Fantasy & Horror
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 57

0
"Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 57 "
Veröffentlicht am 12. August 2015, 34 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 57

Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 57

Einleitung


Simon Belfare war einst einer der mächtigsten Zauberer im gesamten Reich und als Herr des Sangius-Ordens selbst vom Kaiser und all jenen gefürchtet, die sich ihm in den Weg stellten. Doch als er sich einiger Dörfler entledigen will, die ihm beim Bau seiner neuen Burg im Weg stehen, werden ihm seine Kräfte geraubt. Verwundbar und von seinen eigenen Leuten verraten befindet er sich alsbald auf der Flucht, mit nur einem Ziel: Zurückzuerlangen was ihm genommen wurde. Sein Weg führt ihn dabei durch Armut, Finsternis und

letztendlich auch die Folgen seines eigenen Handelns…bis er im Norden des Kontinents schließlich sein Schicksal findet. Zum Guten oder zum Bösen. Bildquelle el7bara / Everystockphoto.com

Kapitel 57 Letztes Gefecht

Simon ließ einen wahren Sturm aus Zaubern entstehen. Hätten die Gardisten den Angriff der Nomaden vielleicht noch abwehren können, der entfesselten Gewalt eines Zauberers hatten sie nichts mehr entgegenzusetzen. Und auch so waren bereits dutzende von Eriks Männern tot im Schnee zurückgeblieben, niedergestreckt von Pfeilen und Klingen, die aus dem nichts aufgetaucht waren. Langsam wurde aus dem weiß zunehmend rot. Das Klirren der aufeinanderprallenden Waffen und der tödliche Donner der Gewehre erfüllten

die Luft um Simon herum,. Während er sich einen Weg durch die Reihen seiner Gegner bahnte. Blitze schlugen auf einem Gedanken seinerseits dort ein, wo er sie brauchte, Wind und Eis formten scharfkantige Dolche, die von unsichtbarer Hand getrieben ihre Ziele fanden… Simon nutze alles, was seine wiedererweckten Kräfte gaben… und das die Umgebung ihm lieferte. An einem Hang, unter dem sich mehrere Offiziere verschanzt hatten, die versuchten wieder Ordnung in das heillose Chaos zu bringen, löste er eine Lawine aus. Die plötzlich ins Rutschen kommenden Schneemassen begruben sie unter sich, bevor noch jemand einen Warnruf äußern

konnte. Aber langsam wurde er müde. Selbst mit der Träne waren seinen Möglichkeiten Grenzen gesetzt, das bekam er zu spüren. Vielleicht konnte er unbegrenzt Magie herbeirufen, aber weder sein Körper noch sein Geist hielten das auf Dauer durch. Dabei hatte er grade erst angefangen, die Reihen der kaiserlichen Truppen zu dezimieren. Und nach wie vor gab es keine Spur von Erik. Dafür jedoch erspähte er eine andere, wohlbekannte Gestalt mitten im Getümmel. „Ordt !“ Der Gejarn drehte sich nur einem Moment zu ihm um und nickte einen Moment, bevor er sich bereits

wieder seinem nächsten Gegner stellte. So gerne Simon sich in seiner Nähe gehalten hätte, wenn er das hier schnell beenden wollte, musste er den Ordensobersten finden. Der See lag mittlerweile bereits ein gutes Stück hinter ihm und während die ersten Gardisten, auf die sie getroffen waren, noch zu geschockt waren, um sich groß zu wehren, änderte sich das, je weiter er und die Eisnomaden einen Keil in die Formation aus blau-golden Uniformierten Kämpfern trieben. Der Widerstand wurde heftiger und den Gardisten gelang es endlich, eine saubere Schützenlinie zu bilden. Dutzende von Gewehrläufen, gespickt mit Schwertern

sollte jemand zu nahe kommen, richteten sich plötzlich auf Simon und die ihm folgenden Männer. Er handelte, ohne nachzudenken. Noch bevor der erste Schuss fiel, hob er die Arme. Sowohl die Luft als auch der Erdboden folgten der Bewegung. In einer Welle wurde der Grund aufgerissen und die eben noch in Formation stehenden Männer von den Füßen gerissen. Mehrere Musketen wurden abgefeuert, doch die Kugeln gingen entweder weit an ihrem Ziel vorbei oder trafen nichts als den Himmel. Und bevor die Gardisten einen festen Stand wiederfanden, waren die Eisnomaden gefolgt von Simon auch schon unter ihnen. Der Zauber hatte

