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Was sind bittere Aprikosenkerne ?

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"Was sind bittere Aprikosenkerne ?"
Veröffentlicht am 02. Mai 2015, 18 Seiten
Kategorie Wissenschaft
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...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Was sind bittere Aprikosenkerne ?

Was sind bittere Aprikosenkerne ?


Bittere Aprikosenkerne klingen erst einmal harmlos. Den auf den ersten Blick sind sie auch nicht mehr als das. Die Kerne von Aprikosen, die genau wie z.b Sonnenblumenkerne oder Wallnüsse geknackt und gegessen werden können. Allerdings gibt es doch einen unterschied. Im Gegensatz zu letzteren beiden, werden bittere Aprikosenkerne in der Alternativmedizin gerne als Heilmittel oder zumindest Präventive Nahrung gegen Krebs beworben. Hierbei wird behauptet, das Nüsse und grade eben die Aprikosenkerne, das Vitamin B17 enthalten, welchem eine Anti-Kanzerogene Wirkung nachgesagt

wird. Nur... Vitamin B17 gibt es nicht. Es ist schlicht kein Vitamin wie wir es kennen. Ganz im Gegenteil. Bei dem als Vitamin 17 beworbenen Stoff, der sich in Fruchtkernen befindet, handelt es sich tatsächlich um nichts anderes, als Amygdalin, mit der Summenformel C20H27NO11. Wer jetzt in Chemie nicht aufgepasst hat, keine Sorge. Aber ich fordere einfach mal auf, das ganze mit HCN, dem Zyanwasserstoff auch bekannt als Blausäure zu vergleichen. Zyanwasserstoff kann durch Reduktion aus Amygdalin gebildet werden. Und genau das geschieht auch bei der Aufnahme dieses ,,Vitamin 17“ im Körper. Das Enzym Glucuronidase

spaltet Amygdalin in Benzaldehyde, Glucose... und Blausäure auf. In den üblichen Mengen, in denen man Nüsse und Kerne zu sich nimmt, ist das erst mal nicht gefährlich, da die Amygdalinmenge selbst bei den bitteren Aprikosenkernen grade mal bei ca. 2,5 – 5 mg pro kg liegt und die tödliche Dosis für reines Cyanid bereits bei 1,471 mg pro kg Körpergewicht liegt. Man müsste also schon Kiloweise Kerne essen um sich damit umzubringen. Das heißt, zumindest für einen Erwachsenen, gesunden Menschen ist der Verzehr von bitteren Aprikosenkernen zwar nicht nutzbringend ( Es gab Studien zur Wirksamkeit von Amygdalin gegen

Krebs, diese blieben jedoch ohne positives Ergebnis, siehe dazu z.b http://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/bulletin-zur-arzneimittelsicherheit/2014/3-2014.pdf?__blob=publicationFile&v=3 Seite 7 hierbei wird auch noch genauer auf den nicht vorhandenen ,,alternativmedizinischen“ Wirkmechanismus eingegangen.) aber es ist auch nicht unbedingt schädlich, solange es in Maßen genossen wird. Das Problem jedoch beginnt, wie so oft bei der Pseudowissenschaft, mit den schwächsten Gliedern der Gesellschaft. Dieses mal sind es ausnahmsweise einmal nicht die Autisten, die Leiden

müssen, sondern Kleinkinder. Wie schon beschrieben, ist es für einen Erwachsenen von 80 Kg recht schwer, sich mit Amygdalin aus bitteren Aprikosenkernen zu vergiften. Für ein Kind mit sagen wir einmal 8-20 Kg sieht das schon ganz anders aus. Und da in er Alternativen Medizin das ,,Vitamin“ Amygdalin auch Präventiv wirken soll wird der Nachwuchs in vielen Fällen bereits ab jungen Jahren damit vollgestopft. Was nicht immer gut ausging. Bekannt gewordenen Fälle betreffen unter anderem en 5 Jährigen Chad Green , der zuerst an lymphatischer Leukämie erkrankte, sich aber bereits auf dem Weg der Besserung

befand, als seine Eltern auf Amygdalin umstellten und mit dem Kind außer Landes flohen, wo es an den Folgen einer Zyanitvergiftung starb oder den neunjährigen Joseph Hofbauer, beides Fälle aus den USA. Dem Land der Deppen und Quacksalber wie es scheint. Einfach gesagt : Wir haben es hier wieder einmal mit Fällen von unvorsätzlicher Körperverletzung im Namen der Alternativmedizin zu tun. Und wie schon in so vielen anderen Fällen lehne die Propagandisten von Amygdalin als Krebsmedikament jegliche Verantwortung ab. Darunter finden sich auch bekanntere Namen wie z.b Karl Probst, der unter anderem auch die

