Kinderbücher
Das Ritual

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"Das Ritual"
Veröffentlicht am 27. Dezember 2014, 32 Seiten
Kategorie Kinderbücher
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Über den Autor:

Bin ein Jahrgang 67, Married with children und wenn ich schon ins Burnout steuere, dann zumindest glücklich. Meine besseren 3/4 nennen meinen Beruf meist Computer-Heini, was nicht so schlimm ist, da ich ihren Internet-Zugang kontrolliere und somit daheim zumindest etwas in der Hand habe. Mein Credo nehme ich von Wigald Boning "Bleiben Sie neugierig" - nein, das gleichnamige Buch habe ich nicht gelesen - und füge hinzu "Höre nie auf zu ...
Das Ritual

Das Ritual


Beitrag zur Storybattle VollVerhext.


Die Geschichte ist ans Bibi-Versum angelehnt und stellt dar, wie ich mir ein Ereignis daraus vorstellen würde.


Viel Spaß,

Silbenfäller.







Cover: Collage aus freien Bildern und Cliparts.

Das Ritual

Lina war aufgeregt, sehr, sehr aufgeregt. Sie hatte kaum schlafen können, war mehrmals aufgewacht und hatte sich ständig in ihrem Bett hin und her gewälzt. Die Decke war wie ein Wollknäuel um ihre Beine gewickelt und der Polster zu einem unförmigen Klumpen zusammengeschoben. Ungeduldig wartete sie, wann denn endlich der Wecker läuten würde. Die Sonne war schon längst aufgegangen, das konnte sie durch die noch geschlossenen Fensterläden leicht erkennen. Das Krähen des Hahns schien schon eine Ewigkeit her zu sein und

neben dem Vogelgezwitscher waren mittlerweile Geräusche von allen Ecken und Enden des Bauernhofes zu hören.

Sie beneidete die Tiere, die aufstehen durften, wann sie wollten. Mühsam setzte sie sich im Bett auf und schälte sich langsam aus der Decke. So ähnlich musste sich eine Mumie in ihren Laken fühlen, dachte Lina bei sich. Endlich strampelte sie die letzen Reste ihrer Prinzessinnen-Decke von den Beinen und blickte sich im Zimmer um. Was konnte sie spielen, ohne Lärm zu machen und die Eltern aufzuwecken? Die Flöte und das Xylophon kamen schon mal nicht in Frage. Auch den Ball

und die Bauklötze konnte sie vergessen und die meisten Brettspiele konnte man nicht alleine spielen. Lina seufzte.

Langsam schlich sich ein Lichtstrahl der aufgehenden Sonne ins Zimmer. Zwischen den Lamellen der Fensterläden und durch den schmalen Spalt im Vorhang schien er, immer heller werdend, herein. Er wurde scheinbar von etwas hinter ihrem Bett reflektiert, denn plötzlich schimmerten an allen Wänden goldene Lichtpfützen.

Lina betrachte überrascht die wandernden Lichtreflexe. Ihre Nervosität verschwand langsam, stattdessen war sie

nun neugierig geworden. Rasch schlüpfte sie in ihre warmen Kuschelsocken und stand auf um zu sehen, was den Lichtstrahl so seltsam spiegelte.

Ihr Atem stockte und sie bekam am ganzen Körper eine kribbelnde Gänsehaut, als sie sah, dass es die Glaskugel war - ihre Kugel. Ihre Zauberkugel, die sie heute zum ersten Mal würde verwenden dürfen. Die Gedanken in ihrem Kopf überschlugen sich, als ihr plötzlich alles wieder einfiel, weshalb sie seit Tagen so nervös gewesen war und weshalb sie so unruhig geschlafen hatte.

