Kurzgeschichte
Der Antrag

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"Er hatte es sich so schön ausgemalt, doch dann schlug das Schicksal zu"
Veröffentlicht am 20. April 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
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Er hatte es sich so schön ausgemalt, doch dann schlug das Schicksal zu

Der Antrag

Titel

Es sollte ein schöner Tag werden. Er hatte alles perfekt organisiert. Doch das Ende kam ganz anders, als erwartet. Ein sonniger Tag im Mai. Er hatte sich frei genommen. Seine Freundin wusste nichts davon. Wie immer, stand er früh auf und machte sich für die Arbeit fertig. Gemeinsam gingen sie los. Hand in Hand. Er ließ sich nichts anmerken. Tat so, als wäre es ein ganz normaler Arbeitstag. Das er in Wirklichkeit eine Überraschung für sie plante, sollte sie erst Ende der Woche erfahren. Schlicht, aber dennoch einmalig, sollte es werden. Eben unvergesslich. In

seinem Kopf spielte er die Szene immer wieder durch und hoffte, das nichts schief ging. Hoffte, das sie Ja sagte, wenn er vor ihr auf die Knie ging. Nach vierzehn Jahren Beziehung, konnte man sich ziemlich sehr sicher sein, das es noch viele weitere gemeinsame Jahre geben würde. Er war sich auf jeden Fall sicher, das er sie noch lieben würde, wenn sie alt und grau sind. Sie war die Frau, mit der er sich verstand. Die immer wusste, was er gerade brauchte. Ruhe, ein offenes Ohr, ein Abend mit seinen Freunden...Obwohl sie es nicht mochte, wenn er trank, erlaubte sie ihm, das er ab und zu mit seinen Freunden trank. Sie wusste, das er es nicht

übertrieb und er dann Abstand von ihr halten musste, bis seine Fahne wieder weg war. Dafür nahm sie sich einen ganzen Tag frei und er durfte den ganzen Haushalt alleine schmeißen. Dies war auch am Muttertag und am Frauentag so. Sie machte sich einen bunten und er erledigte alle anfallenden Arbeiten. Das gefiel ihr besser, als irgendwelche Geschenke, die am Ende nur Geld kosteten und Platz wegnahmen. Und auf Blumen stand sie nicht wirklich. Ein Grund war ihre Allergie. Aber auch so konnte sie nichts mit Grünzeug anfangen. Er fand, das sie perfekt zusammen passten. Deshalb wollte er sie auch

heiraten. Hoffte, das sie seinen Antrag auch annahm. Wenn nicht, würde er die Beziehung auf der Stelle beenden. Denn für ihn hieße es, das sie ihn nicht so sehr liebte, wie er sie und das sie nicht daran glaubte, das ihre Beziehung ewig hält. In mancher Hinsicht war er radikal. Da gab es für ihn nur entweder oder. In diesem Fall entweder heiraten, oder Trennung. Ihre engsten Vertrauten waren alle eingeweiht und eingeladen. Er hatte einen Chauffeur. Den Job übernahm sein Kollege, denn er war stets blank. Nahm jede Gelegenheit wahr, sich etwas dazuzuverdienen. Das Lokal war auch reserviert. Ein

kleines, gemütliches Lokal, das nicht so viel Platz bot. Für seine Feier war es ausreichend, da nur wenige Gäste eingeladen waren. Erst zur Hochzeit durften ein paar mehr kommen. Der Tag war gekommen. Er stand im besten Anzug da. Geleitete seine Angebetete nach unten. Ihr Chauffeur öffnete ihr die Autotür. Sie hatte keine Ahnung, was ihr Freund mit ihr vorhatte. Aber sie wusste, das er immer für eine Überraschung gut war. Und sie wusste, das er nichts verraten würde, so sehr sie ihn auch ausfragen würde. Deshalb schwieg sie und wartete geduldig auf die Überraschung. Die Gäste waren alle schon da. Sie

standen im Halbkreis. Er stellte sich mit seiner Freundin in die Mitte, kniete sich vor ihr hin und präsentierte ihr einen silbernen Ring. Dann stellte er ihr diese eine Frage. Sie konnte nicht glauben, was er tat. Sah auf den Ring, den Mann, der vor ihr kniete und brachte kein Ton heraus. Tränen der Freude glitzerten in ihren Augen. Plötzlich fiel sie in Ohnmacht. Hart knallte ihr Kopf auf den Steinfußboden. Zu hart. Sie blutete. Sofort wurde ein Notarzt gerufen. Doch als er ankam, war sie schon in einer anderen Welt. Er konnte nichts mehr für sie tun.

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Fynx89 Oh nein :'( das ist so schrecklich... Ich war am Anfang so mit der hauptperson in Vorfreude und ZACK... dann sowas...

Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Superlehrling Das Leben ist unfair.
Vor langer Zeit - Antworten
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