Krimis & Thriller
Oliver - Storybattle 15

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"Dinosaurierfieber!"
Veröffentlicht am 25. Juni 2015, 18 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Dinosaurierfieber!

Oliver - Storybattle 15

Vorbemerkung

Oliver, der 12 jährige Junge Oliver ist von Dinosauriern fasziniert.Eine Story mit Thrill!

Dies ist ein Beitrag zur Storybattle 15.

"Abenteuer im Dinosaurierland".


Bitte die Pointe nicht verraten!

Wegen vieler, neuer Abonnenten wieder eingestellt (26.03.2019).



Copyright: G.v.Tetzeli

Coverbild: Dank an pixabay

Montage: Monika Heisig

Internet: www.welpenweste.de


Diese Geschichte gehört zu meiner Reihe von Kurzgeschichten mit Vornamen.

Alle haben irgendwie kriminelle Züge.

Adam

Charly

Daniela

Klaus

Manni

Maria

Timmy




Oliver

Oliver war ein aufgeweckter Junge von 12 Jahren. Er war ein durchschnittlicher Schüler. Das lag einfach daran, dass ihn Mathematik, Geschichte und Deutsch nur mäßig interessierte.

An Intelligenz mangelte es ihm nicht. Wenn er sich für ein Thema einschoss, dann allerdings fraß er Fakten förmlich auf. Früher einmal, da waren es Lokomotiven gewesen, die ihn in den Bann gezogen hatten. So hatte er die verschiedensten Modelle von Dampflokomotiven auswendig herunterrasseln können, samt fast sämtlicher, dazugehörigen Daten - von der Rad-Größe

bis zum Dampfdruck. Er wusste auch, dass ohne die Vorarbeit eines gewissen Herrn Trevithick Mister Stephenson seine „Locomotion“ gar nicht hätte bauen können. Und dass die erste deutsche Lokomotive der „Adler“ hieß, war für Oliver ein Klacks.

Wie gesagt, das war früher gewesen. Jetzt hatte ihn ein neues Thema gefangen genommen, nämlich die Dinosaurier!

Der Film Jurassic Park und die folgenden Teile hatten ihn derart begeistert, dass es praktisch zu einer Dino-Manie bei ihm wurde. Es folgten ein Bücherkaufrausch, Figuren, sogar regelmäßige Museumsbesuche.


Dinos, Dinos, Dinos.

Seine Klassenkameraden hatten ihm bereits den Spitznamen Olisaurus verpasst.

Gerade bog Oliver um die Ecke. In den Räumen der Dino-Ausstellung in Aschersleben, das unter dem Motto stand: "Abenteuer im Dinoland", hatte er die sechs Meter hohe Nachbildung des T-Rex links liegen gelassen. Der fulminante Urzeiträuber in täuschend echter Urzeitumgebung langweilte ihn inzwischen. Nur Kleinkinder konnten sich an dem Riesen noch erfreuen. Er aber war weit wissenschaftlicher in die Thematik eingedrungen, als dass dieser Raubsaurier an erster Stelle seines Interesses gestanden hätte.

Da er rechts abgebogen war, erwarteten ihn nun die kleineren, agilen Raptoren.

Aber nicht nur diese.

Ein freundlicher Herr sprach ihn an. „Entschuldigen Sie“, sprach der Mann höflich, „könnten Sie mir sagen, wie ich zu dem Compsognathus komme?“ Oliver war sehr geschmeichelt, weil ihn der Mann mit „Sie“ angesprochen hatte. Außerdem stellte der Mann eine fundierte Frage. Er hatte nicht gefragt, wie er zu den kleinen Dinosauriern kommen könne, sondern hatte sich offensichtlich mit Dinosauriern näher befasst.

So strahlte ihn Oliver an.


„Ich weiß nicht, ob hier

Echsenbecken-Dinosaurier überhaupt ausgestellt werden.“ "Tja, vielleicht habe ich hier wirklich kein Glück, junger Mann. Die Saurischia werden sowieso nicht allzu oft gezeigt.

Schade eigentlich.“ Nun war Oliver Feuer und Flamme. Offensichtlich war er zufällig auf einen Fachmann gestoßen. Nicht nur, dass Compsognatus lange Zeit als kleinster Raubsaurier galt, sondern auch den Fachbegriff Saurischia hatte der Mann auf der Pfanne gehabt. Oliver grinste schlitzohrig. Er wollte den Mann testen. „Wer fragt schon nach dem kleinsten Fleischfresser, wenn alle nur auf die Großen

schauen?“

Dabei zwinkerte er mit den Augen.

