Gedichte
Das Bildnis

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"Das Bildnis"
Veröffentlicht am 31. Januar 2015, 10 Seiten
Kategorie Gedichte
© Umschlag Bildmaterial: Elenathewise - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich schreibe hauptsächlich homoerotische Dramen. Meine Lieblinge müssen sehr viel durchmachen, leiden, verzweifel an sich selbst und einander. Aber auch in der tiefsten Dunkelheit glimmt ein Fünkchen Hoffnung und schließlich gibt es viel zu gewinnen. Neben der Liebe, Erkenntnisse über sich selbst und das eigene Leben und mit etwas Glück gewinnt man den Kampf gegen sich selbst. Im Moment schreibe ich an einer Dark-Fantasy-Story, ebenfalls mit ...
Das Bildnis

Das Bildnis

Das Bildnis





Gewidmet D.G.













In der aller entlegensten Kammer

Musste ich etwas verstecken

Es ist von sehr großem Wert für mich

Doch auch von noch größrem Schrecken

An der Wand schlummert es friedlich

In der verordneten Dunkelheit

Und immer, wenn ich es besuchen komme

Spür ich unter dem Tuch seine Einsamkeit

Es scheint ihm nie die Sonne









Ich stehe davor und entblöße das Bildnis

Das mit feinsten Strichen gezogen

Man könnt denken, es wäre mein Spiegelbild

Doch das Alter hat nie gelogen

Es sieht mich aus leidvollen Augen an

Das Gesicht zerfurcht wie die Klippen am Meer

Vorwurfsvoll ist beinahe sein Blick

Mein Herz wird schwer, es schmerzt so sehr

Ich werfe das Tuch zurück









Der wertvollste Besitz eines jeden Menschen

Sind die jungen Jahre sein

Wer diese Zeit für immer behalten will

Würde alles tun und nie bereun

Meine ganz persönlichen Schätze sind

Die Schönheit und die Jugend

Ich klammer mich an sie, lasse nicht los

Halte nichts von Moral oder Tugend

Das sind Worte bloß









Ich hörte von einer seltsamen Dame

Die konnte himmlische Abbilder schaffen

Doch ihre ganz besondere Gabe

Würde selbst den Teufel schaudern machen

So ließ ich sie ein Portrait von mir erstellen

Das war so herrlich und wunderbar

Dass mir schon nagende Zweifel kamen

Ob so etwas Schönes werden sollte zur Mahr

Doch ich hatte kein Erbarmen









Und so kam es, wie ich es erbeten hatte

Die Dame verwünschte mein Ebenbild

Auf das es das Altern für mich übernehme

Wie ein schützender Jugendschild

Ich werde für immer schön nun sein

Und die Vorzüge zu genießen wissen

Die geschenkten Herzen entgegennehmen

Schöne Menschen will man gerne küssen

Doch kann das Herz nie zähmen









Denn in meiner Brust, da schlägt kein Herz

Noch brennt Leidenschaft in mir

Beides ist nun gut verwahret

In dem ehemals schönen Bildnis hier

Und wenn ich noch so grausam bin

Ihr werdets nimmer mir ansehn

Doch sähet ihr das Gemälde an

Würdet ihr in Schrecken vergehn

Bei meines Namens Klang









Auch mir ist das Abbild nicht geheuer

Kann mich ihm aber nicht erwehren

Es zieht mich an und fasziniert

Mir graut davor, es zu berühren

Würd es so gern zu Nichte machen

Jedoch, es ist ein Teil von mir

Wie kann ich über mich selber richten?

Bin zwar ein kaltblütiges Tier

Doch kann ich mich nicht selbst vernichten

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Hörbuch

Über den Autor

kurokun
Ich schreibe hauptsächlich homoerotische Dramen. Meine Lieblinge müssen sehr viel durchmachen, leiden, verzweifel an sich selbst und einander. Aber auch in der tiefsten Dunkelheit glimmt ein Fünkchen Hoffnung und schließlich gibt es viel zu gewinnen. Neben der Liebe, Erkenntnisse über sich selbst und das eigene Leben und mit etwas Glück gewinnt man den Kampf gegen sich selbst.
Im Moment schreibe ich an einer Dark-Fantasy-Story, ebenfalls mit Elemente meiner homoerotischen Dramen. Bzw überarbeite ich gerade das, was ich vor 3 Jahren angefangen habe, und freue mich über Rückmeldungen, Hinweise und Kritik :)
Ich werde auch hin und wieder ältere Gedichte posten, einiges davon hat es (z.T. nach Überarbeitung) durchaus verdient, veröffentlicht zu werden ;)

Mehr von mir gibt es auf FF.de: http://www.fanfiktion.de/u/kuroo-kun
Und ich betreibe seit kurzem einen Blog: http://lex-stories.blogspot.de/

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FeinGeist erinnert an die Medusa ...
Daumen hoch - auch wenn Gedichte nicht "meins sind"
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Gedichte sind nicht deins? Dann muss ich letztens im falschen Profil gestöbert haben ;)
Find ich interessant, dass es dich an die Medusa erinnert. Ich hatte durchaus ein Vorbild, aber ein Literarisches.
VG, kuro
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Schaurig schön!
Und wie immer gut geschrieben.
Gruselt mich sogar mehr, als deine Lyrik Obksura!^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Na ja, die Lyrik Obskura ist ja kein Grusel in dem Sinne, sondern schwer verdaubares und morbides. So morbide fand ich das hier nicht, sonst wäre esauch unter der Flagge gelaufen ;) Freut mich aber, wenn es dich gruseln konnte!
LG, kuro
Vor langer Zeit - Antworten
Darkyangel Ein sehr schönes Gedicht das zum denken anspornt =)

Gut gelungen .

Lg Darky
Vor langer Zeit - Antworten
kurokun Dank dir für Kommentar, Favo und Coins. Freut mich sehr, dass es dir gefällt :)
VG, kuro
Vor langer Zeit - Antworten
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