Wirkung von Impfungen leugnet oder Andreas Puttich, der die Irre Behauptung aufstellt, Krebs komme erst seit knapp 100 Jahren vor. ( Nur dazu, guess what, vorher nannte man das dann Besessenheit, Strafe Gottes, Aussatz u.s.w) Ein weiterer großer Name wenn man sich mit dem Thema auseinadersetzt ist ein Mann Namens Norbert Kilian. Dieser behauptet bei Krebs allgemein handle es sich um eine reine ,,Vitaminmangelkrankheit“ ( Der Mangel an einem Viamin, das keines ist ? Na blöd gelaufen ) und behauptet sich selber durch Amygdalin von Lymphknotenkrebs geheilt zu haben. Gleichzeitig kann er

aber keine Dokumente oder Zeugen dafür nennen, das er je auch nur eine Erkrankung hatte und lehnt jegliche Gewebeentnahme zur Überprüfung ab. Mal davon abgesehen, das Lymphknotekarzinome zu den am langsamsten wachsenden Krebsarten gehören und teilweise Monate bis Jahre symptomlose verlaufe kann. n diesem Fall kämen also sämtliche negativen Symptome wie Fieber, Übelkeit u.s.w in erster Linie von einer herkömmlichen Therapie und Bestrahlung. Hört man also mit der Chemotherapie auf und steigt au die Wirkungslose Anygdalin-Diät um würde man sich tatsächlich erst mal so fühlen, als ginge es einem besser. Nur...

der Krebs ist nach wie vor da. Im besten Fall also, ist er also nur ein weiterer Hochstapler. Im schlimmsten Fall hingegen, wird Kilian in der nahen Zukunft als lebendes, dann totes, Exempel für die Nichtwirksamkeit von Amygdalin dienen.


Bittere Aprikosenkerne klingen erst einmal harmlos. Den auf den ersten Blick sind sie auch nicht mehr als das. Die Kerne von Aprikosen, die genau wie z.b Sonnenblumenkerne oder Wallnüsse geknackt und gegessen werden können. Allerdings gibt es doch einen

unterschied. Im Gegensatz zu letzteren beiden, werden bittere Aprikosenkerne in der Alternativmedizin gerne als Heilmittel oder zumindest Präventive Nahrung gegen Krebs beworben. Hierbei wird behauptet, das Nüsse und grade eben die Aprikosenkerne, das Vitamin B17 enthalten, welchem eine Anti-Kanzerogene Wirkung nachgesagt wird. Nur... Vitamin B17 gibt es nicht. Es ist schlicht kein Vitamin wie wir es kennen. Ganz im Gegenteil. Bei dem als Vitamin 17 beworbenen Stoff, der sich in Fruchtkernen befindet, handelt es sich tatsächlich um nichts anderes, als Amygdalin, mit der Summenformel C20H27NO11. Wer jetzt in Chemie nicht

aufgepasst hat, keine Sorge. Aber ich fordere einfach mal auf, das ganze mit HCN, dem Zyanwasserstoff auch bekannt als Blausäure zu vergleichen. Zyanwasserstoff kann durch Reduktion aus Amygdalin gebildet werden. Und genau das geschieht auch bei der Aufnahme dieses ,,Vitamin 17“ im Körper. Das Enzym Glucuronidase spaltet Amygdalin in Benzaldehyde, Glucose... und Blausäure auf. In den üblichen Mengen, in denen man Nüsse und Kerne zu sich nimmt, ist das erst mal nicht gefährlich, da die Amygdalinmenge selbst bei den bitteren Aprikosenkernen grade mal bei ca. 2,5 – 5 mg pro kg liegt und die tödliche Dosis

für reines Cyanid bereits bei 1,471 mg pro kg Körpergewicht liegt. Man müsste also schon Kiloweise Kerne essen um sich damit umzubringen. Das heißt, zumindest für einen Erwachsenen, gesunden Menschen ist der Verzehr von bitteren Aprikosenkernen zwar nicht nutzbringend ( Es gab Studien zur Wirksamkeit von Amygdalin gegen Krebs, diese blieben jedoch ohne positives Ergebnis, siehe dazu z.b http://www.pei.de/SharedDocs/Downloads/vigilanz/bulletin-zur-arzneimittelsicherheit/2014/3-2014.pdf?__blob=publicationFile&v=3 Seite 7 hierbei wird auch noch genauer auf den nicht vorhandenen

