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Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 73

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"Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 73"
Veröffentlicht am 02. Januar 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 73

Der Herr der silbernen Stadt Kapitel 73

Einleitung


Nach dem Ende der Archontenherrschaft und der Stilllegung der Lebensschmiede, steht Kellvian vor der Aufgabe, die vor Helike gestrandete Armee Cantons sicher zurück zu bringen. Bevor sie die Stadt jedoch auch nur verlassen können, erhalten sie Nachricht von einem Totgeglaubten. Und in der Heimat ziehen bereits dunkle Wolken auf. Andre de Immerson hat seine Pläne, sich das Kaiserreich mit Gewalt untertan zu machen, noch nicht aufgegeben. Und ohne eine Armee ist alles, was zwischen

ihm und der Krone steht eine kleine Gruppe heruntergekommener Abenteurer und eine Handvoll Zauberer. Bildquelle Michaela Schöllhorn / pixelio.de

Kapitel 73 Quinns Reise



Quinn betrachtete den Stein, der vor ihm auf der schmutzigen Oberfläche des Holztischs lag. Das goldene Auge auf dem Edelstein funkelte im Licht der Kerzen, welche das heruntergekommene Gasthaus erleuchteten, in dem der Magier die Nacht verbringen wollte. Außer ihm gab es nicht viele Gäste. Etwa ein halbes Dutzend Reisende, die sich auf die Tische in dem weitläufigen Schankraum verteilten. Eigentlich nicht mehr, als ein umgebauter Stall, dessen Boden nach wie vor mit Stroh gedeckt

war und manche der Tische waren ebenfalls nicht mehr, als umfunktionierte Fässer.. Hoffentlich gab es wenigstens Zimmer zum Übernachten. Die letzten drei Tage hatte er bereitsauf dem Boden einiger Scheunen übernachten müssen. Und einmal mitten im Wald im Laub, nachdem er einer Patrouille von Andres Männern sein Zelt und einen Großteil seiner Ausrüstung überlassen musste. Das war einer der Momente gewesen, wo wieder mehr sein altes Selbst zu Tage trat und in jeder anderen Situation hätte er es zugelassen… aber das letzte, was er brauchen konnte war, dass er die Aufmerksamkeit von Andres Männern

auf sich zog. Und eine Patrouille, die von einem Zauberer in Stücke gerissen worden war, würde genau dafür Sorgen. Die Söldner des Lords zogen über das Land wie Heuschrecken, darauf aus, ihren Sold noch durch Plünderungen aufzubessern. Und weder Erland noch Andre de Immerson schienen etwas dagegen zu tun. Wozu auch… Sie wollten einschüchtern. Hasparen jedoch war ein karges Land und gab ohnehin nicht viel her. Auch jetzt, im beginnenden Herbst und mit der näher rückenden Erntezeit stieß man nur selten auf bestellte Felder. Hier draußen überlebten nur Rentiere, die Flechten von denen diese sich ernährten

und die Krüppelfichten, die sich aus den felsigen Böden nährten. Und Pferde. Quinn hatte in den letzten Wochen seiner Reise mehr Pferde gesehen als in seinem ganzen Leben davor. Vielleicht gab es hier draußen nicht viel, aber auf ihre gewaltigen Herden bildeten sich die Bewohner der Provinz etwas ein. Die Tiere wurden ins ganze Kaiserreich verkauft und bildeten auch für viele Bauern die Lebensgrundlage. Manche wurden auch geschlachtet und dienten als Ersatz für Rinder und andere Nutztiere. Quinn hoffte jedoch inständig, das die wässrige Suppe, die ihm der Wirt bringen ließ, Schwein oder etwas Ähnliches enthielt. Er hätte nie gedacht,

dass er mal Sympathie mit einem Tier haben würde, aber in der Zeit, seit er aus Vara aufgebrochen war, war ihm sein Pferd ans Herz gewachsen. Er mochte das störrische Vieh mittlerweile. Wenn man derart darauf angewiesen war, wie er im Augenblick wohl nicht zu verwunderlich. Er bereute es jetzt sich beim Händler, der ihm das Tier verkauft hatte, nicht nach dessen Namen erkundigt zu haben, aber in der Zwischenzeit hatte er es Irae getauft. Es hörte wenigstens darauf. Meistens. Und jetzt saß er hier, in der finstersten Absteige am Ende der Welt und Überlegte, wie es weiter gehen sollte. Es

