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Es war vor Heilig Abend; irgendwo in irgend einerStadt, lag in einem ein offenen Kamin ein Holscheit
und wartete auf sein nahendes Ende. Von diesem wusste der Holzscheit jedoch nichts, den er lag dort
allein. Die Holzscheite vor sich hatte er nicht brennen sehen und von seinem eigenen Schicksal
wusste und ahnte er wie gesagt nichts. Der Holzscheit fühlte sich einsam am Weihnachtsabend.
Den wenn er auch sonst nichts wusste oder ahnte,
das Weihnachten war war ihm bewusst.
So lag er da und grübelte über sein Schicksal nach.
War er der einzige seiner Art?
Was war seine Aufgabe im Universum?
Würde er seine Brüder- und Schwesterscheite jemals wiedersehen, nachdem er sich im Holzschuppen
irgend eines Hauses von ihm hatte trennen müssen?
Man bemerke die überflüssige Frage eins. Kurz gesagt der Holzscheit war schrecklich einsam
und dachte ernsthaft über spontane Selbstentzündung
nach - welche Ironie in dieser Situation.
Wie er da so lag, fiel ihm plötzlich eine alte
Zeitung
auf die unter ihm lag.
Wer bist du denn? fragte der Holzscheit überrascht.
Ich bin eine Zeitung, antwortete diese. Um genau zu sein das Abendblatt von letzter Woche.
Und was willst du hier? wollte der Holzscheit wissen.
Man will mich anzünden, antwortete diese.
Das ist ja furchtbar, stellte der Holzscheit fest. Und warum das, hast du irgendetwas angestellt?
Nein habe ich nicht, antwortete die Zeitung schluchzend. Ich bin nur nicht mehr aktuell
und
meine Nachrichten sind inzwischen veraltet; die Menschen haben mich satt.
Der Holzscheit der noch nie etwas mit einer Zeitung zu tun hatte verstand zwar nicht was ihm die Zeitung da erzählte ( kein Wort ), trotzdem fand er ihr Schicksal ungerecht und die Reaktion der Menschen unfair; ganz besonders zu Weihnachten und am Weihnachtsabend.
Was er jedoch schön fand war die Tatsache das er nicht mehr allein war und jemand sein Schicksal,
oder aus dem Blickwinkel des Scheits, ein ähnliches oder sogar noch schlimmeres Schicksal teilte. Er
unterhielt sich eine ganze Weile mit der
Zeitung, die eine Menge zu erzählen hatte, und seine Stimmung hob sich. Er erzählte ihr von dem Wald indem er geschlagen worden war, von dem Schuppen wo man ihn gelagert hatte und zu guter Letzt wie er in den Kamin gekommen war. Die Zeitung vergas bei allem Geplauder sogar ihr greuliches Schicksal und für
einen Moment war sie nochmal richtig froh und glücklich. So blieb es bis zum Abend.
Der Holzscheit hatte sein grübeln vergessen, die Zeitung ihr nahendes Schicksal und so blieb es bis
sich ihnen ein Streichholz näherte und die Zeitung zu brennen begann. Dann
ging alle sehr schnell. Die wohlige Wärme des Feuers sprang auf den Holzscheit über und dieser brannte zusammen mit
ein wenig wortkargem Reisig den Abend lang, bis er verglühte und zu einem Häuflein Asche zerfiel.
Nun ist es so dass beide, nicht wie man annehmen möchte, keine Schmerzen empfanden, schließlich
waren und sind sie für dieses Schicksal ausersehen und oder gemacht. Was wir aber daraus lernen
können ist die Tatsache das jeder zum glücklich sein gemacht ist und sei die Lage noch so "brenzlig" und verfahren. Der Holzscheit und die Zeitung haben es
erkannt und wieso sollte es bei uns Menschen anders sein wo wir in der Lage sind sogar Situationen viel kniffligerer Art zu meistern. Außerdem, wie viel schlauer und intelligenter sind wir als ein Holzscheit der nicht mal weis wozu er im kalten Ofen liegt.