Lina war im Sommer sechs Jahre alt geworden und kam nun in die Schule. Heute war ihr erster Schultag und da wurde, wie es die Hexentradition verlangte, von ihren Eltern, den Lehrern und ihr gemeinsam die Kugel aktiviert. Erst dann würde sie hexen können. Ihre Mutter hatte es ihr bereits mehrfach erklärt, aber sie hatte nur wenig verstanden. Es hatte irgendetwas mit einem Anker zu tun, an dem sich die Zauberkräfte einer Hexe in der normalen Welt festhalten mussten.

Sie zog die Ärmel ihres Pyjamas über die Hände und rieb sich damit über Arme und Oberkörper. Langsam

verschwand die Gänsehaut und Lina setzte sich neben ihre Kugel auf den weichen Teppich, während sie fasziniert das Schauspiel beobachtete. Noch immer funkelte das morgendliche Licht im Bauch der Kugel, als ob darin unzählige Silber-, Gold- und Kristallflocken tanzen würden. Die Lichtreflexe an den Wänden waren eigentlich viel zu hell und viel zu zahlreich um nur von dem schwachen Lichtstrahl und von so einer kleinen Kugel verursacht zu werden. Aber Lina wunderte sich nicht darüber, es war ja schließlich eine Zauberkugel.

Hatte ihre Mama die Kugel gestern abends absichtlich genau hierher gelegt,

damit Linas Tag mit diesem kleinen Wunder beginnen konnte? Sie wollte sie später danach fragen und hatte sich jedenfalls einen Kuss dafür verdient. Bei Hexen und ihre Hexereien musste man immer auf Unerwartetes und Unerklärliches gefasst sein, das war für sie nichts Neues. Ihre Mama war ja auch eine Hexe und sie war mit dem Ungewöhnlichen aufgewachsen. Ihr Papa Klaus - war „normal“ er hatte keine Zauberkräfte und für ihn war es nicht so leicht gewesen, sich daran zu gewöhnen. Er war ja schon erwachsen gewesen, als er seine Frau Eva - kennen gelernt hatte. Dass sie eine Hexe war, hatte sie ihm erst nach der Hochzeit gestanden. Er

erzählte Lina vor dem Schlafengehen oft von solchen Erlebnissen und meistens kicherte sie während der ganzen Zeit. Am liebsten hörte sie eben die Geschichte, wie er zum ersten Mal die Wahrheit erfahren hatte. Klaus dachte natürlich, es wäre ein Scherz, als Eva ihm sagte, sie sei eine Hexe. Er lachte solange, bis plötzlich ein Buch aus dem Regal schwebte und sich vor seinen Augen zu drehen begann. Er schnappte nach Luft und lies die Kaffeetasse, aus der er gerade hatte trinken wollen, fallen. Anstatt auf dem Boden zu zerschellen, flog auch die Kaffeetasse langsam wieder in die Höhe und begann um seinen Kopf zu kreisen. „Glaubst du

mir jetzt, dass ich eine Hexe bin?“, fragte Eva und er konnte nur nicken. Der Mund stand ihm weit offen, aber er brachte kein Wort heraus. Eva trat näher an ihn heran, lies auch das Buch höher steigen, bis es gemeinsam mit dem Kaffee über ihren Köpfen kreiste und umarmte ihn. „Ich hoffe du bist mir nicht böse, dass ich es dir erst jetzt sage“, flüsterte sie in sein Ohr. Er löste sich aus seiner Starre, umarmte sie ebenfalls und antwortete: „Jetzt weiß ich wenigstens, wieso ich mich so schnell in dich verliebt habe. Du bist wirklich einfach … bezaubernd! Eva - meine Fee“.

An dieser Stelle musste Lina manchmal gleichzeitig lachen und weinen. Es war für sie fast wie ein Märchen und ihre Eltern spielten darin mit. In ihrem Kopf erzählte sie die Geschichte weiter. Der König und die Königin waren glücklich, lebten lange und bekamen eine Prinzessin. Sie nannten sie Lina.