Der Mann lächelte zurück. "Compsognatus gilt schon lange nicht mehr als der Kleinste. Um ein Beispiel zu nennen: Caengnathasia ist wesentlich kleiner."

"Und erst recht der Microraptor", stieß Oliver hervor.

"Mein Gott", lachte der Mann, "da bin ich ja auf einen jungen Einstein gestoßen." Oliver war etwas verlegen. "Ich denke, dass ich Einiges über Dinosaurier weiß." Der Mann nickte zufrieden. "Und ich darf sagen, dass ich auch Einiges davon verstehe.

Ich bin nämlich so Einer, der solche Modelle

herstellt." "Was", rief Oliver, "das ist aber interessant." "Komm, setzen wir uns", riet der Mann.

Dann fachsimpelten sie über eine halbe Stunde und Oliver erfuhr, dass der Mann Waldemar hieß. Sie waren längst zum kameradschaftlichen Du übergegangen, als Waldemar einen Vorschlag machte.

"Was meinst du, Oliver, magst Du Dir vielleicht mein Atelier mit meinen Modellen ansehen? Es wäre ganz in der Nähe." „Klar doch, supi“, glühte Oliver. "Ich habe noch Kleinigkeiten zu erledigen", sprach Waldemar.

"Am Besten, wir treffen uns in 10 Minuten am

Ausgang, okay?" "Prima!"

Oliver wartete ungeduldig vor dem Ausgang und hatte schon die Befürchtung, dass ihn Waldemar im Stich lassen könnte.


Aber da kam er ja! Oliver fuhr mit Waldemar etwas außerhalb von Aschersleben zu einem Gehöft.

"Wir sind da", sagte Waldemar.

Dann öffnete er die Scheune. In der Halle standen circa 20 Dinosaurier-Modelle. Keines war größer als zwei Meter. Celophysis gefiel Oliver besonders gut. „Der ist mir wirklich gelungen“, meinte Waldemar stolz.

"Vor allem, weil er fast zwei Meter groß ist, war es schwierig mit den Einzelteilen.“

„Die Saurier sehen ja wirklich, wie echt aus. Nicht so künstlich, wie in den Ausstellungen.“ „Ich brauche auch eine ganze Menge Zeit, bis so ein Modell fertig ist“, erklärte Waldemar.

„Die Proportionen müssen genau stimmen. Komm, ich zeige Dir meine Werkstatt.“ Sie gingen durch eine Tür in den hinteren Teil der Scheune.

Eine perfekt ausgestattete Werkstatt, die penibel aufgeräumt wirkte, ließ Oliver staunen. Neben dem Werktisch stand ein weiteres Modell.

„Der hat ja Federn! Was ist denn das für einer“, fragte Oliver.

„Erkennst Du ihn denn nicht? Das ist Deinonychus.“

„Etwa der aus Jurassic Park, dem Film?“ „Genau der!“

„Mit Federn?“ „Die neueste Forschung hat es bestätigt. Deinonychus, die "schreckliche Kralle", war gefiedert.“

„Hab' auch schon gehört“, sinnierte Oliver, „dass es gefiederte Saurier gab.“ Waldemar schlug ein Buch auf und gab es Oliver.

„Lies“, sagte er, „ich hole uns inzwischen etwas zu trinken und zu naschen.“

Oliver blätterte. Es gab wesentlich mehr gefiederte Dinosaurier, als vermutet, las er.

Es soll sogar so etwas wie Warmblütigkeit gegeben haben. Und das Gehirn sei auch schon für das Fliegen vorbereitet gewesen, zumindest bei einigen, gefiederten Saurierseglern.

Waldemar erschien wieder mit einem Tablett. „Limo und Kekse, ist das was?“ Oliver fackelte nicht lange, langte zu und brachte noch ein mampfendes „Danke schön“ heraus. Mit dem nächsten Keks in der Hand besah er sich den „Vogel“ mit der schrecklichen Kralle näher.

Ein Arm fehlte.

