Humor & Satire
Der Wunschbaum - Ein Begleiter meiner Jugend...

Der Wunschbaum...

In den Sommerferien,wenn es schön und warm war,zogen wir mit

unserer Bande,wie wir es damals nannten,los,um Abenteuer zu erleben.

Nicht weit von meinem Elternhaus gab es eine riesige Wiese,auf dem wohl Futterpflanzen angebaut wurden,

was aber nicht weiter interessierte.

Der Bauer,dem dieses Feld

gehörte,sah es nicht gern,wenn wir dort spielten.

Neben dem Feld zog ein kleiner Bach entlang,mehr ein Flüsschen,aber in ihm gab es Fischchen,sogenannte Stichlinge.

Die versuchten wir immer zu fangen,was aber in den seltesten Fällen gelang.

Also blieben unsere Mägen leer,denn wir wollten sie überm Feuer

braten und so blieb uns nichts anderes übrig,als die Wasserratten,

die sich träge am Flussufer räckelten,zu ärgern.

Sie bekamen von uns Karbid zu fressen,das bei Berührung

mit Wasser explosive Wirkung entfaltete.

Sie platzten dann immer so schön.Auch die kleinen Frösche am Bachufer blieben nicht verschont.An ihnen konnte man wunderbar testen,ob unsere Luftpumpen

noch funktionierten.

Das war ein Spass und sah so drollig aus,wenn sie aufgepumt mit ihrem Maul an der Luftpumpe hingen.

Natürlich platzten auch sie irgendwann.

Leider bemerkten die Ratten und Frösche es irgendwann,

dass wir nur mit ihnen spielen wollten und zogen sich zurück.Ist ja auch verständlich.Auf dem Feld stand ein großer Baum,der uns brennend interessierte.Auf dem Bauch kriechend robbten wir wie Indianer zu ihm hin und überlegten,wie wir ihn wohl erobern könnten.

Die rettende Idee war,auf dem darunter stehenden

Stacheldrahtzaun,der den Hain vom restlichen Feld abgrenzte,zu steigen und mit wippenden Sprüngen den unteren Ast zu ergreifen,um dann

auf den Baum zu kommen.

Es gelang und wir erklärten ihn zu dem neuen Hoheitsgebiet für unsere Bande.

Schliesslich hatten wir ihn erobert,nach Indianerart,ohne Blutvergiessen und nur ein paar

Schrammen zeugten vom Kampf.

Als alle vier Buben oben waren,trafen wir die

wohl wichtigste Entscheidung unseres Lebens,

denn er wurde unser Wunschbaum,

bestens geeignet für Verstecke und bestens geeignet für das bauen eines Baumhauses.

Nur wir vier kannten das Geheimnis,wie man ihn besteigen konnte und was er verbarg.

Viele glückliche Stunden verbrachten wir auf unserem

Wunschbaum.

Wir träumten von Ferne,Abenteuern und Geheimnissen die nur wir vier kannten.

Das verband uns bis heute.