Fantasy & Horror
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 38

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"Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 38 "
Veröffentlicht am 28. Juni 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 38

Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 38

Einleitung


Simon Belfare war einst einer der mächtigsten Zauberer im gesamten Reich und als Herr des Sangius-Ordens selbst vom Kaiser und all jenen gefürchtet, die sich ihm in den Weg stellten. Doch als er sich einiger Dörfler entledigen will, die ihm beim Bau seiner neuen Burg im Weg stehen, werden ihm seine Kräfte geraubt. Verwundbar und von seinen eigenen Leuten verraten befindet er sich alsbald auf der Flucht, mit nur einem Ziel: Zurückzuerlangen was ihm genommen wurde. Sein Weg führt ihn dabei durch Armut, Finsternis und

letztendlich auch die Folgen seines eigenen Handelns…bis er im Norden des Kontinents schließlich sein Schicksal findet. Zum Guten oder zum Bösen. Bildquelle el7bara / Everystockphoto.com

Kapitel 38 Die Ältesten

Fadrin führte sie auf halb verborgenen Pfaden durch den Wald. Ordt hätte längst jegliche Orientierung verloren, wäre ihm die Gegend nicht bereits allzu vertraut vorgekommen. Er wusste genau, wohin sie unterwegs waren. Einer ihrer Lagerplätze konnte nicht mehr weit von hier sein und innerlich, war er heilfroh darum. Tiege war ihm anfangs noch viel zu leicht vorgekommen, doch mittlerweile zog das Gewicht des verletzten Paladins an den Muskeln in seinen Armen. Wenigstens war jegliche Müdigkeit, die er zuvor

noch verspürt hatte, wie weggeblasen. Seine Sinne waren aufs Äußerste angespannt, bereit, auf alles Ungewöhnliche zu reagieren…. Die Begleiter des jungen Wolfs, der sie angehalten hatte, waren mittlerweile wieder verschwunden, aber Simon hatte keinen Zweifel daran, dass sie nach wie vor in der Nähe waren. Und sollten sie ihnen einen Anlass dazu geben, würden sie nicht mehr mitbekommen, dass sie wieder auftauchten. Ordt wusste nach wie vor nicht, was er davon halten sollte. Er hatte keinen warmen Empfang erwartet und doch war genau das geschehen. Und das Fadrin ihn kannte... woher? Er selber konnte sich

nicht an einen Wolf dieses Namens erinnern. Oder vielleicht hatte er es auch vergessen, aber woher wusste ihr Führer dann nach all der Zeit so genau, wie er aussah? Er schloss zu dem Gejarn auf und musterte ihn einen Moment. Der Wolf war noch jung, vielleicht siebzehn Sommer, aber die entspannte Art, mit der er seinen Weg durch das Unterholz fand…. Vermutlich war er normalerweise einer der Jäger des Clans, wenn es nicht grade darum ging, Fremde abzuschrecken. Der silberne Streifen, der sich über seine Stirn zog war das Einzige, was von ihm unter den Schatten der Blätter deutlich zu erkennen war.

„Stimmt etwas nicht?“ Fadrin hatte den musternden Blick wohl bemerkt. „Eine Menge.“, antwortete Ordt „Das ich noch nicht tot bin beispielsweise.“ „Ihr werdet bald alles verstehen. Verzeiht, aber… es gibt Dinge, die Euch besser andere erzählen.“ „Beispielsweise ?“ „Geduld. Ahnen, Ihr seid ja schlimmer als Maen und es ist eine Weile her, das sie mal so etwas wie Geduld gezeigt hat.“ Der Name versetzte ihm einen kleinen Stich. Er musste sich zusammenreißen um Fadrin nicht sofort nach ihr zu Fragen. Aber… das würde nur unnötig alte Wunden aufreißen. Selbst wenn die

