Kurzgeschichte
Brief ans Jugendamt

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"Das lyrische Ich setzt das Jugendamt schriftlich in Kenntnis, was es mündlcih schon einmal getan hat"
Veröffentlicht am 27. April 2015, 22 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Luisa Venturoli - Fotolia.com
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Das lyrische Ich setzt das Jugendamt schriftlich in Kenntnis, was es mündlcih schon einmal getan hat

Brief ans Jugendamt

Titel

„Sehr geehrte Frau K., ich werde Ihnen einen riesigen Gefallen tun und mich umbringen. Das heißt, ich werde mir den Gefallen tun und mich umbringen. Dann müssen sie sich einen anderen suchen, auf den sie herumhacken können. Wie schon des Öfteren von mir erwähnt und von Ihnen perfekt überhört, konnte ich keine Bindung zu meinen Kindern aufbauen, weil sie nie da waren. Meine liebe Frau zog es vor, meinen Kindern die selbe Kindheit genießen zu lassen, wie sie sie erlebt hatte. Sprich; Alkohol,

Gewalt und Sex. Meine Frau hatte Ihnen ja mal von ihren sexuellen Erfahrungen in ihrer Kindheit berichtet. Von ihrer und von ihren Geschwistern. Das der Groschen, bei Ihnen, erst ein halbes Jahr später fiel, versetzte mich in Schock. Aber wundern, tat es mich nicht wirklich. Schließlich kenne ich Sie schon länger und weiß, das sie mehr als strohblond sind. Wenn dem nicht so wäre, hätten Sie schon längst mitbekommen, wie es um meine Angegraute wirklich steht. Oft genug waren Sie bei uns. Hätten bemerken müssen, das meine Frau psychisch krank ist und dringend Hilfe braucht. Das man nicht warten kann, bis sie sich von selbst

Hilfe sucht, müsste Ihnen eigentlich klar sein. Aber wem es wichtiger ist, den männlichen Elternteil fertig zu machen und die Frau dazu zu bringen, sich von ihrem Mann zu trennen, der übersieht auch das Offensichtliche. Ihre Logik habe ich eh nie verstanden. Einerseits unternahmen Sie alles, das meine Frau sich von mir trennt und sie die Kinder behält, andererseits verlangten Sie von mir, das ich meine Schule, - die ich anfing, um in Arbeit zu kommen und um meinen Kindern ein Vorbild zu sein, - vernachlässige, um für meine Kinder da zu sein. Mit jedem Besuch drückten Sie mir mehr Aufgaben aufs Auge. Wenn ich alles machen soll,

wofür brauchen die Kinder noch die Mutter? Warum haben Sie dennoch nicht gewollt, das ich jemals die Chance bekomme, das ich meine Kinder bekomme? Ich weiß, das Sie nie und nimmer zugelassen hätten, das meine Kinder zu mir kommen, obwohl sie es da hätten besser gehabt. Denn ich hätte sie nicht der Gefahr ausgesetzt, das sie missbraucht werden. Auch hätte ich es nicht zugelassen, das sie von Alkoholflaschen umgeben werden. Und ich hätte auf die Zeiten geachtet. Wäre nicht von morgens bis spät in der Nacht bei Asozialen Leuten gewesen, die ich angeblich nicht leiden kann. Mit denen ich angeblich nichts zu tun haben

wollte. Erst vor wenigen Tagen habe ich zu hören bekommen, das es in der Familie nicht besser, sondern eher schlimmer wird. Des Öfteren mussten die noch dort lebenden Kinder den Krankenwagen rufen, weil den ihre Mutter besoffen die Treppe heruntergefallen war oder gegen ein Wand lief und sich da schwer verletzte, oder... Keine Ahnung, was da abgeht. Ehrlich gesagt, ich will es auch gar nicht wissen. Ihnen interessiert es ja auch nicht. Sonst hätten Sie schon längst etwas unternommen. Was muss eigentlich noch passieren, damit Sie einschreiten? Ich war bei Ihnen. Erstattete Anzeige wegen sexueller

Belästigung an einer Minderjährigen. Nichts geschah. Anstatt etwas zu unternehmen, weil es nicht die erste Anzeige gewesen war, wurde ich nur zur Polizei geschickt. Dort sollte ich die Anzeige machen und Sie sollte ich nicht weiter damit belasten. Tolles Jugendamt. Ich bis so froh, das es euch gibt. Ohne euch wären wir verloren. Müsste ich mich mit meiner Frau und meinen Kindern herumschlagen. Wieso dürft Ihr sie eigentlich in die Klappse stecken, gegen ihren Willen, und ich nicht? Warum glaubt Ihr sie besser zu kennen, als ich? Seit wann kennt Ihr sie und seit wann ich? Wie oft habt Ihr mit ihr zu tun gehabt und wie

oft ich? Weshalb wollte niemand von euch auf mich hören? Als es ihr wirklich dreckig ging, ich nicht in ihrer Nähe war, weil sie es nicht zuließ, da kam niemand. Aber als sie eine winzige Erkältung hatte und ich Dauerpräsent war, wolltet ihr den Kindernotruf holen. Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Denken ist bei euch echt zu viel verlangt. Wenn ich einen meiner Besuchstermine verschieben wollte, weil etwas Wichtiges dazwischen kam, gingt Ihr gleich an die Decke. Aber als meine Frau, jetzt Exfrau - dank euch - , mehrere Termine hintereinander absagte, weil sie mit den Kindern alleine was unternehmen wollte, da sagte keiner was.

Das ging in Ordnung. Ihr seid so was von das Letzte. Seid froh, das ich keine Aufnahmen von unseren Gesprächen gemacht habe, sonst wären die bei eurem Chef gelandet. Und wenn er nichts unternommen hätte, wäre ich an die Öffentlichkeit gegangen. Wie ihr wisst, habt ihr genug Scheiße gebaut. Einige tote Kinder auf dem Gewissen. Ich frage ich, wofür es euch eigentlich gibt. Um Familien auseinander zu bringen? Das können wir auch alleine. Vor allem humaner. Ohne, das der andere leidet. Was habt ihr dabei gekonnt, uns auseinander zu bringen? Meine Ex vögelt durchs Leben. Kein Geld, aber Typen bezahlen, damit sie sie

knallen. Das habt ihr damit geschafft. Bravo. Erstklassig. Nun ist meine Ex ein großartiges Vorbild für unsere Kinder. Haben Sie eigentlich schon mal festgestellt, wie ihre Wohnung aussah, wenn ich da war und wenn ich eine Weile keinen Zutritt zu ihr hatte? Bestimmt nicht. Das wollen Sie ja nicht sehen. Genauso wenig wollen Sie negatives über sie hören, beziehungsweise, positives über mich. Ich habe Sie beobachtet, wenn ein Dritter uns lobte. Wenn meine Ex gelobt wurde, verzog sich Ihre dumme Fresse zu einem dicken Grinsen. Am liebsten hätten Sie gleich eine Party gegeben. Aber wenn ich ein Lob bekam, verzogen

Sie keine Miene. Ihnen gefiel es nicht, wenn ich gelobt wurde. Und ich wurde öfter gelobt, als die Schlampe, die meine Frau war. Die behauptete, das sie mir nie die Kinder vorenthalten würde. Wieso durfte ich dann nie irgendwas mit denen unternehmen? Einmal hatte sie mir versprochen, das ich mit meinen Kindern weggehen darf. Kurz darauf stritten wir uns um sie. Denn plötzlich sagte sie mir, das sie mit denen ursprünglich zu ihrer Mutter wollte. Auf einmal? Als es so weit war, das ich mit denen rausgehe? Wenn ich damals nicht losgelassen hätte...Und dann mich anzeigen. Mich überall als Schläger hinstellen, weil ich ihr im Affekt eine