,,alternativmedizinischen“ Wirkmechanismus eingegangen.) aber es ist auch nicht unbedingt schädlich, solange es in Maßen genossen wird. Das Problem jedoch beginnt, wie so oft bei der Pseudowissenschaft, mit den schwächsten Gliedern der Gesellschaft. Dieses mal sind es ausnahmsweise einmal nicht die Autisten, die Leiden müssen, sondern Kleinkinder. Wie schon beschrieben, ist es für einen Erwachsenen von 80 Kg recht schwer, sich mit Amygdalin aus bitteren Aprikosenkernen zu vergiften. Für ein Kind mit sagen wir einmal 8-20 Kg sieht das schon ganz anders aus. Und da in er Alternativen Medizin das ,,Vitamin“

Amygdalin auch Präventiv wirken soll wird der Nachwuchs in vielen Fällen bereits ab jungen Jahren damit vollgestopft. Was nicht immer gut ausging. Bekannt gewordenen Fälle betreffen unter anderem en 5 Jährigen Chad Green , der zuerst an lymphatischer Leukämie erkrankte, sich aber bereits auf dem Weg der Besserung befand, als seine Eltern auf Amygdalin umstellten und mit dem Kind außer Landes flohen, wo es an den Folgen einer Zyanitvergiftung starb oder den neunjährigen Joseph Hofbauer, beides Fälle aus den USA. Dem Land der Deppen und Quacksalber wie es scheint. Einfach gesagt : Wir haben es hier

wieder einmal mit Fällen von unvorsätzlicher Körperverletzung im Namen der Alternativmedizin zu tun. Und wie schon in so vielen anderen Fällen lehne die Propagandisten von Amygdalin als Krebsmedikament jegliche Verantwortung ab. Darunter finden sich auch bekanntere Namen wie z.b Karl Probst, der unter anderem auch die Wirkung von Impfungen leugnet oder Andreas Puttich, der die Irre Behauptung aufstellt, Krebs komme erst seit knapp 100 Jahren vor. ( Nur dazu, guess what, vorher nannte man das dann Besessenheit, Strafe Gottes, Aussatz u.s.w) Ein weiterer großer Name wenn man sich

mit dem Thema auseinadersetzt ist ein Mann Namens Norbert Kilian. Dieser behauptet bei Krebs allgemein handle es sich um eine reine ,,Vitaminmangelkrankheit“ ( Der Mangel an einem Viamin, das keines ist ? Na blöd gelaufen ) und behauptet sich selber durch Amygdalin von Lymphknotenkrebs geheilt zu haben. Gleichzeitig kann er aber keine Dokumente oder Zeugen dafür nennen, das er je auch nur eine Erkrankung hatte und lehnt jegliche Gewebeentnahme zur Überprüfung ab. Mal davon abgesehen, das Lymphknotekarzinome zu den am langsamsten wachsenden Krebsarten gehören und teilweise Monate bis Jahre

symptomlose verlaufe kann. n diesem Fall kämen also sämtliche negativen Symptome wie Fieber, Übelkeit u.s.w in erster Linie von einer herkömmlichen Therapie und Bestrahlung. Hört man also mit der Chemotherapie auf und steigt au die Wirkungslose Anygdalin-Diät um würde man sich tatsächlich erst mal so fühlen, als ginge es einem besser. Nur... der Krebs ist nach wie vor da. Im besten Fall also, ist er also nur ein weiterer Hochstapler. Im schlimmsten Fall hingegen, wird Kilian in der nahen Zukunft als lebendes, dann totes, Exempel für die Nichtwirksamkeit von Amygdalin dienen.

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EagleWriter
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Miryar In deinen neuesten Texten lässt sich ein Muster erkennen... ;)
Nun, "alternative" Medizin ist ja nicht generell schlecht, genau so wie "Schulmedizin". Beides hat seine Berechtigung und Schwarze Schafe gibt es leider bei allem... Ich kenne da ein Beispiel eines "Hausarztes", der die Patienten fragt, was sie denn gerne verschrieben bekommen würden... ja, sind denn jetzt plötzlich alle zum Arzt geworden? Warum geht man dann noch zu seinem Hausarzt, wenn man eh schon selber weiß, was man braucht...
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Siehe es als generelle Abrechnung mit Leuten die Bullshit verkaufen.^^
Nun tatsächlich kann der Patient selber darüber entscheiden, in gewissem Maße. Wenn ich zu meinem Hausarzt gehe, mit Husten und sage, ich will Antibiotika zur Therapie desselben bekomme ich die. Ob jetzt Bakterien oder Viren die Ursache sind, ist dabei egal. Auch mit ein Grund für das Antibiotikadebakel im Moment. Eigenverantwortung wäre hier das Stichwort.
Und zu meinem Leidwesen muss ich die ,,weißen Schafe" der Esoszene ( Nichts anderes ist Alternative Medizin allen mir bekannten Fällen nämlich, Esoterik) erst noch finden.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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