Kurzgeschichte
Es kommt immer anders, als man denkt

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"Ich hatte es mir so schön ausgemalt"
Veröffentlicht am 26. Januar 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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Ich hatte es mir so schön ausgemalt

Es kommt immer anders, als man denkt

Titel

Durch eine sehr gute Freundin kam ich mit der Dame zusammen. Es hatte eine Weile gedauert, bis sie sich auf mich einließ, da ich nicht ihrem Traummann entsprach. Aber meine beste Freundin konnte sie davon überzeugen, das ich eine gute Wahl war. Kein Adonis, dafür aber eine treue Seele mit einem ganz großem Herzen. Es war an einem Samstagabend. Seine Mutter hatte Mädelsabend. Ganz spontan hatte sie einen Anruf erhalten und wollte nicht Nein sagen. Dabei wollten wir eigentlich das Wochenende gemeinsam verbringen. Deswegen kam

ich ja ursprünglich zu ihr. So schön hatte ich es mir vorgestellt. Wir beide ganz allein. Nur sie und ich. Ganz allein in ihrer Wohnung und ihrem Bett. Da ich wusste, das sie nicht ganz nüchtern nach hause kommen wird, habe ich mir auch was geholt und konsumiert. Mir war langweilig gewesen, hatte nichts zu tun und war beleidigt, weil sie lieber mit ihren Freundinnen einen Saufen ging, als den Abend mit mir allein zu verbringen. Und während ich am Biertrinken war, kam ihr Sohn nach Hause. Er hatte eine Stinkwut. Ich beachtete ihn nicht, sondern starrte weiter auf die Glotze. Nebenbei trank ich mein Bier und

wartete voller Ungeduld auf seine Mutter. Hoffte, das sie Willig nach Hause km und ich zum Schuss kommen würde. Ihr Sohn haute sich neben ich und schnappte sich ungefragt eins von meinen Bieren. Ich fragte ihn nicht, was er hatte. Welche Laus ihn über die Leber lief. Wenn er darüber reden wollte, würde er es von selber tun, dachte ich. Außerdem waren Teenager nicht leicht zu handhaben. „Scheiß Weiber.“, fluchte er, nachdem er die halbe Flasche auf Ex getrunken hatte. „Genau.“, stimmte ich ihm zu, „Ich habe mich so sehr auf dieses Wochenende

gefreut. Und wo ist deine Mutter jetzt? - “ „Sie hat einen anderen!?“ „Was?“, fragte ich erschrocken. „Mir schwört sie Liebe, derweil hat sie einen anderen. Sie wollte ihn nur eifersüchtig machen. Ist ihr auch gelungen. Sieh dir das Veilchen an. Und glaub ja nicht, das sie auch nur einen Funken Mitleid mit mir hatte.“ „Liebesschmerz ist der größte Schmerz, den gibt.“ „Ich hasse sie und ihresgleichen.“ „Das Leben ist hart, aber ungerecht.“ Wie lange das so weiterging, weiß ich nicht. Es muss ziemlich lange so gegangen sein. Denn seine Mutter kam

plötzlich schwankenden Ganges zur Tür rein und unterbrach unsere männliche Zweisamkeit. Zum Glück war sie voll, wie tausend Russen, sonst hätte sie bemerkt, das ich mit ihrem Sohn gemeinsam Bier trank. Im nüchternen Zustand Hätte sie uns beide bestimmt zusammengeschissen. So übersah sie es glücklicherweise. Gab mir stattdessen ein deutliches Zeichen, das ich ihr ins Schlafzimmer folgen soll. Unsere gemeinsames erstes Mal hatte ich mir anders vorgestellt. Schöner. Romantischer. Erotischer. Alkoholfreier. - Eben anders. Und nicht so.

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