Ohrfeige gab. Soll ich Ihnen mal sagen, von wie vielen Typen sie richtig geschlagen wurde? Die hat sie nicht angezeigt. Ganz im Gegenteil. Das hat sie richtig geil gemacht. Oder warum sonst ließ sie diese Typen wieder bei sich rein und ließ sich von denen nageln? In deiner Blödheit, Tante Jugendamt, merkst du gar nicht, was du anderen antust. Wie sehr du ihnen wehtust. Angeblich geht’s dir um das Wohl der Kinder. Geh doch mal in das Kinderheim, wo du sie hineingesteckt hast. Meine Kinder schlagen sich. Da gab es bei uns nicht. Auch haben sie sich nicht gegenseitig an die Geschlechtsteile gefasst. Und meine

Kinder sind nicht die Ersten. Ich kenne Eltern, deren Kinder du auch da reingesteckt hast. Die berichteten von den selben Ereignissen. Was hattest du mal zu mir gesagt? Das meine Kinder kriminell werden, wenn sie keinen Vater haben. Ja, sicher. Und falls du an diese eine Familie denken solltest; der Vater war abgehauen, weil er es nicht mehr aushielt. Er hatte sich an euch gewendet und keine Hilfe erhalten. Seine Kinder wurden nicht so, weil er abgehauen war, sondern waren schon so, als er noch da war. ER suchte Hilfe bei EUCH und bekam NICHTS. Außer die Schuld, obwohl er gar nichts dafür kann. Ich verstehe, warum er abgehauen war. Und

wenn ihr euer Hirn benutzen würdet,... Die Mutter lässt alles durchgehen. Kein Wunder, das die Kinder keinen Respekt haben. Woher ich das weiß? Ich habe sie persönlich kennenlernen dürfen. Im Grunde sind es ganz nette Kinder, so weit ich mitbekommen habe. Man muss nur einen Draht zu ihnen finden. Wissen, wie man sie behandeln muss. Die Eltern wussten es nicht. Wie der Vater war, weiß ich nicht. Kenne nur die Mutter. Und die ist lausig. Erinnert mich an die Mutter meiner Kinder. Aber den Vätern die Schuld geben. Wird Zeit das mehr Männer beim Jugendamt anfangen. Vor allem, das ihr euch mal einig werdet, was richtig und was falsch ist.

Jeder sagt was anders. Richtet man sich nach der einen, beschwert sich die andere. Und dann heißt es, das ich unfähig bin. Wenn ich mit meinen Kindern alleine bin, läuft alles wunder bar. LIEF! Ihr habt sie mir ja weggenommen. Was rege ich mich überhaupt noch auf. In wenigen Minuten bin ich gewesen. Wenn ihr bis heute nicht kapiert habt, was für scheiße ihr gebaut habt, werdet ihr es nie verstehen. Mir ist es zwischenzeitlich so was von egal geworden. Wir sehen uns im nächsten Leben. Ich würde ja beinahe behaupten, das ich dann euch das Leben zur Hölle machen werde. Aber ich lasse mich ganz

bestimmt nicht auf euer Niveau ab, so lange ich noch eine letzte funktionierende Hirnzelle habe. Da wir gerade bei dem Thema sind. Meine Ex wurde immer dümmer, je mehr sie auf dem Rücken lag. Deshalb habe ich auch keinen Kontakt mehr zu ihr. - Wenn ihr wüsstet, wie sie über euch geredet hat, wenn ihr wieder weg ward. In eurem Beisein hat sie sich bei euch eingeschleimt. Aber hinter eurem Rücken hatte sie gelästert, über euch. Die Schlampe...die ist nur noch zum f...zu gebrauchen. Ich hasse euch so sehr. Ach ja; ich schicke diese Mail nicht nur an dich, F...gesicht, sondern auch an die Schlampe, die meine Frau war und an die

