Kurzgeschichte
Momente

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"Momente"
Veröffentlicht am 25. Januar 2015, 6 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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einer der auf dem Weg ist ...
Momente

Momente

Momente

Es ist November. Ich gehe zur Post. Um eine Abkürzung zu nehmen, gehe ich über die S – Bahnhaltestelle Babelsberg. Hinter mir geht eine junge Frau durch die Schwingtür am Eingang. Sie bedankt sich für das Tür – Aufhalten. Ungewöhnlich! Ich schaue ihr hinterdrein, wie sie so leichtfüßig nach oben entschwindet. Mein Schritt ist nicht so flott. Der Bahnsteig ist gut besucht. Zwei S – Bahnzüge stehen im Bahnhof, bereit zur Abfahrt. Ein junger Mann fällt mir auf. Er sitzt

gebückt auf einer Bank. Sein Kopf ist rundherum rasiert, nur oben auf der Schädeldecke trägt es kurzes, schwarzes Haar. Im Vorbeigehen registriere ich, was er tut. Er spuckt zu Boden. Zwischen seinen Beinen, die er abgespreizt hat, ist bereits eine Lache entstanden. Er schaut der Spucke nach. Es erscheint ihm nicht widerlich. Warum? Wie wird es bei ihm zu Hause aussehen? Was für Eltern muss er haben? Schon bin ich weiter. Als mein Weg mich später an der „Goetheschule“ vorbeiführt, entdecke ich ein anderes Phänomen. Rund um den Eingang sind viele Kippen verstreut. Auf den Stufen und in den Ritzen der

Pflastersteine. Die Kids haben Geld. Und sie rauchen stark. Und sie haben keinen Aschenbecher. Der kleine Park vis a vis ist dann auch folgerichtig einem Müllplatz gleich. Kabeltrommelteile, ein kaputter Handwagen und Flaschen nebst Spielkarten sind wahllos verstreut. Kann man sich da wohlfühlen? Gibt es keinen, dem das auffällt. Sind die Kids soweit blind? Es sind Momente, Momente der Achtlosigkeit! Momente in einer Zeit, die sich Neues Jahrtausend nennt! Momente die ein Fundament sind auf dem man eine Zukunft ableiten kann. Momente aus

Potsdam Babelsberg, 2003-11-17 jfw

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Boris
einer der auf dem Weg ist ...

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KarinB Weil ich mich noch so jung fühle mag ich jetzt keine so weisen Worte wählen die mit..........ach die heutige Jugend beginnen.........Ausserdem bleib ich durch unseren 14 jährigen Sohn sowieso jung :)........da wir Werte die uns wichtig sind und uns gelehrt wurden auch weiter geben schmerzen uns solche Bilder auch oft.......aber es bringt nichts dort stehen zu bleiben.........wir geben sie weiter in der Hoffnung dass es Kreise zieht.........wenn ich höre dass es Familien gibt welche keine einzige Mahlzeit mehr gemeinsam einnehmen dann kann ich das fast nicht glauben............sehe dann unsere fröhlichen "Gelage" und denke........sie verpassen so Vieles.........also muss eben bei uns beginnen was sich ändern soll
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Das sind doch viele weise Worte

LG und Dank

Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
KarinB :)
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Gut beobachtet. Unsre jungen Leute von heute kennen nur noch Rechte. Bei den Pflichten hapert es gewaltig. Aber ich will ja nicht alle über den Kamm scheren. Es gibt auch gute Besipiele. Ist halt auch eine Sache der Erziehung im Elternhaus aber auch in der Schule.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Vielleicht waren früher mehrere Mitmenschen zuständig....

LG und Danke

Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Gestern hatte ich einen ähnlichen Moment ... und musste an einen Besuch in Bottrop zurückdenkeen .. ich war erstaunt wie sauber dort die Stadt war. Wir waren an einer "Ecke" da hätte man vom Boden essen können.
Die Gehwege und Straßen sauber und ohne Kippen ...

Toll geschrieben und beleuchtet
Vor langer Zeit - Antworten
Boris Ich danke Dir und wünsche einen schönen Sonntag

LG Jürgen
Vor langer Zeit - Antworten
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