Kurzgeschichte
ANSTAND auf der Flucht

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"ANSTAND auf der Flucht"
Veröffentlicht am 20. Juli 2015, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

einer der auf dem Weg ist ...
ANSTAND auf der Flucht

ANSTAND auf der Flucht

Anstand auf der Flucht

Heute im Discounter-Markt. Wir wollen noch ein paar Produkte einkaufen, die sich um die Einkaufsliste gedrückt hatten. Gleich hinter der selbsttätigen Eingangsschranke kommt die Abteilung Obst und Gemüse. Mein Blick wandert zwischen Auberginen und Aprikosen hin und her. An den ausgelegten Angeboten muss ich einmal vorbei gehen. Plötzlich werde ich durch einen vollen Korb daran gehindert. Kein Käufer ist in Sicht. Meine Frau könnte ihn ein wenig verschieben, aber

er ist ihr zu schwer. Ich drücke den Einkaufswagen zur Seite und kann so in Richtung Tiefkühlkost und Milcherzeugnisse weiter gehen. Eine Frau im mittlerer Alter kommt von dort, ihr Blick ist unfreundlich. Sie geht zu dem beladenen Wagen. Sie hat mich und mein Mühen sehen können. Sie hätte etwas sagen können. Ihr ist sicher bewusst geworden, dass ihr Einkaufswagen, so wie er geparkt war, alle anderen Kunden störte. Aber ...Pustekuchen! Auch kein „Tut mir leid...!“ kommt über ihre Lippen. Sie ist allein mit ihrem Einkauf in ihrer Welt. Wenig später sehen wir die Einzelteile

auf dem Kassenband. „Das ist die mit dem Wagen!“ deute ich meiner Frau und wir sind beide froh, dass kein Krieg ausgebrochen ist. Man hätte es aber auch mit einem gewissen Anstand aus der Welt lächeln können. 18072015 jfw

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Boris
einer der auf dem Weg ist ...

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Herbsttag Der heutige Mensch neigt per se zu einem unfreundlichen Gesichtsausdruck. Leider. Geschichten aus dem Leben. Man sagt doch: "dem/ der haben wohl die Hühner das Brot weggefressen." Noch schöner ist, wenn jemand dir den Einkaufswagen in die Hacken schiebt und dann tut als hätte er es nicht gemerkt. :-) Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Vielen Dank für Deine Worte

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
HarryAltona Ja, ein ehrliches Lächeln tut manchmal Wunder wirken.
Vor langer Zeit - Antworten
Boris mein Lächeln hat so etwas Eigenes, man muss ihm ein wenig Mut machen!

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Sicher!
doch ich spreche jetzt mal ..aus einer vergangenen Zeit ... da ich einen "Tunnelblick" entwickelte. Um mich zu schützen! Mich sicher ähnlich wie diese Frau verhielt.
Weil einkaufen, Menschen, geschlossene Räume.... Gerüche und vieles mehr für mich die "Hölle" bedeuteten. Da hängt die Konzentration in anderen Ebenen ... heute nach Abstand ... kenne ich nun beide Seiten.

Liebe Grüße in den Tag
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Aber der Umgang miteinander ist doch eigentlich etwas Schönes, oder?

LG und Dank
Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Sicher! Doch manchmal steckt man doch in einer ganz tiefen dunklen "Sache" und hat wirklich nur im Kopf ...... wie man "überlebt" ..dieses einkaufen und mehr.
Vielleicht hat sie es gar nicht bös gemeint.
War in irgendetwas so "verfangen"
Es gab für mich eine Zeit, da waren Menschen ...nicht ertragbar.
:)

ich schick Dir nen Lächeln
weil ich auch Deine Seite verstehen kann
aber eben auch Ansatzweise die andere
und Du mich erinnert hast
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks liebe Ella, ich kann das sehr gut verstehen, was Du in Deinen Kommentaren erläuterst. Es gibt psychische beschädigungen, da sind all solche Dinge für den Betroffenen unmöglich. Und die Forderung nach "Anstand" gehört in ein anderes Universum. lg der Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
Boris es ist ja KEINE Forderung, nur so ne Idee
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Ich war von Paniken auch immer völlig "abwesend" und irgendwann gab es ja die "Aufarbeitung" .... so langsam begann ich wieder am Leben teilzuhaben ... und im letzten Jahr "lebte" ich wieder ohne diese Paniken... und dann gab es da voriges Jahr ein Erlebnis das mich sehr bewegte. Wo ich begriff, ich habs "überwunden" und sehe nun die Hilflosigkeit in der ich auch mal war ... Liebe Grüße an Dich Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
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