Kurzgeschichte
Die rote Träne

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"Die rote Träne"
Veröffentlicht am 01. Februar 2015, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Die rote Träne

Die rote Träne

Die Rote Träne

Sie hatte es vermasselt. Laura hatte mal wieder Streit mit ihrem Freund, es war zum Kotzen. Doch nun war es endgültig aus. Er war sauer auf sie und sie auf ihn. Warum muss es nur immer so kompliziert sein? Sie rannte zur Tür und verließ die Wohnung. Sie musste hier weg. Sie ging in den Park und beobachtete andere Paare. Sie waren alle so nett und süß zueinander. Warum ging das nur bei ihnen nicht. Laura wollte nicht mehr nach Hause. Sie hatte keine Lust Lukas zu sehen. Hoffentlich hat er sich im Bad eingeschlossen und kommt nie wieder raus. Bei diesem Gedanken musste sie

lächeln. Mittlerweile war sie schon drei Stunden draußen und langsam wurde ihr kalt. Sie schaute auf ihre Uhr. Es war fast acht. Langsam schlenderte sie zurück zu ihrer Wohnung. Durch das Fenster konnte sie erkennen, dass in der Küche Licht brannte. Sie zog ihren Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf. Im Flur war es komplett dunkel, fast schon unheimlich. Sie knipste das Licht an und betrat die Küche. Lukas hing über dem Waschbecken. In seiner Hand hatte er eine Bierflasche und am Boden lagen Scherben von mindestens drei weiteren Flaschen. Laura bekam es mit der Angst zu tun. Warum betrinkt er sich? Wegen

ihrem Streit? Will er sich umbringen? Ihr schossen viele Fragen durch den Kopf. Sie zog ihre Jacke aus und legte sie auf eine Stuhl. Langsam ging sie auf Lukas zu. Er bewegte sich nicht. Behutsam nahm sie die Bierflasche aus seiner Hand und fragte ihn ob er sich hinsetzen wolle. Sie bekam keine Antwort. Sein Gesicht hing immer noch über dem Waschbecken, somit konnte sie ihm nicht in die Augen sehen. Sie stütze ihn auf ihre Schulter und lehnte ihn gegen einen Stuhl. Erst jetzt sah sie dass seine Augen komplett rot waren. Er sah aus wie ein Drache. Erschrocken wich sie einen Schritt zurück. Das war doch nicht normal. Was hatte er bloß

wieder angestellt? Vielleicht hatte er eine Allergie. Sie schaute sich in der Küche um. Auf den ersten Blick konnte sie nichts erkennen. Doch da stand eine kleine Dose zwischen den Gewürzen. Laura nahm sie in die Hand. Es war eine kleine weiße Dose. Der Name war abgekratzt. In ihr befanden sich kleine rote Kugeln. Es waren nicht mehr viel drin, vielleicht zehn. Sie schaute Lukas an, mit der Hoffnung, er würde ihr sagen, ob das die Ursache für seine roten Augen war. Ihm kullerte eine Träne über die Wange. Sie war rot. Laura erschrak. War das Blut? Wenn ja, dürfte sie jetzt keine Zeit verlieren. Er musste ins Krankenhaus und zwar sofort. Sie nahm

ihre Tasche und stützte ihn so gut sie konnte. Lukas war nicht mehr wirklich in der Lage zu laufen. Also zog Laura ihn hinter sich her. Er war zu schwer für sie. Mit letzter Kraft legte sie ihn auf die Rückbank ihres Golfs. Das Krankenhaus war nicht weit entfernt und sie erreichten es innerhalb weniger Minuten. Vor dem Krankenhaus war es so leer wie noch nie. Laura fühlte sich verloren, sie würde es nicht schaffen ihn bis ins Krankenhaus hinein zu tragen. Also schrie sie so laut sie konnte nach Hilfe. Natürlich kamen sofort zwei Schwestern gefolgt von einem Arzt angerannt. Der Arzt sah Lukas sofort und rief, er brauche sofort eine Trage. Er versuchte mit Lukas zu

reden, währenddessen kümmerte sich eine Krankenschwester um Laura. Sie erklärte was passiert sei und reichte ihr die Dose mit den Kügelchen. Die Schwester erkannte sie sofort und lief zu den Ärzten, die geraden dabei waren Lukas auf die Intensivstation zu bringen. Er wollte sich vergiften. Als Laura dies hörte konnte sie es gar nicht glauben. Warum sollte er das nur tun? Sie hatte schreckliche Angst um ihn. Bis jetzt war noch kein Arzt mit Neuigkeiten erschienen. Plötzlich öffnete sich eine Tür und Lukas' Arzt erschien. Laura sprang sofort auf. Er sagte, Lukas sei nun außer Lebensgefahr und sie solle nach Hause fahren und ihn morgen

besuchen. Obwohl es ihr schwer fiel ihn hier alleine zu lassen, fuhr sie nach Hause und schlief auf der Couch erschöpft ein. Am nächsten Morgen fuhr sie mit Pralinen und einem Blumenstrauß ins Krankenhaus. Lukas ging es besser. Er war zwar noch nicht ganz fit, aber der Arzt meinte, er müsse nicht mehr lange hier bleiben. Laura und Lukas sprachen noch lange über ihren Streit und versprachen, dass so etwas nun nicht mehr vorkommen wird. Sie liebten sich zu sehr, um ihre Beziehung jetzt schon scheitern zu lassen.

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Natha

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