Kurzgeschichte
Das Geschöpf des Windes - Märchen

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"Das Geschöpf des Windes - Märchen"
Veröffentlicht am 09. Mai 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Aus einem Pferdebuch
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Zeit ist Veränderung Warte auf mich irgendwo zwischen Realität und dem Ort, von dem wir immer geträumt haben. Denn du bist das Meer und ich der Regen, in all' den Tropfen, die dich nähren, verweilt das Heil und auch der Segen. Jeder Tropfen zeigt Gefühle, stilles Wasser du oft bist, nimmst mich auf in deiner Seele, weil uns're Sehnsucht endlos ist
Das Geschöpf des Windes - Märchen

Das Geschöpf des Windes - Märchen



Das Geschöpf des Windes


Bevor das Pferd erschaffen wurde, sprach der Herrscher der Natur zum Wind: „Aus dir will ich ein Wesen gebären, das geeignet ist, meine Verehrer zu tragen. So erschuf er das Pferd und rief ihm zu: „Du bist ohnegleichen, alle Schätze der Erde ruhen zwischen deinen Augen. Meine Freude sollst du unter deinen Hufen verbergen, aber meine Liebe sollst du auf deinen Rücken tragen. Dort soll auch der Sitz sein, für meine Verehrer, damit sie sich mit dir und dem Wind

vereinen. Auf der ganzen Erde sollst du glücklich sein und Glück verbreiten und vorgezogen allen Geschöpfen dieser Erde. Mein ist auch dein Königreich.“

Das Pferd antwortete: „Stolz galoppiere ich meine Wege, an Bächen vorbei, über blühende Wiesen, entlang der Hecken und Bäume, ich werde über Gräben springen, traben über Gräser, wiehern vor Vergnügen und schnell wie der Blitz die Wolken verfolgen. Dann steige ich empor, richte mein Haupt gen Himmel, meine Nüstern wittern, meine Augensterne zittern, meine Mähne weht im Wind. Ich spotte die Furcht und kenne keine Angst. Mit Heldenstärke gesegnet lässt du mich wie Heuschrecken

springen, ich scharre im Sand und erfreue mich.“ Der Herr schaute hinab auf sein Geschöpf und lächelte zufrieden. „Deine einzige Waffe ist dein Schweif, halte ihn lang, wehre dich damit gegen lästige Plagen. Erkenne deinen Reiter, sein Paradies liegt auf deinem Rücken, denn unter deinem Hufschlag erklingt die Welt und der Himmel wird schweigen. Dein Temperament in rotem Feuer, gefärbt mit deinem heißen Blut, dein Stolz, er glänzt im Sonnenschein, doch flieh' wenn du scheust vor manchem Angesicht.“ Das Pferd erwidert: „Ein wildes Ross ist Leben, wie Donner sein Hufschlag, es wird Funken geben, wie der Blitz, der

über die Erde jagt. Doch wer es ehrlich mit mir meint, es wagt mich zu bezwingen, der wird reich beschenkt.“ „Gestirne weisen dir den Weg und der Wind wird dein steter Begleiter sein“, so sprach der Herr ein letztes Mal. Es zogen Wolken auf, der Wind nahm an Stärke zu und donnernde Hufe erschütterten das Land. Das Geschöpf des Windes ward geboren.

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Hörbuch

Über den Autor

szirra
Zeit ist Veränderung

Warte auf mich irgendwo zwischen Realität und dem Ort, von dem wir immer geträumt haben.

Denn du bist das Meer
und ich der Regen,
in all' den Tropfen, die dich nähren,
verweilt das Heil und auch der Segen.

Jeder Tropfen zeigt Gefühle,
stilles Wasser du oft bist,
nimmst mich auf in deiner Seele,
weil uns're Sehnsucht endlos ist

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sugarlady Bin begeistert, ich mag Pferde sehr.
Schöne Grüße
Andrea
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ein poetisches Märchen über die Erschaffung des Pferdes ist Dir hier gelungen. Pures Lesevergnügen!
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 So könnte es gewesen sein - sehr spannend geschrieben
liebe Grüße
Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
SternVonUsedom 
Einen Sack voll mit leckeren Möhren
schenkt herzlich
Der Stern
Vor langer Zeit - Antworten
Sealord Da bekomme ich direkt Lust wieder einmal zu reiten!
LG Uwe
Vor langer Zeit - Antworten
Bleistift 
"Das Geschöpf des Windes..."
Angie hat vollkommen recht,
dem ist absolut nichts hinzuzufügen...
Besser hätt' ich es auch nicht sagen können. ...smile*
LG Louis :-)
Vor langer Zeit - Antworten
AngiePfeiffer Sehr poetisch, wunderbar und eindringlich - das ist dein Talent, meine Liebe!
Ich bin begeistert
Angie
Vor langer Zeit - Antworten
AutorNom Wieder einmal ein Meisterwerk. Das kann nur eine Frau schreiben - von einem Pferd. Ein. Mann hätte über die Schöpfung des Autos geschrieben ?
LG
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
szirra Wahrscheinlich, aber das Auto leitet sich doch vom Pferd ab, immerhin die PS ist geblieben.
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Die "Schöpfungsgeschichte" des Pferdes, schön erzählt. Herbsttag

"Ich habe ein wunderbares Pferd, es hat die Leichtigkeit des Windes und des Feuers Hitze, aber wenn sein Reiter es besteigt, ist seine Sanftmut nichts als die Ruhe vor dem Ausbruch des Sturmes." William Shakespeare
Vor langer Zeit - Antworten
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