Mama hörte die Geschichte zwar auch gerne, aber sie brummte am Ende manchmal etwas vorwurfsvoll. Damals hatte ihr Papa nämlich einen neuen Spitznamen verpasst, den sie nicht so gerne hörte. Aus „meine Fee Eva“ hatte er „meine Fewa“ gemacht. Mama pflegte dann zu sagen: „Ich bin ein

Waschmittel? Dann pass lieber auf, ich werde dir gehörig den Kopf waschen!“, aber richtig böse war sie ihm natürlich nicht.

Im Nebenraum begann plötzlich der Wecker zu läuten. Lina schrak aus ihren Gedanken hoch, sprang auf und stürmte hinüber, ins Schlafzimmer ihrer Eltern. „Mami, Papi! Aufstehen!“. Sie warf sich ins Bett zwischen die beiden und begann sie abwechselnd anzustupsen.

Eva stöhnte ungläubig: „Wieso bist du so unerträglich munter?“. Aber sie lachte gleich darauf: „Na warte!“,  stürzte sich auf Lina und kitzelte sie.

Klaus murmelte fragend: „Der Wecker?“ und hielt sich einen Polster über den Kopf - er wollte scheinbar noch etwas liegen bleiben. Ohne mit dem Kitzeln aufzuhören schaltete Linas Mama den Wecker aus, der auf der anderen Seite des Zimmers in einem Regal stand.  Es war wohl eine Hexerei gewesen und Lina stieß zwischen zwei Lachern die Frage hervor: „Werde ich das heute auch schon machen können?“.

Eva hörte mit dem Kitzeln auf und sah Lina an. „Da wirst du erst noch eine Weile üben müssen. Aber sobald wir den Knoten entfernt haben, wirst du die magischen Strahlen sehen können. Und

in der Schule werdet ihr dann langsam mit den Übungen beginnen“. Das Wort langsam sprach sie gedehnt und mit tiefer Stimme aus. Kichernd setzten sich beide auf, Lina schlang ihre Arme von hinten um Mamas Hals und lies sich in Richtung Küche tragen. Sie stellte sich vor, wie es sein würde, die magischen Strahlen zu sehen vielleicht so ähnlich, wie die Lichtreflexe der Morgensonne in ihrer Kugel? „Mama, hast du meine Kugel gestern so hingestellt, dass sie heute in der Frühe funkelte?“

Eva lachte, „Ja. Oder eigentlich nein, das war auch ein Zauber, der die Kugel ins Licht schob, sobald die Sonne in

dein Zimmer schien“. „Oh, so was geht auch?“, staunte Lina und lies sich von Mamas Rücken auf die Küchenbank plumpsen. „Bitte Kakao und eine Marmeladesemmel!“ rief sie, während sie aufsprang und in Richtung des Klos tanzte. „Wie immer“, murmelte Eva und blickte ihr lächelnd nach.

Eine halbe Stunde später stiegen sie zu dritt ins Auto. Die Türen knallten. Papa Klaus startete den Motor und fragte: „Sind die Türen zugesperrt?“. Er war scheinbar etwas nervös, seine Stimme klang leicht zittrig. „Ja! Natürlich!“, antworteten Lina und Eva im Chor. Der Wagen fuhr los, bog von dem

überdachten Stellplatz, der vor dem Bauernhof neben dem Haus stand, auf den Feldweg ab und lenkte danach auf die Straße.

Lina plapperte unaufhörlich, fragte etwas über die Schule, die Lehrer dort oder welche ihrer Freunde in welche Klasse gingen. Klaus blickte die ganze Zeit etwas unglücklich in die Gegend und hielt das Lenkrad ziemlich verkrampft fest. „Muss ich da wirklich mit? Ich kann euch ja nicht helfen und steh nur im Weg herum!“. Eva entgegnete mit vorwurfsvollem Ton: „Klaus! Willst du dir das entgehen lassen? Das ist etwas Einmaliges im

Leben deiner Tochter. Und im Weg wirst du uns schon nicht sein, so viele Hexen gibts in der Gegend ja nicht. In den Klassen sind meist weniger als zehn Kinder.“

