Kurzgeschichte
Gib nie Auf - Muttertag

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"Gib nie Auf - Muttertag"
Veröffentlicht am 06. Mai 2015, 12 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Über den Autor:

Was kann man über sich selbst schreiben, findet es heraus wenn es euch wirklich interessiert. Ich habe meine Stärken und Schwächen wie jeder anderer auch. Bin Mutter von drei Kindern, glücklich verheiratet. Durch ein Schicksalsschlag führte mich mein Weg zum schreiben. Ich war zu jung um alles zu verstehen, was mir das Leben präsentierte. Immer wieder begegnete ich Menschen die mir MUT schenkten weiterzuschreiben. Genau an dieser Stelle ...
Gib nie Auf - Muttertag

Gib nie Auf - Muttertag

Gib nie auf bleib dir Treu Sie war keine Einfache Person. Sie hatte ihre eigenen Prinzipien und keiner kam gegen diese an. Sie war in ihrem Wesen dennoch eine wundervolle Person. Einst aus der Heimat, fast noch ein Kind wurde sie vertrieben. Güte hat sie dabei groß geschrieben. Sie packte ihre Oma, die nicht mehr zu Fuß gehen konnte auf den Handwagen und nahm sie bedenkenlos mit. Mühsam kam sie voran, nicht wissend wo die Flucht enden wird. Krankheit stoppte diese Reise und Geduldig wartete sie bis es weitergehen

konnte. Auf einem Bauernhof arbeitete sie in jener Zeit, um den Hunger zu stillen so gut es in der Kriegszeit ging. Irgendwann hatte sie ihr Ziel erreicht in dem sie ein neues zu Hause gefunden haben. Mit wenig war sie immer zu Frieden. Sie brauchte wahrlich nicht viel und das was sie besaß hatte ein langes, sehr langes Leben zu erwarten. Viel zu bescheiden war sie. Sie fand auch ihre große Liebe und gebar Kinder. Die Ehe sie hielt nicht all zu lang. Sie lebten sich auseinander eine Trennung folgte alsbald. Nun stand sie da, war stolze Besitzerin

einer neue Heimat. Mit all ihrer Kraft die sie hergeben konnte schaffte sie es diese zu verteidigen. Es war ihr so wichtig geworden, eine Bleibe ein zu Hause zu besitzen. Damals, so erzählte sie uns oft, habe sie jeden einzelnen Stein vom alten Putz befreien müssen ehe sie ihr Haus bauen konnten. Es war eine Auflage die sie bekommen hatten. Ein Haus abreißen und mit diesem Baumaterial ein Neues zu bauen. Damals war Baumaterial Mangel Ware. Die Finanzen waren auch nicht gar so rosig. In ihrem Garten der dicht am Haus lag, pflanzte sie alles an, was sie zum Überleben brauchte.

Ihre Obstbäume erntete sie bis zur letzten Frucht ab und verkaufte diese um damit ihren Partner auszahlen zu können. Sie schaffte es, jedoch mit einem hohen Preis. Wer sie damals zu Gesicht bekam merkte gleich, das sie fast am Ende ihrer Kräfte war. Es folgte ein langer Genesungsweg bis sie wieder bei Kräften war. Ich kenne diese Geschichte aus ihren Erzählungen die sie Bruchweise uns vermittelte. „Gib nie auf und bleibe dir treu“ war der Blick den ich in Ihre Augen lesen konnte. Manchmal hatte sie in ihrem Leben keine Zeit um zu überlegen, sie handelte kurzentschlossen und brachte es dann

auch zu Ende. Wie es damals genau war, weiß ich nicht ,ist auch uninteressant. Sie erfuhr das ihre Tochter ihr Enkelkind ins Heim geben wollte. Für diese Frau gab es nur eine einzige Lösung. Sie nahm sich des Kindes an und zog sie mit all ihrer Bescheidenheit und sicher auch eigensinnigen Auffassungen groß. Sie war eine alte Dame geworden deren Kräfte langsam schwanden, jedoch ihr Kopf war klar und wieder voller Güte. Sie war bereit ihr Liebstes aufzugeben, um sich noch ein schönes Leben zu gönnen. In dem sie selbst nicht mehr die Öfen

heizen musste. Sie hatte ein richtiges Ritual in ihrem Leben, alles ging bei ihr in ein bestimmten Zeitablauf. Sie hatte zuvor nie das Verlangen nach diesem Luxus. Sie war zu Frieden immer zu Frieden mit dem was sie geschaffen hatte. So zog sie in eine kleine Wohnung welche beheizt war und ein tolles gefliestes Bad besaß. Schnell lebte sie sich hier ein und genoss das süße Nichtstun. Irgendwann kam die Zeit, das diese betagte Dame selbst auf Hilfe angewiesen war. So ging der Pflegedienst seiner Pflicht nach und begleiteten sie durch den Alltag. Am

Anfang durch kleine Dienste die mit der Zeit wuchsen. Für diese Dame war es nicht leicht sich umzustellen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, viel zu bescheiden war sie. Oftmals musste der Pflegedienst sie ermutigen das das Leben mehr zu bieten hat nicht nur diese Stille, in der sie sich begeben hat. In eine Gemeinschaft wollte sie nie wohnen. Sie war sicher oft sehr Einsam jedoch war es ihr Wunsch den sie auch stark verteidigte, in einer Zeit wo es langsam dem Ende zu ging. Oh ich erinnere mich noch an ihrer Kratzbürstigkeit, mit einem Lächeln

denke ich jetzt an ihrer Dankbarkeit als ich aus ihre Augen lesen konnte. Sie wollte gehen, langsam dort gehen wo ihre Oma und ihre Mutter schon weilten. Ich wünsche mir für sie, das sie dort gut angekommen ist und mit einem Orden Ausgezeichnet wird für ihre Güte die sie in ihrem Herzen nicht für alle sichtbar, dafür aber fühlbar hatte. Ruhe sanft, in meinem Herzen füllst du ein grünes Blatt © 06.05.2015 Petra-Josephine



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Hörbuch

Über den Autor

SaenaPJ

Was kann man über sich selbst schreiben, findet es heraus wenn es euch wirklich interessiert.
Ich habe meine Stärken und Schwächen wie jeder anderer auch. Bin Mutter von drei Kindern, glücklich verheiratet.
Durch ein Schicksalsschlag führte mich mein Weg zum schreiben.
Ich war zu jung um alles zu verstehen, was mir das Leben präsentierte.
Immer wieder begegnete ich Menschen die mir MUT schenkten weiterzuschreiben.
Genau an dieser Stelle möchte ich Allen danken. Besonders auch GrafWaldungen der mich aufforderte einfach los zuschreiben.
So schrieb ich in Teilen (m)ein Buch, Scheibchenweise war es eine Befreiung meiner Seele.

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KaraList Welch liebevolle Zeilen in Gedenken an eine Frau, die Dir viel bedeutet hat.
Ein ähnliches Schicksal hatten viele Frauen während des Krieges und trotzdem haben sie ihr mitfühlendes Herz nicht verloren.
Ein berührender Text, liebe Petra-Josie.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe petra josie ,
es gibt menschen die einen nh stehen und von denen man lernen kann ,,,, und ich denke du hast .......

lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Liebe Petra-Josie,
ich weiß gar nicht, warum ich Dich nicht schon längst
abonniert hatte - ja mei, das Alter. Jetzt habe ich`s aber
nachgeholt.
Diese Geschichte ist eine wunderschöne Liebeserklärung
an die (Deine?) Mutter - danke dafür. Ich erinnerte mich an
meine Mutter, die leider vor 6 Jahren verstorben ist.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Liebe Gertraud,
Diese ältere Dame war nicht meine Mutter, jedoch lehrte sie mir viel im Leben. Ich bin Dankbar sie begegnet zu sein. Für mich sind diese Zeilen wie eine kleine Dankesrede.

Danke für dein Abbo

liebste grüße Petra-Josie
Vor langer Zeit - Antworten
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