war ihm gelungen, eine Handvoll der Zauberer aufzutreiben, die aus der Ordensburg entkommen waren und sie zu Jiy zu senden. Sie würden die Gejarn schon finden, wenn sie nicht mehr in Vara war. Hinzu kam ein dutzend Magier, die sich in den Ordenshäusern und den Niederlassungen in den Städten des Reichs ausgeharrt hatten. Offenbar sah Andre sie nicht mehr als genügend große Bedrohung an und hatte sie einfach unter Hausarrest gestellt. Allerdings gab es auch Gerüchte, dass einige der Ordenshexer nach Silberstedt verschleppt worden waren… Wenn das stimmte, dann konnte er ihnen nicht mehr helfen. Die Stadt war für ihn

unerreichbar, ohne eine starke Streitmacht. Oder mindestens zweihundert Magier. Und selbst im Herbst könnten die Pässe bereits tückisch werden und damit zur Falle. Sie hatten so Andres Streitkräften im Frühjahr bereits schwere Verluste zugefügt und er war sicher schlau genug, daraus zu lernen. Er stupste die Träne Falamirs mit dem Finger an, über seinem Essen brütend. Das Zeichen, das Kiara ihm gegeben hatte. Zusammen mit dem Rang, den er nicht mehr wollte. Selbst im Tod schien diese verrücke, närrische alte Frau noch Kontrolle über ihn zu haben, wie es aussah. Aber war sie wirklich tot? Er

hatte sie nicht sterben sehen, dennoch, wie hätte sie entkommen wollen? Wenn aber nur die geringste Chance bestand, dann musste er das wissen…. Dazu aber, brauchte er Informationen. Quinn machte den Wirt mit einem Pfiff auf sich aufmerksam und zog dabei eine Silbermünze aus dem Beutel an seinem Gürtel. Mehr als einen kurzen Moment Konzentration brauchte es nicht, und das Silber begann, Golden zu schimmern. Ein Illusionszauber, der in ein paar Tagen nachlassen würde. Draußen hatte es mittlerweile begonnen zu Regnen und Wasser schlug gegen die kleinen, verglasten Fenster des Gebäudes. An manchen Stellen tropfte es

auch durch die Decke und Quinn setzte sich einen Platz weiter, um nicht Nass zu werden. Der Wirt, ein spindeldürrer, aber hochgewachsener Mann, kam hinter der Theke hervor. Die Haare standen ihm wie widerspenstiges Stroh von Kopf ab, als sei er tatsächlich eine zum Leben erwachte Vogelscheuche. Mit einem Seufzer ließ er sich an Quinns Tisch nieder. ,, Alles in Ordnung, Herr ?“ , fragte er höflich, sobald Quinn ihm die Münze zuschob. Mit dem Gold, das Quinn ihm bereits gegeben hatte, hatte er vermutlich an dem Zauberer schon mehr verdient, als im gesamten restlichen

Jahr. Selbst wenn es sich später in Silber zurück verwandelte…. ,, Sicher ja. Aber verzeiht einem Fremden, wenn er einige… seltsame Fragen hat.“ Quinn schob ihm die falsche Goldmünze zu. ,, Und was für Fragen währen das ?“ Die knochige Gestalt lehnte sich vor, während sie die Münze in einer Faust verschwinden ließ. ,, Lord Andre kontrolliert diese Provinz. Seine Truppen ziehen doch sicher auch hier durch?“ ,, Und ob sie das tun.“ Die Mine des Wirts wurde düster. ,, Man kann über die Gardisten der kaiserlichen Garde sagen,

was man will, aber die Zahlen wenigstens, wenn sie vorbeikommen. Meistens. Andres Männer hingegen… Die lassen sich auf meine Kosten volllaufen, wenn sie wieder einmal einen Spähtrupp in die Gegend schicken. “ ,, Und könnt ihr mir vielleicht etwas über sie verraten ?“ ,, Wenn sie erstmal Blau sind, Plaudern sie über alles. Ich kann euch beispielsweise sagen, dass sie letzten Monat eine Art… Spezialkommando losgeschickt haben. In Richtung Südosten. Keine Ahnung wieso, aber die Kerle haben selbst mir Angst gemacht, und das obwohl manche von ihnen nah dem zehnten Krug ohnehin nicht mehr

