Sonstiges
Springen oder nicht springen

0
"Gibt es einen grund nicht zu springen?"
Veröffentlicht am 09. Januar 2015, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: MasterLu - Fotolia.com
http://www.mystorys.de
Gibt es einen grund nicht zu springen?

Springen oder nicht springen

Titel

„Warum ich? - Ich dachte, ich wäre ein Arschloch und du willst mich nie und nimmer und niemals wieder sehen. Wieso stehe ich jetzt hier oben und soll dich am Springen hindern? Wo sind deine ganzen Freunde? Ich dachte, du hast so viele. Warum sehe ich nie einen von denen. Und wo ist dein Neuer? Eigentlich sollte er hier stehen und sich den Arsch abfrieren. Du weißt ganz genau, das ich Bodenpersonal bin. - Och nee. Fang nicht an mit heulen. Das ertrage ich heute nicht. Die ganze Nacht habe ich nicht geschlafen können. In meiner Wohnung herrscht sibirische

Kälte, weil die Heizung nicht funktioniert. Eigentlich war ich auf der Suche nach einer warmen Bleibe. Deinetwegen stehe ich hier oben. Der Wind dringt durch meine Kleidung und lässt mich noch mehr frösteln. Ich will hier weg. Nimm meine Hand und lass uns nach drinnen gehen. Jammere mir da drin die Ohren voll. Da zieht es nicht so sehr und wir haben weniger Zuschauer. Ich würde wirklich gern wissen, warum du wolltest, das ich hier her komme und dich retten soll. Wieso bin ich nicht einfach zu Hause geblieben? Jedes mal das Gleiche. Du baust Mist und ich darf es ausbaden.“ „Du sollst mich gar nicht retten. Ganz

egal, was du versuchst, es wird dir nicht gelingen, mich davon abzuhalten zu springen. Ich wollte mich nur persönlich bei dir entschuldigen. - Bin ich wirklich nur fürs Bett zu gebrauchen?“ „Ja. Aber daran bist du selber schuld. Wenn du damals, als wir noch ein Paar waren, mir gesagt hättest, das ich langweilig im Bett bin, anstatt mir zu sagen, das du zufrieden bist...Wie oft hatte ich dich gefragt, was du willst? Wir haben genug Pornos angesehen. Immer wieder habe ich dich gefragt, ob wir dieses oder jenes ausprobieren wollen. Von dir kam nichts. Stattdessen beendetest du unsere Beziehung und suchtest dir einen neuen

Partner. Was du, was dein Fehler ist? Du lässt es gleich in der ersten Nacht krachen. Weißt du, wie das für uns Kerle aussieht? - Tut mir leid. Aber das ist die Wahrheit. So kannst du keine Beziehung aufbauen. Weshalb habe ich wohl so lange gewartet, bis ich dich fragte, ob wir miteinander schlafen wollen? Weil ich eine ernsthafte, dauerhafte Beziehung mit dir haben wollte. Mit dir wollte ich eine Familie gründen. Lass mich raten: Deine „Freundinnen“, stimmts? Du hast mit ihnen, anstatt mit mir, über unser Sexualleben geredet. Hast ihnen gesagt, wie unzufrieden bist und die haben dir geraten, mich zu

verlassen, dir einen anderen zu suchen und den gleich zu testen, ob er was taugt. Sieh sie dir doch mal an. Ich habe sie reden hören. Für was anderes kann man sie wirklich nicht gebrauchen. Die haben nur das große Maul, aber nichts im Hirn. Das einzigste, was die wissen, ist, wie man Typen anmacht und was Kerlen im Bett Spaß macht. Sonst wissen sie nichts. Du weißt ganz genau, das ich recht habe. Wieso hast du es denen nachgemacht? Noch sind sie jung und haben Chancen. Aber eines Tages kommen die Falten. Komm, lass uns reingehen und drinnen in Ruhe drüber reden. Ich habe dir versprochen, das ich immer für dich da

bin. Wie du siehst, halte ich meine Versprechen.“ „Wieso lässt du mich nicht einfach springen? Wer würde mich schon vermissen? Niemand. Ich werde nie jemanden finden, der mich nicht nur als Bettmieze sieht, sondern auch als Frau.“ „Wenn du jetzt springst, wirst du es wirklich nicht. Davon abgesehen, hattest du mal jemanden gehabt, der dich sogar vergöttert hat. Doch den hast du abgeschoben. Das deine Freundinnen mich nicht leiden konnten, wusste ich. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Sie wollten, das du dich von mir trennst und ich wollte, das du dich von denen trennst. Mit dem Unterschied: Ich dachte

dabei an dich. Schon als ich die zum ersten Mal gesehen hatte, wusste ich, das die kein Umgang für dich sind. Das die dich nur runterziehen. Wie du siehst, haben sie es auch geschafft. Leider. Denn eigentlich bist du eine intelligente Frau. Ich schätzte dich sehr. Bis ich gesehen habe, was du tust. Weswegen du mich wirklich verlassen hast. Seit dem hatte ich ein anderes Bild von dir. Es ist deine Entscheidung, was du machst. Entweder springst du und fügst mir damit noch mehr Schmerzen zu, oder du kommst mit mir da rein und du änderst dein Leben auf der Stelle. Dumm bist du ja nicht. Sonst hättest du nicht mich angerufen, sondern deine

Freunde.“ „Hat es noch einen Sinn weiterzuleben? Ich habe nichts vorzuweisen, womit ich im Leben weiter kommen könnte. Schule hatte ich abgebrochen. Ausbildung habe ich keine. Berufserfahrung auch nicht. Das einzigste, worin ich anscheinend wirklich gut bin, ist, auf dem rücken zu liegen.“ „Wenn du das so siehst, dann lass dich nicht aufhalten. Es bringt nichts, wenn du dich am Leben erhältst. Der einzigste Mensch, der zu dir steht, bin ich. Vor Jahren hast du mir den Rücken zugewandt. Wolltest nichts mehr von mir wissen. Nachdem ich dich darauf hinwies, das du einen verdammt großen

Fehler begehst, wolltest du nichts mehr von mir wissen. Bezeichnetest du mich als Arschloch und ließt nichts mehr von dir hören. Aber in all den Jahren hast du meine Nummer behalten. Wieso?“ „...“ „Weißt du, was ich glaube? Das dein Unterbewusstsein wusste, das du einen riesen Bockmist baust und es nur einen gibt, der bereit ist, dir zu helfen. Ich gehe jetzt rein. Entweder kommst du mir nach, oder du lässt es bleiben. Mir fällt nichts ein, was dich dazu bewegen könnte, nicht zu springen. Außerdem habe ich gleich eine Verabredung. Ich wollte es dir nicht sofort sagen, weil ich nicht wollte, das du gleich nach unten

segelst. Das hätte bedeutet, das ich schuld an deinem Tot bin. Schließlich bin ich hergekommen, um dich davon abzuhalten. Aber weder dir noch mir fällt auch nur ein Grund ein, weiter zu leben. Es tut mir leid.“ „Gib zu, das du keine Verabredung hast und ich komme rein.“ „Woher weißt du, das ich grad gelogen habe?“ „Wir waren lange genug zusammen. Übrigens habe ich gerade einen Grund gefunden, am Leben zu bleiben. Ich habe einiges bei dir gut zu machen. Das dauert ein paar Jahre, bis ich damit fertig bin. Hilfst du mir dabei?“

0

Hörbuch

Über den Autor

Superlehrling

Leser-Statistik
0

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
Zeige mehr Kommentare
10
0
0
Senden

124001
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung