Teures Zugehör
Heute ist Mittwoch, ein sonniger, warmer Tag Mitte Juni. Meine Kinder Peter, Friedolin, Ines und Sonja hatten ihre Aufgaben nicht nur ihre sehr schön geschrieben, sondern auch ohne Fehler. Das Gedicht lernten sie zudem auch schnell auswendig. Es war heute mit ihnen lernen zu dürfen eine große Freude für mich, daher war ich, ihre Lerntante sehr stolz auf sie. Da leider, Thomas und Roman in der Pause ein bisschen raufen mussten, hatten sie als Strafe die österreichische Bundeshymne auswendig zu lernen bekommen. Auch diese wurde von diesen beiden Jungen nicht nur in Blitztempo gelernt, nein, auch
wunderschön gesungen. Fertig. Also wieder einmal ein Tag an dem nichts zu beanstanden war. So ein Tag war zwar sehr selten, aber trotzdem freute ich mich sehr. Doch es sollte heute noch viel zu lachen geben. Worüber. Das will ich euch noch nicht verraten. Bittet wartet noch ein wenig. Also, wie gesagt, so viel braves, erfordert eine Belohnung. Welche. Ihr werdet es früh genug erfahren. Also marschierten wir, das waren meine Kinder und ich zum Billa. Hui, die Preise waren aber für Obst in den letzten tagen ziemlich gestiegen. Leider. Doch meine schar fand etwas, das sie so gerne hätten. Und nämlich Erdbeeren. Na ja, gesund sind sie und
zudem eine Freude wollte ich ihnen machen, daher blieb mir nichts anderes übrig, als sie zu kaufen. Die ersten von der Schachtel waren nicht nur sehr groß, sondern auch süß. Aber, wie gesagt enorm teuer. Na ja, ich hatte etwas versprochen, also musste ich es auch einhalten. Denn wir Erwachsene, sollen ja immer ein gutes Beispiel für unsere Kinder sein. Doch als ich diese gekauft hatte, sah ich ihre Augen zudem noch in eine andere Richtung verweilen. Sie blickten abwechselnd vom Regal, dann wieder mit ihren traurigen Kulleraugen zu mir. Was stand dort. Aha. Es war das Schlagobers, das es noch meinen Kindern angetan hatte. Sie wussten, dass ich nicht
viel Geld hatte, daher baten sie nur stumm. Aber da ich meine Kinder sehr gerne hatte, wollte ich ihnen auch diese Freude nicht verderben. Doch halt, was haben Erdbeeren mit Schlagobers mit lachen zu tun. Noch verrate ich euch nicht den Grund. Zu hause angekommen, Hände waschen und auch das Obst. Als sie mit beiden fertig waren, mussten die Erdbeeren von dem grünen entfernt werden und kamen in eine große Schüssel. Die Mädels hatten in der Zwischenzeit das Schlagobers fertig. Nun kam der Zucker an die Reihe. Sie fragten, wo dieser denn sei. Ich antwortete, die vierte Dose mit blauem Deckel von rechts. Also, nahmen sie sich
diesen vom Regal. Das ganze wurde vermengt und es konnte dem verzehr nichts mehr im wege stehen. Ich hielt mich in der Zwischenzeit in meinem Wohnzimmer auf. Plötzlich kam von der Küche ein Geräusch, das hörte sich an, als würde eines meiner Kinder erbrechen. Ich eilte hinein. Was war geschehen. Sonja und Friedolin standen da mit bleichen Gesichtern. Sie spuckten und weinten. Unter Tränen gestanden sie mir, dass die Erdbeeren sauer sind. Das kann doch nicht sein. Also musste ich kosten. Ja, das stimmt, die Erdbeeren waren sehr sauer. Aber woher. Ich hatte plötzlich eine Ahnung. Hatten sie vielleicht in der Freude rechts mit links verwechselt.
Denn auf der anderen Seite stand die Dose mit Salz. Leider hatte ich rechts. Also, es blieb uns nichts anderes übrig, als die Erdbeeren noch einmal zu waschen, und das saure Schlagobers abzuspülen. Diese Freude auf Erdbeeren mit Schlag wollte ich ihnen nicht verderben. Also mussten wir noch eines kaufen und diesmal mit Kristallzucker vermengen. Das schmeckte vorzüglich. Heute nach 13 Jahren denken wir noch sehr gerne an unsere gesalzenen Erdbeeren und lachen uns schief. Vergesst bitte nie, rechts ist dort, wo der linke Daumen ist. Einverstanden.
Copyright ©Text und Cover von Jenny Jatzlau,