Kurzgeschichte
Ich bin nur neugierig

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"Wenn zwei anpacken, müsste fortschritt zu sehen sein"
Veröffentlicht am 03. April 2015, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: vic&dd - Fotolia.com
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Wenn zwei anpacken, müsste fortschritt zu sehen sein

Ich bin nur neugierig

Titel

Neugierde. Das wars und nicht mehr. Ich will nur meine Neugier stillen. Sehen, ob ich was sehe. Denn ihrem Reden nach, müsste ich erkennen, das sie was in ihrer Wohnung gemacht hat. Sie und ihre Freundin. Oft genug hatte ich mit ihr aufgeräumt. Viel hatte ich nicht gemacht, da es nicht meine Wohnung war. Aber dennoch hatte ich ihr tatkräftig unter die Arme gegriffen. Leider sah ich sie zu oft Pause machen. Deshalb drosselte ich mein Arbeitstempo noch mehr. Daher sah man hinterher nicht wirklich, das was gemacht wurde. Um so mehr war ich

gespannt, wie es aussah, als sie mit ihrer Freundin aufräumte. Würde ich was erkennen? Ich, der häufig bei ihr war? Ihre Freundin war mir seit Jahren ein Dorn im Auge. Diese Person war einfach nur das Letzte. Mischte sich in unsere Gespräche ein, redete ihr Unsinn ein, belog sie und wenn sie Langeweile hatte, rief sie sie zu sich, unter einem falschen Vorwand. Jedes mal ist es angeblich wichtig. Aber in Wirklichkeit hatte sie nur Langeweile und niemand anderen, der sich mit ihr abgibt. Ich war wirklich gespannt, ob sie was tat, wenn sie schon bei ihr übernachten durfte. Außer dummes Zeug daherlabern und sie

von mir fernhalten. Schon beizeiten hatte ich mitbekommen, das die Frau alleine war und niemanden hatte. Meine Freundin kam ihr gelegen. Denn sie war naiv. Ihr konnte man schnell was einreden. Dazu bringen, etwas für einen zu tun, weil man selbst zu faul dazu war. Leider glaubte sie zu viel, was irgendwelche dahergelaufenen Penner ihr sagten. Woran das liegt, weiß ich nicht. Aber zu gern würde ich erfahren wollen, warum sie Lügnern mehr Glauben schenkte, als denen, die ehrlich sind. Es gab nur eine winzige handvoll, die ehrlich zu ihr waren. Doch zu denen war sie nicht so nett, wie zu den

anderen. Vor Jahren wollte ich, das sie sich deswegen in Behandlung gibt. Doch sie wollte nicht. Stattdessen heult sie sich lieber bei mir aus, wenn sie bemerkt, das sie wieder mal verarscht wurde. Meist von den selben Personen. Immer wieder fragte ich sie, warum sie sich mit denen noch abgibt. Wie oft sie noch auf die Fresse falle will. Doch anstatt mir eine Antwort darauf zu geben, geht sie mich nur an. Natürlich hätte ich ihr schon längst den Rücken zukehren sollen. Es wäre besser für mich und meine Nerven. Aber ich habe noch einen Funken Hoffnung in mir, das sie eines Tages ihre Augen öffnen wird. Das ihr

klar wird, das was mit ihr nicht stimmt und sie sich daraufhin ändern wird. Ich habe es auch geschafft, mich von bestimmten Personen zu trennen und mich positiv zu ändern. Es war ein langer Weg gewesen. Aber ich habe ihn geschafft und ich glaube, das sie es auch schafft. Eines Tages. Sie hat Ziele. Irgendwann wird sie wenigstens ein Ziel anpacken und nicht wieder loslassen. Ihr Ding durchziehen, wie sie es mir schon so oft versprochen hat. Vielleicht bin ich naiv. Mag sein, das sie mich wieder enttäuschen wird. Möglicherweise habe ich aber auch einen starken Glauben, der mir hilft, ihr zu helfen. Alles ist möglich. Wunder

geschehen immer wieder. Und Einbildung, ist auch eine Bildung. Ich habe Menschen sich ändern sehen, als sie schon ein gewisses Alter erreicht hatten, wo man sich in der Regel nicht mehr ändert. Warum nicht auch sie? Noch ist sie jung und daher ist es auch möglich. Sie brauchte schon immer länger, als der Durchschnitt. Man sagt ja auch, die Hoffnung stirbt zuletzt. Nun stehe ich vor ihrer Tür. Es ist leise. Ich höre kein Ton. Wir waren verabredet. Wenn ich wollte, könnte ich mit meinem Schlüssel, den sie mir freiwillig überlassen hatte, bei ihr rein. Aber will ich das? Einerseits interessiert es mich, wie es bei ihr aussieht und ich

möchte auch die Nacht mit ihr, in ihrem Bett verbringen. Viel zu lang ist es schon her, das eine Frau neben mir lag. Früher war es anders gewesen. Da lag häufig eine neben mir. War fast schon Gewohnheit gewesen. Schöne Erinnerung. Wir schliefen zwar ziemlich sehr angezogen, aber nebeneinander in meinem Bett. - Andererseits habe ich keine Lust ihre Freundin zu sehen. Ich konnte sie einfach nicht ab. Versucht, hatte ich es ja. Aber da sie nicht aufhören konnte, meine Freundin für sich einzunehmen und Lügen zu verbreiten... Noch ein, zwei Tage, dann müsste sie weg sein, wenn sie diesmal nicht gelogen

hat. Dann komme ich wieder und schaue mir ihre Wohnung an. Ich habe Geduld. Aber keine Lust, SIE zu sehen und ihr dummes Gelaber anzuhören. Ich komme wieder, wenn sie weg ist. Kann mir ja Bilder schicken lassen.

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