„Er ist noch nicht fertig“, entschuldigte sich Waldemar. Plötzlich fiel Oliver ein, warum die Dinos so

super realistisch aussahen. „Da sind ja gar keine Hilfsstützen zu sehen“, bröselte er mit dem Keks. „Haben Sie da ein Stahlgestell innen drinnen?“ „Nein, nein“, erläuterte Waldemar, „ich verwende ausschließlich Knochen. Dann weiß ich auch, ob die Statik stimmen kann. Den Halt erziele ich, indem ich die Knochen verschraube. So wie Chirurgen es auch machen.“ „Aha!“ „Ich bin zwar Künstler“, fuhr Waldemar fort, „aber ich bin auch bemüht so realistisch, wie möglich zu modellieren.

Siehst Du? Da drüben am Seitentisch habe ich die zweite Kralle für Deinonychus schon

fertig. Mir fehlt noch die Elle und Speiche in der richtigen Größe. Die vorderen Gliedmaßen sind ja im Verhältnis zur Körpergröße von zwei Metern relativ klein"

„Das ist ja interessant“, wiederholte sich Oliver und trank durstig an der süßen Limo. Das gefiederte Deinonychus-Modell erzielte einen hohen Preis, als ihn das New Yorker Naturkundemuseum von einem Modellierer aus Aschersleben aufkaufte. Das Modell war makellos vollständig und wirkte so lebensecht.

"Vermisst wird immer noch ein 12 jähriger Junge mit Namen Oliver, der zuletzt bei einer Dinosaurier-Ausstellung in Aschersleben gesehen wurde."

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Über den Autor

welpenweste
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Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Coyote Genial!
Besonders, wie du aus einer Themavorlage sowas kreatives rausgezaubert hast!
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Dir fällt wohl zu jedem Thema ein Thriller mit perfekt gelungener Pointe ein, bei dem man auch noch schmunzeln kann, wenn man sich die Charaktere vorstellt! :-)
Diesmal hatte ich ein ähnliches Ende vorausgeahnt, aber sicher nur das eine, einzige Mal...:-)
Es macht riesig Spaß, Deine Geschichten zu lesen!
LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Ich hab`s gerne nochmal gelesen, auch wenn ich mich
noch gut an diese tolle Geschichte erinnern konnte.
Aber mein Kommentar von damals ist leider verschwunden!?
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Dein damaliger Kommentar - kann ich mir nicht erklären!
Jedenfalls vielen lieben Dank für Dein Lob meine liebe Wiederholungstäterin.
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Hallo Günter,
zuerst meine Vorschäge zur Verbesserung:
...die ihn in den Bann gezogen hatten. (Müsste es für mich heissen)
Dann fachsimpelten sie über eine halbe Stunde, und der Mann hieß Waldemar. Längst gingen sie zum kameradschaftlichen du über, und der Mann machte einen Vorschlag: (So liest es sich besser)
Genau der! (Das Wort der musst Du nicht groß schreiben)
In Anführungszeichen schreibt man nur eine wörtliche Rede.
Jetzt mein Kommi:
Flüssig uns sauber geschrieben, und ein überraschendes Ende.
Sehr gut, so etwas gefällt mir!
Allerdings habe ich bei Dir nach dem dritten Buch von Dir auch nichts anderes erwartet, als ein überraschendes Ende. Das beherrscht Du meisterhaft, und es gelingt Dir immer.
Liebe Grüße von Marko

Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Vielen lieben Dank für Deinen ausführlichen, konstruktiven Kommi. Habe Radiergummi schon bei der Hand.
Danke!
Lg
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Newcomer Hallo Günter,
das habe ich sehr gerne gemacht. Auf jeden Fall beobachte ich Deine Werke weiter, und werde Dir gerne weitere Kommis schreiben.
Ich freue mich sehr, wenn ich Dir helfen konnte.
LG, Marko
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope Also okay,ich hatte mit einem dritten Platz irgendwie gerechnet...Aber nicht damit ,dass du hinter mir liegst..
Klar soweit?
lG
Cali
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope Wirklich gute, sehr gute Story... Gradlinig erzählt.. wie aus dem Lehrbuch!!
Toitoitoii

Cali
Vor langer Zeit - Antworten
Moscito Da komme ich mal wieder hier zum schmöckern vorbei und dann treffe ich so ziemlich am Anfang auf diese Geschichte. Und das Ende ... nun ich hätte das auch nicht erwartet. Aber spannend inszeniert das Ganze.
LG Moscito
Vor langer Zeit - Antworten
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