass jede Rippe mindestens dreifach gebrochen war, mehrere Wirbel erlitten schwere


Trümmerbrüche. Die Kniescheiben hätte man absaugen können, so kleinteilig waren sie zerschlagen und die Arme und Beine waren an jeder Stelle einzelnen Stelle so beweglich, wie eine Kette. Es gab zwei Ausnahmen. Die Hände waren nicht derart desaströs zerschmettert worden und auch der Schädel blieb weitestgehend unbeschadet. Interessant und gleichzeitig rätselhaft war jedoch, was die Beamten des Gerichtsmedizin im Inneren der Leiche gefunden hatten. Oder besser gesagt, nicht gefunden hatten. Das Herz. Rätselhaft vor allem weil es bis auf eine einzige äußerliche Wunde keine Beschädigungen der Haut


gegeben hat, durch welche ein Organ dieser Größe entfernt werden hätte können. Die einzige äußerliche Wunde gab weniger Rätsel auf. Das war recht eindeutig. Das Metallrohr wurde auf Höhe der Ohren durch den Kopf des Mannes gerammt, welcher das Rohr gegen Frank einsetzen wollte. De Grund, warum jeder Beamte, der am Tatort eintraf Photos mit seinem Handy gemacht hatte, war ebenso nachvollziehbar wie erschütternd. Das Metallrohr mit dem Toten daran, stecke in einer Wand der Gasse in über zwei Metern Höhe.



Noch ahnte niemand, dass das ein Gnadenakt gewesen ist gemessen an dem, was der Stadt in den nächsten Wochen noch bevorstand. Nicht einmal Frank war sich darüber bewusst, dass er gerade eine Tür aufgestoßen hatte, die er mit einem Schlüssel aufgeschlossen hatte, welchen er von seinem Ausflug mitgebracht hatte. Der Kaffee schmeckte an diesem Morgen endlich wieder nach den Röststoffen und der leicht verbrannte Toast füllte endlich wieder das Loch im Bauch.




Frank saß um acht und dreißig morgens an seinem Frühstückstisch und lächelte seit Monaten das erste Mal wieder.

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Gillegan
Danke, dass Du mein Buch liest.

Mein Debüt, Life Game, unterliegt leider noch immer meiner Überarbeitung. Beruflich ziemlich eingespannt, bleibt zu wenig Zeit, diesem spannenden Hobby nachzugehen. Ideen für neue Stories stehen Schlange und warten nur noch darauf, in Worte gefasst zu werden.

Ich danke allen die weiterhin kritisch aber neugierig meinen Geschichten treu bleiben.

C. G.

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abschuetze Ähm ... also nicht mehr zu Vanessa, sondern wir gehen jetzt zurück in der Zeit und betrachten seine ... Selbstjustiz, eingegeben durch die Besucher in seinem Koma?

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
cliffy Sehr interessant geschrieben, mir gefällt es leiben Gruß Jenny
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke :-)
Also mir ist erst einmal nicht nach Kaffee!

Bin gespannt wo das hinführt
LG Ella
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