Kurzgeschichte
Mädchen in schwarzer Spitzenunterwäsche

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"Anstatt mir das Feuerwerk anzusehen, half ich einer jungen hübschen Frau"
Veröffentlicht am 15. August 2015, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Anstatt mir das Feuerwerk anzusehen, half ich einer jungen hübschen Frau

Mädchen in schwarzer Spitzenunterwäsche

Titel

Langsam glaube ich, das ich lieber zu Hause bleiben sollte, anstatt mich auf Konzerten herum zu treiben. Die Band kannte ich absolut nicht. Aber ich lerne gern dazu. Das Konzert war ja kostenlos, für uns. Bei dem Preis kann man nicht meckern. Papa Uwe und ich besuchten jenes Konzert und waren sichtlich erstaunt, wie gut sie waren. Zwar spielten sie alles nur nach, aber es klang dennoch sehr gut. Selbst die alten Kamellen, die keiner mehr hören wollte, weil sie zu oft gespielt wurden, klangen hervorragend und neu. Wir waren wirklich begeistert gewesen. Diese Band

spielte zwar nur nach, aber das hervorragend. Und wenn ich das sage...weil ich bin eigentlich kein Freund davon. Papa Uwe seilte sich irgendwann ab. Er wollte unbedingt in der ersten Reihe stehen, wenn das Feuerwerk begann. Mir war das egal gewesen. Ich wusste ja, das er extra deswegen gekommen war. Ich genoss lieber das Konzert, bis zur letzten Note. Die alten Herren hatten einfach was drauf. Sie beherrschten ihre Instrumente und konnten auch noch singen. Auch wenn sie alles nur nachsangen, es war einfach genial von ihnen vorgetragen. Meinen Respekt hatten sie und die Zugaberufe bestätigten

meinen Geschmack. Doch nach dem Konzert traf ich wieder mal auf ein Fräulein, das zu tief ins Glas geguckt hatte. Das heißt, eigentlich war da noch mehr gewesen und ich bin mir auch nicht sicher, ob sie wirklich zu viel getrunken hatte. Es sah aber danach aus. Als sich die Zuhörer zum Feuerwerk begaben, passierte folgendes: Ich wartete, bis alle weg waren. Rechnete damit, das die Band doch noch ein Lied spielten. Aber das taten sie nicht, wegen dem Feuerwerk. Wahrscheinlich hatten sie auch keine Puste mehr. So lange, wie sie auf de Bühne gestanden und gespielt hatten,

wäre es kein Wunder. Ich saß auf einer Bank. Einer typischen Bank, die man in jedem Bierzelt findet. Vor mir ein Bier. Das Wievielte es war, weiß ich nicht. Nach dem Vierten hatte ich aufgehört zu zählen. Mir ist bewusst, das ich Alkoholiker bin. Das es für mich besser wäre, wenn ich komplett mit dem Trinken aufhören würde. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Trotz des Alkoholkonsums fühlte ich mich ziemlich nüchtern. Dennoch blieb ich sitzen und stand nicht auf. Ich hatte einfach keine Lust dazu, Zu viele Menschen standen beim Feuerwerk. Nirgends gab es noch ein Plätzchen für

mich, wo ich es auch hätte sehen können. Deshalb blieb ich, wo ich war und trank gemütlich mein Bier. Währenddessen spielte sich eine Szene ab, die mir gar nicht gefiel. Am liebsten hätte ich mich eingemischt. Aber ich bin schwach. Die beiden Herren waren mindestens doppelt so breit, wie ich. Ein Schlag, von ihnen, hätte genügt, um mich für mindestens eine Woche ins Koma zu schicken. Es klingt zwar übertrieben, aber so in etwa kommt es hin. Ich war am Überlegen, ob ich den Notruf, oder die Polizei rufe. Ließ es aber bleiben, da die Auseinandersetzung sehr schnell wieder vorbei war. Um was

es dabei ging, hatte ich nicht verstanden. Irgendetwas hatte die Frau getan oder gesagt, was den einen Mann sehr aufregte und ihn dazu brachte, seine Hand zur Faust zu ballen und zuzuschlagen. Glücklicherweise blieb es nur bei diesem einen Schlag. Aber das hatte auch genügt. Denn die Frau hatte einen beträchtlichen Kieferbruch erlitten. Sie blutete aus der Nase und aus dem Mund. Ein Fall für den Notarzt, dachte ich und wählte sogleich die Nummer. Doch genau in diesem Augenblick entschied mein Handy, einfach mal auszugehen. War ja nur dringend. Moderne Technik muss dann in solchen Momenten