„Ja, Ja. Ich bleibe ja eh dort, nur … war ich halt noch nie mit so vielen Hexen in einem Raum!“, gab er kleinlaut zu. „Papa hat Angst!“ begann Lina zu singen und Eva beruhigte ihn, „Keine Sorge, falls dich eine der anderen Hexen in eine Kröte verwandelt - ich werde dich trotzdem immer lieben und du bekommst einen eigenen, kleinen Teich im Garten!“

Die magische Schule lag in einem Wald außerhalb der nächsten Stadt. Nach etwa zwanzig Minuten fuhren sie durch das große, eiserne Tor auf das Schulgelände und wurden von einem älteren Mann zum Parkplatz gewiesen. Eva sagte zu Lina: „Merk dir den Weg, ab morgen lassen wir dich vor dem Tor aussteigen und du darfst alleine hinein gehen.“.

Am Eingang in das burgähnliche Gebäude wurden sie freundlich vom Schulwart begrüßt, „Willkommen auf Burg Eibenwald! Die Erstklässler bitte diese Treppe hoch und dann nach links, eure Lehrer warten schon!“. Lina sah ihre Freundin Reseda, die bereits oben

wartete und winkte ihr zu. Auch einige von den älteren Schülern kannte sie, es waren Kinder von Freunden ihrer Mutter, die sie bei Besuchen kennen gelernt hatte. Im Klassenraum stellten sich zwei ihrer Lehrer vor. Als die Glocke läutete, hatten sich neben Lina noch sieben andere Kinder mit ihren Eltern eingefunden. Die Türe öffnete sich erneut, eine ältere Dame mit strengem Blick betrat den Raum und stellte sich als Frau Direktor Silberfels vor. Sie begrüßte Kinder und Eltern und hielt eine längere Rede, in der sie die Schule vorstellte und den Schülern erklärte, was sie im kommenden Jahr alles lernen und erleben würden. Endlich

kam sie zu dem Punkt, auf den Lina und auch die anderen schon sehnsüchtig warteten.

„Nun ist der Zeitpunkt gekommen. Wir werden gemeinsam die Aktivierung vollziehen. Nehmt eure magischen Kugeln und kommt bitte, einer nach dem anderen, gemeinsam mit euren Eltern nach vorne.“

Lina war die erste, was ihr nicht so ganz recht war, aber Mama Eva nahm sie einfach bei der Hand und sie gingen gemeinsam vor, wo ein größerer Platz von Tischen freigehalten worden war. „Auch die nichtmagischen Eltern können

bei der Aktivierung teilnehmen!“ bemerkte Frau Direktor Silberfels und blickte auf Klaus, der hilfesuchend zu Eva schaute. Sie nickte ihm aufmunternd zu, er schluckte und kam zögerlich zu ihnen.

„Lina, bleib hier stehen, halte deine Kugel fest und lass den Blick nicht von ihr. Bei der Aktivierung wird sie schrumpfen, bleib aufmerksam und lass sie nicht fallen!“. Die Eltern, die Lehrer und die Direktorin stellten sich nun um sie herum auf. Ihre Mutter legte noch eine goldene Kette um Linas Hals, dann reichten sich alle im Kreis die Hände. „Alle anderen Hexen und Hexer mögen

ebenfalls am Kreis teilnehmen“. Nun gingen auch die anderen Eltern nach vorne von einigen die Mutter, von anderen der Vater und bei zweien sogar beide und legten ihre Hand auf die Schultern eines Teilnehmers des Kreises. „Öffnet nun euren Geist und leiht mir etwas von eurer Kraft, um unsere neue Schwester von allen gemeinsam begrüßen zu können.“

