Kurzgeschichte
Samstags an der Kasse

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"Samstags an der Kasse"
Veröffentlicht am 05. Juli 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Kudryashka - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Mein Seelenherz führt meine Lyrikfeder - will Liebe wie Achtsamkeit für wichtige Themen und Begegnungen ans Alltagslicht schöpfen. Zu Dir - der sich Zeit nimmt zum Lesen wie Fühlen. DANKE und eine interessante Entdeckungsreise zwischen und in den Gedankenwortzeilen. Ehrenamtlich für Poesie-Begegnung in Augsburg sowie Freundes- und Förderkreis Blaue Blume Kaufbeuren Mein aktuelles Buch heißt "LebensFARBspuren" ISBN-Nr.: ...
Samstags an der Kasse

Samstags an der Kasse

Samstags an der kasse


Samstagvormittag in der aufsteigenden Hitze des erwachten Sommers, gehe ich zum Einkaufen zu Norma. Um 10 Uhr ist der Laden schon gut voll, viele Menschen wie ich die zügig ihre Wochenendeinkäufe erledigen möchte bevor es noch heißer wird.

Zwischen den Regalen die Einkaufsliste abarbeitend - bekomme ich mit, wie ein älterer Herr Buttermilch sucht. Läuft mehrmals an dem Gesuchten vorbei. Er fragt eine ältere Dame und da ich gerade vorbei laufe - informiere ich ihn wo er sein gewünschtes Produkt findet. Etwas erstaunt und doch auch dankbar geht er hin und nimmt sich die Buttermilch.

Meine aufgeschriebene Liste ist abgearbeitet und ich gehe an die einzige Kasse - eine lange

Schlange mit mir - zur Zahlung bereit...grins...

Auf einmal staut es etwas - entsteht eine Pause - ein Verbraucher weist auf einen Kassenfehler hin. Der junge schüchterne Mann - vielleicht 16 Jahre - an der Kasse prüft und korrigiert es.

Da dreht sich der ältere Herr von vorhin zu mir um und sagt in einem lautstarken unfreundlichen Ton "Das ist schon der vierte Fehler seit ich da bin - das ist unerhört!"

Nachdem er seine Feststellung mit seiner Körperhaltung unterstreicht, er ist zugegeben mehr als einen Kopf größer wie ich, entgegne ich ihm ruhig: "Der junge Mann ist wie wir an seinem Personalschild lesen können Auszubildender..."

Hinter mir die Warteschlange schweigt. Was ich nicht gut finde - ehrlich gesagt.

Doch er ältere Herr ist noch nicht fertig, setzt erst so richtig an "Da sollte man sich beschweren - so eine dreiste Unverschämtheit! Macht nur Fehler das geht ja gar nicht! So einer gehört nicht her"

Ich atmete tief durch und sagte: "Können Sie sich nicht mehr an Ihre Lehrzeit erinnern? Haben Sie da immer alles perfekt gemacht? Meinen Sie nicht, dass wenn man weiß - das am Samstag viele Menschen hier zum Einkaufen können eine ausgelernte Kraft besser wäre an der Kasse, als einen sehr jungen Auszubildenden einem solchen Stress wie Verantwortung auszusetzen? Sie können ja bei der Geschäftsleitung sich beschweren, das man an einem Samstag bitte routiniertes Personal vor Ort einsetzt. "

"Nein!" - rief er voller aufgeplusterter

Empörung.

"Ja - Lehrjahre sind keine Herrenjahre, doch in solchen Situationen würde ich mir einfach Verständnis und Empathie wünschen..." entgegnete ich, "ich kann mich an meine noch erinnern und weiß um Fehler und das Lernen. Schade, das Sie dies so außer Acht lassen...wo wir es doch besser wissen sollten..."

Der Mann hinter mir hob auch ruhig das Wort "Ja - ich kann mich auch noch erinnern, statt zu meckern sollten wir Verständnis haben. Der junge Mann macht doch sein bestmögliches!"

Der ältere Mann wollte wieder ansetzen - seine Körperhaltung stimmte vorab schon ein...

"Meinen Sie nicht das Akzeptanz für die Situation und Ruhe besser sind, als

dieses laute Geschimpfe?"

Wohlgemerkt - während der ganzen Zeit sah der Ältere nicht den jüngeren Mann an...

Für den Auszubildenden an der Kasse eine so ungemütlich Situation. Er blickte wie ein verängstigtes Kaninchen auf die lange Warteschlange - die blicklos mürrisch ruhig warteten. Es verunsicherte ihn bestimmt noch mehr. Der ältere Mann war dran - kein Fehler, den er finden konnte. Fast ein Problem für ihn, so der wahrnehmbare Eindruck.