Ältesten sie anhörten, wenn ihr Zorn auf ihn abgeklungen war… er wäre unmöglich jemals wieder hier willkommen. Aber sie lebte noch, dachte er. Wenigstens das wusste er. Und vielleicht…. Ordt schüttelte den Kopf. Besser er vermied es sie zu sehen. „Wir sind da.“, riss Fadrin ihn aus seinen Gedanken. Der Wolf war stehen geblieben und hatte sich erneut auf seinen Bogen gestützt. Vor ihnen lichteten sich die Wälder etwas und gaben den Blick auf eine Ansammlung von mehreren Dutzend Hütten frei. Die meisten davon bestanden aus dem typischen Flechtwerk, wie es die meisten

Clans verwendeten, leicht zu reparieren und leicht wieder abzubauen. Dazwischen zogen sich Gatter mit Tieren oder kleinere Felder entlang, die man dort angelegt hatte, wo zwischen den Häusern noch Platz gewesen war. Ganz in der Mitte der Siedlung jedoch erhob sich etwas, das an ein großes Zelt erinnerte. Gegerbte Häute bildeten ein dichtes Dach und die Außenseiten waren mit Holzpfählen und dem gleichen geflochtenen Matten wie an den restlichen Gebäuden verstärkt. Lampen, die man auf mehreren Pfosten darum herum aufgestellt hatte, beleuchteten in der einsetzenden Dämmerung den Weg. Das musste der Versammlungsplatz der

Ältesten sein, auch wenn Ordt das Gebäude noch nie gesehen hatte. Es war wohl erst in den Jahren nach seiner Flucht entstanden. Fadrin führte sie zwischen den Gebäuden hindurch in Richtung des Zelts. Noch bevor sie das erste Gebäude erreicht hatten, waren bereits die ersten Gejarn auf sie aufmerksam geworden und kamen aus ihren Häusern oder von den Feldern herbeigelaufen. Zum Glück für Ordt schienen sie sich weniger für ihn zu interessieren, als für Simon und Kiris. Es kam nicht alle Tage vor, dass ein Mensch ein Gejarn-Dor betrat. Fadrin hatte seine liebe Mühe damit, die Leute dazu zu bekommen, ihnen den

Weg frei zu machen, und Ordt bemerkte schmunzelnd, wie Simon sich unter der ungewollten Aufmerksamkeit wand. Der Mann war jetzt so lange auf der Flucht vor allem und jedem, dass ihn die schlichte Vorstellung, so vielen neugierigen Blicken ausgesetzt zu sein, wohl schon unruhig werden ließ. Geister, es war wirklich zu lange her, dachte Ordt, während Fadrin es endlich schaffte, ihnen eine Gasse frei zu machen, sodass sie ihren Weg fortsetzen konnten. Der Eingang des großen Zelts in der Dorfmitte war jetzt bereits deutlich zu erkennen, genauso, wie die zwei Gestalten, die daran Wache hielten. Zwei Wölfe in der gleichen

dunkelgrünen Waldkleidung, wie sie auch ihr neuer Begleiter trug. Die Beiden stellten sich ihnen ohne ein Wort in den Weg. Fadrin seufzte und begann sich gedämpft mit den beiden zu unterhalten. „Stimmt etwas nicht? fragte Simon mit einem besorgten Blick in Richtung der zwei Wachen. Die Hand des Zauberers wanderte instinktiv zum Schwertgriff. „Keine Ahnung.“, gab Ordt zu. Er hätte es dem Mann gerne gleich getan, aber da er nach wie vor Tiege trug war er dazu verdammt lediglich abzuwarten. „Wenn sie uns töten wollten, hätten sie es längst getan, schätze ich.“ Kiris sah

sich ebenfalls um, schien jedoch noch am ehesten die Nerven zu behalten. Vermutlich erinnerte dieser Ort die junge Frau auch ein wenig an ihre eigene Heimat. Ordt hatte Stillforn gesehen und wenn man davon absah, das der Baustil der Menschen sich so deutlich von ihrem Unterschied… „Ich verstehe wirklich nicht, warum jeder Angst vor uns hat.“ Fadrin war, ohne das einer von ihnen ihn bemerkt hätte, wieder zu ihnen zurückgekehrt. „Den letzten Menschen, den wir getötet haben, war ein Sklavenjäger aus Silberstedt, zusammen mit seiner Bande. Und der hat es darauf angelegt.“ „Wie?“ , wollte Kiris wissen.