seine verbliebenen Reserven stark angegriffen… aber jetzt wo die größte Gefahr vorüber war, blieben ihm andere Mittel sich zu verteidigen. Simon zog das Schwert und parierte einen Hieb, der auf seinen Hals zielte. Noch bevor sein Gegner zu einem zweiten Angriff ausholen konnte, schlug er selbst zu und durchstieß den Brustkorb des Gardisten. Er hatte keine Zeit sich lange mit Eriks Fußsoldaten aufzuhalten. Er musste ihn endlich finden…. Pulverdampf trieb träge über das Schlachtfeld und erschwerte die Sicht, während er sich etwas zurückfallen ließ. Simon wusste nicht zu sagen, wer im Augenblick die Oberhand hatte. Alles

wurde zu undeutlichen Schemen im weißen Dunst, der selbst das Schreien der Sterbenden und Verwundeten zu dämpfen vermochte. Das Schwert in der Hand trat er vorsichtig weiter vor, jederzeit darauf gefasst, aus dem Nebel heraus angegriffen zu werden. Doch nichts geschah. Grade in dem Moment, in dem er die Waffe sinken ließ, wurde der Nebel direkt vor ihm beiseitegeschoben. Ein Geschoss aus verdichteter Luft traf ihn direkt vor die Brust und riss ihn von den Füßen. Bevor der zerrissene Vorhang aus Pulverdampf sich wieder schloss und Simon auf dem Boden aufschlug, sah er noch eine Gestalt in den türkisenen

Gewändern des Sangius- Ordens. Erik…. Ohne lange nachzudenken, sprang er wieder auf die Füße. Wo war er hin? Langsam versuchte er, in den wabernden Schatten, etwas auszumachen, das seinen Gegner verraten würde. „Wagt ihr es nicht Euch mir Auge in Auge zu stellen?“, rief er über den gedämpften Lärm der Schlacht hinweg. Statt einer Antwort leuchtete links von ihm ein Feuer auf. Simon sah das Licht keinen Augenblick zu früh und konnte grade noch einen Schutzzauber herbeirufen, der die tosenden Flammen erstickte, bevor sie ihn erreichten. Dann würde es eben auf das hier hinauslaufen.

Ein letzter Tanz mit dem Tod…. Simon nahm ruhig den schwarzen Stein aus der Schatulle an seinem Gürtel. Solange Erik nicht angriff, wusste er nicht, wo er war. Aber wenigstens würde der andere Zauber ihn genauso schwer finden. „Wir sind Narren gewesen. Ihr und ich. Aber noch können wir dem allen ein Ende bereiten.“ „Der einzige Narr hier seid Ihr, Simon. Ich kann Euch nicht sehen, aber hören! “ Ein Blitz jagte direkt vor ihm aus dem Dunst. Simon lenkte das magische Projektil mit einer Handbewegung ab, sodass es surrend wieder im Nebel verschwand.

Und ich weiß jetzt wo du bist, dachte er. Ihm blieb nur diese eine Gelegenheit, wenn er versage, könnte dieser Kampf sich noch stundenlang hinziehen. „Es ist vorbei!“ Simon legte alles in den Zauber, was er noch hatte. Ein gleißender Bolzen aus Licht brach durch den Nebel und vertrieb ihn endgültig. Dann traf es auf die Gestalt, die sich bisher noch dahinter verborgen hatte. Im gleichen Moment jedoch wusste Simon, dass er einen Fehler gemacht hatte. Anstatt zu Boden zu gehen, begann der in die Roben des Ordens gekleidete Schemen zu flackern… ein Trugbild, aber….

Ihm blieb keine Gelegenheit mehr, seinen Fehler zu korrigieren, stattdessen musste er sich zu Boden werfen, um einer Feuerwelle zu entkommen, die plötzlich hinter ihm auftauchte. Noch bevor Simon jedoch auf dem Boden aufkam, wurde er bereits von einer zweiten Attacke getroffen, ein Fausthieb aus dem Nichts, der ihm die Luft aus den Lungen trieb. Er spürte, wie sich der Griff seiner Hände lockerte… und wie ihm die Träne entglitt. Dann schlug er unsanft auf dem gefrorenen Grund auf. Einen Moment blieb Simon regungslos liegen. Stechende Schmerzen strömten durch seinen ganzen Körper, als

er sich schließlich dazu zwang, aufzustehen. Der Aufprall musste ein paar Knochen geprellt haben. Von dem Zauber ganz zu schweigen…. Simon kam grade noch rechtzeitig auf die Beine, um zu sehen, wie Erik sich nach etwas bückte. Einem kleinen schwarzen Stein in der Form eines Tropfens…. „Ich denke, das werdet Ihr nicht mehr brauchen.“, meinte der Ordensoberste hämisch, während er die Träne ins Licht hielt.„Endlich… nach all den Schwierigkeiten, die Ihr mir gemacht habt….“ Er kam langsam auf Simon zu. „Ihr habt schon verloren, Erik.“,

