Fantasy & Horror
Die Rattenfalle

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"Die Rattenfalle"
Veröffentlicht am 21. Juli 2015, 18 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: alphaspirit - Fotolia.com
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Über den Autor:

Was gibt es über mich zu sagen....? -Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt..... -Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte. -Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein. . -Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!
Die Rattenfalle

Die Rattenfalle

GRUSELGESCHICHTE


Jetzt fing es auch noch zu regnen an! Kloggs fluchte gehaltvoll und knöpfte mit klammen, unsicheren Fingern seinen Mantel zu.Als er sich nach einem Unterschlupf umsah, verlor er in seinem alkoholisierten Zustand fast das Gleichgewicht.Wo war er hier eigentlich, verdammte Axt? Er hätte doch längst bei der neuen Brücke sein müssen, deren Höhlung zur Zeit sein zu Hause darstellte.Doch wie es aussah, war er irgendwo falsch abgebogen.Im Dunklen und bei diesem Wetter konnte er kaum etwas erkennen. Schniefend marschierte er weiter und spulte sein gesamtes

Repertoire an Kraftausdrücken ab und das waren nicht wenige.Der Regen begann seine Kleidung zu durchdringen, er musste sich irgendwo unterstellen, aber wo, verdammt noch mal,wo? Im nächsten Moment zerriß ein Blitz den Nachthimmel, Sekunden später gefolgt von einem gewaltigen Donnerschlag.Es goß inzwischen wie aus Eimern.Scheiße!Kloggs rannte jetzt beinahe. Dabei hatte der Abend so gut angefangen! Ein Berberkollege hatte irgendwie eine Rückzahlung bekommen und hatte einige Flaschen spendiert.Sie hatten gelacht ,gesungen und von alten Zeiten erzählt.Das hatte Kloggs traurig

gemacht.Er lebte noch nicht allzu lange auf der Straße.Vor knapp drei Jahren hatte er noch eine eigene Anwaltskanzlei gehabt...Er hieß eigentlich auch nicht „Kloggs“ - diesen Spitznamen hatte ihm seine Vorliebe für Holzschuhe eingebracht, die zu seinem Erscheinungsbild gehörten, wie die Freiheitsstatue zu New York.Wenn sie abgelaufen waren, ging er einfach in ein Kaufhaus, zog ein paar neue Holzschuhe an und stellte die alten an deren Platz im Regal.Das hatte bisher immer geklappt und Kloggs hatte den Verdacht, dass die Verkäuferinnen absichtlich wegschauten... Eine weitere der enormen Entladungen

tauchte die Gegend für Sekundenbruchteile in grelles Licht.Kloggs erkannte, dass er nah am Rand eines tiefen Grabens entlangging und dort , ein Stück weiter, war ein hoher Stapel riesiger Rohre.Der krachende Donner machte ihm die Entscheidung leicht – Kloggs hechtete in die gähnende Öffnung eines der Stahlungetüme und da der Wind den Regen auf seine Füße peitschte,robbte Kloggs weiter in das Rohr hinein, bis er sich ungefähr in der Mitte befand. Mit einiger Anstrengung gelang es ihm, sich auf den Rücken zu drehen und seine Tasche als Kopfkissen zu platzieren.Hmmm....War doch gar nicht

so ungemütlich hier.Er hatte schon karger logiert!Was solls? Würde er eben hier pennen! Kloggs fingerte in seiner Tasche herum, bis er den Erkältungssaft für die Nacht gefunden hatte, die Geheimwaffe aller Berber.Dann, nach einem Moment feierlichen Innehaltens, öffnete er die Flasche und stürzte den Inhalt mit einem Schluck herunter.So!Er legte sich zurecht und nach einer Viertelstunde war er fest eingeschlafen. Irgendwann erwachte Kloggs mit bohrenden Kopfschmerzen.Er war ganz steif und er hatte entsetzlichen Durst.Es war immer noch stockdunkel und es war seltsam still.Nach und nach fiel ihm wieder ein, wo er war und wieso.Seine