Es wurde nun völlig still und alle Augen richteten sich auf Lina. Nur Frau Direktor Silberfels blickte konzentriert alle versammelten Magier der Reihe nach an und nickte immer, wenn sie dessen Kraft empfangen hatte. Als sie

damit fertig war, fuhr sie fort: „Ich werde nun den Knoten lösen, mit dem deine magischen Sinne bei deiner Geburt blockiert worden sind“. Jetzt war Lina richtig aufgeregt, sie hielt die Luft an und wartete, was passieren würde. Plötzlich spürte sie einen leichten Schwindel und sie sah flimmernde Muster vor ihren Augen, ziemlich ähnlich, wie die goldenen Lichtpfützen von heute früh. Der Schwindel ging schnell vorüber und sie konnte wieder klar sehen. Sie hatte sogar das Gefühl, dass sie noch nie so deutlich hatte sehen können. Eigentlich schienen alle ihre Sinne plötzlich besser zu funktionieren, und auch ihr Kopf war irgendwie frisch

und befreit.  Die flimmernden Muster waren trotz des klaren Blicks geblieben, aber nun konnte sie deutlich erkennen, dass es feine Linien und Bögen waren, die von allen Magiern ausgingen und sich bei der Direktorin sammelten. Von dieser ging dann ein stärkerer Strahl aus und zeigte direkt auf Linas Kopf.

„Nun werde ich deine lose Energie in deiner Zauberkugel verankern“. Lina hatte kurz das Gefühl, sie würde fallen und hätte sich bestimmt an ihre Mutter gestützt, wenn ihre Hände nicht so verkrampft die Kugel gehalten hätten. „Nun wird die Verbindung versiegelt“, ächzte die Direktorin etwas angestrengt

und der Strahl, der von ihr zu Linas Kugel ging, wurde dicker und heller. Die Kugel in ihren Händen wurde plötzlich eiskalt und begann zu schrumpfen, bis sie nur mehr so groß war, wie eine kleine Perle. Mit jedem Moment spürte Lina nun eine Veränderung in ihrem Geist. Je kleiner die Kugel wurde, umso mehr spürte sie ein Pulsieren in ihrem Kopf. Sie wurde nicht schwindelig davon, aber sie hatte das Gefühl, etwas unternehmen zu müssen, wollte dieses Pulsieren kennen lernen, es in sich aufzunehmen um es zu beruhigen.

„Halte deine Kugel nun an den Anhänger deiner Kette“. Lina tat es und mit einem

leisen Knacken schloss sich der Anhänger wie ein Netz um die Perle. Noch immer verband ein heller, dicker Strahl die Direktorin mit ihrer geschrumpften Kugel. „Lina, schwörst du, deine Kräfte niemals öffentlich zu zeigen?“. Ihre Mutter hatte sie darauf vorbereitet. „Ja, ich schwöre!“. „Lina, schwörst du, deine Kräfte niemals einzusetzen um dich unrechtmäßig zu bereichern?“. „Ja, ich schwöre!“. „Lina, schwörst du, deine Kräfte niemals zum Schaden anderer einzusetzen?“. „Ja, ich schwöre!“. Nun erlosch der dicke Strahl, der von der Direktorin ausgegangen war, das Pulsieren in ihrem Kopf aber blieb. „Schwester Lina, willkommen in der

Gemeinschaft!“. Auch darauf hatte ihre Mutter sie vorbereitet und sie antwortete, wie es die alte Hexentradition verlangte: „Schwestern und Brüder, ich danke euch für die Aufnahme in die Gemeinschaft!“. Nun löste sich der Kreis auf und alle Magier begrüßten sie mit einem Handschlag oder mit einer Umarmung. Ihre Eltern kamen zuletzt an die Reihe und sie begleiteten sie zurück zu ihrem Tisch, wo sie sich hinsetzte. Erst jetzt bemerkte sie, wie erschöpft sie war und sie lehnte sich erleichtert an ihren Papa, der ihr sanft über den Kopf streichelte. Wo war ihre Mama? Ah, da sie war schon wieder nach vorne getreten, um sich dem

Kreis für die Aufnahme des nächsten Schülers anzuschließen.