laufen konnten, also habe ich nicht weiter gefragt.“ Das war zwar nicht, was er wissen wollte, aber es machte ihn stutzig. Das bedeutete, das Andre einen Trupp durch die Herzlande und damit das Gebiet schleuste, das nach wie vor unter der Kontrolle der Kaisertreuen lag. ,, Das ist allerdings interessant. Ist ja praktisch Selbstmord. Ich meine, Vara wird immer noch von der Kaiserin gehalten.“ ,, Ihr seid offenbar besser informiert als ich.“ Der Wirt zuckte mit den Schultern. ,, Nach allem was ich weiß, haben wir einen Kaiser.“ ,, Der ist… verschollen. Ich war zufällig

in Vara und habe davon gehört.“ ,, Aha. Ich tue einfach mal, als würde ich euch das glauben ja?“ Quinn verstand schon und zog eine zweite Münze aus dem Beutel an seinem Gürtel. Ein kurzer Magiestrom und auch diese verfärbte sich schließlich Golden. ,,Wenn ihr mir nicht glaubt, dann vielleicht dem hier.“ Er schob dem Wirt das Geldstück zu, der es mit einem hohen Brummen an sich nahm. ,, Also, noch irgendetwas über diesen Trupp ?“ ,, Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass einer von ihnen ziemlich auffällig gekleidet war. Die anderen trugen alle diese grauen Uniformen. Der Kerl jedoch nicht, deshalb kann ich mich auch noch

so gut daran erinnern. Der hatte eine orange gefärbte Jacke an.“ Quinn kannte nur einen Mann, auf den diese Beschreibung passte. Aber warum sollte Jormund mit einer Gruppe Elitesoldaten von Andre hier durchziehen? Seltsam… Wenn er doch nur Nachricht von Jiy oder den anderen hätte, dann wüsste er vielleicht, was vor sich ging. So jedoch konnte er nur mit seinem Ursprünglichen Plan weitermachen. ,, Und macht Andre viele Gefangene ?“ , fragte der Zauberer. Der Wirt hob fragend eine Augenbraue. ,, Versteht ihr…“ Quinn zog die dritte Münze hervor. ,, Ich bin Händler vieler

Dinge. Und das eine woran in Krisenzeiten wie diesen kein Mangel herrscht sind… günstige Arbeitskräfte, wenn ihr versteht.“ Er wpürde ganz sicher nicht offenbaren, das er der Oberste Zauberer des Sanguis-Orden war. Aber irgendeine Tarnung brauchte er, um seine Fragen zu rechtfertigen. ,, Ihr seid ein Sklavenhändler.“ ,, Ich weiß Gelegenheiten zu nutzen.“ , gab Quinn zurück. Er würde sich jetzt ganz sicher nicht für eine Tarnung rechtfertigen. ,, Beantwortete einfach die Frage.“ Oder er würde sich die Antwort auf andere Art holen. Der Gedanke kam so

schnell wie er wieder verflog. Aber dieses ganze Verdeckte vorgehen zehrte schon jetzt an seinen Nerven. Er war ein Zauberer verdammt. Und nicht nur irgendein Zauberer… Der Mann sollte seine Fragen eigentlich schon aus Respekt beantworten. Und wovon träumst du sonst noch? , dachte er sarkastisch. ,, Andre lässt keinen Wiederstand zu.“ , fuhr der Wirt schließlich fort. ,, Deshalb ja auch die ganzen Patrouillen und Spähtrupps. Der Herr Silberstedts hält uns alle an der kurzen Leine, soweit das in einem Land wie Hasparen möglich ist. Und wer sich auflehnt ist ganz schnell weg vom Fenster. Kaisertreue, Rebellen,

Aufwiegler und auch die, die zur Falschen Zeit am falschen Ort sind. Viele werde direkt getötet, aber ja, seine Männer nehmen auch immer wieder Gefangene.“ ,, Und wo werden sie hingebracht ?“ ,, Offenbar gibt es ein großes Heerlager weiter Richtung Norden. Fast schon an den Bergen. Andre zieht nach wie vor mehr Truppen zusammen, würde ich sagen. Ich würde sagen, wenn, dann hält er seine Gefangenen dort fest, den ich habe nicht gehört, das man sie in die Städte bringen würde. Und wo wären sie besser bewacht, als im Herzen einer Streitmacht?“ Das war es, was er hatte wissen müssen.

