Nachtgedanken
Nebelstille aller Orten, letzter Tropfen weint am Glas.
Wolken haben sich ergeben und der Himmel zeigt Topas.
Du flackerndes Nordlicht meiner Gedanken,
nie konnte ich fallen, niemals auch wanken,
du zogst mich nach vorne, blieb selten zurück,
jetzt bleibt nur Erinnern, ich hatte viel Glück.
Du warst immer Strom und Takt der Gezeiten,
das kleine Atom, das konnte mich leiten.
Hab auf den Wegen deinen Schritt noch gespürt,
die Spur sich nun langsam im Dunkeln verliert.
Ich hab dich verloren, der Nebel gefriert,
die Jahre zähl‘n doppelt, es wird mir sehr kalt.
Man merkt nur langsam, dass sich Hoffnung lädiert,
die Flügel sind müde – ich werde nun alt.
© ths 2008