Kurzgeschichte
Lichtarbeiter

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"Lichtarbeiter"
Veröffentlicht am 26. Juli 2015, 16 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Tatiana Navrotskaya - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Was gibt es über mich zu sagen....? -Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt..... -Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte. -Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein. . -Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!
Lichtarbeiter

Lichtarbeiter

Lichtarbeiter Wie üblich riss ein schneidender Schmerz ihn aus dem Schlaf .Verdammt!Mist!Langsam nahm er eine bequemere Position ein.Er hatte mit seiner Vergangenheit lange gebrochen, doch die vielen alten Verletzungen erinnerten ihn immer wieder an seine wilde Zeit, wie er es nannte.Wenn das Wetter wechselte, konnte er sich manchmal kaum bewegen .Flex sah auf die Uhr.Fast vier Stunden geschlafen! Nicht übel!Meist kam er nur auf 1 – 2 Stunden, wenn überhaupt.Oft meditierte

er auch nur, um nicht völlig durch zu drehen.Kaffe wär gut.Flex stand auf.Vorsichtig reckte er sich und hörte diverse Gelenke knacken.Autsch!!Das blöde Knie wieder...Der Fuß war auch schon mal gebrochen gewesen..Das linke Bein nachziehend humpelte Flex indie Küche, bereitete Kaffee vor und begab sich ins Badezimmer.Als das Wasser kochte, war er gerade fertig und goss den Kaffee liebevoll von Hand auf.Ah, das duftete...So! Musik! Mit einem Druck auf die Fernbedienung erweckte Flex die Anlage und Sekunden später dröhnte „polar nights“ von den Scorpions aus den Boxen, mit Uli Roth an der

Leadgitarre....Yeah! Flex bewegte sich zur Musik, lockerte sich auf,wartete, dass die Schmerzmittel, von denen er zu viele nahm, zu wirken begannen.Dann war der Kaffee fertig und Flex trat mit einem Becher voll ans Fenster.Sah hinaus.Beobachtete die wenigen Menschen, die um diese Zeit unterwegs waren, zum Bäcker, zur Arbeit,die Kinder zur Schule bringen... Flex blickte nach links, in den großen Spiegel, der dort hing.Er hatte wahrlich schon mal besser ausgesehen, dachte er mit einem grimmigen Lächeln.Er war an die 1.90 m groß, stämmig und hatte in den letzten Jahren ganz schön

zugelegt...Lag an den Schmerzmitteln, denn essen oder gar naschen tat er nicht viel.Seine Beine grässlich zernarbt von dem Doppelschuss aus der Schrotflinte, damals....Auch die Narben der zwei 7,65mm Geschosse waren zu sehen – immer noch..Stichwunden, drei Stück, eine davon von einem Bleistift......Flex erinnerte sich an die Konfrontation damals und grinste kurz.In diesem Moment blitze etwas wildes, gefährliches in seinen Augen auf.Oh, ja, Flex war sich bewusst, das viele , die ihn nicht kannten, Angst vor ihm hatten...Aber gut, ebenso viele hielten ihn wahrscheinlich für einen kompletten Trottel.....Er

betastete seine Seite, wo die drei Rippen gebrochen gewesen waren. .Und immer noch schmerzten, wenn das Wetter wechselte.Auch Arme und Hände sahen mitgenommen aus.Er wandte sich ab und fluchte. Wieder nicht an das Knie gedacht! Scheiße!Es reichte! Flex zog sich an.Alle seine Kleidungsstücke waren schwarz.Oder waren es mal gewesen.“Altschwarz“ nannte er das. Er kämmte seine Haare, die lang und grau und oben schon ziemlich licht waren.Mit einem frischen Pfeiffenreiniger band Flex die Strähnen im Nacken zusammen. Brille putzen – fertig! Flex spähte aus dem Fenster.Ah, da kam

sie auch schon......Er griff seine Schlüssel und verließ die Wohnung.An der Haustür begegnete er einer alten Frau, die schwer an ihrem Einkauf trug! „Moin, Frau Hildebrand!“grüßte er, „Soll ich wieder....?“ Erleichtert ließ Frau Hildebrand sich die Taschen abnehmen und folgte Flex, der diese in den 2. Stock trug! Oben angekommen stellte er die Taschen vor die Tür. „Sie sind immer so nett, junger Mann!“ freute sich die alte Dame. „Zu ihnen ja!“ zwinkerte Flex zurück und steig die Treppe wieder hinab.Jung? Er war auch schon 50 jetzt!Aber gut, er war ,gemessen an seinen „Defekten“

noch recht gut beieinander. Die Jahre am Amboss und mit den Pferden hatten ihm große Kraft verliehen, obwohl kaum jemand ahnte, wie stark er wirklich war.Das redete er sich zumindest immer ein.....Er schmunzelte selbstironisch. Die Analgetica wirkten, so nahm er die Stufen mit schnellen Schritten und trat hinaus ins Sonnenlicht. Boah, war das hell.....Normale Brille ab – und Sonnenbrille aufsetzen.Besser!Genüsslich brannte Flex sich seine erste Zigarette an und nahm einen tiefen Zug.Jaaaaa....! Dann sah er einen Mann auf sich zu kommen, der so verkniffen aussah, dass er wie seine eigene Karikatur wirkte.Flex