Quinn stand auf und zog noch eine weitere , verzauberte Goldmünze hervor, die er dem Wirt zuwarf. In diesem Fall heiligte der Zweck schlicht die Mittel. Wenn Kiara noch lebte und damit in Andres Gefangenschaft geraten war, würde man sie dort festhalten. Es gab keine andere Erklärung für ihr fernbleiben… es sei denn, sie war wirklich tot. Doch selbst wenn… Er musste dorthin. Vielleicht wurden auch einige der Zauberer aus der Burg dort festgehalten. Quinn dankte dem Wirt, bevor er sich aus dem Weg aus dem Raum machte. Er würde sofort aufbrechen. Je länger er zögerte, desto größer wurde die Gefahr,

dass man die Gefangenen vielleicht wo anders hin brachte. Und er hatte endlich wieder ein Ziel, anstatt nur in der Gegend umherzustreifen und Hinweise auf verborgene Zauberer zu suchen. Als er nach draußen in den Regen trat, schlug er die Kapuze seines Gewands hoch. Die auffällige, türkisfarbene Robe des Ordens hatte er schon lange gegen einfachere Kleidung in Schwarz und Brauntönen getauscht. Hier draußen wäre dieses Rangzeichen mehr ein Todesurteil, als das es ihm half. Irae war an der Tränke im Zentrum des Dorfs angebunden und stampfte aufgeregt, beinahe kritisch wie er fand, mit den Hufen, als er sich

näherte. ,, Ist ja gut Mädchen.“ , sprach er beruhigend auf das Pferd ein, bevor er es sattelte und sich aus seinen Rücken schwang. ,, Ich weiß, du magst keinen Regen, aber in diesem ganzen Ort gibt es keinen freien Stall mehr.“ Vermutlich würde sich das Wetter sogar noch verschlechtern, wenn er weiter nach Norden kam. Die Berge… Normalerweise wäre ihm diese Reise wie eine Heimkehr vorgekommen, aber das Jahrhunderte alte Zuhause des Ordens lag jetzt in feindlichem Gebiet. Eigentlich, war sein Vorhaben blanker Wahnsinn. Er ritt direkt ins Zentrum von Andres Eroberungsbemühungen…. Um was zu

tun? Darauf zu hoffen, das sich das Risiko lohnte. Er wusste noch nicht, wie er überhaupt hinein gelangen wollte. Aber da würde sich schon eine Möglichkeit finden. Quinn lenkte das Pferd auf die Straße hinaus, welche die kleine Ortschaft von Norden nach Süden Durchschnitt. Ein breiter, mit Kies befestigter Weg. Vermutlich erst vor kurzem angelegt, dachte der Magier. Eine Marschroute für Andres Armeen. Wenn ja, dann musste er ihr bloß folgen und würde früher oder später unweigerlich auf das Hauptlager stoßen. Bei dem Gedanken stellten sich ihm die Nackenhaare auf. Aber wenn er

erwischt wurde… Er berührte den schwarzen Stein in seiner Manteltasche. Wenn er erwischt wurde, würde er einen guten Teil von Andres Männern mitnehmen.

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EagleWriter
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Terazuma Ah ja, Quinn! Den gibt's ja auch noch! ^^
Und gerade er will in die Höhle des Löwen! Wird er dort auf Jorland und Ismaiel treffen?
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter 
;-)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Na endlich mal was über Quinn^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Muss ja^^ Ich glaube so viele Charaktere an so vielen verschiedenen orten hatte ich noch nicht.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Das Kapitel hat mal wieder richtig Spaß gemacht zu schreiben ^^. Weiß nicht, aber bei den letzten Paar Kapiteln gab es immer mal wieder kleine hmm... Aussetzer. Vielleicht zieht sich die Story einfach etwas zu lang ^^ Aber jetzt kommen ein paar Parts, auf die zu schreiben ich mich schon lange gefreut habe.

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