Fantasy & Horror
Haunted school

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"Haunted school"
Veröffentlicht am 30. Mai 2015, 22 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
© Umschlag Bildmaterial: lassedesignen - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hallo :) Ich heiße Nasti und bin 15 Jahre alt. Also, ich schreibe natürlich sehr gerne, gehe (wie man an Profilbild, Benutzername sowie einem meiner Bücher erkennen kann) SEHR gerne bouldern und mache Parkour (bzw. versuche es). Abgesehen davon zeichne ich sehr gerne, fotografiere und spiele Gitarre :) Außerdem habe ich nicht viel für alles Moderne übrig, z.B. diese übermäßig riesigen Handys ;) , ich mag alte Musik sowie alte Filme :)
Haunted school

Haunted school

Die schwarzen Umrisse des wie ein lauerndes Raubtier über der Stadt aufragenden Gebäudes durchschnitten den von der untergehenden Sonne blutrot gefärbten Himmel, und kaum spürbarer Wind entlockte den trockenen Efeuranken ein unheilvolles Rascheln. Es war, als drängen bösartig funkelnde, wachsame Blicke durch die von scharfen Rissen durchzogenen Glasfenster, auf denen ein mattes Glänzen lag. Plötzlich lösten sich einige dunkle Gestalten aus den schützenden Schatten der Mauern und glitten leichtfüßig, nicht den geringsten Laut erzeugend an dem das

Gebäude einkreisenden Drahtzaun entlang- fünf pechschwarz gekleidete Gestalten, die wie lauernde Katzen durch die Schatten schlichen. "Sicher, dass das eine gute Idee ist?", ertönte eine leise, zitternde Stimme, die zu einem etwas fülligeren, nicht sehr hochgewachsenen Jungen gehörte. Eine andere Gestalt, ein kleiner, blonder Junge in weiter, im Wind flatternder Lederjacke fuhr herum und antwortete: "Nö." Er zögerte und blickte misstrauisch von einer Seite zur anderen, ehe er mit kaum wahrnhembarer Stimme fortfuhr: "Weißt du, seitdem die Schule vor dreißig Jahren geschlossen wurde, hatte niemand mehr Lust, sie zu

erneuern. Sie ist einsturzgefährdet, und zwar total." "Und warum...", wisperte der kräftige Junge, "wollen wir dann da rein?" Neben ihn trat ein in eine enge, wie schwarzer Samt glänzende Jacke gehülltes Mädchen mit schmalen, zu winzigen Schlitzen verengten Augen. Sie beugte sich zu dem Jungen herüber und wisperte: "Hast du Schiss?" "Ich wette, du hast auch Schiss, Alica", sagte er mit zitternder Stimme, erhielt jedoch keine Antwort. "Wie weit noch? Niko?", fragte sie und schloss sich dem blonden Jungen an, woraufhin dieser nur mit einer knappen Handgeste auf den neben ihm

aufragenden Zaun wies und prompt zum Stehen kam. "Hier." Er blickte zur Seite, wo der gefährlich blitzende Drahtzaun wie von einem scharfen Messer entzwei geteilt war, und tat einen Schritt auf das klaffende Loch zu. "Wer will zuerst rein?", fragte er, woraufhin der dicke Junge unwillkürlich einen Schritt nach hinten tat. "Ich gehe zuerst", antwortete ein recht hochgewachsenes Mädchen mit gelocktem, kastanienbraunen Haar, trat an Niko vorbei und zwängte sich mühsam durch das Loch, bis sie mit den Schatten der sich an den Wänden hinaufschlängelnden Efeuranken verschmolzen zu sein schien. "Gut, Kira ist drinnen", murmelte Niko