Presse. Wenn meine alten Bekannten ehrlich sein sollten, werden sie bestätigen, was ich hier schrieb. Natürlich ist dies nur die Spitze vom Eisberg. Wenn mir mehr Zeit bliebe, würde ich auch den Rest zu Paper bringen. Aber meine Zeit läuft ab. Also gute Nacht.“ Morgen früh wird sie es lesen. Schade, das ich nicht dabei sein werde, um ihr Gesicht zu sehen. Aber denken wir positiv. Meine Kinder sind aus dem Heim abgehauen und auf dem direkten Wege zu mir gekommen, anstatt zu ihrer Mutter zu gehen. Das heißt doch, das sie mich lieber haben. Und deswegen biete

ich ihnen ein schöneres Leben. Es ist nur die Frage, wie ich es wegen Schule und Kindergarten mache? Ich muss sie irgendwo anmelden. Zwar würde meine neue Freundin ihren Namen dafür hergeben, aber ich weiß auch, das ohne Geburtsurkunde nichts geht. Kindergarten wäre nur halb so schlimm. Schule ist eindeutig wichtiger. Meine Kinder sollen die Chance bekommen, Karriere zu machen, zu studieren, oder was immer sie wollen. Ich will sie fördern und für sie da sein. Zu ihren Elternabenden gehen. Nicht, wie mein Vater, dem anderes Wichtiger war. Dem es nicht interessierte, ob ich meine Hausaufgaben gemacht habe, oder nicht.

Der meine Zeugnisse nur unterschrieb und sich sonst nicht weiter dafür interessierte. Ich hatte geglaubt, die richtige Frau gefunden zu haben. Sie hatte mir gesagt, das sie ihre jüngere Schwester alleine großgezogen hatte. Man sollte eben nicht glauben oder hoffen. Zu groß ist dann die Enttäuschung. Deshalb hoffe und glaube ich nicht an eine gemeinsame Zukunft mit meiner neuen Freundin, sondern teste es nur. Wenn es funktioniert, dann funktioniert es. Bei meinem Glück, wird es wieder in die Hosen gehen. Sollte ich mich täuschen und wir bleiben zusammen, wird die Freude gigantisch

sein. Wie sehr wünschte ich mir eine Familie, als ich erfuhr, das ich Papa werde. In meiner Welt war alles perfekt. Doch in der Realität... Man sollte niemanden glauben. Die Damen vom Jugendamt und ASD haben immer wieder gesagt, das sie sich nicht in unsere Beziehung reinhängen werden. Aber sie taten es doch. Selbst meine Ex hat es irgendwann mitbekommen, das sie uns auseinanderbringen wollten. Am Ende haben sie es auch geschafft. Warum sie uns trennen wollten, wird für immer ein Geheimnis bleiben. In der Zwischenzeit ist es mir auch egal geworden. Ich habe eine neue Freundin

gefunden, mit der ich mich sehr gut verstehe, die auch über alles Bescheid weiß. Mit ihr versuche ich, alles hinter mich zu lassen. Nicht mehr an die Vergangenheit zu denken. Ich kann nur hoffen, das sie mich nicht verarscht. Ansonsten verliere ich den letzten Funken Glauben im Menschen.

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MerleSchreiber Schrecklich vertraut, was sich zwischen deinen Zeilen erahnen lässt.
LG Merle
Vor langer Zeit - Antworten
Superlehrling Ich wünscht, es wäre reine Fiktion
Vor langer Zeit - Antworten
Tintoletto Eine schrecklich realistische Darstellung, die sicherlich sehr viel Selbsterfahrungen beinhaltet... super geschrieben! Schreiben ist auch für mich die beste Medizin B-)
LG Tinto
Vor langer Zeit - Antworten
Superlehrling Deshalb habe ich auch mit dem Schreiben angefangen. Um mir selbst zu helfen und um über vieles hinweg zu kommen.
Vor langer Zeit - Antworten
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