„Er hat versucht, zwei unserer Jüngsten zu entführen. Habe ihm dafür einen Pfeil durchs Auge verpasst, nachdem er mit einer Flinte auf mich geschossen hat. Das Schöne an einem Bogen ist, dass man nicht nachladen braucht. Um seine restlichen Männer haben wir uns danach gekümmert. Ich denke, die hängen immer noch irgendwo an der großen Handelsstraße Richtung Erindal.“ Der Wolf sah zurück zum Zelt, wo einer der beiden Wächter grade den Kopf durch einen Vorhang steckte und sich scheinbar mit jemand unterhielt. „Wir müssen einen Moment warten. Die Ältesten sind noch nicht vollzählig und ich weiß nicht….4.“ Bevor er den

Satz beenden konnte, tauchte der Posten wieder auf und gab ihnen ein Zeichen, näherzukommen. Fadrin zuckte mit den Schultern, so als wollte er zeigen, dass er selber nicht wusste, was das zu bedeuten hatte, bevor sie der Aufforderung folgten und ins Innere des Zelts traten. Das rötliche Flackern eines heruntergebrannten Lagerfeuers empfing sie. Der Boden im inneren des Unterstands war mit Holzplanken ausgelegt, in deren Mitte man eine Aussparung für das Feuer gelassen hatte. Darum herum saßen drei Gestalten auf eine Reihe von Stühlen verteilt. Nur ein Platz war leer… Ordt sah sich langsam

nach allen Seiten um, während Fadrin sie genau vor die Flammen führte. Die drei Gestalten auf ihren Plätzen sahen erst auf, als der Wolf schon fast direkt vor ihnen stand. „Älteste.“, begann er. „Ihr habt sicher bereits die Nachricht meiner Späher erhalten. Ich bringe Euch drei Fremde, die um unsere Hilfe gebeten haben. Und ich bringe Euch außerdem… einen Geist.“ Fadrin trat zurück und ließ Ordt damit nur die Wahl, zu bleiben wo er war… oder vorzutreten und zu sprechen. Und langsam aber sicher wollte er wissen, was hier vor sich ging, dachte der Gejarn. „Mein Name ist Ordt.“, erklärte er,

während er Tiege vorsichtig auf dem Holzboden ablegte. Kiris und Simon würden ein Auge auf ihn haben… „und ich denke, Ihr kennt ihn bereits. Ich will weder leugnen, was ich getan habe, noch lange darüber diskutieren. Ihr werdet tun, was ihr tun müsst. Aber ich ersuche Euch zuvor um Hilfe für diese Leute hier, Leute, die ich meine Freunde nenne. Einer von ihnen wurde auf dem Weg hierher verletzt und ich fürchte, ohne Hilfe würde er sterben. Das ist alles, um was ich bitte. Tut für sie, was Ihr könnt, vergesst meinetwegen nicht jede Gastfreundschaft.“ Nachdem seine letzten Worte verklungen waren, senkte sich Schweigen

über das Innere des Zelts. Jetzt kam es darauf an, dachte Ordt. Und je länger das Schweigen dauerte, desto unsicherer wurde er. War die Freundlichkeit, die Fadrin gezeigt hatte nur oberflächlich gewesen? Hatte man ihn vielleicht nur hergebracht, um ihn vor den Augen der Ältesten töten zu können? Es war nicht mehr wichtig. Er schloss die Augen. Was wichtig war, war, dass sie es hierher geschafft hatten. Was immer auch mit ihm geschah, die Ältesten konnten jemanden, der sie derart offen um Hilfe anflehte nicht wegschicken. Zumindest nicht vor Zeugen. Das käme einer öffentlichen Zurschaustellung von Bosheit gleich. Er sah einen Moment zu