erklärte dieser und deutete auf das Schlachtfeld hinaus. Die Kämpfe waren mittlerweile so gut wie zum Erliegen gekommen und die Gardisten, die noch nicht Tod oder verwundet waren, hatten begonnen, die Waffen zu strecken.„Eure Armee ist zerschlagen. Und Ihr werdet nicht entkommen.“ „Ich brauche keine Armee, wenn ich das hier habe.“ Wie um seine Worte zu unterstreichen, richtete der Zauberer eine Hand auf eine Gruppe Soldaten, die grade ihre Gewehre wegwarfen. Eine Welle aus Finsternis senkte sich in einem Herzschlag über sie und lies nur tote Körper mit vor schrecken weit aufgerissenen Augen zurück.

„Erst seit Ihr dran… dann der Kaiser.“ „Glaubt das nur.“ Simon warf einen Blitz nach seinem Gegner, den dieser jedoch mühelos abwehrte. Hatte er sich verschätzt? , fragte Simon sich. Offenbar. Ihm war heute nur eines gelungen, nämlich, das er Erik in die Hände gespielt hatte…. „Heute ist es für Euch aus!“ In Eriks Handfläche sammelte sich flüssiges Feuer, bereit mit einem Gedanken, alles zu verzehren, was sich ihm in den Weg stellte. Und damit auch Simon. Er hatte nichts mehr, um sich gegen einen solchen Angriff zu verteidigen…. In diesem Moment jedoch ging Erik auf die Knie, als ihm ein Stab mit

Gewalt vor den Kopf geschlagen wurde. Dieses Mal war er es, der die Träne verlor und noch bevor das Artefakt erneut in den Schnee fiel, hatte Delia erneut ausgeholt und dem Mann einen Hieb in die Magengrube versetzt. „Das.“, erklärte sie kalt, bevor sie die Träne Simon zuschob, „war überfällig. Der Kerl ist ja völlig Irre.“ „Ich glaube, daran bin ich nicht ganz unschuldig.“, erklärte er kopfschüttelnd , als er den Stein wieder an sich nahm. „Der Orden hat bisher nichts anderes verkörpert, als Größenwahn. Vielleicht wird er sich nie mehr ganz davon befreien können. Und der Einzige, der Schuld daran trägt, bin ich. Aber

vielleicht kann ich es noch wiedergutmachen.“ Eriks Antwort bestand in einem düsteren Lachen. „Glaubt ja nicht, dass Euch Euer Mitleid jemand abkauft, Simon. Wir sind genau die gleiche Art Mensch, das wisst Ihr so gut wie ich. Jetzt bringt das zu Ende.“ „Und genau damit irrt Ihr Euch. Wir sind beide aus dem gleichen Feuer geboren, Erik, das stimmt. Aber ich habe gelernt es für etwas anderes zu nutzen.“ Mit diesen Worten ließ er den geschlagenen Zauberer im Schnee kniend zurück. Delia schloss sich ihm ohne ein Wort an.

„Wo wollt ihr hin?“ , rief Erik ihm nach. „Weg von hier. Wir sind fertig, Erik. Ihr habt verloren, seht es ein.“ Hatte er damit gerechnet, dass der Mann vernünftig sein könnte? Vielleicht. Vielleicht hatte er aber auch von Anfang an gewusst, wie es ausgehen musste. Der Ordensoberste kam schwankend auf die Füße. „Das bezahlt ihr mir noch!“ Bevor es jedoch so weit kam, tauchte ein Schatten über dem Mann auf. Einen Moment glaubte Simon nur, eine Wolke hätte sich vor die Sonne geschoben.

Doch dann erkannte er seinen Fehler. Die Farbe kam hin ja… aber das war auch schon das Einzige, was an der gewaltigen Kreatur an eine Wolke erinnerte. Schuppen so groß wie Hände bedeckten den mitgenommenen Körper des Drachen, der sich mit ausgebreiteten Schwingen auf den Zauberer stürzte. Simon drehte sich weg, das Knacken der Kiefer jedoch, als das was von Erik Svensson übrig war, dazwischen zermalmt wurde, bekam er mit. Die große Echse wandte sich ihm zu. Blut troff von den armlangen Fängen. „Warum seid Ihr erneut zurückgekehrt?“, fragte Simon. Er hatte geglaubt, kaum ein Flüstern heraus zu