und kroch ebenfalls durch das Loch hindurch, gefolgt von Alica und einem langhaarigen Jungen, dessen Körper an einen langen Stock erinnerte. "Jerry, Colin ist schon durch. Du bist dran!", ertönte Kiras Stimme, woraufhin sich der dicke Junge seinerseits durch das Loch zu zwängen begann- zögernd zwar, doch er versuchte, seine Angst zu unterdrücken. Als er sich auf der anderen Seite aufrichtete, glaubte er beinahe, ein anerkennendes Nicken von Kira zu sehen, während Alica anordnete: "Gut. Dann wollen wir das hier mal auskundschaften. Am besten, wir teilen uns

auf." Die in sich zusammenzubrechen drohenden Wände warfen lange Schatten auf den steinernen Grund, während sich Kira sowie Colin langsam auf eine gläserne Wand, die nur aus scharfen Rissen zu bestehen schien, zubewegten. Hinter deren mystischem Glänzen konnte sie die dunklen Umrisse einer Treppe ausmachen, welche in tiefe Finsternis zu führen schien. "Komm jetzt!", zischte Kira, öffnete eine ein geräuschvolles Knarren von sich gebende Tür und schlich von Unsicherheit erfüllt die schwarzen, staubbedeckten Treppenstufen hinab.

"Hier ist ein Schild. Das ist Raum... Dreiund.. Null-Dreiundzwanzig. Musikraum, steht hier." "Ich weiß nicht, ob ich da rein will", murmelte Colin, doch Kira missachtete seine Worte und drückte leicht gegen die Tür, als könne das gesamte Gebäude jeden Augenblick über ihnen zusammenstürzen. Sie trat durch eine weitere, hölzerne Tür hindurch in einen gewaltigen Raum, an dessen von Spinnweben überzogenen Wänden ihre leise Stimme wiederhallte: "Das ist gruselig." Unzählige von Stühlen waren nebeneinander aufgereit, von Staub überzogen, sie schienen sich danach zu

sehnen, von jemandem besetzt zu werden. Sie waren einer zerkratzten Schultafel sowie einem uralten, jedoch einen seltsamen, beinahe unversehrten Glanz ausstrahlenden Klavier zugewandt, welches Kiras neugierigen Blick an sich fesselte. Sie schritt darauf zu, Colins angsterfüllten Blick auf sich ruhen spürend, und legte ihre Hand sanft auf der funkelnden Tastatur ab. Plötzlich ertönte ein markerschütterndes, ohrenbetäubendes Knirschen, als führe jemand mit messerscharfen Klauen über einen porösen Stein. Sie fuhr von Furcht erfüllt herum und konnte einen entsetzten Schrei nicht unterdrücken, als sich tiefe Furchen mit einem lauten

Kreischen, so schien es, über die Tafel zogen. Sofort sprang Kira auf, rannte auf die Tür zu und riss Colin mit sich, welcher sich schnellstmöglich aus dem Raum hinaus schob. Kira wollte ihm folgen, verlor jedoch das Gleichgewicht und stürzte unsanft zu Boden. Sie schrie auf und versuchte, sich zu erheben, doch sie schien von unsichtbaren Seilen am Boden gefesselt zu sein. Das unheilvolle Knirschen ertönte erneut, und Kira fuhr unwillkürlich herum, um die undeutlichen Buchstaben auf der Tafel entziffern zu können. Seid still. Wir hören die Stille. Das Letzte, was sie sah, war das völlig ruhig dastehende, funklende Klavier,

dann wurde ihr schwarz vor Augen. Colin drehte sich nicht um, er rannte durch die Gänge, so schnell seine Füße ihn zu tragen vermochten, während die Angst ihn mit kalten Fingern gepackt zu halten schien. Er hatte noch Kiras verzweifelten Schrei vernommen, war zu ihr zurückgekehrt, doch die Tür war verschlossen gewesen, so fest, als würde sie von einem gewaltigen Felsen versperrt. Unwillkürlich rannte er in einen offen stehenden Raum, schloss die Tür hinter sich mit einem gewaltigen Krachen und ließ sich auf die Knie fallen. Er vergrub sein von einem Fluss aus Tränen

benetztes Gesicht in den Händen und brachte nur ein angsterfülltes Schluchzen zustande, bis er plötzlich ein kaum wahrnehmbares, jedoch näherkommendes Lachen vernahm. Er sprang auf und rannte zu den von einem grellen Gelb umrahmten Fenstern hinüber, in der Hoffnung, seine Freunde irgendwo inmitten der dichten Pflanzen ausmachen zu können. "Alica! Nico! Seid ihr das? Jerry?!" Niemand antwortete. Das Lachen ertönte erneut, und Colin war sich sicher, es dieses Mal unmittelbar hinter sich vernommen zu haben. Er schloss die Augen, als erwartete er, jeden Augenblick in seinem Zimmer zu erwachen und festzustellen,

dass all das nur ein Traum war, als er sich plötzlich von einem vertrauten Duft umgeben fühlte, der an einen süßen Schokoladenkuchen erinnerte. Er zögerte, er wollte sich nicht herumdrehen, aus Angst, was ihn erwarten könnte. Dann spürte er einen gewaltigen, schmerzhaften Schlag, der ihn zu Boden sinken ließ. Die Umrisse vor seinen Augen wurden unscharf, der gesamte Raum schien sich zu verdunkeln, doch in seinem Innern vernahm er den Wiederhall einer wispernden Stimme: "De vita decedes. Du wirst sterben." "Die müssen doch hier irgendwo sein!", rief Niko aus und kniff die Augen

zusammen, um durch die immer mehr zunehmende Dunkelheit etwas erkennen zu können. "Deswegen sollten wir uns ja auch trennen, dann können wir sie besser finden", entgegnete Alica, hinter welcher der verängstigt zitternde Jerry Deckung zu suchen schien. "Nein, es ist gefährlich! Was, wenn hier noch die Geister von Lehrern ihr Unwesen treiben, oder so?", wisperte er und zuckte zusammen, als ein kaum wahrnehmbares Rascheln hinter ihm ertönte. "Das war der Wind, Jerry. Kein Grund, in die Hosen zu pinkeln", stöhnte Niko leicht genervt, konnte jedoch einen leisen Anflug von Zweifel nicht unterdrücken. "Wo sind wir hier überhaupt?", fragte er

dann, um jegliche unangenehme Gedanken in den Hintergrund zu drängen. Alica blickte sich kurz um, ehe sie antwortete: "Auf dem Schulhof. Da hinten müssten die Toiletten sein, dem ekelhaften Geruch nach zu urteilen. Aber..." Sie wollte weitersprechen, wurde jedoch von einem geräuschvollen Schnauben, das unmittelbar hinter ihr zu ertönen schien, unterbrochen. Gleichzeitig fuhren sie mit vor Entsetzen geweiteten Augen herum, und Jerry stieß einen schrillen Schrei der Angst aus, als ein riesiges, tiefschwarzes Pferd mit wallender Mähne sowie über den Boden donnernden Hufen auf sie zu galoppierte.

"Lauft!", schrie Niko, packte Alica unwillkürlich an der Hand und zog sie hinter sich her, während er, nicht auf seinen Weg achtend, vor dem Krachen der gewaltigen Hufe zu fliehen versuchte. "Warte!", schrie Alica und befreite sich aus Nikos Griff, "Jerry ist noch da!" Niko schüttelte den Kopf, um Klarheit in seine Gedanken zu bekommen, und sah sich nach seinem Freund um. Dieser war wie angewurzelt stehen geblieben und blickte dem sich mehr und mehr nähernden Pferd entgegen, als plötzlich eine undeutliche Silhouette neben ihm auftauchte. "Jerry, pass auf!", rief Niko und rannte auf den

Jungen zu, als er sah, dass die Umrisse unverkennbar eine Person darzustellen schienen- sie balancierte einen gewaltigen, langen Stock und war gerade im Begriff, diesen auf Jerry zu schleudern, als der Junge plötzlich losrannte. Er rannte, so schnell er konnte, so schnell er noch nie zuvor gelaufen war. Doch dann, als er gerade in die schützenden Schatten der Mauern dringen wollte, versank er mit einem kurzen Schrei im Boden, als bestünde dieser aus tiefem Wasser. Niko schrie auf und wollte zu der Stelle laufen, wo Jerry noch wenige Herzschläge zuvor gestanden hatte, und heftete den Blick entsetzt auf den Stock, über welchen sich

