Kurzgeschichte
Weil ich sie liebe

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"Einst war sie wunderschön. Doch dann wurde sie krank und ihre Schhönheit ging"
Veröffentlicht am 14. Mai 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Einst war sie wunderschön. Doch dann wurde sie krank und ihre Schhönheit ging

Weil ich sie liebe

Titel

Wir werden oft schief angeguckt. Es zu ignorieren, fällt uns immer noch schwer. Vor allem dann, wenn dumme Kommentare kommen. Was mich dabei aufregt, ist, das es weniger die Jugendlichen sind, sondern ältere Personen, die eigentlich reifer und toleranter sein müssten, die sich auslassen. Bei den jungen Menschen könnte ich es noch verstehen. War ja damals auch nicht besser. Hab Witze über dicke Menschen gemacht. Gegen Ausländer gehetzt. Aber ich wurde älter. Lernte dazu. Heute weiß ich, das man nicht nur vom zu vielen essen zunimmt.

Veranlagung, Krankheit, ...Gerade die älteren Menschen müssten es wissen. Aber die regen sich am meisten auf. Anscheinend sind die jungen Leute von heute besser informiert und toleranter. Noch vor ein paar Jahren sah sie wirklich hübsch aus. Ihre Hüften waren schon immer ein wenig breiter gewesen. Dennoch, oder gerade deswegen, hatte sie eine super Figur. Man kann es Glück nennen oder Unglück. Denn gerade deshalb, weil sie so heiß aussah, hatte sie das Problem, das sie nie wusste, ob die Kerle nur das Eine wollten, oder ernsthaftes Interesse an einer Beziehung mit ihr hatten. Oft genug war sie hereingeflogen. Obwohl sie die Männer

lange auf Abstand hielt, kam es sehr oft vor, das sie gegangen waren, nachdem sie ein paar mal mit ihr geschlafen hatten. Sie war jedes mal bitter enttäuscht und am Boden. Ich war damals so ziemlich der Letzte, auf den sie sich eingelassen hatte. Wenn ich sie auch nur benutzt hätte, wäre sie für immer allein geblieben. Dann hätte sie mit dem Thema Männer für immer abgeschlossen. Damals ist gar nicht so lange her. Das heißt, als ich sie kennenlernte und mit ihr zusammen kam, ist schon einige Jährchen her. Als erstes fiel mir schon ihr leuchtendes, feuerrotes Haar und ihr Fahrgestell ins Auge. Auch hatte sie über

dem Bauchnabel eine Menge zu bieten. Das sie keine Rückenprobleme hatte, grenzte an ein Wunder. Bei dem, was sie vor sich hertrug. Aber es passte perfekt zum Rest. Sie ließ mich lange zappeln, bevor ich sie zum ersten mal ausführen durfte. Doch ich ließ nicht locker. Denn schon bei unserem ersten Gespräch fiel mir auf, das sie einiges auf dem Kasten hatte. Sie hatte mich auch gleich aufgeklärt, das sie keine Bettmieze ist. Über ein Jahr und viel Geduld hatte ich gebraucht, bis sie endlich mit mir richtig ausging. Vorher trafen wir uns nur wie Freunde und verhielten uns auch so. Es war anstrengend gewesen. Aber es

hatte sich am Ende gelohnt. Im Nachhinein muss ich sagen, das das eine Jahr doch ziemlich schnell vergangen war. Lange blieb sie so hübsch. So ziemlich jeder Mann beneidete mich. Einige versuchten auch, sie mir auszuspannen. Ohne Erfolg. Und dann kam der Tag, der alles veränderte. Es begann schleichend und unbemerkt. Hätte man früher erkannt, das da was in ihr war, was da nicht hingehörte...Vielleicht wäre dann alles anders verlaufen. Wäre sie immer noch eine Traumfrau. Aber so. Sie musste das ganze Programm durchmachen. Dadurch verlor sie ihre

Haare und ihre Brüste. Nahm drastisch zu. Die ganze Zeit über blieb ich an ihrer Seite. Das war für mich selbstverständlich. Es war nicht schön, zuzusehen, wie sie sich veränderte. Aber es war kein Grund, sie zu verlassen. Im Inneren ist sie fast die Selbe geblieben, in die ich mich damals verliebt hatte. Ein paar Haare sind in der Zwischenzeit nachgewachsen. Aber sie waren stumpf. Jeglicher Glanz fehlte. Auch wurden sie nicht mehr so rot, wie einst. Ihre Haare sind eher farblos. Manchmal bin ich kurz davor, einen dieser dummen Menschen, die ihr Maul aufreißen und dumme Sprüche klopfen, eins in die Fresse zu schlagen.

Wahrscheinlich würden sie ihre Partner im Stich lassen, wenn sie so aussehen würden. Obwohl es sie verletzt, wenn sie niederschmetternde Kommentare hört, steht sie drüber. Lässt sich nicht unterkriegen. Was, ihrer Aussage nach, an mir liegt. Weil ich trotz allem zu ihr stehe. Immer noch an ihrer Seite bin. Mich öffentlich mit ihr zeige. Sogar Händchen mit ihr halte und mich nicht für sie schäme. Und das tue ich, weil ich sie trotz allem immer noch liebe. Ich hatte mich nicht nur wegen ihrer äußerlichen Schönheit in sie verliebt, sonder weil sie war, wie sie war und immer noch ist.

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