bringen, doch seine Stimme blieb klar verständlich und kräftig. Vielleicht brauchte es mittlerweile sehr viel mehr, um ihn zu erschüttern. „Um meine Schuld endgültig zu begleichen. Ich habe eine Entscheidung getroffen, Mensch. Da es in dieser Welt keine Aufgabe mehr für mich gibt, werde ich mich zu den großen Ruhestädten meiner Ahnen begeben. Und ich möchte diese Reise ohne Verpflichtungen antreten.“ Delia wich etwas von der Kreatur zurück, während sie sprach. Die Stimme des Drachen brachte das Land zum Zittern. „Alles was Ihr mir schuldet, ist lange

beglichen. Geht. Ihr seid frei. Doch beantwortet mir eine Frage.“ Der Drache legte den Kopf schief. „Wie viele andere gibt es?“ Simon musste es wissen. Er hatte etwas gesehen, etwas schreckliches, das weit hinter dem Horizont dieser Welt und dieser Zeit lauerte. „Wie viele haben noch überlebt?“ „Keine. Das alte Volk hat alle Schatten vernichtet.“ „Und da seid Ihr Euch sicher?“ Es passte nicht zu dem, was er vor dem Konzil gespürt hatte. Die Präsenz die ihn verlacht hatte, hatte dasselbe beunruhigende Gefühl bei ihm ausgelöst wie das Monster in den Katakomben…

Nur ungleich stärker. Erdrückend. „So sicher, wie ich mir sein kann, Mensch. Ihr habt mein Wort, die Dunkelheit, die das alte Volk vernichtete, ist für alle Zeiten fort.“ „Dann geht.“ Die Worte waren noch nicht verklungen, als sich die riesige Echse auch schon mit wenigen Flügelschlägen Richtung Himmel erhob. Simon wendete sich praktisch sofort ab. Jetzt, dachte er, begann die eigentliche Herausforderung erst. „Um was ging es hierbei?“ , wollte Delia wissen. „Ihr wisst selbst, was ich gesehen habe.“

Delia schüttelte den Kopf. „Nein, ehrlich gesagt, weiß das keiner von uns, Simon. Es war eure Vision, nicht unsere.“ Bevor er jedoch zu einer Erklärung ansetzen konnte, kamen ihnen bereits Ort und eine kleine Gruppe abgekämpft wirkender Eisnomaden entgegen. „Herr.“ Der Wolf machte tatsächlich eine kurze Verbeugung vor Simon. „Nennt mich nicht so.“ „Ich fürchte jedoch, das seit ihr.“, gab Ordt zurück. „Wir haben die verbliebenen Gardisten auf der Ebene zusammengetrieben. Alles in allen etwa dreitausend Mann. Ich dachte, Ihr habt vielleicht eine Idee, was mit ihnen

geschehen soll.“ „Die habe ich, in der Tat.“, erklärte er und bedeutete dem Wolf, ihm den Weg zu zeigen. „Ich werde mit ihnen reden.“ Ordt hatte ihn und Delia auf die Spitze einer Anhöhe aus gefrorenem Schnee geführt. Das Land unter ihm war vergleichsweises Flach und wäre normalerweise wohl bloß von Schnee bedeckt gewesen. Nun jedoch drängten sich dort unten tausende von Menschen zusammen, Gardisten, genauso wie die sie bewachenden Eisnomaden. Es war ein heilloses Durcheinander. An manchen Stellen wurden Verletzte versorgt, an anderem Feuer entfacht, die wenigstens

etwas die Kälte vertrieben. Doch aller Trubel kam mit einem Schlag zum Erliegen, als ihn die Leute erkannten. Simon wusste, dass er in der geschenkten Rüstung auffiel. Vielleicht machten einige der Leute dort unten auch den Fehler, ihn bereits für einen König zu halten. So oder so, langsam sanken die Männer, einer nach dem anderen auf die Knie, als hätte es ein stummes Signal gegeben, das nicht bloß aus seiner Gegenwart bestand. Ehrfurcht und Angst spiegelten sich auf ihren Gesichtern. Angst über das Schicksal, das er für sie haben mochte, Ehrfurcht vor… ihm. Ein seltsamer Gedanke. Er hatte geglaubt die Zeit überwunden zu haben, wo ihm das

etwas bedeutete. Doch diese Leute erwarteten etwas von ihm. Delia tat es genaues, das konnte er ihr ansehen. Gardisten und Nomaden gleichermaßen waren in tiefes Schweigen verfallen. Die Eisnomaden würden ihn schwer bis nach Canton zurückbegleiten, das wusste Simon. Aber die Gardisten… und wenn er zurückkam, jetzt nach Eriks Tod, würde er auch die Kontrolle über den Orden zurückgewinnen. Doch er würde eine Armee brauchen. Die Entscheidung war in dem Moment getroffen worden, in dem er die Träne an sich gebracht hatte. Es gab kein zurück. Und als er an den Rand der Klippe trat, die das Lager überblickte,