Kehle war staubtrocken.Also zunächst mal aus dieser Röhre raus!Kloggs wälzte sich herum, was nicht einfach war, denn das Rohr war eng.Mit schmerzenden Knochen zog er sich vorwärts.Es dauerte schier eine Ewigkeit.So lang waren die Rohre doch nun auch wieder nicht!Kloggs tastete vorsichtig nach dem Rand, doch er fühlte nur glatten Stahl.Also weiter.Er brauchte dringend etwas zu trinken.Warum war es so verdammt still? Stück für Stück quälte der obdachlose Mann, der einst Anwalt gewesen war, sich durch den engen Tunnel ,bis seine Finger auf etwas stießen, von dem er zuerst nicht begriff, was es war.Doch dann erkannte er die

Wurzel,die Innenseite einer Schweißnaht!Die leicht erhabene Linie führte einmal rund um die Rundung herum.Allmählich dämmerte Kloggs, was geschehen sein musste : Er hatte den ganzen Tag verpennt und war mitsamt dem Rohr in die Pipeline verlegt worden! Um Himmels willen, alles, nur das nicht!Nicht das! Nicht lebendig begraben sein!! Da musste ein Traum sein, ein Alptraum allerdings und Kloggs merkte, wie er von Panik ergriffen wurde! Gaaanz ruhig, alter Junge, wie weit können sie an einem Tag schon gekommen sein? Es würde zwar anstrengend werden,aber es musste

möglich sein, das offene Ende zu erreichen! Er musste nur cool bleiben, dann würde alles in Ordnung gehen! Schwer atmend presste Kloggs den dröhnenden Kopf auf die Arme, Wenn er nur nicht so einen höllischen Durst hätte!Dann jagte ein neuer Schrecken durch sein Hirn.In welche Richtung lag der Ausgang?Wenn er Pech hatte und die falsche Wahl traf, kroch er immer weiter in die Röhre hinein, statt hinaus!! Wieder drohte er in Hysterie zu fallen, doch mit aller Macht beherrschte er sich!Es nestelte seine Lampe aus der Manteltasche, was ob der Enge eine ganze Weile in Anspruch nahm. Er hatte so ein kleines Ding, welches man am

Schlüsselbund befestigen konnte. Ah,da! Endlich erhellte ein schwaches Licht das Innere seines Gefängnisses und brachte ihm gleich den nächsten Schock ein und er schrie auf. Vor ihm, keinen Meter entfernt, hockte eine riesige Ratte und musterte ihn aus kalten, schwarzen Augen.Kloggs fluchte – mit Betonung! Kloggs hasste Ratten. Er hatte schon gesehen, wie im Vollrausch liegende, wehrlose Berber von ihnen angeknabbert worden waren! „Ksch.ksch!“ machte er und fuchtelte mit der Hand, die die Lampe hielt.Die Ratte legte den Kopf schief, es sah fast aus, als würde sie höhnisch grinsen. Schließlich wandte sie sich gemächlich

um und trollte sich. Kloggs atmete auf.Scheißvieh! Aber immerhin wusste er, dass er in die richtige Richtung unterwegs war. Ratten waren intelligent, das wusste jeder.Mit neuem Mut machte sich Kloggs wieder ans Werk.Die Stille war wirklich unheimlich. Kloggs war völlig erschöpft. Er wusste nicht, wie lange er sich jetzt schon durch diesen Stahlschlauch zog....Eine Stunde? Zwei?Der Ausgang konnte nicht mehr weit sein!Er durfte nicht mehr weit sein, denn Kloggs war am Ende seiner Kraft, Und der Durst war unerträglich geworden und der Staub hier im Rohr machte es noch

schlimmer! Nach einigen Minuten wand Klogs sich weiter voran.Er versuchte sich selbst auf zu muntern.So muss sich ein Regenwurm auf LSD fühlen, dachte er schmunzelnd.Doch dann gefrohr sein Lächeln, welches in der absoluten Finsternis sowieso verloren war.Er hatte das Ende der Röhre erreicht.Sackgasse! Kloggs begann zu hyperventilieren!“oh,Gott,nein -Oh,Gott,nein-Oh,Gott,nein.....“war das einzige was er denken konnte.er fluchte wie besessen und drosch mit den Händen auf die Stahlwand ein, rißß sich zwei Fingernägel ab und blieb schließlich regungslos liegen.Nur sein trockenes

