Fantasy & Horror
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 33

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"Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 33"
Veröffentlicht am 17. Juni 2015, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: Christas Vengel - Fotolia.com
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 33

Simons Fall - Die Prüfung der Seher Kapitel 33

Einleitung


Simon Belfare war einst einer der mächtigsten Zauberer im gesamten Reich und als Herr des Sangius-Ordens selbst vom Kaiser und all jenen gefürchtet, die sich ihm in den Weg stellten. Doch als er sich einiger Dörfler entledigen will, die ihm beim Bau seiner neuen Burg im Weg stehen, werden ihm seine Kräfte geraubt. Verwundbar und von seinen eigenen Leuten verraten befindet er sich alsbald auf der Flucht, mit nur einem Ziel: Zurückzuerlangen was ihm genommen wurde. Sein Weg führt ihn dabei durch Armut, Finsternis und

letztendlich auch die Folgen seines eigenen Handelns…bis er im Norden des Kontinents schließlich sein Schicksal findet. Zum Guten oder zum Bösen. Bildquelle el7bara / Everystockphoto.com

Kapitel 33 Gespräch


Simon Belfare schlug das Buch vor sich enttäuscht zu. Legenden, Gerüchte, Vermutungen… aber nichts Konkretes. Der Tisch vor ihm ächzte unter der Last aus Folianten, Schriftrollen und losen Pergamenten. Es war nicht schwer gewesen, einen der Gelehrten zu überreden, ihm zu helfen, aber Varas Bibliotheken enthielten eine Unzahl an Schriften zu allen möglichen Themen. Und die Tränen Falamirs waren kein unbekanntes Objekt

oder etwas derart Obskures, das es wenig Materialen dazu gegeben hätte, im Gegenteil. Bis vor weniger als zweihundert Jahren hatten sich alle dieser magischen Kristalle noch im Besitz der Kaiserfamilie befunden, als Teil der Kronjuwelen. Einer davon war sogar in Handschuhen verarbeitet worden, die angeblich durch eine Berührung töten oder Stadtmauern einreißen konnten. Simon lehnte sich etwas auf seinem Platz zurück. Das flackernde Licht der Kerzen zeichnete tanzende Schatten auf die Buchreihen, die sich in alle Richtungen erstreckten. Simon kam sich winzig vor

den hohen Regalen vor, deren oberste Fächer er nicht einmal mehr erkennen konnte. Die Bibliotheken von Vara konnten ein düsterer Ort sein und das unstete Licht trug zu dieser Atmosphäre bei. Volero hätte es wohl als das einzig richtige Licht für so etwas bezeichnet, aber Simon schmerzten bereits nach kurzer Zeit die Augen. Zwar waren die Außenwände des Gebäudes durch große Fenster durchbrochen, aber die Regale, die teilweise so dicht standen, das man seitwärts gehen musste, um zwischen ihnen hindurch zu gelangen, blockierten das meiste Sonnenlicht. Er zwang sich, ein weiteres

Pergament von dem uneinsichtigen Stapel zu nehmen, der sich vor ihm auftürmte. Schon nach wenigen Augenblicken wusste Simon, dass er erneut ins Leere gegriffen hatte. Eine weitere unnötige Abhandlung zu den Tränen, die bestenfalls auf Spekulationen beruhte, um was es sich genau dabei handelte. Die Vermutungen gingen dabei über die Legende Falamirs bis zu Blutstropfen der Götter selbst, die das alte Volk ihnen entrissen hatte. Aber nichts, das erklärte, wie man damit die Magie eines anderen Menschen stehlen könnte. „Simon?“ Er legte das Pergament weg, als er seinen Namen hörte. Er hatte

sie nicht einmal kommen hören. Die schweren Teppiche, die den Steinboden der Bibliotheken bedeckten, dämpften jeden Schritt. Simon drehte sich zu Kiris um und Erstarrte, als er bemerkte, dass sie nicht alleine war. Der Mann, der ihr folgte, blieb knapp außerhalb des schwachen Lichtkreises der Kerzen. Aber Simon erkannte ihn auch so. „Was macht der denn hier?“, fragte er kühl und stand langsam von seinem Platz am Tisch auf. Kiris stellte sich ihm in den Weg, als er an ihr vorbei wollte. „Hör ihm wenigstens zu.“, antwortete sie. „Bitte.“ Ihre Hand legte sich auf

