Gedichte
Erinnerungen an die Altenpflege

Als ich in die Pflege kam,

schauten mich die Leute an

und dachten sich: "Was macht dir nur?",

von Verständnis keine Spur.

Ich bin nicht groß und auch nicht kräftig,

doch war ich schnell der Handgriffe mächtig.

"Wie soll die mich jemals pflegen?

Kann ich mich doch kaum bewegen!",

dachten sich die Senioren dann

und schauten mich erschrocken an.

Hatten sie Angst auf den Boden zufallen, hielten sie sich fest mit ihren Krallen,

oder machten sich steif wie ein Brett

und landeten dennoch in ihrem Bett.

Nie um einen Spruch verlegen,

konnte ich ihnen immer freundlich begegnen.

Mit einem Lächeln im Gesicht,

hab ich ihnen den Hintern gewischt.

Saßen sie im Badelifter,

gab es immer viel Gezitter.

War die Batterie geladen

oder müssten sie für immer baden?

Natürlich wurd mir manchmal schlecht,

doch war mir die Arbeit immer recht.

Man tat den Menschen etwas Gutes

und war daher oft frohen Mutes.

Manch komische Situationen erlebt

und gar nicht bemerkt wie die Zeit vergeht.

Man bekam soviel Herzlichkeit,

doch war sie nie für die Ewigkeit.

Auch Tränen und Trauer gehörten dazu,

für manche war dies jedoch ein Tabu.

Doch die Zeit die man zusammen verbrachte,

den Senioren das Leben etwas fröhlicher machte.