Kurzgeschichte
Die Welt hinter deinem Fenster

Vorwort

Diese Geschichte ist auch nach zu lesen in dem Buch: Dezembergeschichten / Ein Licht in der Dunkelheit.

Das Buch gibt es als e-book in allen gängigen e-book Shops und als Taschenbuch bei Amazon.

Der Reinerlös dieses Buches geht an die deutsche Lebensbrücke e.V.

die welt hinter deinem fenster

Es ist Weihnachten. Und du erinnerst dich zurück an die Zeit, als du noch Kind warst. Es war eine Zeit der Geheimnisse und eine Zeit der Wunder. Du erinnerst dich daran, dass ihr als Kinder in der Küche warten musstet, während in der Stube das Weihnachtswunder geschah. Du erinnerst dich daran, dass ihr euch Geschichten erzähltet, während ihr auf s Christkind gewartet habt. Irgendwann gingst du ans Fenster und hast hinaus geschaut in die

Weihnachtswunderwelt. Die Straßen waren weiß. Nur wenige schwarz vermummte Menschen eilten noch umher. Du sahst nach oben in den samtschwarzen Himmel, aus dem Silberflocken tanzten. Sie legten sich auf die Dächer der Stadt und überzogen sie mit einem silbern glänzenden Zuckerguss. Dann läutete das Glöckchen und ihr durftet in die Stube, um das herrlichste Weihnachtsfest der Welt zu erleben. Jetzt hast du selbst ein Kind und es steht an deinem Fenster und schaut in seine eigene kleine Weihnachtswunderwelt. Du gehst zu deinem Kind Und schaust mit ihm aus deinem

Fenster. Und du spürst den Zauber wieder, als wenn du selbst wieder Kind wärst. Gemeinsam schaut ihr in den samtschwarzen Nachthimmel, aus dem Silberflocken tanzen, um alles mit einem silbern glänzenden Zuckerguss zu überziehen. Aber heute weist du, da ist noch eine andere Welt hinter deinem Fenster. Eine Welt, die grausam ist und brutal. Eine Welt ,in der Menschen verhungern. Eine Welt, in der Menschen keine Heimat mehr haben und wegen ihres Glaubens verfolgt und bedroht werden. Eine Welt der Kriege und des Elends. Du schaust in die freudig glänzenden

Augen deines Kindes und überlegst, ob du ihm von dieser Welt hinter deinem Fenster erzählen sollst. Ja, irgendwann. Aber nicht jetzt. Nicht so lange es noch in seiner eigenen kleinen Weihnachtswunderwelt ist.