seine Schulter. Es wäre ein Leichtes, die Berührung abzuschütteln… trotzdem fand er sich unfähig weiterzugehen. Alastor war derweil ins Licht getreten. Eine Weile stand er nur da und besah sich den Stapel Papiere, der sich auf dem Tisch vor ihm auftürmte. „Schön…“ Simon trat langsam einen Schritt zurück. „Ich höre…“ Er würde Alastor die Gelegenheit geben zu sprechen. Aber wenn der Mann glaubte, das änderte irgendetwas…. Der alte Zauberer schien selber unsicher, wie er beginnen sollte. Statt etwas zu sagen, zog er lediglich ein Pergament vom Tisch hervor. „Du suchst nach einer Träne?“ ,

fragte er nach einer Weile. „Ich wüsste nicht, was Euch das angeht.“ „Ich würde sagen eine Menge.“, antwortete Alastor. „Wo bei allen Schatten bist Du da rein geraten?“ Simon konnte einen Moment nicht antworten. Aus der Stimme seines alten Meisters sprach etwas, das er so nicht erwartet hätte. Aufrichtige Besorgnis. Und nicht bloß wegen der Träne, dachte er. Nein… Alastor interessierte es tatsächlich. „Ich weiß es nicht.“, gestand er. „Noch nicht jedenfalls. Aber ich will es herausfinden.“

„Und was ist mit Erik? Warum ist er nicht hier bei Euch?“ „Ich glaube.“, antwortete Simon, „das dürftet Ihr bereits Wissen. Das halbe Imperium sucht nach mir. Er hat die Macht im Orden an sich gerissen, Alastor. Im Augenblick, bin ich auf der Flucht vor meinen eigenen Leuten.“ „Es hat Dir wohl nicht gereicht, die freien Magier zu verdrängen…“ dieses Mal lag nichts von Sorge in der Stimme des alten Zauberers. Simon fühlte sich unwillkürlich wieder in seine Kindheit zurückversetzt. Wie oft hatte der Mann ihn mit genau diesem Ton gescholten, wenn etwas nicht nach seinem Willen lief? Aber nicht mehr…

„Ihr könnt Magier nicht ordentlich ausbilden.“, erklärte er. „Das Wissen der freien Magier ist immer lückenhaft, jeder Meister besitzt nur einen Teil, den er dann auch noch wie einen Schatz hütet und nur an ein paar Schüler wiedergibt oder schlimmer mit in sein Grab nimmt.“ „Und das ist auch gut so.“, gab Alastor zurück. „Das behauptet Ihr zumindest.“ Simon verschränkte die Arme vor der Brust. Das war der eine Punkt, in dem er auch nach allem nicht nachgeben würde. Sicher, was aus dem Orden geworden war, wenn er jetzt darauf zurückblickte… nein, das hätte nicht geschehen sollen. Aber nach wie vor

schafften sie es, das Wissen zu sammeln und zu konservieren, das zuvor nur verstreut vorhanden gewesen war. Und es weiterzugeben. Jeder einzelne Zauberer, der seine Prüfungen im Orden bestand war am Ende erfahrener, als es die unabhängigen Hexenmeister je sein würden. „Ja das behaupte ich.“ Alastor klang wieder ruhiger, während er sich vorsichtig an den Tisch setzte, die Hände. „Ihr habt ein Jahrtausend altes Gleichgewicht einfach zerschmettert.“ „Vielleicht, war es Zeit dafür.“, antwortete Simon. „Manche Dinge, Alastor, müssen sich ändern, ob uns das gefällt oder nicht. Und vielleicht habt

