Das kleine schwarze undefinierbare Etwas
Gestern Abend wollte ich, wie in der letzten Zeit, so oft, nur kurz einkaufen gehen. Ich hatte vor, noch einen Waschgang zu erledigen, vergaß aber am Nachmittag das nötige Waschpulver mitzunehmen. Also musste ich leider noch einmal gehen. Da es mittlerweile 5 Minuten vor 7 Uhr war, musste ich mich sehr beeilen, da ich mir sicher war, dass unsere Einkaufsquelle, wo ich immer das nötigste Zubehör, das ich besorgen musste, um 20 Uhr schließen würde. Von meiner Wohnung musste ich durch eine sehr lange Garage, und am Ende dieser, noch gute 13 Minuten gehen, um
am Ziel zu sein. Da es am Vortag und auch heute ziemlich viel und ausgiebig regnete, waren reichlich Pfützen und diesen musste ich ständig ausweichen, um nicht hinein zu treten. Manche Kanalgitter fassten das Wasser nicht mehr und waren leider sehr verstopft. Plötzlich sah ich vor mir etwas Kleines und schwarzes. Es lag nur einen fußbreit von mir entfernt. Was war das. Ich wusste es beim besten willen nicht. Da ich nicht nur, das ich sehr schlecht sehe, noch zum anderen sehr eilig hatte, musste ich es sein lassen. Ich konnte mich leider um dieses undefinierbare nicht kümmern oder sogar bücken. Schade. Aber ich komme ja in einer
schwachen halben Stunde vorbei, um mich näher mit dem, was ich nicht mir erklären konnte, was es sei, beschäftigen. Also sagte ich kaum hörbar, was du auch immer sein mögest, warte bitte auf mich, ich habe es leider sehr eilig. Bitte entschuldige mich. Ich verspreche dir, das ich, wenn ich in Richtung nach hause gehe, mich um dich, irgendetwas, kümmern werde. Leider kam ich zu spät, da das Geschäft samstags schon um 19 Uhr schloss. Dies hatte ich total vergessen. Schade. Also beeilte ich mich, sehr schnell wieder zurück zu kommen. Zu meinem großen Glück fand ich auch gleich die Stelle wieder. Ich bückte mich, um zu sehen,
was denn das schwarze Etwas sei. Ich ging in die Knie und war nicht nur erschrocken, sondern auch sehr verwundert, als ich einen noch sehr jungen, somit auch winzig kleinen Maulwurf vor mir in einer Pfütze auf dem Rücken liegen sah. Dieser Winzling bemühte sich auf die Pfötchen zu kommen. Es wollte ihm aber nicht gelingen, so sehr er sich auch anstrengte. Natürlich nahm ich ihn behutsam auf. Wir beide, der kleine und ich zitterten vor Aufregung. Nun, nur ganz geschwind, trotz sehr starker Herzklopfen nach hause. Dort angekommen, hatte mein Kasimir, wie ich den Maulwurf in der Zwischenzeit
nannte, so beruhigt, das er das Wasser, welches ich ihm in einen kleinen Teller vor sein kleines Mäulchen hielt, rasch und durstig schleckte. Da ich fürchtete, er würde nicht aufhören, und es würde für seinen kleinen winzigen Magen zu viel für ihn sein, musste ich ihm den Teller wieder entziehen. Nun - mein kleiner, süßer Maulwurf, wieder ab in die sicher ersehnte Freiheit. Gegenüber von meiner Wohnung hatte ein neuer Mieter sich einen schönen Garten angelegt. Also, das besagte Paradies für meinen Kasimir. Ich schubste ihn also durch den engen Zaun auf die frische Erde. Kaum verspürte mein schwarzes Bündel diese unter seinen Pfötchen, so grub er sich ein
Loch und war plötzlich verschwunden. Ich war überglücklich, durch mein rechtzeitiges handeln, vielleicht einem kleinen Tier das Leben gerettet zu haben. Daher lernte ich, wie schon so oft, immer meine Augen für alles, das um mich herum geschieht, offen zu halten. denn vielleicht kann ich wieder einmal helfen. Ja, das ist nicht nur ein wunderbares Gefühl, sondern es erwärmt auch ein Herz. Daher bitte bücke dich nach jedem, auch das du nicht erkennst, das vor dir am Boden liegt. Es lohnt sich immer zu helfen.
Copyright ©Text von Jenny Jatzlau