fixierte den Verkniffenen ud grinste breit.Der Mann sah Flex und als dieser seinem Blick unbeirrt standhielt und weiter grinste, blinzelte er und grinste schließlich zurück! „Moin!“ grüßte er im Vorbeigehen.Flex amysierte sich.Es war im Grunde so einfach....Er stieg in seine Wagen, einen alten Omega und ließ den Motor aufheulen.Musik.Bisschen was Fetziges. Pantera.Genau!Während Phil Anselmo brüllte, fädelte Flex sich in den Verkehr ein.Hielt an einer Ampel.Neben sich einen Skoda mit einigen Jungen Männern darin, die sich ausschütteten vor lachen, dass der alte Knabe neben ihnen am Headbangen war.Flex ließ die Seitenscheibe herab, die Musik dröhnte

und die Jungs machten mit....Er schmunzelte. Grün.Es ging weiter.Raus aus dem Ort, eine Abkürzung....Die Straße war sehr schmal.Und natürlich kam ihm ein Fahrzeug entgegen.Dessen Fahrer sah Flex an, als würde er ihn am liebsten ermorden ob der Zumutung das Lenkrad etwas drehen zu müssen. Mit einem versöhnlichen Lächeln wich Flex etwas zur Seite aus und winkte – und siehe da, der andere lächelte zurück und winkte ebenfalls, als er auch etwas Platz machte.Na also.War doch gar nicht so schlimm,oder? Bundesstraße.Flex beschleunigte und bemerkte, dass sein Sprit zu Neige

ging.War etwas weiter nicht ne Tanke?Richtig! Flex blinkte und hielt an der Zapfsäule.Stoppte bei exakt 30 Tacken und ging in den Shop,zum bezahlen.Eine Junge Frau saß hinter dem Tresen und lächelte schüchtern.Am Regal druckste ein junger Mann herum und versuchte, nicht dauernd die Frau an zu starren. Flex musterte sie wohlgefällig.Hübsches Exemplar. „Du bist aber schön!“ sagte er und die junge Frau errötete. „Danke!“ hauchte sie und gab ihm die Tankquittung. „He!“ schaltete sich der Junge ein, „Machst du sie an,oder was?“ Flex seufzte.Auf Grund seines

besonderen Feingefühls durchschaute er sofort, was hier lief. Der junge Mann baute sich drohend vor ihm auf und versuchte,ihn zu Boden zu starren.Flex hielt dem Blick ungerührt stand und die Augen des Kerls begannen zu flattern.Aber er wollte sich natürlich nicht blamieren und kam noch näher, drang in den persönlichen Bereich ein,oder wie das hieß.Versuchte, Flex zum Rückzug zu bewegen.Dieser blieb stehen. „Mein junger Freund, meinst du nicht, dass du etwas....überreagierst?“ fragte er sanft. „Ich reagier gleich mal über, Alterchen!“ pröllerte dieser

zurück. „Pass mal auf,mein Lieber.....“Flex lächelte sein bewährtes „Ich- reiß- dir- den-Kopf -ab- und- fick dich- in -den- Hals-Lächeln“ ,“Das wird hier gleich richtig hässlich wenn du nicht aufpasst! Frag dich besser mal , warum! Du hast offenbar genug Mut,um dich mit jemand an zu legen, mit dem man sich besser nicht einlässt, aber um ihr“Flex wies mit einer Kopfbewegung auf das Junge Mädchen,“Zu sagen, dass du auf sie stehst, dafür reicht es nicht!“Flex ließ seine Augen aufblitzen und beobachtete die Wirkung.Im Gesicht des Großmauls arbeitete es. „Denn das ist doch der eigentliche

Grund, dass du dich so aufführst, oder? Du willst ihr zeigen, dass sie dir was bedeutet.....!“ Der Junge Bursche schluckte.Wusste keine Antwort.Hob die Fäuste und wand sich im nächsten Moment im stahlharten Polizeigriff des älteren Mannes. „Tut s weh?“erkundigte sich Flex und drehte noch ein Bisschen weiter. Der junge Mann verkniff sich ein Stöhnen. „Los,sag s ihr!“ forderte Flex ihn auf. Der ratlose Verehrer sah ihn an, erkannte jedoch keinerlei Milde in den tiefblauen Augen, die ihn ohne zu Blinzeln fixierten. „Na los!“ wiederholte Flex. Der Junge begriff, dass es keinen Ausweg gab.Er schluckte

krampfhaft. „Tessa, ich...wollte dich nur beschützen.“ würgte er hervor.,“ Weil ich dich doch so mag!“Sein Kopf war inzwischen tomatenrot.Tessa s Reaktion jedoch überraschte ihn. Sie lächelte. „Ich mag dich auch!“ flüsterte sie erfreut. Der junge Mann bekam nicht mal mit, dass Flex ihn los lies und sich diskret zurück zog. Flex startete den Omega und verließ die Tanke.Die beiden waren erst mal versorgt... Flex lachte lauthals.Er war eben einfach gerne nett,hähähää! Er freute sich schon auf die

Problempferde, die ihn erwarteten.

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Über den Autor

Nepharit
Was gibt es über mich zu sagen....?
-Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt.....
-Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte.
-Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein.
.
-Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!

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