Ihr recht. Es ist gefährlich, Macht derart zu sammeln. Und doch, Ihr würdet sie am liebsten wegschließen. Das ist nicht die Lösung und das wisst Ihr genau so gut wie ich.“ Simon setzte sich seinem alten Lehrer gegenüber, der die Hände ineinander gefaltet dasaß. Schweigend. So überzeugt, er selber von seinen Worten war , er wusste mittlerweile auch, das Alastor mit einigen Dingen recht gehabt hatte, mit seinen ständigen Mahnungen…. Aber was hatte es letztlich geändert? Nichts. Ganz im Gegenteil. Worte alleine hatten nicht abwenden können, was aus ihm geworden war. Er hatte es erst von außen sehen…

und dem selber fast zum Opfer fallen müssen. „Und Ihr habt noch keine Antwort gefunden.“ Kiris hatte dem Gespräch erneut nur gelauscht, anstatt sich einzumischen. Und offenbar, war das auch ihre Absicht gewesen. „Nein.“ Irgendwie hatte er das Gefühl, das sie nicht nur sein eigenes Dilemma meinte. Er dachte an das Gespräch auf der Treppe, bevor Alastor so unerwartet wieder in sein Leben getreten war. Es gab keine Zufälle mehr, dachte er. „Und was kann ich schon tun, Kiris? Was kann ein einzelner Mann tun, der machtlos ist?“ Selbst wenn er erkannte, dass fast alles, was er bisher

getan hatte, ein einziger Fehlschlag war. Den letzten Teil dachte er nur, aber Kiris schien zu merken, was in ihm vorging. Oder vielleicht konnte diese Frau wirklich Gedanken lesen… der Gedanke war belustigend. Und erschreckend zugleich. „Genug.“, meinte sie. Es war nur ein Wort, aber es war genau das, was er hören musste. Und es war die Wahrheit, dachte Simon. Zumindest, soweit es Kiris betraf. „Genug…“ er murmelte das Wort, lauschte auf das Echo seiner eigenen Stimme. Was wäre denn genug? Bei allem, was er an Fehlern auszubügeln hätte… es würde ein Leben lang dauern.

Falls er überhaupt noch einmal die Gelegenheit dazu bekäme. Alleine die Kontrolle über den Orden zurückzugewinnen schien im Augenblick unmöglich. Und das würde es auch bleiben, wenn er nichts tat. Simon raffte sich zusammen. „Werdet Ihr mir suchen helfen?“, fragte er an Alastor gerichtet. Der alte Zauberer schien einen Moment zu zögern. Dann jedoch seufzte er nur. „Machen wir uns an die Arbeit.“ Mit diesen Worten zog Alastor einen weiteren Pergamentbogen aus den Stapeln heraus und begann, ihn durchzusehen. Simon konnte nicht

anders, als einen Moment zu lächeln. Irgendwie hatte dieser Anblick etwas Vertrautes. Wie viel Zeit hatte er genauso mit seinem alten Lehrer verbracht? „Worauf genau müssen wir achten?“,fragte Kiris die sich neben Simon setzte und ein Buch aufschlug, das beinahe schon auseinanderfiel. „Alles was auch nur entfernt interessant ist… und über Gerüchte hinaus geht.“, antwortete Simon, bevor er sich ebenfalls wieder dem Text zuwendete, den er zuvor frustriert beiseitegelegt hatte. „Ihr könnt lesen?“, fragte Alastor derweil überrascht.

Kiris sah auf „Wollt Ihr mich beleidigen? Ich glaube mit Zehn hatte ich alle Bücher durch, die es in Stillforn gab.“ „Das waren wie viele?“, fragte Simon. „Zehn.“ Gut eine halbe Stunde verging, in der lediglich das rascheln von Papier und gelegentlich die Schritte eines Gelehrten die Stille durchdrangen. Simon hatte sich bereits daran gewöhnt, dass ab und an, eine der in staubgrauen Roben gekleideten Männer oder Frauen an ihnen

vorbei kam. Die meisten, waren offenbar zu sehr mit ihren eigenen Studien beschäftigt, um sich groß mit ihnen aufzuhalten. Alastor, war wohl nach wie vor ein bekanntes Gesicht an diesem Ort und so würde ihre Anwesenheit wohl kaum Jemanden wundern. Eine dieser Gestalten jedoch, war auf dem Gang stehen geblieben, welchen die Regale bildeten. Simon achtete erst kaum auf den Schatten, der das spärliche Licht ausblockte. Sollte jemand fragen, was sie hier zu suchen hatten, würde Alastor wohl schon eine Erklärung einfallen. Es war schon seltsam, dem Mann nach all dieser Zeit wieder zu begegnen… grade weil er bis vor Kurzem davon überzeugt