Fadrin, der sich erneut auf seinen Bogen stützte und einfach nur zu den Ältesten sah. Dann erhob sich die erste der Gestalten. Das rote Glimmen der Kohlen enthüllte ein von, vom alten hell gewordenem, Fell bedecktes Gesicht. Die Züge des Ältesten verrieten nicht im Geringsten, was er dachte. Oder was er tun würde. „Keinem Clanbruder, der Hilfe sucht, wird sie verwehrt.“, erklärte er schließlich. „Eure Freunde sind unsere Freunde, sofern ihr Euch für sie verbürgen könnte. Und was Euch angeht Ordt… so bleibt mir nur Euch daheim erneut willkommen zu Heißen. Es ist wahrhaft lange her. Und ich glaube

nicht, dass einer von uns wirklich noch damit gerechnet hat, dass dieser Tag kommt, außer vielleicht….“ „Wie?“ Ordt unterbrach den Ältesten. Das war zu viel, dachte er und spürte, wie seine Beine unter ihm nachgeben wollten. Das was hier grade geschah, war unmöglich. Krampfhaft suchte er nach einer Spur Hinterlist in der Stimme seines Gegenübers, doch selbst die Züge des alten Wolfs wirkten warm und verstärkten seine Worte bestenfalls. „Ich verstehe es nicht Ältester. Als ich Euch verließ, tat ich das in der Überzeugung, niemals zurückkehren zu können. Und jetzt das… Ihr… wie könnt Ihr mich einfach so wieder aufnehmen?“

„Dafür.“, meinte eine Stimme hinter ihm. „Wäre ich verantwortlich.“ Ordt wagte es einen Moment nicht, sich umzudrehen. Fadrin hatte ja eben gesagt, dass sie noch auf jemanden warteten. Doch hatte er nicht gesagt, um wen es sich dabei handelte. Geister mit einem Mal wurde ihm einiges klar. Die Geheimnistuerei, er ganze Aufwand… das hatte sie sich ausgedacht, da war der Wolf sich sicher. Auch wenn er nicht wusste wie das möglich war oder wie sie das alles in die Tat umgesetzt hatte. Und doch konnte er sich nur mit Mühe überwinden, sich endlich umzudrehen. Maen hatte sich in den letzten Jahren kaum verändert, sie trug sogar das grüne

Gewand, das er so gut kannte und das beinahe den Farbton ihrer Augen traf. Es war beinahe so, als wäre er nie weg gewesen, als wäre alles bis zu diesem Augenblick ein böser Traum…. „Hallo Ordt…“ Sie blieb stehen, wo sie war. Wartete. Aber so sehr Ordt sich auch bemühte, seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er konnte nur zögerlich einen Schritt nach dem anderen auf sie zumachen. Halb rechnete er schon damit, dass er aufwachen würde, immer noch auf den Weg zu den Clans, doch… nichts dergleichen. Stattdessen spürte er, wie Maen ihn an sich zog. Nein, das war kein Traum. „Ich dachte, ich sehe Dich nie wieder, Du verfluchter Idiot.“, erklärte

sie lachend. Gleichzeitig konnte er jedoch sehen wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. Geister, was war nur geschehen, seit er fortgegangen war? Und wie hatte Maen das hinbekommen? Endlich fand er auch seine Sprache wieder. „Maen… ich…“ bevor er jedoch noch mehr sagen konnte, küsste sie ihn bereits und machte damit jedes weitere Wort unnötig. Erst, als einer der Ältesten sich hörbar räusperte, lösten sie sich wieder voneinander. Stellte sich noch eine Frage, dachte Ordt. Was machte Maen bei einer Anhörung durch die Ältesten? Er ahnte die Antwort bereits aber die Wahrheit musste er immer noch von ihr hören….


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Terazuma Da war Ordt ja schier geplättet!
Wäre ich auch an seiner Stelle.^^
Wie hat Maen das bloß geschafft? Und ist sie vielleicht auch eine der Ältesten? - Selbst wenn sie noch jung ist?
Fragen über Fragen. Mit deinem neuen Kapitel musst du dich einfach beeilen. XDDD
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Sollte heute Abend fertig werden.^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze War keine Überraschung, dass Maen dahintersteckte, aber noch immer steht die Frage im Raum, wieso, wieso er nicht verurteilt wird.

...ich weiß ... im nächsten Kapitel :))

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Im nächsten Kapitel ^^. Jap eine sonderlich große Überraschung war das wohl nicht, na vielleicht gelingt es mir ja im nächsten.
lg
E:W
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