brach die Sonne zwischen den Wolken hervor und ließ den Schnee für einige Augenblicke fast schmerzhaft hell aufleuchten. „Steht auf!“ Seine Stimme hallte über das provisorische Lager, ohne dass sich etwas tat. „Ich sagte, steht auf!“ Gemurmel wurde laut, als sich die Leute langsam wieder erhoben, beinahe zögerlich, als wüssten sie nicht, was sie davon halten sollten oder was sie zu erwarten hatten. „Heute, ist der letzte Tag, an dem ihr vor jemanden kniet. Ihr habt vor dem Kaiser gekniet, vor euren Offizieren, vor denen, die ihr eure Herren nennt. Vor den Menschen, die eure Familien

zerrissen haben, als sie euch zwangsweise rekrutierten. Vor den Menschen, vor denen ihr eure Kinder verstecken müsst, vor denen, die euch töten würden, wenn auch nur der Verdacht besteht, dass ihr ihnen im Weg sein könnten. Und doch nach allem verlangen sie euer Blut. Wer mir folgen will, dem kann ich nicht versprechen, dass dies alles enden wird. Ich kann nicht versprechen, dass es ein einfacher Weg wird. Aber eines kann ich versprechen: Wir werden ihnen die Augen öffnen. Mit Feuer und Stahl. Noch sind unsere Herzen nicht erkaltet… erinnern wir die Welt daran. Erinnern wir sie daran, dass die Menschen ihr

Schicksal und ihre Bestimmung nicht vergessen haben. Werft euren Ketten fort, fegt ihren Schmutz in den Wind und der heutige Tag wird das Ende des Hauses Ordeal einläuten. Ein Jahrtausend der Dunkelheit endet heute. Wer ist mit mir?“ Die Antwort bestand aus tausenden Waffen gleichzeitig, die gegen den gefrorenen Himmel gereckt wurden, das Klirren des Stahls dröhnte weit über die schneebedeckten Felder hinweg. Er hatte eine Armee… der erste Schritt war getan. Simons Blick wanderte langsam über das Heer hinweg nach Süden. Nach wie vor blieb viel zu tun, ein Leben an Arbeit, das vor ihm lag… und ob es von

Erfolg gekrönt sein würde, war längst nicht garantiert. Das Kaiserreich zu Fall bringen… eine titanenhafte Aufgabe, selbst mit einem geschwächten Kaiser. Er besah sich einen Moment die Träne in seiner Hand. Zumindest wusste er schon, womit er sie beginnen würde…

0

Hörbuch

Über den Autor

EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

Oh und mich gibts auch bei MyStorys
http://www.mystorys.de/profil/EagleWriter
Wattpad :
https://www.wattpad.com/user/Eagle_Writer
Bookrix
http://www.bookrix.com/-fp5b8dec42cb535/
Und bei Schreibernetzwerk :
http://www.schreiber-netzwerk.eu/de/Member/2648/EagleWriter/
Und Storyhub
https://storyhub.de/profil/EagleWriter

Leser-Statistik
3

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Terazuma Hi Eagle!
Das klingt wirklich sehr nach Ende. Aber es war ein wahrlich furioses Ende.^^
Und Erik als Drachenfutter fand ich echt super. Besser hätte es gar nicht laufen können. Simon musste sich nicht einmal die Hände dabei schmutzig machen. ^^
Ja, für Simon beginnt jetzt ein langer Weg bis zum Thron. Zum Glück wissen wir, dass er es schafft, auch wenn es Jahre dauert. ^^
Ich hoffe, wir erfahren noch ein wenig von Simon, wie es ihm nach der Thronbesteigung noch ergeht. Er wird ja so einige Jahre noch als Kaiser leben. Seine Arbeit hat damit ja erst so richtig begonnen. Naja, du wirst das schon irgendwie machen. Und sei es mit einem weiteren Buch. XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Oder im Epilog. Da hab ich noch ein wenig für geplant :D
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Spannend interessante Szenen sehr real erzählt!! LG Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Danke :D
Es wird noch ein Epilog folgen,dann wars das mit diesem Abschnitt der Geschichte zumindest
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze So kommt man also zu einer Armee^^
Trauriges Ende für Erik - so als Drachenfutter.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Na ja, aber das stand ja von Anfang an fest ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
6
0
Senden

133199
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung