Befehle
Tief im Dreck, liegen geblieben,
das Gesicht, versucht Abdrücke auf dem Gewehr zu hinterlassen,
das Auge peilt die Lage, wieder und wieder.
Die ersten Sonnenstrahlen, werfen sich auf das Land,
durchziehen die kühle Morgenluft mit Wärme.
Nichts, totenstill, Leere,
keine Regung.
Stellung halten, warten, warten auf den Konvoi.
In einem Sekundenbruchteil, ein Schatten, die Augen, ins Visier genommen, im Anschlag, das Gewehr.
Keine Regung, Menschlichkeit, darf nicht sein, stört,
ein Schuss, über lange Distanz, gen Horizont, schreckt die Tierwelt auf.
Wieder ins Visier geschaut, nichts, Leere, kein Konvoi.
Deckung, Überlegung, Funkgerät,
Meldung an Basis:
Feind getroffen. Feind ausgeschaltet, halte Stellung, stop.
Der Konvoi, passiert die Stellung, die Strasse, die Ödnis. Weitere Verbände werden folgen.
Wachablösung, zwölf Stunden zu Ende, zurück auf die Basis, wieder ein Strich ins Holz, nichts, keine Gedanken, Leere. Familie, ein Bild am Horizont.
Kinder, zwei, Abschied, 5 Monate im Dreck, kaum Zeit, verklärte Gedanken.
Befehle, folgen, nicht denken. Ausführen.
Immer wieder töten, den Feind, Fremde, keine Menschen, Ziele.
Ängste, Zweifel am Selbst, an der Tat,
Hilfe, keine, nur das Gewissen, zerfressen, von Falschheit, Moral,
keine, Leere, Angst, Hass.
5 Monate, 3 Tage, 19 Stunden.
Resultat: 6 Menschen getötet, 2 Kinder, 4 Feinde.
Kinder, getötet, Feindesland, Feinde,
Leere, Stille, Ängste, Bilder.
Heimat, Familie.