gewesen war, ihn getötet zu haben. Eine Bewegung, die er nur aus den Augenwinkeln wahrnahm, riss ihn aus seinen Gedanken. Der Gelehrte, der eben noch im Gang gestanden hatte, hatte sich plötzlich in Bewegung gesetzt und war mit zwei, drei großen Schritten bei ihm. Irgendetwas daran, wie der Mann sich bewegte, ließ in seinem Kopf sämtliche Alarmglocken läuten. Und dann sah Simon das Messer, das der Fremde unter seinem Mantel verborgen gehalten hatte. „Vorsicht !“ Alastor hatte es offenbar auch gemerkt, denn der Alte war trotz seiner Verletzungen aufgesprungen. Der Stuhl auf dem er eben noch gesessen hatte,

schwankte. Noch bevor die Sitzgelegenheit umfiel und auf dem Boden aufschlug, hatte Simons alter Meister die Arme hochgerissen. Eine Sturmbö wirbelte die Zettel und Pergamente vom Tisch auf und traf ungebremst auf die fremde Gestalt, bevor diese mit dem Dolch zustoßen konnte. Der Zauber fegte ihr die Beine weg und schleuderte sie direkt gegen das Regal, das unter dem Gewicht ächzte und sich gefährlich zur Seite neigte. Der Gelehrtenmantel, den die Gestalt trug, wurde weggefegt und enthüllte ein von dunklen Haaren eingerahmtes Gesicht. Zwei hellblaue Augen starrten Simon daraus an. Roderick….

Der Assassine fing sich überraschend schnell und stieß sich von dem wankenden Regal ab. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte und die gesamte Holzkonstruktion stürzte krachend gegen das nächste, noch feststehende Regal. Ein Strom aus Büchern ergoss sich über die Flure der Bibliothek. Simon wich derweil einem Messerstoß von Roderick aus. Die Klinge jagte knapp an ihm vorbei und bohrte sich stattdessen in einen Buchrücken hinter ihm. Simon versetzte dem Kopfgeldjäger einen Tritt, der ihm zumindest etwas Luft verschaffte. Aber ihm blieb nicht viel Zeit. Unbewaffnet und auf engstem

Raum hatte er kaum Möglichkeiten sich zu wehren. „Raus hier!“, rief er den anderen zu und versetzte bereits Kiris einen Stoß nach vorne, während er Alastor ganz auf die Beine zog. Dieser hatte sich erneut für einen Zauber gesammelt, dem er dem Assassinen vor die Brust rammte. Doch Roderick war beinahe unheimlich schnell. Er ließ den Dolch fürs Erste fallen und zog stattdessen das Kurzschwert von seinem Rücken… und brachte das Metall zwischen sich und den Zauber. Der Aufprall, der ihm andernfalls wohl die Knochen gebrochen hätte, verpuffte an der Klinge, auch

wenn die Wucht der Magie ihn kurz wanken ließ. Alastor schien einen Moment wie erstarrt. Wann hatte man schon einmal gesehen, dass ein Mensch einen Zauber derart abwehrte…. Nur zögerlich gab er schließlich Simons Drängen nach und folgte ihnen auf dem Weg durch die in Unruhe geratene Bibliothek. „Wer war das?“ , wollte der Zauberer wissen, während er sich abmühte , mit ihnen Schritt zu halten. „Ein alter Bekannter von mir, lassen wir es fürs Erste dabei.“, erklärte Simon. Regale und Gänge flogen an ihnen vorbei. Die Bibliotheken Varas waren

zwar riesig, aber sie hatten sich nicht weit in das Durcheinander aus Gebäuden, Hallen und Büchern gewagt. Der Ausgang musste ganz nah sein….

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Terazuma grummel...
Da söhnt sich Simon gerade so halbwegs mit seinem alten Lehrer aus, da muss dieser Roderick auch schon dazwischen funken.
Aber ich nehme an, die Suche in der Bibliothek hätte sowieso nicht gebracht.
Jetzt müssen sie nur schauen, dass sie heil aus dem Ganzen wieder herauskommen. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Was leichter gesagt sein dürfte, als getan^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze .. und draußen warten dann die Soldaten oder so...

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter 
Exakt.^^Vom Regen in die Traufe, mal wieder.
lg
E:W
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