Die Therapie
Antonio´s Fahrt zur Reha-Klinik im Sauerland war durchsetzt mit seinen Gefühlen aus Erwartung auf das,was kommen würde und Entschlossenheit,diese Therapie für sich
und seine Betreuerin zu Ende zu bringen,egal,was da kommen würde,denn sie hatte es ermöglicht und ihn ermutigt,dass er sich zu diesem Schritt entschieden hatte.
Nach dem Motto:"Jetzt ziehe ich es durch."
Das war die beste Entscheidung seines Lebens,weil sie ihm Hoffnung und Zuversicht gab.
Es wurde bergiger und als sie,(er wurde auf Initiative seiner Betreuerin dorthin gebracht)
in der Klinik ankamen,hatte er auf einmal Angst vor der eigenen Courage,aber da musste er nun durch.
In der Aufnahmestation,so nannte man
dort den Bereich,wo die Neuen hinkamen,wurde Antonio zuerst einmal untersucht.War er nüchtern,wie waren seine Blutwerte,seine Psychische Verfassung und so weiter.
Damit war er erst einmal beschäftigt,fast den ganzen Tag lang.Sein Zimmer,das er mit einem Mitpatienten teilen musste,war geräumig und sauber,aber er hatte angenommen,das es alles Einzelzimmer waren.
Dem war nicht so!
---Es war schliesslich eine Reha-Klinik und kein Hotel,aber auch das nahm er hin.Was blieb ihm auch anderes übrig.
Ansonsten wurde er die drei Tage bis zur
Verlegung in den Wohnbereich nicht viel beansprucht.
Ja.....,viel geraucht hat er.---Hier wurde einem die Droge Alkohol abgewöhnt,stattdessen gewöhnte man sich das Rauchen an.---Auch eine Logik!
Nach der Therapie,die insgesamt 14 Wochen dauern würde,wäre er vielleicht geheilt,wenn man überhaupt als geheilt gelten konnte.Auf jeden Fall kann man völlig ohne die Krankheit oder Sucht weiterleben,denn man kann auch ohne Alkohol glücklich werden.
"Der Kopf ist rund,damit das Denken die Richtung ändern kann".
Donnerstags kam er,wie geplant,in den Wohnbereich.----Wieder
Untersuchungen...,wieder Blutabnahme...,wieder Psychische Test´s und dann kam der Hammer....
Dazu später mehr.
Antonio hatte das Glück,das sein Zimmernachbar(Willi hiess er und war sein Pate),gleichzeitig Gruppensprecher und Teamsprecher war.So war er immer mit den neuesten Informationen aus erster Hand versorgt.
Das war ein riesiger Vorteil,denn Willi konnte ihm alles richtig erklären,wo was lag,was er zu beachten hatte,was er tun oder besser sein lassen sollte.
Jedem "Neuling" wurde ein sogenannter"Pate" zugewiesen,der ihm alles zeigte,erklärte und ihm half,wenn
Probleme auftraten oder er Fragen hatte.Das war gut und "Ok" so,denn es gab Anfangs viele Fragen und Probleme.
Der Wohnbereich war ausgelegt mit grünem Teppichboden,nicht schön,aber Schalldämmend und nicht gerade Hygienisch,denn der Teppich wurde nur alle Jubeljahre gereinigt,was der Sauberkeit nicht zuträglich zu sein schien,weil viele Menschen auf ihm rumtrampelten.
Antonio de Rosa hiess er mit vollem Namen,kam aus Südspanien.Seine Mutter war schon gestorben,als er noch ein kleines Kind war und so wurde er nur von seinem Vater erzogen,mehr schlecht als recht,denn schnell kam
Antonio auf die schiefe Bahn.
Er hatte einige Dummheiten gemacht und das Gericht stellte ihn vor die Wahl:
Entweder Knast oder Therapie.---Er entschied sich für die Therapie!---Logisch.
Im Knast hätte er 6 Jahre bleiben müssen,in Spanien nicht so angenehm und die Therapie dauerte dagegen nur 14 Wochen.Ein guter Tausch!
Keinem Menschen hatte er körperlich geschadet,es hatte sich alles nur summiert.Die Richterin kannte er schon mit Vornamen,so oft hatte er dort gestanden und verurteilt worden.
Bei Frauen hatte er immer einen Stein im Brett,klar,bei dem südländischen
Aussehen.
Das aber,ist ein anderes Thema und für sich schon interessant.
Nach einer Woche musste Antonio zu seinem Therapeuten,der ihn so manche Dinge frug,die Antonio aus dem Stehgreif nicht mehr wissen konnte und nur um etwas sagen zu können,erzählte er irgendetwas,was sich später als der besagte Hammer entpuppen sollte.