versagen. Es war schon dunkel gewesen. Ich war allein bei ihr. Alle starrten auf das Feuerwerk. Kurzentschlossen half ich ihr hoch und schleppte sie zu mir. Zum Glück wohnte ich relativ in de Nähe. Viel lieber hätte ich sie ins nächstbeste Krankenhaus gebracht. Aber sie hatte nichts bei sich. Sie war nur leicht bekleidet gewesen. Keine Handtasche. Weder wusste ich ihren Namen, noch sonstwas. Schon zweimal hatte ich ein Mädchen zu mir ins Bett gelegt. Warum nicht noch ein drittes mal? Bei mir war sie sicher. Ich würde ihr bestimmt nicht wehtun. Am liebsten hätte ich sie ausgezogen und

vernascht. Aber ich ließ es bleiben. Ich wollte keine Anzeige wegen Vergewaltigung bekommen. Außerdem konnte ich immer noch nicht Situationen ausnutzen. Als ich sie so liegen sah und ich mir nicht getraute, sie auszuziehen, um sie zu lieben, rief ich den Notruf an. Sie brauchte dringend Hilfe. Ich bin kein Arzt. Aber ich sah dennoch, das sie professionell behandelt werden musste. Gott sei Dank war alles nicht so schlimm, wie es aussah. Der Kiefer war doch nicht gebrochen gewesen, wie ich gedacht hatte. Auch die Nase war noch heil geblieben. Dafür fehlten zwei Zähne. Nachdem das ganze Blut weggewischt

war, sah ich, wie hübsch sie eigentlich war. Am liebsten hätte ich sie geküsst. Aber da sie wach war und ich Gentleman, ließ ich es bleiben. Ich wollte sie ja auch nicht gleich wieder vergraulen. Viel zu selten hatte ich Besuch von so hübschen Mädchen. Als ich am folgenden Morgen in der Küche saß und meinen Kaffee trank, fiel mir ein, das ich ja mit Papa Uwe unterwegs gewesen war. Ich hätte ihn suchen und von seinen Handy aus anrufen können. Nun war es eh zu spät gewesen. Außerdem war es auch ganz gut, das ich daran nicht gedacht hatte, sonst hätte ich keinen Damenbesuch

gehabt. Manchmal hatte es Vorteile, das ich ein Doppelbett hatte. Genug Platz für mich und eine Schönheit. Und sie war wirklich eine Schönheit. Ich durfte es noch in jener Nacht sehen. Denn sie zog sich vor mir aus und schlief dann in ihrer schwarzen Spitzenunterwäsche. Sie blieb mehrere Tage bei mir. Ich genoss die Zeit. Einmal durfte ich sogar mit ihr baden. Leider war nicht mehr geschehen. Ich durfte ihren Rücken waschen und später noch trocken rubbeln. Aber das war es dann auch schon wieder gewesen. Sie hatte gesehen, das ich sie überaus sexy fand. Zwar hatte ich versucht es zu

unterdrücken, aber das hatte nicht geklappt. Ich bekam die üblichen Sprüche zu hören, wie das ich nett bin und tollen Charakter habe. Irgendwie konnte ich das nicht mehr hören. Manchmal dachte ich darüber nach, das ich das ändere. Wenn ich wüsste, das ich, wenn ich nicht mehr nett bin, mehr Chancen bei den Frauen habe, würde ich versuchen das zu ändern. Ungefähr eine Woche später verließ sie mich wieder. Zum Abschied gab sie mir einen zärtlichen Kuss auf die Wange und ein süßes Lächeln. So, wie es sich anfühlte, hatte ich mich in sie verliebt.

Leider. Ein paar Tage später sah ich sie wieder. Jetzt dürfen sie raten, mit wem. Als sie mich sah, lächelte sie mich wieder so süß an, wie bei ihrem Abschied. Sie winkte mir zu und ich winkte zurück. Was ihrem Freund nicht zu gefallen schien, so, wie er mich angesehen hatte. Deshalb wendete ich mich schnell wieder ab. Verstehen tu ich es nicht, das sie wieder zu ihm zurück ist, nachdem er sie geschlagen hatte. Wenigstens hatte sie mich nicht vergessen und tat nicht so, als würde sie mich nicht kennen.

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