Romane & Erzählungen
Momente der Klarheit

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"Wir irren in unserem selbsterbauten Labyrinth. Doch manchmal lichtete sich der Nebel. "
Veröffentlicht am 12. Juli 2015, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Über den Autor:

Hi, über mich gibt es nicht sonderlich viele Worte zu verlieren. Ich bin schreibe seit einiger Zeit, wobei ich eher auf verschiedene Anfragen hin Texte verfasse und eher selten etwas aus Eigeninitiative entsteht. Seit einiger Zeit bin ich in der örtlichen Poetryslam-Szene tätig, wobei ich bisher nur an wenigen Slams teilgenommen habe, aufgrund von Mangel an Zeit wegen meinem Nebenjob und der großen Hürde namens Führerschein. Falls sich ...
Wir irren in unserem selbsterbauten Labyrinth. Doch manchmal lichtete sich der Nebel.

Momente der Klarheit

Prolog

Es war eines morgens, als ich aufwachte und wusste:„Ich werde nicht lange leben.


Es ist kein Pessimismus sondern ein Fakt und ich spürte keine Trauer, es war als hätte man mir etwas ganz Alltägliches mitgeteilt. Am Abend zuvor sah ich mir ein Video an, ich weiß nicht mehr den genauen Inhalt, doch es zeigte ältere Menschen wie sie glücklich waren und selig ihre Jugend betrachteten. Damals schossen mir Tränen in die Augen, wobei ich nicht wusste wieso. Schließlich traf es mich mit einem Schlag. Ich weinte, weil mir diese Freude für immer verwehrt sein sollte. Ich sollte nicht so lange leben. 



Tatsächlich sind es alltägliche Momente, die einen prägen, keine außergewöhnlichen Umstände oder Situationen. Man erwacht erst, wenn man beginnt, alltägliche Situationen in Frage zu stellen und das Außergewöhnliche in ihnen zu entdecken. Was man entdeckt ist nicht immer gut aber auch nicht immer schlecht. Wichtig ist nur, dass wir uns verändern. Die deutlichsten Momente der Klarheit hat man, wenn man am bequemsten lebt. Wobei bequem keinesfalls erfüllt heißt. Tatsächlich hatte ich erst heute einen Moment der Klarheit, ich verstand, was tatsächliche Stärke und Freiheit heißt. Ich nahm meinen Körper nicht

als blose Hülle war, sondern mir wurde bewusst, wie viele Möglichkeit er mir doch offenbart. In mir entfachte sich der Wunsch nach Stärke und nach Harmonie. 


Der Wald, den ich sonst so zügig durchschreite, bot mir plötzlich ein solches Abenteuer, der Wind und die Luft, ich könnte fühlen, wie sie meine Lungen und dann auch meinen ganzen Körper durchfluteten. Sogar die schmutzige Nahrung, mit der ich meinen Körper verseuchte, machte sich bemerkbar, ich fühlte, dass alles wonach ich suchte, ich schon längst besaß oder erreichen konnte. Diese Bilder, der Wunsch nach Erfüllung und das doch so perfekte Bild, was in meinem Kopf sitzt, es ist nicht so fern , wie ich dachte.

Es bringt nichts geduldig zu warten, auf etwas, was einen nie einholen wird. 


Weiterhin habe ich dich endlich verstanden, warum ich dich so verstehe, wie ich es nun einmal tue. Du bist nämlich ich oder warst es bereits, bist nur geblieben , um nach mir zu sehen und mir zu zeigen, was mir möglich ist, um die Kälte die ich spüre zu vertreiben. Es war ein Moment der Klarheit, in dem ich verstand, dass ich dich nicht in der Welt suchen muss, sondern nur in mir selbst und , dass du schon ewig wartest, von mir gefunden zu werden. Plötzlich ist mein Geist so erfüllt, überflutet von so viel Wahrheit, von so vielem, was ich jetzt begreife, mich beflügelt und mich doch etwas traurig macht. 


Es ist Zeit den Kampf zu kämpfen und sich meinem Leben zu stellen und mich und meine Kraft vollends auszuschöpfen. Denn ich weiß: Ich sollte nicht lange leben.


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Über den Autor

TRexx
Hi, über mich gibt es nicht sonderlich viele Worte zu verlieren. Ich bin schreibe seit einiger Zeit, wobei ich eher auf verschiedene Anfragen hin Texte verfasse und eher selten etwas aus Eigeninitiative entsteht. Seit einiger Zeit bin ich in der örtlichen Poetryslam-Szene tätig, wobei ich bisher nur an wenigen Slams teilgenommen habe, aufgrund von Mangel an Zeit wegen meinem Nebenjob und der großen Hürde namens Führerschein. Falls sich tatsächlich jemand auf mein Profil verirrt, würde ich mich über konstruktive Kritik freuen.

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LeopoldF Einfach schön geschrieben.
Vieles Leben passiert nur oberflächlich, dabei sollte man mehr in die Tiefe gehen um einiges besser zu verstehen.

lg.
Leopold
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