"Na - dieses Mal kein Fehler. Glück gehabt" Er konnte es fasst nicht fassen. "Dann passt es jetzt doch - oder?" Erwiderte ich mit klarer Stimme.

Er wendete sich ab.


Ich grüße freundlich den jungen Kassier - bedankte mich und wünschte ihm alles Gute und

schönes Wochenende- nachdem ich meine Rechnung beglich. Einwandfrei rechnete er die Einkäufe ab.

Die gleißende Hitze umfing mich - als ich mit den Lebensmitteln den Heimweg antrat. Nichts gegen die unzufriedene Temperatur mancher Mitmenschen.

Dem jungen Menschen wünschte ich innerlich viel Segen und freundlichere Kundschaft!


Loraine   

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Hörbuch

Über den Autor

Loraine
Mein Seelenherz führt meine Lyrikfeder -
will Liebe wie Achtsamkeit für
wichtige Themen und Begegnungen
ans Alltagslicht schöpfen.
Zu Dir - der sich Zeit nimmt
zum Lesen wie Fühlen.
DANKE und eine interessante
Entdeckungsreise zwischen
und in den Gedankenwortzeilen.

Ehrenamtlich für Poesie-Begegnung in Augsburg sowie Freundes- und Förderkreis Blaue Blume Kaufbeuren
Mein aktuelles Buch heißt "LebensFARBspuren" ISBN-Nr.: 978-3-96409-116-1

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Machara Fehler sind da um daraus zu lernen und sie zu korrigieren....ich mache heute noch Fehler. Die Kunst ist sie zuzugeben.....das können viele Menschen nämlich nicht. Ich habe vier Jahre in der Gastronomie gearbeitet und bin seit siebzehn Jahren Verkäuferin.....da habe ich auch solche Situationen erlebt in denen ich einen Fehler gemacht habe und mit der Zeit lernt man wie man damit umgeht....aber niemand ist perfekt, niemals und in keinem alter. Darum sollte sich jeder mal an die eigene Nase fassen.

Liebe Sonntagsgrüße
Jessy
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Ja - keiner ist perfekt - daran dürfen wir gerne öfters denken! Vielen Dank für Deinen Kommentar. Liebe Grüße und schönen Sonntag Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
KarinB Ah was ich noch sagen wollte vorhin........Viele fragen warum ich es mit Alt und Jung .......besonders mit unserem 14 jährigen Sohn so gut kann........Da sag ich immer........Ich kann mich eben noch an jede Phase erinnern :)
Vor langer Zeit - Antworten
KarinB Oh wie Du mir aus dem Herzen sprichst.......Wir haben gegenüber eine Lidl Filiale..........Dort ging ich vor einiger Zeit einkaufen.......Da liess ich einen jungen Mann vor .........weil er nur drei Sachen hatte. Ich mache das öfters und war auch schon froh. Da knurrt ein alter Mann hinter mir und guckt mich böse an. Dieser alte knurrige Mann legt nun seine Ware aufs Band gleich hinter mir. Schwups.......bald wäre sein Brot runter gefallen. Freundlich wie ich bin hob ich es auf. Und Du glaubst es nicht..........Anstatt mir zu danken dafür knurrt er ich solle aufpassen dass es nicht kaputt geht.........Na haste Töne ???.......Ist doch unglaublich nicht was es gibt
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Ja zutiefst unzufrieden und auf Fehlersuche bei anderen...kein gutes Lebensgefühl - Gott sei Dank gibt es auch andere! Danke für Deine persönlichen Zeilen und Erfahrung. Wo manch anderer sich gefreut hätte das Du ihm geholfen hast. Liebe Grüße Loraine
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KarinB Ich hab ihn angelächelt und einen schönen Tag gewünscht ?
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Diesen jungen Mann an der Kasse als AUFMUNTERUNG und MUTMACHEN....
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Liebe Loraine,
habe Dich durch Zufall bei Bärbel (baesta) entdeckt
und musste gleich - neugierig wie alte Leute sind -
gleich mal bei Dir stöbern.
Also diese Geschichte habe ich schmunzelnd gelesen,
sie hat mir gut gefallen.
Liebe Grüße in den Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Danke - auch fürs FINDEN - diese Geschichte habe ich frisch erlebt...Ich lese gerne mal was von Dir und bin schon gespannt. Meine guten Wünsche begleiten Dich. Schönen sonnigen Abend Loraine
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EllaWolke Danke für die Schilderung Deines Erlebnisses
Der junge Mann wird froh gewesen sein, solche Unterstützung bekommen zu haben.
Dir einen Gruß in die beginnende Woche
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