Aphorismen
Freier Wille

Echter freier Wille, wäre eine Entscheidung eines Menschen, die er ohne Zwang trifft. Zwang in diesem Fall bezeichnet jedoch mehr als physische Drohungen, sondern auch seine ureigene Psychologie und seinen Erfahrungsschatz. Jede Entscheidung, die wir fällen ist doch letztlich eine Abwägung zwischen unseren Erfahrungen und den uns anerzogenen Werten und unserer momentanen Umgebung und unserem Zustand. Dies ist etwas, das jeder herausfinden kann, der seine Entscheidungen und ihre Begründung einmal ehrlich hinterfragt. Als ein sehr

vereinfachtes Beispiel: Wir essen, nicht weil wir uns mal eben dafür entscheiden, sondern weil wir Hunger haben oder weil man uns beigebracht hat, das es unhöflich wäre, Nahrung in der entsprechenden Situation abzulehnen.

Nun kommen wir aber zu den Voraussetzungen, unter denen freier Wille in einer solchen Welt überhaupt möglich ist. Der totale Determinismus würde sagen, er ist überhaupt nicht möglich. Eine Situation jedoch, wenn sie sich auch nicht real darstellen lässt, lässt sich denken: Würden wir einen Menschen nehmen und ihn von seinem Gedächtnis und seiner

Persönlichkeit befreien, so dass weder Erfahrung noch seine spezifische Psychologie auf sein Handeln Einfluss nehmen können, so könnte man wohl von einer freien Entscheidung sprechen. Mit dieser Situation jedoch, gibt es ein offensichtliches Problem: Es gäbe bei der Entscheidungsfindung eines solchen Probanden keinerlei Unterschied zwischen seiner Entscheidung und der eines Computers, der per Zufallsgenerator eine Entscheidung trifft, immerhin kann unser gedachter Proband in diesem Fall auf keinerlei Erfahrungsschatz zurückgreifen und würde sich zwangsweise völlig Zufällig entscheiden

müssen. Schlussfolgerung : Grade, das Menschen keine wandelnden Zufallsgeneratoren sind, sondern ihre Entscheidungen nach logischer wie unbewusster Abwägung treffen, wiederlegt die Existenz eines freien Willens.