Gedichte
Anker

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"Anker"
Veröffentlicht am 11. Juni 2015, 12 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Patrizia Tilly - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Das ist ein gutes Gefühl :-) Jemand ist hier und liest, was ich schreibe. Herzlichen Dank für die Zeit! In den Texten, die ich in nächster Zeit als "Bücher" hier veröffentliche, erzähle ich Erlebtes und Miterlebtes, Gefühltes und Mitgefühltes. Es wird in Form von Songtexten sein, Erzählungen oder Gedichten. Ich freue mich auf Rückmeldungen zu meinen Texten!
Anker

Anker

Anker

Manchmal kommt es anders, ganz anders als geplant. Mit diesem Satz, bin ich vertraut, solang ich denken kann.

Ich hab ihn oft vernommen. Oft wurde er mir gesagt. Die Worte hatte ich gehört, verstanden hatte ich sie nie.

Manchmal kommt es anders, ganz anders als erhofft. Das hab ich dann begriffen, als alles anders kam.

Die Welt schien rund, das Leben so schön. Alles tat richtig gut.

So vieles war neu. Und es war spannend, in die Welt zu gehn.

Wo immer ich war, wohin ich auch ging, du warst stets der Anker, der sicher mich hielt.

Seit vielen Jahren, Jahrzehnte, waren's, hatte ich von dir gelernt, erfahren durch dich, so viel!

In welcher Stadt, in welchem Land, meine Schritte ich auch setzte, stets warst du dabei.




Wie wichtig war uns
in dieser Zeit
das gute Telefon.

Der Mond schien rot in Edinburgh. Da rief ich bei dir an! Was ist hier los? Wars Voldemort? Hat er den Mond bemalt?

Ich seh mich noch stehn, in der Royal Mile, das Telefon in der Hand.


Ich hör noch dein Lachen,
die fröhliche Stimme,
mitten in der Nacht!


Es tat uns so gut. Wir lachten so viel. So viel hast du mir gegeben!


Manchmal kommt es anders, ganz anders als man denkt.

Als Kind versprach ich,
Bin ich einmal groß,

dann bin ich für dich da.

Dann kam der Tag, es brach alles ein. Alles war fremd und neu.

Dein Telefon, das blieb jetzt stumm. Ganz plötzlich war es still.

Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Und ich, ich trat auf's Gas.





Die Sonne schien, der Himmel war blau. Großpapa, sagte ich, lass sie noch hier.


Ich sprach mit ihm,

ich kannte ihn doch,
ich liebte ihn so sehr.

Und nur durch deine Augen.


Ich fuhr wie der Teufel, die Straße war frei, dann stand ich vor deiner Tür.

Es war alles so still,

die Gardinen noch zu.
Es war etwas geschehen. Jetzt war es soweit, jetzt war ich groß. Nun war es an mir, dein Anker zu sein.

Du gabst mir die Kraft, wir gingen den Weg. Gut war es, aber, bitter und schwer.

Fast zehn Jahre, strahltest du noch, obgleich es niemand glaubte.


Du hast gekämpft, zurück dich gekämpft, und ich durfte dich begleiten.

Das kann nicht sein! Das gibts doch nicht!

Das ist doch gar nicht möglich!

Das hörten wir oft und wir lachten viel.
Du hattest es wirklich geschafft!



Du liebtest den Fußball,
kein Tor hast du verpasst.
Weltmeister!
Wir fuhren hupend durch die Stadt.


Kein Kampf ist dir entgangen.
"Dem Vitali, dem steh' ich bei.
Er ist ein guter Junge!"


Calgary, das hast du geliebt.
Erst morgens wecktest du mich:
"Nun will ich ins Bett,
hab alles miterlebt",
Und deine Augen, sie strahlten.


Ich schlief die Nacht,
das Phone am Ohr.
Ich war zu müd,
aber glücklich!



Du warst mir Halt, du warst mir Trost, in dieser guten, schweren Zeit.

Dann kam ein Mensch, an dem mein Herz schon lange hat gehangen.

Du gabst mir die Zeit, das scheinbare Glück
mit ihm nun zu erleben.


Dann fragte ich dich,

hast du jetzt die Kraft
und kommst nun mit dorthin? Ein neues Leben beginnen?


Wir fanden ein neues Zuhause. Wir wollten zusammen genießen. Du freutest dich sehr
der Abschied fiel leicht. Das Neue schien so schön.

Du wusstest mich nun in unserem Traum,
in deinem und in meinem, von Häuschen und Garten und Glück.


Manchmal kommt es anders,

ganz anders als man es denkt.

Der Mensch ging dann fort, nun saßen wir zwei in unserer kleinen Oase.


Du wusstest mich sicher, jetzt frei von ihm. "Er war nicht gut für dich". Das sagtest du erst,
als er gegangen war.
Hattest mich glücklich sein lassen.





Manchmal kommt es anders, ganz anders, als man hofft.

Dein Feld war nun bestellt.
Du schliefst dann ein, ganz ruhig und still.


Ich blieb zurück, ganz ungewohnt.
Plötzlich war ich
nicht mehr ein Kind.

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Hörbuch

Über den Autor

Hansen
Das ist ein gutes Gefühl :-) Jemand ist hier und liest, was ich schreibe. Herzlichen Dank für die Zeit!

In den Texten, die ich in nächster Zeit als "Bücher" hier veröffentliche, erzähle ich Erlebtes und Miterlebtes, Gefühltes und Mitgefühltes.
Es wird in Form von Songtexten sein, Erzählungen oder Gedichten.

Ich freue mich auf Rückmeldungen zu meinen Texten!

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Tintenklecks eine stille, große und so wahrhaftige Geschichte, die ergriffen macht, von der Liebe, die aus ihr pulst.
Danke dafür
lg der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks oh, schön..
Vor langer Zeit - Antworten
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