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Jarjar war ein Arapapagei und saß auf dem Ast einer Kokospalme nahe des angrenzenden trophischen Dschungel. Er beschaute sich die Gegend und staunte über die Schönheit des Wellengangs und des Strandufers nahe seinem Sitzplatz.
,,Achˮ, seufzte er. ,,Wäre es nur immer so schönˮ. Und damit meinte er das er schon einiges erlebt hatte. Eine seiner Geschichten die er erlebte, hatte er eben wieder im Kopf; und weil grad niemand da war dem er sie hätte erzählen können tat er es einfach unbewusst im Selbstgespräch.
,,Ach ja, das war schon was mit dem
Äffchen das mir die Nüsse klauen wollte. Und die Sache mit der Schlange werde ich auch nie vergessenˮ, krächzte er.
Da kam ein Lemure des Weges und hörte den Papagei laut mit sich selbst reden.
,,Lieber Freundˮ, rief der Lemure. ,,Du solltest dir keine Geschichten selbst erzählenˮ.
Da fiel es Jarjar erst auf das er mit sich selber im Gespräch war. ,,Danke Freundˮ, krächzte Jarjar. ,,Ich merkte es grad gar nicht das ich laut in Erinnerungen schwälgteˮ.
Der Lemure ging wieder des Weges und Jarjar war wieder allein.
Lange saß er nur da und doch begann er wieder von Früher zu träumen. So ging
das bis zum Nachmittag und frühen Abend. Leise schwappte das Meer an Land und weil ein Ara einfach schwer den Mund halten kann begann er wieder mit sich selbst zu schnattern.
Es wurde Abend und der Lemure, von seiner Wanderung zurück, kehrte Heim und passierte wieder die Palme auf der Jarjar saß. Armer Ara dachte er. Er schnattert wieder mit sich selbst.
Und weil er noch etwas Zeit hatte kletterte er die Palme hinauf.
Jarjar, ganz ins Traumgespräch versunken, schreckte hoch.
,,Was machst den du schon wieder hier, fragte er den Lemuren.
,,Ich wollteˮ, da wurde es Jarjar klar das
er wieder mit sich selbst geplaudert hatte.
Beschämt sagte er: ,,Ohh, ja - ich verstehe.ˮ
,,Weisst du, ich bin einsamˮ, sagte Jarjar.
,,Heute ist ein Tag wie jeder andere eigentlich und so hab ich unwissentlich, weil es grade mal sehr schön hier einen Moment war, begonnen von Früher zu träumen.
Der kluge Lemure verstand ihn. ,,Das muss nicht seinˮ, sagte er.
,,Ich hör dir zu, nur zu laut darfst du nicht krächzen - es ist ohnehin schon spät.ˮ
,,Spätˮ, fragte der verträumte Jarjar.
,,Ohh ja - du hast Rechtˮ, stimmte er dem Lemuren zu.
So kam es das Jarjar erzählte und der Lemure, deren Wesen eh als sehr interessiert und neugierig bekannt ist, ihm den ganzen Abend gespannt zuhörte; sogar noch die Nacht hindurch.
Als er fertig war mit erzählen war es schon Morgen. Jarjar krächzte leise nun wirklich träumend und war eingeschlafen. Der Lemure ging wieder und war guter Dinge. Er hatte einem armen alten Papagei geholfen und obendrein seine angeborene Neugier befriedigt. So war es für beide gut gewesen ohne das einer einen Schaden
von der Sache zurückbehielt oder getragen hatte.
Nun was will uns diese kleine Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger sagen?
Leien wir doch einfach spontan unserem Herzen ein offenes Ohr wenn es nötig ist und hören wir mit Nachdruck darauf was es sagt und vielleicht von uns will.
Normalerweise kann da nur profitiert von werden; von allen die es letztlich brauchen können.
Dazu muss man nicht unbedingt ein schlauer aufgeweckter Lemure sein.