Schluchzen hallte durch die enge Dunkelheit. Nach geraumer Zeit nahmen einige Bereiche seines Hirns widerwillig den Betrieb auf .Die Ratte.....Irgendwas war mit der Ratte.....Wo war die Ratte? Genau! Wo war das blöde Viech? Kloggs machte sich klar, dass er in der absoluten Schwärze eine Abzweigung verpasst haben musste!Mit der neuen Hoffnung stellte sich neuer Mut ein und mühsam, von Schmerzen , Durst und Todesangst begleitet schon sich der gefangene Mann rückwärts durch die Pipeline.Nur sein keuchender Atem und das Schaben seiner Kleider waren zu hören, sonst war alles noch immer

geisterhaft still. Da! Sein rechter Fuß trat plötzlich ins Leere.Tatsächlich eine zweite Röhre, die an diese hier anschloss – und zwar in einem ziemlich steilen Winkel.Er könnte einfach weitermachen und locker um die ecke rutschen, aber Kloggs wusste, wenn er eine Chance haben wollte, musste er vorwärts robben, nicht rückwärts! Das war einfach zu anstrengend.Er kam um vor Durst!Doch er schob sich weiter rückwärts, bis er seinen Oberkörper in die Abzweigung biegen konnte.So....jetzt schieben....noch ein kleiner Ruck....und er saß fest! Nein!Sein Verstand weigerte sich, die

Wahrheit zu akzeptieren, doch es half nichts.Er hatte sich selbst in die Falle manövriert.Er konnte weder vor noch zurück.Seine Tasche hatte sich dazwischen geklemmt und er war geliefert. Grauen packte ihn.Er begann zu toben.r schrie, er brüllte, er wand sich, zappelte, strampelte,trat, drückte,presste.....Umsonst.Um Luft ringend blieb er fassungslos liegen! Das hier geschah doch nicht in Wirklichkeit!Solche Dinge passierten vielleicht in Horrorfilmen, aber doch nicht in echt!!!Kloggs lauschte.Was war das?es klang wie...kleine,krallenbewehrte Pfoten, die über den Stahl huschten! Die Ratte! Und sie war nicht allein!Sie

kamen von hinten,näherten sich seinen Beinen! Als Kloggs die fressgeräusche hörte,begann er zu schreien.Dann kam der Schmerz und das Schreien steigerte sich zum Kreischen..... Etwa 3 Kilometer weiter packte Dirk sein Werkzeug zusammen währnd Werner den Bagger parkte! Ie hatten viel geschafft heute, das neue Schweißgerät war echt spitze! Auch der Boss war da gewesen und hatte seiner Zufriedenheit Ausdruck verliehen. Es war dich ein schönes Gefühl, gut in seinem Job zu sein. Dann hörte Dirk es.Es klang wie....Schreie!Schreie, die von

namenlosem Entsetzen kündeten! „Werner!Komm mal!“ rief Dirk.Sein Kollege trat zu ihm und sah ihn fragend an „Hör mal!“forderte Dirk und drückte sein Ohr an die Pipeline.Werner hob die Augenbrauen, doch auch er lauschte. „Ach, „meinte er dann ,abwinkend, „Das sind Luftströmungen ,oder so....!“ „Klingt aber verdammt unheimlich!“wandte Dirk ein.“Als ob da ein Mensch in höchster Not ist...!“ „Vielleicht kämpfende Ratten, was weiß ich!“wiegelte Werner ab.“Komm,hauen wir ab!War n harter Tag!“ Dirk presste nochmals sein Ohr an den

Stahl.Doch diesmal war alles still.....

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Über den Autor

Nepharit
Was gibt es über mich zu sagen....?
-Ich gebe mir Mühe, ein guter Mensch zu sein, was jedoch längst nicht immer gelingt.....
-Ich hab lange gebraucht, um so zu werden, dass ich mich mochte.
-Und ich habe ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein.
.
-Und ich hab ständig das Gefühl, im falschen Film zu sein!

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