Soleier
In China haben wir es auch gesehen. Eier mit zerbrochener Schale, in irgendwas eingelegt.
Das erinnerte mich an – Soleier.
In der Kneipe gegenüber, beim „Kühns – Speller“, stand ein Glas auf dem Tresen. In Reichweite des Kneipers. Es beinhaltete eine undefinierbare, braune Brühe in der Eier schwammen.
Wir mussten oft für den Vater Bier holen. Bier in Flaschen, Leergut zum Tauschen hatten wir dabei. Meist mussten wir warten. Neugierig sogen wir alles in uns auf, was hier vorging. Es war
laut und an den Tischen wurde Karten gespielt. Über den Tischen hing ein Schwaden von Tabakrauch und jeder hatte in der Nähe ein Bierglas und dazu ein Schnapsglas für die Kurzen. So war der Kartbruder komplett.
Manchmal gingen zwei vor die Tür und schubsten sich mehr, als sie sich schlugen.
Manchmal ging auch einer zur Theke und verlangte ein Ei, das der Wirt servierte. Das wurde abgepellt und verspeist. Es passte gut zum Bier.
Zur Polizeistunde schob der Kneiper die letzten Gäste hinaus (meist mit Stuhl) und kippte sie die drei Treppenstufen
hinab.
Seine Kneipe war leer und der Sonntag begann mit der sprichwörtlichen „Sonntagsruhe“.
2009-02-20 JFW