Sie blickte hoch, und lächelte ihrem Papa zu. Er hatte Tränen in den Augen und sein Gesicht war eine seltsame Mischung aus Stolz, Glück und Trauer. Sie dachte daran, was sie soeben erlebt hatte, an die Zeremonie und an das Pulsieren in ihrem Geist. Sie verstand, warum ihr Vater sich mit ihr freute und sie verstand warum er stolz auf sie war. Sie schaute sich um und sah das Leuchten der Magie bei den versammelten Hexen und Hexern. Sie blickte zurück zu ihrem Vater, bei dem das Leuchten natürlich fehlte und sie

verstand plötzlich auch, warum er traurig war.

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Hörbuch

Über den Autor

Silbenfaeller
Bin ein Jahrgang 67, Married with children und wenn ich schon ins Burnout steuere, dann zumindest glücklich. Meine besseren 3/4 nennen meinen Beruf meist Computer-Heini, was nicht so schlimm ist, da ich ihren Internet-Zugang kontrolliere und somit daheim zumindest etwas in der Hand habe.

Mein Credo nehme ich von Wigald Boning "Bleiben Sie neugierig" - nein, das gleichnamige Buch habe ich nicht gelesen - und füge hinzu "Höre nie auf zu Lernen, vor allem aus deinen Fehlern". Eine Zahnfüllung, verbeultes Blech, gebrochene Knochen oder Herzen - aus allem kann man eine Lehre ziehen.

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Caliope Viel Erfolg!
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Eine sehr fantsievolle Geschichte, die mir gut gefallen hat.
Habe ein paar Mal bemerkt, dass Du "lies" - Präteritum von "lassen" nur mit "s" geschrieben hast. Richtig wäre ein "ß" am Ende.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Silbenfaeller Danke!
Was das scharfe s angeht, bin ich wohl ein wenig Schweizer, die haben es ja abgeschafft. Oder es ist eine berufliche Abneigung - in der EDV gibt´s auch jede Menge Scherereien damit.
lg SF
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ach so, das wußte ich nicht. Für mich sah es nur etwas komisch aus.
Aber ich kann damit auch leben, muss mich halt umgewöhnen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Bis jetzt die beste Geschichte, die ich von vier anderen lesen musste! Und eigentlich auch die einzige, die einen Leitfaden aufweist, Tiefgang und Spannung verspricht. Wirklich eine schöne Geschichte! Solltest du vielleicht weiterschreiben ... :)
(Rechtschreibfehler sind überschaubar, nicht gravierend störend - super!)
Du machst dich! :)
Vor langer Zeit - Antworten
Silbenfaeller Danke, vor allem auch für den Gedanken des Weiterschreibens! Werde ich vermutlich nicht tun, da es ja nur eine Episode aus der Welt von Bibi Blocksberg sein sollte - aber eben aus meiner Sicht. Habe daher derrzeit keinen Plot ... obwohl zugegebener weise auch das Genre Kindergeschichte Spaß gemacht hat.
Fehler hab ich im Nachhinein auch noch entdeckt - naja - spät geschrieben und nicht genügend Korrektur-Zyklen gemacht. Dazu noch vergessen, dass der Word-Import gerne Sonderzeichen schluckt, was zu scheinbar fehlenden Kommas führt.
lg SF
Vor langer Zeit - Antworten
marlenc82 Hallo, tolle Geschichte! LG Christin
Vor langer Zeit - Antworten
Silbenfaeller Danke!
lg SF
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste 
Endlich hat sie es geschafft!
Nette Geschichte, die gefallen hat.
Lg
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Silbenfaeller Danke - ja geschafft, ob zum Guten ... wer kann das bei Hexen schon sagen? Ich habe 3 daheim und schaff es gerade so, nicht unterzugehen.
lg SF
Vor langer Zeit - Antworten
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