Buchstaben zu ziehen begannen: Ich habe die Umwelt von diesem Dickwanst befreit. Von Wut erfüllt wollte Niko den Stock zerbrechen, doch dann vernahm er ein lautes, ohrenbetäubendes Wiehern. Er fuhr herum, das riesenhafte Pferd stand unmittelbar vor ihm und blickte mit geblähten Nüstern sowie gefährlich funkelnden Augen auf ihn herab. Niko vermochte sich nicht zu bewegen, das Blut schien in seinen Adern zu gefrieren, als da Pferd sich mit einem Knurren aufbäumte. In dem Glanz, der von seinen Hufen ausging, schien sich purer Zorn zu spiegeln, dann sausten sie auf Niko herab und... Plötzlich spürte er, wie er von einem

kräftigen Schlag bei Seite gestoßen wurde, sodass ihn die tödlichen Hufe nur um Haaresbreite verfehlten. Von Entsetzen und Angst gelähmt blieb Niko zunächst am Boden liegen und sog einmal tief die kühle Luft ein, bis er ein kaum wahrnehmbares Stöhnen vernahm. Er sprang auf, doch der riesige Rappe war verschwunden, von den Schatten verschluckt- doch dort, wo er soeben gestanden hatte, lag eine regungslose Gestalt, deren funkelnde Augen in die Sterne hinaufsahen. "Alica!", schrie Niko auf und rannte auf sie zu, seine Stimme zitterte. "Alica, du hast...", begann er und beugte sich über sie, doch sie antwortete nicht,

sie bewegte sich nicht. Die Angst, die Niko soeben noch erfüllt hatte, wich einer tiefen, Tränen aus seinen Augen quellen lassenden Trauer, als ihm bewusst wurde, dass sie tot war-ebenso wie Jerry. "Das ist alles meine Schuld!", schluchzte er, sich von dem leer in den Himmel starrenden Blick Alicas nicht abzuwenden imstande. "Ähhm..." Er blickte auf, als die leise Stimme an seine Ohren drang, doch es war nicht Alica, die gesprochen hatte- sie lag noch immer reglos auf dem kargen, kalten Steinboden. "Kira? Colin?", wisperte er, als die Stimme erneut ertönte: "Ääähmmm..." Ohne

einen leisen Funken von Angst zu verspüren, drehte er sich langsam herum- die tiefe Trauer um Alica und Jerry schien ihm Mut zu verleihen- doch er sah niemanden, nur eine Art durchsichtige, in der Luft schwebende Farbe. Graffiti-Spray? Es war, als drängen aus dem Boden bunte, den scharfen Geruch von Lack mit sich tragende Wolken, die Niko langsam einhüllten und ihm den Atem raubten, bis er nichts mehr spürte. Gar nichts mehr. Ich bitte um Aufmerksamkeit für eine Durchsage. Alle ehemaligen Lehrer, die soeben einen der Eindringlinge beseitigt haben, treffen sich um Mitternacht in

Raum 117. Um vollzähliges Erscheinen wird dringend gebeten. Ende der Durchsage.

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ChalkBAg
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KaraList Man sollte eben nicht jedes alte Gebäude betreten ... :-)
Du hast eine flüssige, bildhafte Geschichte geschrieben ... und vor allen Dingen ohne nennenswerte Fehler. Das ist nicht selbstverständlich für einen so jungen Menschen :-)
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Bis "De vita decedes. Du wirst sterben." gelesen. Sehr gut und spannend geschrieben, leider nicht mein Ding ( Horror etc. ). ;-(

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Simon
Vor langer Zeit - Antworten
ChalkBAg Danke für den Kommentar. Ehrlich gesagt: Mein Ding ist es auch nicht :)
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