Samtpfötchen und Krassfuß
Wisst ihr wem die beiden Kosenamen zugedacht sind. Nein, dann möchte ich euch gerne meine Geschichte davon erzählen. Heute ist, jedes Jahr der 30. April und unsere beiden Muttis und mein Koffer stehen fertig für den Urlaub vor unser Eingangstüre gepackt. Alljährlich fahren wir mit unserem lieben Taxifahrer, Herrn Wolfgang Kaufmann nach Bad Schönau. Dieser Ort liegt von unserer Stadt Gloggnitz nur knapp eine drei viertel Stunde entfernt. Wir drei, Mutti, unser Katerchen Pepi und ich vereisten ihn schon das neunte Mal. Daher wurde uns dieser Kurort schon mittlerweile zu unserer Wahlheimat, die
uns schon sehr ans Herz gewachsen war. Also, wie gesagt wir wurden pünktlich, wie immer, um 9 Uhr abgeholt.
Kurz vor 10 Uhr kamen wir an und nach einem lieben Hallo, schön dass ihr wieder bei uns seid bezogen wir drei wieder unsere Zimmer. Natürlich bekam zuerst Pepi einen Willkommensschluck, frisches Wasser in seinem mitgebrachten Napf und sein Kistchen wurde auch mit Sand aufgefüllt. Nach der ersten Notdurft und dem Durst löschen inspizierte Pepi, während ich auspackte kurz sein Zimmer. Da er dies sicher von den oftmaligen Besuchen noch kannte, war es bald erledigt und er legte sich zufrieden und
schnurrend auf mein bett. Nachdem auch Mutti es mir gleich tat legten wir uns auch für eine halbe Stunde aufs Ohr. Danach fuhren wir beide im Speisesaal, der sich im 1. Stock befand. Heute gab es Tomatensuppe mit gebackenen Leberkäse, Kartoffelpüree und frischen grünen Salat. Lecker, eines meiner Lieblingsspeisen. Fein, ein guter Einstand. Danach begaben wir uns wieder in unser Zimmer um ein Schläfchen zu halten. In meinen wartete schon meine Mieze, laut schnurrend. Um 15 Uhr wollten wir uns zu einem ersten Stadtbummel und einen Cafe in der Halle treffen. Da ich aber neben Mutti mein Zimmer hatte wollte ich sie abholen. Ich
klopfte leise an, nichts rührte sich. Daher öffnete ich ganz vorsichtig die Türe. Da Mutti aber noch laut schnarchend im Bett lag schloss ich diese wieder leise. So, es muss ungefähr 17 Uhr am Nachmittag gewesen sein, kam sie, ziemlich verschlafen in mein Zimmer, wo ich mittlerweile mit Pepi spielte. Mutti bat mich, da es für eine kleine Jause zu spät war, kurz zum ADEG, einen kleinen Geschäft im Ort etwas für unser erstes Nachtmahl ein bisschen einzukaufen. Ab Morgen, nahmen wir uns wie jedes Mal ein belegtes Brot vom Frühstück mit. Also machte ich mich alleine auf. Da ich schlecht bei Fuß war fuhr ich mit
meinen kleinen Fahrbaren Untersatz, genannt Rollator. Plötzlich kam von einem kleinen Seitengässchen ein ziemlich verschmutzter, kaum zu erkennen, dass es ein Golden Redriver war, auf mich zu und versperrte mir somit den weg. Wir unterhielten uns und somit begleitete er mich. Doch wir kamen nicht viel weiter. Plötzlich hüpfte ein kleines, süßes halb Angorakätzchen auf mein Gefährt. Natürlich musste ich es streicheln. Laut schnurrend fuhren wir drei in Richtung ort. Vor dem Geschäft stellte ich mein Wägelchen ab. Nachdem ich alles besorgt hatte wollte ich natürlich wieder nach hause, zu Mutti. Stellt euch vor, wer wartete vor der
Türe. Nicht, wie ihr vielleicht glaubt, Mutti, nein es waren meine beiden gesellen. Na ja, dann begleitet mich wieder. Schön den weg nicht alleine zu machen. In unserer Pension angekommen, wartete Mutti schon auf mich und staunte nicht schlecht, da ich in Begleitung war. Ich verabschiedete mich und war ein bisschen traurig, da ich dachte, diese zwei nie wieder zu sehen. Doch ich sollte mich ziemlich täuschen, denn ab diesem Tag war Samtpfötchen, wie ich die Mieze und Kratzfuß, wie ich den Hund benannte, meine ständigen, wo ich auch immer alleine hinfuhr Begleiter. Schön, dass es euch Beide gibt. Ich hoffe sehr, wenn Mutti, Pepi und ich das
nächstes Mal nach Bad Schönau kommen, ihr werdet wieder meine Wegbegleiter sein.
Copyright ©Text und Cover von Jenny Jatzlau,